Autor Thema: "Sherlock Holmes's größter Fall"...was dran?  (Gelesen 4685 mal)

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JaneDoe

  • Gast
"Sherlock Holmes's größter Fall"...was dran?
« am: 17.05.2005 16:34 Uhr »
Hallo,
ich weiß, das gehört eigentlich zu den "Filmen", aber uneigentlich auch daher...^^ Geht ja um die Theorie und nicht um den Film  :D
Gestern Nacht kam ja "Sherlock Holme's größter Fall". Zwar fand ich den Film nicht gerade realitätsnah (für 1888, Whitechapel...ergo schwere Zeit, schweres Leben, sahen die Huren aussergewöhnlich gut und sauber aus  :) ), aber die Besetzung war ganz gut.
Als Täter wurde der (wahnsinnige) Sohn eines englischen Adeligen entlarvt, der Prostituierte hasste und deswegen die Huren tötete, da sein älterer Bruder Jahre zuvor eine geheiratet hatte und dadurch den Namen und das Ansehen der Familie beschmutzte.
Könnt an der Theorie (also vom Film mal abgesehen) etwas dran sein? Oder hat die Conan Doyle frei erfunden?

Grüße Jane

Noni

  • Gast
"Sherlock Holmes's größter Fall"...was dran?
« Antwort #1 am: 18.05.2005 11:18 Uhr »
Hallo,

ich hab den Film auch gesehen und bin dabei überhaupt auf das Thema Jack the Ripper gestoßen.

Die Grundlage des Films ist keine Geschichte von Conan Doyle, der hat die Ripper-Morde nie zum Thema gemacht, weil es nicht in seine Zielgruppe gepasst hätte (alle Mörder / Beteiligten waren "Ehrenhaft" und hatten ein Motiv wie Habgier oder Rache).
Der Film entbehrt also jeder Vorlage von Doyle und wie in Hollywood üblich warscheinlich auch jeder geschichtlichen Relevanz. Ein Jahr später wurde eine Ellerx Queen Geschichte "A Study in Terror" (Orginaltitel des Films und Homage an die erste Holmes-Geschichte "A Study in Scarlet" von 1887).
http://www.krimi-couch.de/krimis/ellery-queen-sherlock-holmes-und-jack-the-ripper.html

Die Theorie des Films bezüglich des Mörders ist theroetisch Grundsätzlich möglich, aber theoretisch kann es jeder halbwegs gut situierter Mann in England/London gewesen sein. Ich denke, Anhaltspunkte die für eine so konstruierte Geschichte um 2 Herzogssöhne die beide dem Wahnsinn anheim fallen entbehrt jeder geschichtlicher Grundlage.
Eine solche Geschichte hätte sicher einen Skandal ausgelöst (Erstgeborener, verstoßen, kehrt heim, völlig apatisch, zweiter Sohn stirbt bei einem Brand in Whitechapel, so etwas lässt sich nicht lange geheim halten).

Nur meine Meinung, wobei ich nur die "bekannten" Fakten kenne.

JaneDoe

  • Gast
"Sherlock Holmes's größter Fall"...was dran?
« Antwort #2 am: 18.05.2005 17:59 Uhr »
Hm...
hauptsache es steht "Sherlock Holmes" drauf...^^ dann verkauft sich das schon...jaja... :D
War allerdings kein Hollywood-Streifen, sondern ein britischer Film...daher hätt ich erwartet, dass man da doch etwas realitätsnaher bleibt.
Zur Story...bzw der möglichen Theorie.
Ob man soetwas nicht geheim halten konnte, da wär ich mir gar nicht so sicher. Es wurde und wird immer noch, vorwiegend in Adelsfamilien, viel konstruiert damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt, da wird ja alles unter den Tisch gekehrt, was den Namen beschmutzen könnte.
Allerdings denke ich auch, dass sie Film-Story, real gesehen eher unwahrscheinlich ist...wobei natürlich möglich.
Schwierig...momentan scheint TV-technisch wieder eine JTR-Manie ausgebrochen zu sein...weiß man gar nicht welcher Theorie man mehr Glauben schenken sollte  :D  Ich bin verwirrt! ^^

Liebe Grüße
Lu

nikurt

  • Gast
"Sherlock Holmes's größter Fall"...was dran?
« Antwort #3 am: 18.05.2005 22:21 Uhr »
Grüss euch!

Netter Film, ja, aber für eine Theorie eine viel zu dünne Suppe...Was bleibt essentiell übrig? Irgendein Wahnsinniger der im East End Nutten tötet. Ich denk so schlau waren wir alle vorher auch schon...
Grüsse nikurt