Nun ja, diese Abhängigkeiten kann man ein Stück weit als Lokacolorit ansehen.
Zu dieser Zeit gab es einige ziemlich seltsame "Modedrogen".
Das umstrittene Maybrickbuch erwähnt auch Arsen, zu Recht, damals war es eine Droge, deren Auswirkungen man noch nicht kannte.
Da liegt es nahe, einem Protagonisten die Einnahme dieser Narkotika anzudichten, weil es einfach in die Zeit passt.
Es ist halt fragwürdig, ob es notwendig ist, das ist richtig.
Ich habe einmal in einem Theaterstück Sherlock Holmes beim injizieren seiner berühmten Kokainlösung gezeigt und dafür bitter auf´s Dach gekriegt. Allerdings wegen der Darstellung, als Stilmittel ist es gut angekommen und als Zeitgefällig akzeptiert worden.
Also wüsste ich nicht, warum man den armen Abberline, der ja wirklich in einer sehr ungünstigen Situation war, nicht mal ein Gläschen Grüne Fee oder Laudanum andichten sollte.
Ich denke mal, jeder von uns hat schon mal das eine oder andere Kummerbier getrunken oder ähnliches.
By the way: Ich habe vorhin erst den "Knigge" gelesen (den ich sehr gut finde) und möchte mich nachträglich vorstellen:
Ich bin Mycroft, ein erklärter Viktorianikfan und freue mich zu diesem Kreis hier gehören zu dürfen. Der Name erklärt sich folgendermaßen:
Mycroft ist der Bruder von Sherlock Holmes, den ich sehr liebe und in dessen Glanz ich mich behaglich fühle.
(Mycroft starb übrigens an der Trunksucht... Von wegen Drogen und Absinth.)