Hi folks,
meine Theorie wäre: Ein, in London stationierter Soldat kommt immer wieder an den freien Wochenenden nach Spittalfield und Whitecheapel, um sich seinem Einkommen gemäß vergnügen zu können. Schnaps und Bier sind dort billiger, und Sex ist bei den, meist betrunkenen, armseligen Teilzeithuren, auch bei geringem Einkommen öfter mal finanzierbar.
Er merkt aber, daß er aber beim Sex in zunehmenden Maße stärkere Reize braucht, widrigenfalls er beim GV nicht zum Orgasmus kommt. Seine Fantasien kreisen immer mehr um brutale Spielarten wie SM, oder Vergewaltigungsspiele, aber dafür reichen seine Mittel nicht aus, um dies bei Nobelprostituierten auszuprobieren. Vielleicht fragt er auch nach, und stellt fest, daß er sich das wohl nie leisten könne. So bleibt ihm nur die Onanie, wo er all seine sadistischen Szenarien durchgeht. Die Huren in Whitecheapel bieten zwar Sex, aber es sind schnelle „Nummern“, die in einer finsteren Ecke im Stehen abgewickelt werden. Für Nuancen irgendeiner Art ist hier keine Möglichkeit, es ist der reine Akt, sonst nichts.
Am Bank Feiertag, Montag den 7.8.1888 ist er wieder einmal mit einem Kumpel im Eastend, „seinem“ Vergnügungsviertel, unterwegs. Nach einiger Zecherei mit zwei „Damen“, eben Martha Tabram und Mary Ann Connely alias Pearly Poll, wollen die beiden Soldaten Sex. Die beiden Pärchen trennen sich, und verabreden sich für danach.
Tabram führt „ihren“ Soldaten in die George Yard Buildings, wo sie Sex haben, der aber für den Soldaten, weil zu zahm, nicht erfolgreich verläuft. Er beginnt Tabram zu würgen, und weil sie nun schreien würde, ersticht er sie mit seinem, zur eigenen Sicherheit mitgeführten, Dolch. Viele tragen in dieser Gegend eine Waffe bei sich, zumeist eben gute starke Messer.
Nach den ersten Stichen überkommt ihm sehr starke sexuelle Erregung, das Blut löst bei ihm einen sexuellen Supergau aus, stärker als jemals vorher kommt er zum Orgasmus. Er läßt das Opfer liegen und flieht. Erstmal auf der Straße nach einigen Metern bemerkt er, daß er voller Blut ist. So kann er seinen Kumpel, der auf ihn wartet, nicht treffen. Er braucht einige Zeit, sich an einer öffentlichen Wasserstelle zu reinigen, und geht dann sofort zurück in seine Kaserne.
Sein Kumpel wartet einige Zeit, und fällt um o2:oo Uhr dabei einem Polizisten, dem Police Constable Barrett auf. Dieser gibt sich mit dessen Antwort „daß er auf einen Kumpel wartet, der mit einem Mädchen unterwegs sei“ zufrieden, und notiert nicht seine Personalien. Ein denkbar schwerer Fehler, der jedenfalls dazu führt, daß der Mord an Tabram nicht aufgeklärt wird.
Nach einiger Zeit bricht er sein warten ab, und geht ebenfalls in die Kaserne zurück. Auch die Mary Ann Connely wartet nicht mehr länger, sie geht in ihr Quartier, Geld dafür hat sie ja nun, und verschläft den Rest der Nacht.
Der sadistisch veranlagte Soldat weiß nun genau was seine höchste Lust anstachelt, und wie er den allerbesten Orgasmus bekommen kann. Er ist fortan als Ripper unterwegs.
Die angeordneten Paraden übersteht er dadurch, daß er sich eben nicht (bei Männerbünden immer möglich) präsentiert, da eine Prostituierte jemand, mit dem sie kurz vorher gezecht und Sex hatte, sicher erkannt hätte.
Nach dem Mord an Kelly tritt irgend etwas ein, daß ihn für immer veranlaßt, die Morde einzustellen. Es sei dies sein eigener Tod, oder aber eine Einweisung in ein Irrenhaus. Erhebungen in diese Richtung wurden nie getätigt, schon weil man damals Tabram nicht als Opfer eines Serienmörders hielt.
Das schönste an dieser Theorie ist – so meine ich, daß sie – sogar heute noch – nachprüfbar wäre, wenigstens zum Teil.