Hallo, Lou Cifer,
ich weiß, was du meinst. Deshalb habe ich dich ja darauf aufmerksam gemacht. Auch Täter sind Menschen und handeln infolgedessen situationsbedingt im Rahmen ihrer mentalen Möglichkeiten.
Also, jemand im Rausch handelt rauschig, unkoordiniert, schwankend, unsicher, nicht zielsicher.
Ein Psychotiker kann innerhalb seiner Psychose durchaus "logisch" handeln, aber eine Psychose ist kein Rausch und äußert sich auch nicht so.
Jede dieser Handlungen hinterläßt Spuren. Und wenn wir die Spuren lesen, die der Ripper hinterlies, dann sehe ich IMMER denselben Tathergang. IMMER derselbe Kehlschnitt - schnell, leise, zielgerichtet, zielsicher, effektiv. Danach erfolgt die Eröffnung des Bauchraumes auf IMMER dieselbe Art und Weise. Auch KEINE STEIGERUNG zu er kennen. Diese Eröffnungsschnitte zeigen ebenfalls Effektivitiät, der Täter schafft einfach Raum für die weitere Handlung.
Jemand, dessen "Blutrausch" größer wird, würde diesen Schnitt von Mal zu Mal heftiger, ungeduldiger, und daher schlechter, verzerrter, ausführen, größere, aber sinnlosere Wunden anbringen. Tat er aber nicht.
Danach IMMER eine gezielte Organentnahme. Alles bei wenig Licht und wenig Zeit. Auch hier weisen die späteren Opfer keine Anzeichen eines "immer wilder werdenden Tieres" auf.
Was wäre so ein Anzeichen? ZB schlampigere Arbeit, Herausreißen statt sauber Herausschneiden. Auch das haben wir nicht. Auch hier kein Anzeichen von "Wildheit".
Anschließend Platzieren der Organe. IMMER gleich. Ein "Wilder" hätte sie mit „steigernder Erregung“ einfach wilder weggeschmissen, sich nicht an ein ähnliches Muster gehalten.
Unser Mann schon. Zeigt IMMER dieselbe kühle Distanz zum Opfer und zu seinen eigenen Handlungen. Macht nie eine große Sauerei. (Kelly ausgenommen, aber das sagte ich schon).
Daß Nichols nicht ausgeweidet wurde, liegt wohl daran, daß der Täter gestört wurde. War ja zeitlich sehr knapp und entging nur knapp einer Entdeckung. Ansonsten weist auch das erste Opfer DIESELBEN Verletzungen auf wie das letzte (das für mich jetzt mal Eddowes ist).
IN ALLEN Fällen, ist das nicht die Handlungsweise einer Person, die im Rausch handelt oder deren Rausch sogar noch zunimmt. Durchaus die eines Psychotikers, gefangen in der eigenen Vorstellung, aber dennoch streng einem Plan folgend und einen kühlen, „nüchternen“ Kopf wahrend.
Aber WEIT und BREIT KEINE Steigerung!!! Selbst die Gesichtsverletzungen laßen sich als Tüpfelchen auf dem i, als Spielerei interpretieren. Alles im allen sieht es nach einem Ritual aus, nach einem persönlichem. OHNE Steigerung.
Mußt dich übirgens nicht entschuldigen, Eddowes wies tatsächlich einen Stich in den Unterleib auf, wie ich im Casebook entdeckte:
http://www.casebook.org/victims/eddowes.html - "There was a stab of about an inch on the left groin." (Es gab einen Stich von ungefähr 1 inch in der linken Leiste). Das könnte aber durchaus der Versuch eines Ansatzes des Messers gewesen sein. Zählt nicht als Steigerung von Grausamkeiten.
Zumindestens ich sehe keine. WO genau in WELCHEN Handlungen sieht du Steigerungen? ? ? (Kelly laß bitte mal aus).