(B) UMGEBUNG WHITECHAPEL STATION / LONDON HOSPITAL, WHITECHAPEL Kreuz:
Tatort Mary Ann Nichols, Buck´s Row
Pfeil: Richtung von Mary Ann Nichols entlang der Whitechapel Road. Im Grunde war Catherine Eddowes nicht die einzige, die bereits am ´Abend´ vor ihrer Ermordung in genau der jeweiligen Nachbarschaft angetroffen wurde, wo man sie später tot auffand: Polly Nichols wurde bereits gegen 23.30h an der Whitechapel Road gesehen, womit eben im Grunde genau der Abschnitt zwischen St. Mary Matfelon und Whitechapel Station / London Hospital gemeint ist. Und sie dürfte davor – wie Eddowes – nicht gerade ´unerfolgreich´ gewesen sein, zumal auch sie genug Geld hatte, das sie aber in Anschluss in einiges an Alkohol investierte, wie sie Emily Holland explizit erzählte, was eigentlich darauf schließen lässt, dass sie sich an (wohl auch bestimmten) ´stilleren´ Orten im Hinterland der Straße auskannte. Holland traf Polly ja an der Ecke Osborne Street und Whitechapel Road – also direkt bei St. Mary (siehe Grafik in letztem Post). Eine Frage, die sich stellt, ist, ob Polly ursprünglich an dieser Ecke bei St. Mary auf erneute Kundschaft hoffte, ehe sie, eventuell von Hollands Erzählung über das Feuer in den Docks erneut die Whitechapel Road entlang lief, weil sie sich durch das Feuer vielleicht bei der Whitechapel Station, womöglich vor Sperrstunde ohnedies ihrem ´Standplatz´, der von einigen Pubs umgeben war, mehr potentielle Kundschaft erhoffte... Generell ist aber natürlich anzunehmen, dass sie ohnedies in dieses Gebiet wollte.
Graue Bereiche: offene U-Bahn-Schächte
Buchstaben:
(a) Whitechapel Station. Info:
http://en.wikipedia.org/wiki/Whitechapel_station(b) London Hospital. Info:
http://en.wikipedia.org/wiki/London_Hospital(c) Die
Wood´s Buildings unmittelbar westlich der Whitechapel Station mit ihrer Passage direkt durch die Bausubstanz an der Whitechapel Road in die Winthrop Street (das Bild in folgendem Link ist aber in Gegenrichtung), jener Gasse in der allerdings in den Schlachthäusern (d) bekanntlich noch Betrieb herrschte. Vergleichbar ist die Passage auch mit Gunthorpe Street- / George Yard Passage nahe St. Mary (siehe (d) im letzten Post):
http://wiki.casebook.org/index.php/Wood%27s_Buildings(d) Die
Schlachthäuser von Harrison Barber & Co, wo bekanntlich ja während der Tat gearbeitet wurde, was der Grund dafür gewesen sein könnte, warum Polly (wahrscheinlich in Begleitung ihres späteren Mörders) erst die nächste Parallelgasse, die Buck´s Row aufsuchte, die ja in erster Linie von der Board School und den Lagerhäusern (schwarze Gebäude) dominiert wurde, in denen außer einem Nachtwächter des Nächtens niemand mehr anzutreffen war – dafür gab es jedoch die Stallungen, vor deren Tor man Polly tot auffand, und die in dieser Nacht wohl scheinbar verschlossen waren.
Bei der gerichtlichen Anhörung zum Mord an Mary Ann ´Polly´ Nichols befragte der Coroner bekanntlich auch
Henry Tomkins, einen der Schlachter bei Harrison, Barber und Co in der Winthrop-Street nicht nur über Prostituierte in eben jener Parallelgasse zur Whitechapel Road, sondern auch über den Ort, an dem man Prostituierte üblicherweise auch tatsächlich
merklich (!) antraf: (Quelle:
The Daily Telegraph, Tuesday, September 4, 1888):
Coroner: ´Sind dort (in der Winthrop-Street, Anm.)
irgendwelche Frauen zugegen?´
Zeuge: ´Oh! Ich weiß nichts über sie. Ich mag die nicht.´
Coroner: ´Ich habe Sie nicht gefragt, ob Sie sie mögen, ich habe Sie gefragt, ob dort in dieser Nacht welche zugegen waren.´
Zeuge: ´Ich habe keine gesehen.´
Coroner: ´Nicht einmal auf der Whitechapel-Road?´
Zeuge: ´Oh ja, dort, in allen Arten und Größen - Es ist eine raue Nachbarschaft, kann ich Ihnen sagen.´ > Ich denke durch diese Aussage findet das, was Stordfield und Shadow Ghost über die Whitechapel Road anmerkten, definitiv Bestätigung.
Und ich denke auch, dass der Täter tatsächlich auch genau so vorging, wie Anirahtak es beschrieb, wenngleich sich Details nicht genau sagen lassen, aber höchst interessant wären...
Wenn Interesse besteht (?), poste ich vollständigkeitshalber gerne auch noch die anderen Tatortumgebungen detaillierter.
Grüße,
panopticon