Sodomie und überzogene TierliebeWie ist es psychologisch erklärbar, wenn ein Mensch Tiere mehr lieben kann als andere Menschen? Besonders Menschen die in Isolation leben, ob nun selber gewählt durch eine psychische Störung , siehe Autismus, oder eben erzwungen, neigen dazu, gute Erfahrungen mit Tieren zu machen. Tiere betrachten Menschen auf einer ganz anderen eben als nun mal andere Menschen. Das kann beruhigend wirken und die Angst vor Kontakten nehmen..
Oder jemand ist von Menschen enttäuscht worden und sucht nun aufgrund von Ablehnung oder Ignoranz Nähe .. denn besonders Tiere können einem Seelenballast abnehmen. urteilen darüber nicht und verletzen nicht ..
Der deutsche Philosoph Artur Schopenhauer formulierte deine Frage in der Erkenntnis "Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere."
Gerade als Philosoph, der ja auch nach dem Sinn des Lebens sucht, ist er offensichtlich so viel von den Menschen enttäuscht worden, dass er sich den Tieren hingezogen fühlt. Er weiß, dass Tiere im Gegensatz zu manchen Menschen nicht vordergründig berechnend und auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Oft sind bestimmte Tiere auch in der Therapie vor allem bei Authisten geeignet - sie eignen sich auf Grund ihrer Ausdauer und ihrer charakterlichen Ausgeglichenheit - auch ihres Spieltriebs. Ebenso ist ein Tier im Alter und auch bei Demenz geeignet, das Alleinsein zu beenden und einen "Ansprechpartner" darzustellen. Er wird nie eine Reaktion zeigen, die den entsprechenden Menschen "von der Rolle" bringt. Bei stark introvertierten Menschen eignen sich Tiere auch,das Herstellen einer Beziehung zu erleichtern.
Der Schwarze Kanal: Sodomiten aller Länder, vereinigt euch!Von Jan Fleischhauer
Radikale Tierschützer gegen die Anhänger der freien Tierliebe: Wenn zwei Minderheiten in Konkurrenz treten, bleibt die Toleranz schnell auf der Strecke. Deshalb soll nun, nach mehr als 40 Jahren, die Freigabe für den Sex mit Tieren wieder aufgehoben werden.
Schicksalswochen für alle Freunde der Sodomie: Die Bundesregierung will den Geschlechtsverkehr mit Tieren verbieten. Seit dem Bewegungsjahr 1969 ist der Beischlaf mit anderen Arten straffrei gestellt - sofern das Tier dabei keine Schmerzen leidet. Es war ein erster Schritt zur sexuellen Befreiung der Deutschen. Nun drohen 25.000 Euro Bußgeld, wenn es bei den entsprechenden Plänen bleibt. Das ist ziemlich viel Geld für Sex mit seinem Hund oder Schaf, entsprechend groß ist die Aufregung in den interessierten Kreisen.
Dabei waren die Tierfreunde gerade auf dem Weg, als Randgruppe respektabel zu werden. Als aufgeklärter Mensch spricht man nicht mehr von Sodomie, sondern von Zoophilie. Es gibt eine rege Unterstützerszene und natürlich jede Menge Foren, auf denen sich die Anhänger zusammenfinden und mit Gleichgesinnten austauschen können.
Eigentlich sollte es Pferdezüchtern an den Kragen gehen
Die Bewegung hat sogar eine eigene Dachorganisation, die sich für "Toleranz und Aufklärung" und "eine offen gelebte Zoophilie ohne gesellschaftliche Benachteiligung" einsetzt. Wer die Webseite besucht, lernt dort, dass die Tierfetischisten ganz viel vom Kuscheln halten und jede Form der Gewalt in Beziehungen grundsätzlich ablehnen. Vermutlich dauert es nicht mehr lange, dass von einer kalifornischen Hochschule die Theorie um die Welt geht, dass neben dem Geschlecht auch die Artengrenze ein soziales Konstrukt sei, womit die Tür endgültig aufgestoßen wäre zu einer dann in jeder Hinsicht wirklich genderneutralen Zukunft.
Wie konnte es also so weit kommen, dass in Deutschland wieder von einem Verbot die Rede ist? Was auf den ersten Blick nach einem Versuch der schwarz-gelben Regierung aussieht, ihr konservatives Profil zu schärfen, ist offenbar eine Art Ablasshandel, wie man der "taz" entnehmen konnte, die ihr Ohr ganz dicht an allen sozialen Bewegungen hat.
Treibende Kraft sind in diesem Fall die Tierschützer, die hartnäckig an der Vorstellung festhalten, dass es sich beim Sexualverkehr zwischen Mensch und Tier um einen widernatürlichen Akt handelt. Eigentlich sollte es bei der anstehenden Novelle des Tierschutzgesetzes unter anderem den Pferdezüchtern an den Kragen gehen, die ihre Fohlen immer noch mit Brandeisen traktieren. Aber weil diese als eine bedeutende Wählergruppe der Konservativen gelten, hat die zuständige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner nun wohl die Sodomiten vorgeschoben, die politisch bislang eher unauffällig geblieben sind.
Mit radikalen Tierschützern ist nicht zu spaßen
Wer sich die "Toleranz" auf die Fahnen geschrieben hat, kann normalerweise auf Nachsicht hoffen. Die Zugehörigkeit zu einer Randgruppe ist gemeinhin der sicherste Weg, die Anteilnahme und Zuwendung der Öffentlichkeit zu gewinnen. Das Problem beginnt dort, wo zwei Minderheiten in Konkurrenz zueinander treten. Man hat das schon bei dem Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gesehen, bei dem nun auf Intervention der Lesbenverbände auch der Frauen gedacht wird, obwohl sich die Verfolgung ausschließlich auf schwule Männer richtete.
Mit den radikalen Tierschützern ist ebenfalls nicht zu spaßen, das haben schon andere festgestellt. Wenn es um die Durchsetzung ihrer Anliegen geht, schrecken die Vertreter dieser Minderheit auch vor eher fragwürdigen Aktionen nicht zurück. Gerade erst musste der Europäische Menschenrechtsgerichtshof darüber urteilen, ob es zulässig ist, das Schicksal von Hühnern mit dem von KZ-Häftlingen gleichzusetzen. Nun wird es erst einmal nichts mit der Wanderausstellung "Der Holocaust auf Ihrem Teller", weil man auch in Straßburg die Kampagne als unzulässige Banalisierung des Judenmords empfand.
Selbst das Angeln erscheint in diesen Kreisen als krimineller Zeitvertreib. Als der Royal Fishing Club in Heiligenhafen vor einigen Jahren zum "Jugendangeln" aufrief, mobilisierten die Aktivisten von PETA gegen das "Blutbad", weil Angeln "die Empfindungslosigkeit und die Ignoranz gegenüber allem Leben" verstärke. "Wenn Kinder und Jugendliche angeln, kann damit ein Grundstein dafür gelegt werden, dass sie sich später zu Gewalttätern entwickeln", erklärte ein Sprecher, schließlich wisse man aus Untersuchungen, "dass Massenmörder im Vorfeld bereits Tiere gequält oder getötet haben". Da können die Tierfetischisten noch von Glück sagen, wenn es für sie künftig bei einem Ordnungsgeld bleibt.
Wie kommt man praktizierenden Sodomiten auf die Schliche?
Die große Frage ist jetzt, wie man den praktizierenden Sodomiten auf die Schliche kommen will. Das Tier leidet stumm, wie man weiß. Vermutlich wird es demnächst die ersten Selbsthilfeorganisationen geben, die sich auf das Aufspüren von Missbrauchsopfern spezialisieren, eine Art "Wildwasser" gegen Tierschänder. Natürlich müssen nun entsprechende Aufklärungskampagnen folgen, und auch die Einrichtung eines Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs von Tieren wird, wie man den Lauf der Dinge kennt, nicht lange auf sich warten lassen.
So bleibt eigentlich nur offen, welches Ministerium künftig zuständig sein soll: das Familienministerium, das in Fragen des Missbrauchs ansonsten federführend ist, oder doch eher die Landwirtschaftsministerin, in deren Haus der Tierschutz ressortiert. Aber das werden die Damen schon untereinander klären, notfalls spricht die Kanzlerin ein Machtwort.
Wir nennen es Sodomie, er nennt es Liebe31. Oktober 2012 13:37 Uhr, Julia Dombrowsky | Aktualisiert 13:37 Berliner David Z. (26) hat Sex mit Hunden, bisher legal. Doch die Bundesregierung will Sodomie jetzt verbieten.
Wenn David Z. mit seiner Hündin Gassi geht, nimmt er sie an die Leine, wirft einen Ball – alles ganz normal. Doch die Beziehung des 26-Jährigen zu ihr geht weit über die der meisten hinaus. Er ist zoophil, liebt seinen Hund – und zwar genau so, wie es sich die meisten nicht vorstellen möchten.
David Z. redet offen über seine Neigung. Ein Tabu-Thema, das oft nicht nur Ekel, sondern auch Hass hervorruft. „Die Menschen nennen mich Vergewaltiger, Tierquäler, Abschaum“, sagt er.
Tatsächlich meint auch Tierarzt Dr. Wolfgang von Hove: „Sodomie hinterlässt bei Tieren körperliche und seelische Wunden und ist aus ethischer Sicht immer abzulehnen.“
Trotzdem ist der Geschlechtsverkehr zwischen Mensch und Tier in Deutschland legal, solange das Tier nicht „zu Schaden kommt“. Die Bundesregierung plant jetzt, das Tierschutzgesetz zu verschärfen, ein generelles Sodomie-Verbot einzuführen (siehe unten).
„Sodomie als Strafbestand wurde 1969 aus dem Tierschutzgesetz gestrichen, ein Riesen-Fehler. Die Tiere sind oft nicht sichtbar verletzt, aber psychisch misshandelt“, sagt Dr. Edmund Haferbeck (55), der für die Tierschutzorganisation Peta arbeitet.
David Z. versteht das nicht, er hält sich für einen Tierliebhaber. Schon mit dreizehn Jahren fantasiert er über Vierbeiner. Mit zwanzig hat er zum ersten Mal Sex mit einem Rüden. „Er hat von sich aus angefangen“, sagt er, „ich war selber geschockt.“
Was für den Reinickendorfer eindeutiges, sexuelles Verhalten ist, ist Tierarzt Hove normales tierisches Verhalten: „Es ist egal, ob sie an ein Menschenbein gehen oder ein Tischbein. Das Verhalten auf sich zu beziehen, ist eine falsche Interpretation“, so Hove.
Doch David Z. bekräftigt: „Mein letzter Hunde-Partner zeigte mir, wann er es will.“ Kontakt hatten sie so oft wie normale Paare auch. „Manchmal hatte er wochenlang keine Lust, dann taten wir es nicht.“
Spricht David Z. von seiner ersten festen Partnerin, meint er eine Hündin, die er aus dem Tierheim holte: „In Menschen war ich auch verknallt, aber meine Hündin Nelly war die erste große Liebe.“
Fünf sexuelle tierische Kontakte hatte es bisher, schätzt er. Zurzeit lebt er auch mit einem Mann zusammen. Der teilt seine Neigung. Sie lernten sich 2009 bei einem „Zoo-Treffen“ kennen. Hunderte Deutsche bezeichnen sich als „Zoos“, sprechen im Internet über ihr geheimes Leben. Dort ist von Romantik die Rede.
„Ich würde meinen Partner nie verletzen, bleibe immer passiv“, sagt David Z. „Tiere sind nicht für Sex mit Menschen gemacht“, hält Hove dagegen.
Tiere haben einen Willen, meint David Z. „Haustiere sind abhängig vom Besitzer“, so Haferbeck. „Sie lassen alles über sich ergehen, um zu gefallen.“
Das Wort Sodomie ist vom gottlosen Treiben in Sodom und Gomorrha abgeleitet, David Z. benutzt es nicht. In seinem Umfeld weiß jeder Bescheid. „Meine Eltern waren geschockt. Sie wollen nichts davon hören“, sagt er.
Jetzt will er als Tierpfleger arbeiten, seinen Kunden offen von seiner Neigung erzählen. „Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstecken“, sagt er.
Bundesregierung prüft Verschärfung des Tierschutzes, auch ein Sodomie-Verbot
Geschlechtsverkehr mit Tieren ist seit 1969 in Deutschland wieder legal, solange die Tiere nicht verletzt werden. Doch das könnte sich schon bald ändern. Vergangenen Mai beschloss das Bundeskabinett eine Novelle des Tierschutzgesetzes, nach der Sodomie generell verboten werden soll. „Für die Bundesregierung hat das Wohl der Tiere hohe Priorität“, sagte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (47, CSU).
Sie strebt ein Verbot und Bußgeldstrafen an. Als Begründung steht im Gesetzentwurf vom 29. August: „Die Bundesregierung anerkennt die Tatsache, dass sexuelle Handlungen an Tieren durch den Menschen geeignet sind, den Tieren regelmäßig zumindest Leiden im Sinne des Tierschutzrechts zuzufügen, da hierdurch die Tiere zu einem artwidrigen Verhalten gezwungen werden.“ Die Umsetzung der Novelle wird momentan geprüft.
Gibt es Tierbordelle in Deutschland?Ein Gerücht macht Karriere im Politikbetrieb: In Deutschland soll es Tierbordelle geben. Aber ist das tatsächlich so? Unsere Autorin ist der Frage nachgegangen.
Vor dem Tor des entlegenen Bauernhofes leuchten rote Laternen. Im Stall wird gerade Stroh frisch aufgeschüttet, damit es die Besucher der abgeschotteten Boxen nachher recht gemütlich haben, wenn sie sich an Pferd oder Schaf zu schaffen machen. So oder ähnlich muss man sich wohl ein Szenario vorstellen, mit dem sich deutsche Politiker derzeit befassen.
In Deutschland soll es nämlich Tierbordelle geben. In denen Menschen Tiere gegen Geld mieten, um mit ihnen Sex zu haben. Das klingt schmutzig und pervers, nach skrupellosen Geschäftemachern, die mit leidenden Tieren Geld verdienen. Und es klingt so abstoßend, dass schon das bloße Gerücht den Politikbetrieb in Schwung bringen kann. Und das tut es – bis hinauf in den Bundesrat.
Die Länderkammer will, dass Sodomie in Deutschland verboten wird. Und begründet das unter anderem mit Tierbordellen. So heißt es in einer Drucksache vom Juni: "Auch die Tatsache der inzwischen wohl auch in Deutschland aufkommenden Tierbordelle unterstreicht den Regelungsbedarf." Ein vielsagender Satz. Einer, der das ganze Dilemma mit den Tierbordellen in sich trägt: Sind sie nun eine Tatsache oder doch nicht?
Ein Landesministerium schreibt vom anderen ab
Geregelt wird jedenfalls, so oder so. Die Regierung hat bereits Zustimmung signalisiert, das Verbot der Sodomie wird wohl kommen. An diesem Freitag wird der Bundestag erstmals über die Gesetzesänderung beraten. Doch die Frage nach den Tierbordellen bleibt. Gibt es sie? Ist schon mal eines aufgeflogen? Mussten die Behörden bisher dem Treiben zusehen, ohnmächtig, weil ihnen wegen der Gesetzeslage die Hände gebunden waren? Oder treiben Tierschützer hier mit einem Gerücht Lobbyarbeit?
Nach Recht und Gesetz sind sexuelle Handlungen an Tieren in Deutschland jedenfalls nicht explizit verboten. 1969 wurde der entsprechende Passus gestrichen. Es war der berühmte "Schwulenparagraph" 175, der Unzucht zwischen Männern verbot – und in seinem weniger bekannten Absatz b auch Unzucht mit Tieren. Erlaubt ist deshalb trotzdem nicht alles. Seit 40 Jahren wacht das deutsche Tierschutzgesetz über das Tierwohl im Land. Und dort heißt es: Wer einem Wirbeltier aus Rohheit oder ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, kann belangt werden.
Das lässt Spielraum. Fügt jede sexuelle Handlung mit einem Menschen einem Tier Schmerzen zu? Und wie weist man das im Nachhinein nach? Fälle von Sodomie seien bislang schwer zu ahnden, heißt es in dem Bundesratspapier. Von Bordellen, gegen die man bislang nichts tun konnte, steht allerdings nichts da.
Die Quellen sind schwamming
Kann auch gar nicht, denn der Bundesrat weiß nichts weiter über Tierbordelle. Sie solle sich an das Land wenden, das den Antrag gestellt hat, wird die Reporterin auf Anfrage beschieden. Also Rheinland-Pfalz. Der Hinweis auf die Tierbordelle stamme aus der Feder des Mainzer Umweltministeriums, bestätigt man mir dort. Auf die Frage nach Ermittlungen, Gerichtsverfahren, Ansprechpartnern kommt eine ernüchternde Antwort: Die Aussage stütze sich auf Presseberichte, so die Sprecherin. Ich bitte um die Quellen.
Gleichzeitig mache ich mich selbst auf die Suche. Wer weiß etwas über Tierbordelle? Ich stoße im Archiv auf einen Text der Deutschen Presseagentur (dpa) vom Februar 2012. In diesem fordert die hessische Tierschutzbeauftragte, Madeleine Martin, ein komplettes Verbot von Zoophilie, wie Sex mit Tieren heute meist genannt wird. "Der Missbrauch scheint rapide zu steigen", sagt Martin – das Internet biete dafür eine Verbreitungsplattform. Und: "Es gibt mittlerweile Tierbordelle in Deutschland." Das hessische Umweltministerium, für das Martin arbeitet, hat sich der Sodomie ebenfalls schon gewidmet: Auch in der Antwort auf eine Landtagsanfrage von 2010 ist von Tierbordellen die Rede, deren Angebote im Internet zu finden seien.
Sechs Millionen Sodomiten in Deutschland – kann das sein?
Das Ministerium macht sich auch über die Verbreitung von Sodomie in Deutschland Gedanken: Zahlen für Hessen gebe es zwar nicht, heißt es da. Doch andere hätten ja geforscht: Im Kinsey-Report (1948/53) hätten acht Prozent der US-Bevölkerung zoophile Kontakte bestätigt, heißt es in dem Papier. Acht Prozent? Das wären in Deutschland gut sechs Millionen. Kann das sein? Leben so viele Sodomiten unter uns? Während viele heute an den Zahlen Alfred Charles Kinseys, eines Zoologen und Sexualforschers, zweifeln – und auch er selbst bei Frauen eine niedrigere Rate annahm – findet das hessische Ministerium die Zahlen durchaus realistisch: "Bekanntgewordene Fälle und die Darstellungen und Angebote im Internet von Life-Sex-Shows mit Tieren bis hin zu Tierbordellen" ließen für Europa auf vergleichbare oder sogar höhere Fallzahlen schließen.
Doch Hessen hat den Antrag ja nicht eingebracht, das war Rheinland-Pfalz. Obgleich das nicht wirklich einen Unterschied macht, wie sich bald zeigt. Bei Zeitungen mag Abschreiben verpönt sein, bei Ministerien ist es das offensichtlich nicht: Grundlage für den Antrag seien die Informationen aus dem hessischen Landwirtschaftsministerium sowie Presseberichte, heißt es auf meine erneute Nachfrage hin aus dem Mainzer Ministerium. "Die Hinweise waren stark genug", betont die Pressesprecherin. Auch die Presseberichte schickt sie mit. Die stellen ihre Informationen nicht gerade auf eine breitere Basis: Beide Artikel beziehen sich exklusiv auf Madeleine Martin – und auf die Informationen aus dem hessischen Ministerium, in die ebenfalls von ihr erarbeitetes Material eingeflossen ist.
Die Verbreitung von Tierpornos ist in Deutschland verboten, anders als der Akt selbst
Also Hessen. Madeleine Martin ist telefonisch erst mal nicht zu erreichen. Ich erreiche jedoch den Bundesverband praktizierender Tierärzte, der seinen Sitz ebenfalls in Hessen hat. Er hat eine Petition zum Verbot von Sodomie unterstützt. Auf der Homepage der Kampagne zeigt man sich von der Existenz von Bauernhöfen in Deutschland überzeugt, auf denen Tiere für sodomitische Praktiken "bereitgehalten, abgerichtet und benutzt werden". Pressesprecherin Astrid Behr hält das nicht für ein Gerücht: "Wenn Sie sich die Foren in dem Bereich anschauen, dann ist das keine Ente." Die Abscheu ist Behr anzuhören. Sie könnte mir Fotos schicken, sagt sie – da würde mir alles vergehen. "Es ist unglaublich, was sich da abspielt." Schicken darf sie die Bilder aber nicht. Denn die Verbreitung von tierpornografischem Material ist in Deutschland verboten, anders als der Akt selbst.
Sex mit Tieren sei schon immer ein Thema gewesen, sagt die Frankfurter Tierärztin. Sie erzählt von Tieren, kleineren, die anschließend tot sind, aber auch von Hunden, die in die Pathologie eingeliefert werden. "Es ist ein Tabuthema", klagt sie. Lediglich bei Pferden werde häufiger öffentlich, wenn ein Tier auf der Koppel sadistisch misshandelt werde – wie es jüngst auch bei Freiburg mehrfach der Fall war. Ob das alles zugenommen hat, kann sie nicht sagen. Augenfälliger sei es geworden – eben durchs Internet.
So viele Zoophile? Das Internet kennt feine Unterschiede
Wer sind diese Zoophilen, die sich in so großer Zahl unter uns befinden sollen? Ein Blick in das Forum
http://www.zoophiler-tierschutz.info das Behr mir genannt hat, gibt Aufschluss. Es ist ein Blog für Zoophile, die sich für den Tierschutz einsetzen. Ist das nicht ein innerer Widerspruch? Der Schmutz bleibt erst mal aus, der Blog bemüht sich um Seriosität. Das macht den Besuch erst recht irritierend. "Zoosexualität", heißt es da in der Rubrik "Begriffsdefinition", sei der Überbegriff für die auf Tiere bezogene sexuelle Orientierung. Dann wird sauber getrennt: Zoophile sind demnach die, die ein Tier als Lebensgefährten oder Sexualpartner bevorzugen, weil sie sich zu ihm hingezogen fühlen. Zwang gegenüber dem Tier lehnen sie ab. Dann gibt es die Beastys. Denen gehe es primär um den sexuellen Kick. Schließlich gibt es die Zoosadisten. Aus der Sicht der Zoophilen sind das die Bösen.
Es gibt sogar einen Verein der Zoophilen, Zeta – Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung. Auch die Zoophilen werben für ihre Anliegen. Von den Tierärzten und ihrer Kampagne hält man bei Zeta herzlich wenig. Der Verein wehrt sich öffentlich gegen die Tierarztkampagne. Sie betreibe "pauschale Verurteilung und Kriminalisierung zoophiler Kontakte", außerdem würden Mutmaßungen und Klischees verbreitet – zu denen zählt Zeta dezidiert auch die Bordellgerüchte. "Diese sind dem Bereich der Mythen und Legenden zuzuordnen."
Endlich meldet sich Madeleine Martin, Hessens Tierschutzbeauftragte. Die Initiatorin der Tierärztepetition hat ihr meine Mailanfrage weitergeleitet. Martin erzählt vom langen Kampf gegen die Sodomie, von gefesselten Hunden, Verhaltensstörungen. Was die Bordelle angeht, rudert sie erst mal zurück: Dass es die in Deutschland gibt, will sie nicht gesagt haben. Da sei sie von der dpa falsch zitiert worden. Eine Bitte um Berichtigung ging laut dpa aber nicht ein. Es ist ohnehin nur ein halber Rückzieher: Dass es die Bordelle gibt, daran hat die Tierschützerin keinen Zweifel: "Es gibt sie definitiv in Skandinavien, dazu haben wir Unterlagen. Es liegt deshalb im Bereich des Hochwahrscheinlichen und Logischen, dass wir sie auch in Deutschland haben."
Nicht alle Tierschützer befeuern das Gerücht
Auf die Frage nach ihren Belegen für Bordelle in Skandinavien schickt mir Madeleine Martin zwei Onlinelinks. Der erste Text ist 2006 auf dem Portal der Zeitung Aftenposten in Norwegen erschienen. Darin heißt es, dass dänische Tierbordelle viele Interessenten aus Norwegen anlockten. Doch die Quelle ist dubios: Es ist ein Artikel in der Zeitung 24timer, den Aftenposten lediglich zitiert. Auch Martins zweite Quelle, die Icenews, zitiert denselben Bericht.
24timer ist eine billig gemachte Gratiszeitung, die in Dänemark verteilt wird. Ein Jahr nach dem Bericht von 24timer meldete sich in Dänemark – so die Recherchen des BZ-Korrespondenten vor Ort – auch die Polizei noch mal zu Wort: Man habe nach den Bordellen gesucht und nichts gefunden. Im Jahr 2011 gab es sogar eine parlamentarische Anfrage der Rechtspopulisten an den Justizminister von Dänemark, wie viele Tierbordelle es gebe. Die Antwort: keine, die den Behörden bekannt seien.
Nicht alle Tierschützer befeuern das Gerücht. Der deutsche Tierschutzbund hat jüngst mehrfach betont, dass in Deutschland keine Tierbordelle bekannt seien. "Es ist schon auffällig, dass die Sodomiedebatte so an den Tierbordellen aufgehängt wurde", sagt Pressesprecher Marius Tünte.
Sein Pressematerial stammt offenbar noch aus der Zeit vor dieser Erkenntnis: In der Stichwortliste des Tierschutzbundes zum Thema Zoophilie heißt es, dass man in Internetforen zu "Anleitungen zu sexuellen Praktiken mit Tieren" gelange – "oder gar zu Tierbordellen".
Und vor dem Tor des Bauernhofes leuchten die roten Laternen...