Autor Thema: Sharon J. Bolton - Dunkle Gebete  (Gelesen 6541 mal)

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Schwarzblau

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Sharon J. Bolton - Dunkle Gebete
« am: 01.08.2012 23:10 Uhr »
Die Opfer sind unschuldige Frauen. Der Killer ist ein Phantom. Und die Ermittlerin hat mehr als nur ein Geheimnis.

    DC Lacey Flint ist eine junge Londoner Ermittlerin mit undurchsichtiger Vergangenheit und einem morbiden Interesse an Serienkillern. Mit einem echten Mord hatte sie bisher allerdings nie zu tun – bis jetzt, da eine aus zahlreichen Stichwunden blutende Frau an der Tür von Laceys Wagen lehnt und in ihren Armen stirbt. Lacey wird zunächst nur als Zeugin vernommen, doch bald wird klar, dass sie in dem Fall eine ganz besondere Rolle spielt: Ein blutiger Bekennerbrief ist unmissverständlich an sie adressiert. Unversehens findet sich Lacey im Mittelpunkt einer Mordserie, die in einem besonderen Zusammenhang mit ihr selbst stehen muss. Doch wie findet man einen Killer, der sich einen nie gefassten Serienmörder zum Vorbild genommen hat?


Im Rahmen meiner lockeren Jack the Ripper – Lesereihe bin ich durch Zufall auf *Dunkle Gebete* gestoßen.

Ich habe selten einen so spannenden Krimi gelesen, auch wenn Jack nur sehr lose als Vorlage für die Morde dient. Bolton (Ob sie die Figur *Boston* nach sich benannt hat?) schafft es mit zahlreichen Twists den Leser bis zur letzten Seite immer wieder glauben zu machen, dass er die Lösung schon kennt und schlauer ist als die Ermittler. Wie die Autorin die Wendungen im Griff behält und die Aussagen sich harmonisch einfügen, ist große Kunst.

Diese sorgen auf Seite 154 allerdings für unfreiwilligen Humor:

Heute Nacht hat unser Mörder eine Grenze überschritten’, fuhr sie fort. ‘Frauen die Gebärmutter herauszuschneiden und sie herumliegen zu lassen geht meiner Auffassung nach einen Schritt zu weit. Wir müssen den Kerl unbedingt drankriegen.


Böse interpretiert:
Serienmörder halten die Polizei in Lohn und Brot, aber Verstümmlungen müssen deswegen nicht sein.

Weniger amüsant sind die zahlreichen Druckfehler wie *Trenchcrot*

Fazit:

Ich bin mit dem Buch sehr zufrieden, durchaus ein Gewinn für meine Jack-the-Ripper-Sammlung.  Enttäuschend war nur die extrem lose Anleihe an Jacky, zwar wird der *Dear-Boss*-Brief verarbeitet, nicht aber der wesentlich bekanntere *From Hell*-Brief oder das *Goulston Street Graffito*. Diesbezüglich bietet die Serie Whitechapel 1 die bessere Variante der Thematik *Morden nach Jack the Ripper*

Orginal-Rezi: http://nomasliteraturblog.wordpress.com/2012/03/28/dunkle-gebete/

Edit:

Originaltitel: Now You See Me
Originalverlag: Bantam Press, UK
Aus dem Englischen von Marie-Luise Bezzenberger

Deutsche Erstausgabe

Paperback, Klappenbroschur, 512 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-442-54679-4
14,99 | 15,50 | 21,90*
Erscheinungstermin: 23. Januar 2012
« Letzte Änderung: 02.08.2012 00:14 Uhr von Schwarzblau »