Autor Thema: Anthony Berkeley - Der Fall mit den Pralinen  (Gelesen 24177 mal)

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Schwarzblau

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Anthony Berkeley - Der Fall mit den Pralinen
« am: 05.07.2012 14:20 Uhr »
Das Buch ist schon fast ein Muß für jeden Jack the Ripper – Interessierten, da er sich dort schnell selbst wieder findet: Sechs Detektive legen Indizien jedes Mal anders (überzeugend) aus, und gelangen auf Grund derselben Fakten zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen.
Ich nenne Jacky deswegen für mich auch immer einen *Fall mit den Pralinen auf zwei Beinen.*    :scratch_one-s_head:


Wer vergiftete die Pralinen, die Mrs. Bendix das Leben kosteten? Chefinspektor Moresby von Scotland Yard kommt in seinen Ermittlungen nicht recht voran. Und auch die sechs Mitglieder des »Kriminalzirkels« zerbrechen sich ihre Köpfe. Am Ende findet jeder eine andere, überzeugende Lösung. Welche ist die richtige?

Laut Reclams Kriminalromanführer gehört *Der Fall mit den Pralinen* (auch bekannt unter *Die vergifteten Pralinen*) zu den besten 100 Krimis aller Zeit- Ein klarer Beweis, dass man an solche Listen nur mit Vorsicht herangehen sollte.

Die Herangehensweise ist erst einmal sehr interessant: Sechs Detektive haben alle die gleichen Indizien und sollen der Hergang des Verbrechens bestimmen. Dabei kommen alle zu komplett unterschiedlichen Schlüssen und Mördern Es ist wirklich große Krimikunst, bei einer Faktenlage zu so vielen unterschiedlichen Ergebnissen zu kommen; die meisten Autoren schaffen nicht einmal ein plausibles Ende.

Nur ist dies für den Leser insofern ermüdend, als dass es keine Handlung gibt; das ganz Buch besteht zu 99% nur aus Dialogen, in denen die Thesen präsentiert werden. Die Ermittlungsarbeiten, die zwischen den Treffen stattfinden, werden komplett ausgeblendet.

Ein wenig unerfreulich ist die Übersetzung, da der nicht vorgebildete Leser evt. nicht weiß, dass mit Public Schools eben keine öffentlichen Schulen, sondern Privatschulen gemeint sind.

Fazit:

Der Krimi ist anders als alle anderen, die ich bin jetzt gelesen habe, aber keineswegs besser: Ab Seite 150 habe ich das Buch portionsweise aufgeteilt, weil es zu langweilig wurde.

Orginal-Rezi: http://nomasliteraturblog.wordpress.com/2012/03/21/der-fall-mit-den-pralinen/

Stordfield

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Re: Anthony Berkeley - Der Fall mit den Pralinen
« Antwort #1 am: 06.07.2012 13:44 Uhr »
Hallo Schwarzblau!

Ich weiß nicht, ob meine Frage jetzt blöd ist oder nicht, ich stelle sie trotzdem: Warum stellst Du uns dieses Buch vor, wenn es doch so langweilig ist?  ( :boredom:) Aus welchem Grund sollte ich es jetzt lesen? Oder wolltest Du uns mit dieser Rezension gar davon abraten?  :scratch_one-s_head:

 ;)

Gruß Stordfield

Schwarzblau

  • Gast
Re: Anthony Berkeley - Der Fall mit den Pralinen
« Antwort #2 am: 06.07.2012 21:06 Uhr »
Wie ich schon schrieb: Es ist schon interessant zu lesen, wie verschiedene Menschen aus denselben Fakten auf komplett andere Lösungen kommen. Edit: Was jedem hier bekannt vorkommen sollte.
« Letzte Änderung: 07.07.2012 00:51 Uhr von Schwarzblau »