Mitten in den turbulenten Zeiten der Song-Dynastie arbeitet sich der mittellose und verwaiste Song Ci mit Fleiß und Entschlossenheit vom Leichenbestatter zum besten Studenten der angesehenen Ming-Akademie hoch. Seine Gabe, die dunklen Geheimnisse aufzudecken, die sich hinter den Verletzungen der Toten verbergen, erregt Aufsehen – aber auch Missgunst. Ci wird denunziert und wegen seiner revolutionären Obduktionsmethoden von der Justiz verfolgt. Doch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten sprechen sich herum, bis sie schließlich auch dem Kaiser Song Nin Zong zu Ohren kommen. Er lässt den „Totenleser“ zu sich rufen und bittet ihn, eine Reihe grausamer Morde am Hof zu untersuchen, die seine Dynastie zu vernichten drohen. Song Ci willigt ein – nicht ahnend, zwischen welche Fronten er schon bald gerät, gegen welche Mauern aus Schweigen er stoßen und welchen Intrigen er begegnen wird. Als er sich leidenschaftlich in die kaiserliche Konkubine Blaue Iris verliebt, wird die Luft im Palast dünn für ihn. Wem kann er vertrauen, und wer wird ihn verraten? Ein atemberaubender Roman über den ersten Gerichtsmediziner der Geschichte, ausgezeichnet mit internationalen Preis des Historischen Romans von Zaragoza.
Ein sehr gutes Buch, bei dem man erst zum Schluss merkt, wie die Geschichte zusammenhängt.
Die ersten 200 Seiten war ich durchaus enttäuscht, denn es gibt kaum eine Krimihandlung, stattdessen wird beschrieben, wie sich Song Ci im Alten China auf den Straßen durchschlägt. Das war zwar durchaus spannend, passte aber nicht so ganz zum Klappentext.
Erst ab Seite 200 kommt es zum Auftakt der eigentlichen Handlung, um dann sich zu einer Krimihandlung zu verdichten, die ganz gegen Ende wiederum zu einem Gerichtsthriller wird.
Dabei kommt es dem Leser zugute, dass Song Ci Neider und das Unglück anzieht wie das Licht Motten, sodass es immer spannend bleibt und man unbedingt wissen möchte, wie die Handlung weitergeht.
Interessant zu wissen ist, dass Song Ci genau wie Richter Di aus den entsprechenden Romanen wirklich gelebt hat – er war der erste Forensiker, den es gab.
Fazit
Das Buch ist durchgehend spannend und es bleibt zu hoffen, dass der Autor seinen Helden noch weitere Abenteuer bestehen lässt.
Antonio Garrido, Jahrgang 1963, ist Professor an der Polytechnischen Universität in Valencia. Sein erster Roman Das Pergament des Himmels wurde in 16 Sprachen übersetzt und war ein internationaler Bestseller.
Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (9. November 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3352008418
ISBN-13: 978-3352008412
Originaltitel: El lector de cadaveres
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 5 cm