Wem´s interessiert:
Seit über drei Wochen hält mich ein Serienbrandstifter in meiner alten Heimat in Atem. Gerade deshalb, weil ich um Familie und Freunde in Sorge bin. Die Brände fanden teilweise ganz in ihrer Nähe statt.
Dazu hier ein Bericht (ab Minute 1:00):
http://oderland.tv/beitraege/858.htmDer Täter versuchte teilweise schon die Fluchtwege zu versperren. Interessant ist, dass eine Familie zu vier Teilen betroffen ist. Bei einem Mann, seiner Freundin, seiner Mutter und ihren Eltern brande es bereits einmal. Interessant scheint auch die Geographie zu sein. Bei der Betrachtung der Geographie konnte ich zwei Brandorte vorhersagen. Einmal benannte ich die Straße gar mit vollen Namen, ein andermal war der Brandort nur 50m vom vermuteten Anschlagsziel entfernt. Nachdem letzte Woche bei den Löscharbeiten endlich einmal die zuschauenden Personen überprüft wurden, teilweise auch auf dem Revier und es mit der beschriebenen Familie veröffentlicht wurde, ist nun plötzlich Ruhe.
Ich selber kontaktierte bereits auch die Sonderermittler- Gruppe.
Einiges erinnert an den Jack the Ripper Fall. Die Taten finden auf einem sehr kleinen Gebiet statt. Die Bahnlinie im Osten scheint eine Art "Grenze" für den Täter darzustellen. Obwohl es einige Sach- und Personenspuren gibt, steht die Polizei vor einem Rätsel. Normalerweise hätten, die einzelnen Fälle betrachtend, Bürger und sogar die Polizei bereits auf den Mann aufmerksam geworden sein müssen. An den Tatorten war durchaus Bewegung aber niemand sah etwas oder fiel irgendetwas auf. Er ist wie ein Phantom. Man könnte meinen, der Täter legt auch Ablenkungsbrände, um von eigentlichen Anschlagsziel abzulenken (also jener Familie). Allerdings liegen die Brände so dicht beeinander, dass man diesen Brände auch als "direkte" Anschläge betrachten könnte. Die Nerven der Feuerwehrmänner liegen mittlerweile auch blank. Mit 1000 Euro an Belohnung versucht man die Bevölkerung noch sensibler für Beobachtungen und Angaben zu machen. Die Polizei ist froh über jeden noch so kleinen Hinweis.
Bei der Geographie fällt auf, dass erste, kleinere Brände sich in mehr oder weniger einer Straße auftaten, die eine Art Plattenbausiedlung mit angrenzenden Straßen darstellt. Weitere Anschläge fanden dann aber direkt an befahrenen (Haupt) Straßen statt. Nördlich und westlich finden wir diese Straßen, die Westliche könnte die Grenze für Zone 1 und 2 Zone darstellen. Bei den Nördlichen grenzen zwei Straßen Zone 1 und 2 ab. Nach Süden läuft alles mit Beendigung des "Wohngebietes" aus. Zu beachten ist, dass möglicherweise nicht alle Brände von ein- und demselben Täter (oder mehrerer Täter) stammen. Die Himmelsrichtungen betrachte ich aus südöstlicher Zufahrt, da ich aus dem naheliegenden Nachbarort komme und ich diese Stadt natürlich gut kenne (habe jahrelang dort gearbeitet usw.).
Dennoch bleibt eine Beurteilung hier sehr gewagt. Die Anfänge deuten auf einen Täter aus Zone 1 hin, die Brandorte in Zone 2 könnte aber auch vermuten lassen, jemand kommt von außerhalb.
Wie angedeutet, ich kenne den Bereich wie meine Westentasche, bin in ständigen Kontakt mit Familie und Freunden, weiß, wie aufmerksam alle sind. Die Polizei ist überpräsent und dennoch gelingt es dem Täter immer wieder, vor den Augen aller, Brände zu legen und zu entkommen.
Der Täter terrorisiert eine ganze Stadt, vorallem das Zentrum wo Polizei und auch Feuerwehr ansässig ist. Aber auch Zeitung und Ärzte. Die Taten wirken eher provozierend und rachsüchtig als Aufmerksamkeit und Anerkennung suchend, obwohl dies natürlich auch als treibender Faktor mit anzusehen ist.
Er sollte gute Kenntisse über den Ort besitzen. Wahrscheinlich hat er, besonders in letzter Zeit, große Ablehnung erfahren, ist gekündigt oder abgestuft worden, bekam eine Anzeige, erlebte eine Trennung oder Vernachlässigung. Die Häufigkeit der Taten könnte auf eine Störung der Impulskontrolle hindeuten. Er ist wenig intelligent und hat möglicherweise eine Schreibschwäche oder einen Sprachfehler. Nichtsdestotrotz ist er Ehrgeizig genug um seine Schwächen zu kompensieren. 20-35 Jahre.
Wir alle hoffen, dass die Angst der Bürger bald ad acta gelegt werden kann.
Beste Grüße,
Lestrade.