Autor Thema: ´Geständnisse´  (Gelesen 13137 mal)

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´Geständnisse´
« am: 03.12.2010 01:40 Uhr »

Hi.
 
Da es sich in Anbetracht der hohen Anzahl an merkwürdigen Geständnissen und Drohungen, sowie  Berichten über solche und deren wohl eher gering einzuschätzenden Wahrheitsgehalt im Fall JtR nicht lohnt, über jeden Fall einen neuen Faden anzufangen, benenne ich diesen hier mal allgemein ´Geständnisse´ und nicht nach der Person / den Personen, um die es in meinem Beitrag primär geht – Der Faden kann fortan für diverse Berichte und Diskussionen über Geständnisse genutzt werden. Da im Laufe der Zeit in den verschiedensten Threads und Postings ja durch das beachtliche Engagement vieler schon so einiges zu diesem Thema zusammengekommen ist,  führe ich in Anschluss Links zu all jenen Fällen an, die ich bereits im Forum fand – dann ist das Thema mal an einem Ort gesammelt. Finden lassen sich die Namen ja ohnedies über die bestens funktionierende Suchfunktion.



Nun aber zu den folgenden Artikeln: Auf ´John Anderson´ und ´John Sanderson´ kam ich neulich eigentlich primär aufgrund der Beschreibung (´carroty´, ´blotchy face´) von Mary Ann Cox und dem Fall MJK (aber auch aufgrund mancher Beschreibungen aus der Nacht des ´Double Event´) erst wieder zurück (Siehe später). Eventuell nötige Übersetzungs- und andere Korrekturen wie immer willkommen:


Das angebliche Geständnis des John Anderson


The North-Eastern Daily Gazette
Montag, 24. August 1896

"JACK THE RIPPER"
„Ein weiteres überraschendes Geständnis über die Whitechapel-Morde kam ans Licht. Ein Schiffsteward, der gerade erst nach England zurückgekommen ist, hat einem Reporter die wundersame Geschichte erzählt. Sein Name ist James Everard Brame, der Sohn eines Chirurgen aus Lowestoft, und er gibt an, dass er im Oktober 1894 Steward auf einem Kohle- und Salpeterboot zwischen Shields und Iquique war. Ein Mann von etwa 30 Jahren mit dem Namen Anderson segelte an Board des Bootes als A.B.. In Iquique waren er und Anderson krank im Spital, und dort, sagt er, hat Anderson ihm am Totenbett gesagt, dass er der Mann war, der wegen der grässlichen Whitechapelmorde gesucht wurde. Der Geschichte nach war Anderson Koch  auf einem wöchentlich zwischen Rotterdam und London verkehrenden Boot und beging die Morde an wenigen Tagen zwischen der Ankunft und Abfahrt des Bootes. Minutiös beschrieb er die Art, mit der die Wunden beigebracht wurden. Er war von einer Frau ausgeraubt worden und nahm seine Rache. Und die Verkleidung, mit der er davonkam, sagte er, war ein Metzgerkittel.



The North-Eastern Daily Gazette (Montag, 19. Oktober 1896) und Hampshire Telegraph (24. Oktober 1896)

 
"IST JACK THE RIPPER TOT?"

Vor kurzem meldeten die Zeitungen von Ipswich, dass ein Mann, der gestanden hatte, der lang gesuchte East-End Mörder zu sein, in Iquique, Südamerika, gestorben ist. Der Informant war ein James Brame, der ein Schiffskamerad des Mannes war und der sich bei ´Lloyd´s´ gemeldet und eine detaillierte Darstellung der Umstände abgegeben hat, die ihn zu der Annahme führten, dass ´Jack the Ripper´ zu seiner Abrechnung gegangen ist (Anm.: wörtlich ´has gone to his account´ - wohl religiös bezogen auf dessen Tod, in etwa ´vor seinen letzten Richter getreten ist´....?) Brame verließ Shields als Koch auf der Annie Speer, einem Dreimaster, im Oktober 1894 unterwegs nach Caldera, Südamerika. Unter der Besatzung befand sich ein Mann, der, kurz nachdem die Reise begann, durch sein merkwürdiges Verhalten besondere Aufmerksamkeit erregte. Er hörte auf den Namen John Anderson, war scheinbar achtunddreißig Jahre alt und war ein feiner, gut situierter Mann mit einem fast militärischen Verhalten. Sein Teint war hell, sein Haar rot, er trug einen Schnauzer und einen leichten Bart, und sein Gesicht war sehr von Pocken vernarbt. Anderson, der chirurgisches Wissen in der U. S. Navy erhalten hatte, während er als Spitalsassistent arbeitete, sagte, er wurde von einer Frau aus einer niederen Schicht in London ausgeraubt und fast ruiniert. Er sinnte darüber nach und beschloss schließlich, an der ganzen Klasse Rache zu nehmen, sobald es ihm möglich war. Er segelte auf den wöchentlichen Booten, die zwischen Rotterdam und London verkehrten, aber als er festlegte, seine Rache auszuführen, verließ er diese, und bezog Unterkunft in einem ruhigen, Farm-artigen Haus nahe Bromley, wo er sich als Schiffswachmann, der des Nächtens in den Docks beschäftigt war, ausgab. Er verließ seine Unterkunft des Abends und machte sich auf den Weg in den Bezirk von Whitechapel, wo er die furchtbaren Taten beging, sobald sich eine Möglichkeit bot. Er fand einen Verbündeten für sein grauenhaftes Werk, und dies war der Fakt, der es ihm möglich machte, seiner Ergreifung zu entkommen. Der Verbündete würde an einem vereinbarten Ort mit einem reinen Kittel warten, den Anderson sofort über seine blutverschmierte Kleidung zog und so jegliches verdächtiges Aussehen vermied.



The Yorkshire Herald
Mittwoch, 21. Oktober1896

Die Beamten im Scotland Yard messen einer sehr ausführlichen Erzählung, die von einem Mr. Brame über die angebliche Entdeckung, Tod und Geständnis von Jack the Ripper getätigt wurde, keine große Wichtigkeit zu. Sie erkennen offen an, dass Mr. Brame die Geschichte in absolut gutem Glauben erzählt hat, aber sie denken, dass sein Schiffskollege eher das Opfer einer Wahnvorstellung war, als nicht. Der Fakt, dass der vermeintliche Jack the Ripper von der Besatzung als ´ein bisschen cracked´ betrachtet wurde, scheint diese Theorie eher zu bestärken, als abzuschwächen. Allerdings werden einige weitere Erkundigungen über den Mann Anderson vorgenommen werden, und es ist möglich, dass seine in der Necropole von Iquique aufbewahrten Überreste untersucht werden.




The Canberra Times (Australien, relevanter Auszug aus dem Artikel)
20. Dezember 1927


ALTER SEEMANN LÄSST ERSCHAUERN
„Jack The Ripper“ Verbrechen
MANN DELIRIERT AUF SCHIFF


Im Moment befindet sich ein alter Mann im Spital einer Einrichtung in Essex, der ´Jack the Ripper´ gekannt haben könnte. Es handelt sich um Mr. J. E. Brame, ein gebräunter alter Seefahrer von achtzig Jahren, dessen Kopf nach wie vor einen dichten Haarwuchs aufweist, um den ihn viele Männer halben Alters beneiden würden.
Zu seiner Zeit war Mr. Brame alles von Seemann bis qualifizierter Apotheker. Er bekämpfte Prärie-Indianer in den Ebenen Amerikas, agierte in einer ´Barn Storming´ Kompanie in Kanada  und diente als Soldat in Indien. Aber keines seiner Abenteuer ist merkwürdiger als jenes, das ihn Auge in Auge mit dem Mann brachte, der ´Jack the Ripper´ gewesen sein könnte. 
´Es passierte, als ich auf einem der alten Windjammern von London nach Südamerika segelte. Sagte Mr. Brame in einem Interview, das er den Sunday News gab. ´Kurz davor wurde die Welt von der mysteriösen Serie von furchtbaren Morden an Frauen in Whitechapel, London, geschockt, die als ´Jack the Ripper´- Freveltaten bekannt wurden. Die Morde, die das Londoner East End terrorisierten, haben so mysteriös aufgehört, wie sie begannen.
   
MANN DELIRIERT VON DEN MORDEN
´Ungefähr auf halber Strecke wurde ich aufgerufen, einen Mann zu behandeln, der sich in einer unserer Kabinen im Delirium befand, und während ich mein Bestes für ihn tat, war ich entsetzt zu hören, dass er von Morden an Frauen delirierte, die er begangen hatte. Er gab genaue und  ekelhafte Details  der grauenhaften Verbrechen an, aber ob er der echte Mörder war oder die Geschichten, die er möglicherweise in einer der Zeitungen gelesen hatte, in seinem Wahn reproduzierte, weiß ich nicht, und wahrscheinlich wird das niemals jemand wissen.
´Trotzdem ist es Fakt, dass dieser unbekannte Mann – er war übrigens ein Mann von höherer Erscheinung und sprach mit gebildeter Stimme – in seinem Fieber gestand, der Mörder einer Zahl von Frauen im East End von London zu sein. Ich war von dem, was ich da hörte, furchtbar aufgeregt, und dachte, dass ich die Möglichkeit hatte, das rätselhafteste Mysterium in der Geschichte des Verbrechens aufzuklären. Aber der Mann starb in Iquique in Chile, und sein Geheimnis nahm er mit ins Grab. (...)


 (Ganzer Artikel im Original: http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/1220742)



Bemerkungen: Es gibt zumindest noch einen Artikel über John Anderson und zwar in der Lloyd´s Weekly vom 18. Oktober 1896, der angeblich auch die Beschreibung der angeblichen Tatwaffe enthält: Ein Messer, dass dem eines Schlachters ähnlich gewesen sein soll. Ebenso soll angeblich beschrieben werden, wie Anderson zwei Tage vor seinem Ableben im Delirium ausgerufen haben soll: ´Da ist noch eine – wie sie blutet!´ Den Originaltext kenne ich aber leider nicht. Weitere Verweise zum Vergleich wären natürlich zum Mord an Mary Jane Kelly, besonders zu dem von Mary Ann Cox beschriebenen Mann mit den roten Haaren und dem fleckigen Gesicht, sowie zu den Aussagen von Mrs. Kennedy / Sarah Lewis. Eine bezüglich des Motivs ähnliche Geschichte wie die von John Anderson / John Sanderson gibt  es über einen malaysischen KochAlaska´: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1004.msg17146.html#msg17146) und eine überhaupt fast identische Geschichte aus einer anderen Quelle über einen ´John Sanderson´ (!) füge ich im nächsten Posting an...


Offline panopticon

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Re: ´Geständnisse´
« Antwort #1 am: 03.12.2010 01:54 Uhr »
Das angebliche Geständnis des John Sanderson:


Galveston Daily News (Texas, USA)
6. Dezember 1897

JACK THE RIPPER HAT GESTANDEN
ERZÄHLUNG EINES SCHIFFSKOCHS, DER SAGT, DER BEKENNER WAR EIN VERRÜCKTER SEEMANN


Es gab noch nie einen Seemann ohne seinen Lieblingsgarn, den er spann. Einige dieser Erzählungen, die Seemänner berichteten, wurden in Liedern und Geschichten zelebriert, andere kamen nur aus der reichen Fantasie der Seemänner und verschwanden nach einiger Zeit unbemerkt. Auf einem der Dampfer, die sich momentan in Galveston befinden, gibt es einen  Seemann, der sagt, dass er einst Koch auf einem Schiff namens Annie Laurie war, und dass sich unter der Besatzung ein Kerl aus London befand, der in einem Anfall von Wahn gestand, dass er der echte Jack the Ripper aus dem berühmten Whitechapel war. John Long ist der Name des Erzählers, der gestern vom Ripper berichtete. Er sagt, dass seine Geschichte in jeder Einzelheit belegt werden kann, und dass er das, wenn es nötig sei, tun werde.

Long sagt, Jack the Ripper starb in einem Spital in Iquique, Chile, und er gab sein Geständnis einem Priester gegenüber ab, und erzählte es auch ihm kurze Zeit vor seinem Tod.

So erzählt Long die Geschichte:

´Die Annie Laurie war ein Dreimaster. Als ich auf ihr Koch war, war der Name des Kapitäns Carstarphen. Vor einigen Jahren machten wir eine Reise von Shields in England nach Iquique.

Bevor wir ablegten, kam ein Mann, der als John Sanderson unterschrieb, an Bord und wurde einer von uns. Kurze Zeit nachdem wir die Reise begannen, wurde Sanderson krank und in seine Koje gebracht. Er war in keinem passenden Zustand, um zu arbeiten, und wir stellten fest, dass er auf eine eher auffällige Art und Weise  agierte. Er glitt aus seiner Koje und jagte wie ein Wilder über das Deck. Er schrie und sagte, dass ihn jemand verfolgen würde. Er musste unter Beobachtung gestellt werden. Die ganze Zeit über wurde eine Wache bei ihm postiert, und schließlich musste der Kapitän ihm ein Opiat verabreichen, um ihn ruhig zu stellen. Als wir Kap Horn umsegelten, schien es dem Seemann besser zu gehen, aber bevor wir Iquique erreichten, wurde er so gewalttätig, dass er sofort nach der Ankunft ins Spital geschickt werden musste.´

´Nicht lange nachdem er das Schiff verlassen hatte, wurde ich krank, musste ins Spital und erhielt das Lager neben dem von Sanderson. Er erkannte mich, und ich sah, dass er nach wie vor versuchte den Dämonen zu entkommen, von denen er behauptete, verfolgt zu werden. Eines nachts fragte er mich, ob ich irgendetwas über die Morde in Whitechapel wisse. Ich tat das damals nicht und sagte ihm das auch. Nach und nach fing er an, alarmierende Stücke von Informationen über diese schrecklichen Verbrechen zu erzählen und gestand am Ende, dass er Jack the Ripper war. Er gab das gleiche Geständnis gegenüber einem Priester ab.´

Long sagt, dass ihm Sanderson sagte, sein Vater wäre Chirurg gewesen, und dass er sehr gut wisse, wie man mit einem Messer umgeht. Long, seine Erzählung fortsetzend, vermittelte Sandersons Geständnis folglich wie in Sandersons eigenen Worten:

´Eines Nachts erreichte ich den Whitechapel-Bezirk spät und traf eine Frau, die sich mir anschloss, und wir gingen in eine dunkle Gasse
(wörtlich: ´alley´, Anm.) Dort tötete ich sie. Die Leiche wurde  verstümmelt und in der Kälte liegend zurückgelassen. Ich entkam. Kein Beamter schien mir auf die Spur gekommen zu sein, und mir kam die Idee, dass es nett wäre, ein paar weitere zu töten.

 Später fand ich einen Verbündeten, der begierig auf Blut war, und wir beschlossen ins Metzgergeschäft mit Frauen an der Stelle von Tieren einzusteigen. Wir beschafften uns ein paar Fleischerkittel, eine Art von Bekleidung, die ringsumher offen verwendet wurde, und erkannten dies als einfachen Weg, die Tötungen vorzunehmen und zu entkommen. Die Kittel stellten die Möglichkeit dar, der Aufdeckung unserer Verbrechen vorzubeugen. Wir waren wild auf Blut. Ich war wahnsinnig und nichts konnte mich befriedigen, außer der Anblick einer blutenden und verstümmelten Leiche einer Frau aus Whitechapel. Die Leute dachten, wir seien Metzger und beachteten unsere blutige Kleidung nicht, und ich stand vor der Polizei mit dem Blut eines Opfers an meiner Kleidung, und niemand von denen war in der Lage zu sehen, dass sie den Ripper in ihrer Reichweite
(wörtlich: ´in their grasp´, Anm.) hatten.´

Dies ist vermutlich nur der Kern des Geständnisses. Sanderson ging in die schrecklichen Details und erzählte, wie er später auf´s Land ging und auf einer Farm arbeitete. Danach zog in das Meer wieder an und es geschah, dass er sich nun auf der Annie Laurie einschrieb, bevor sie aus Shields lossegelte. Das Geständnis, sagt Long, wurde vom Ripper niedergeschrieben, unterzeichnet und Long übergeben, der später Schiffsbruch erlitt und das Dokument verlor. Nach dem Tod von Sanderson wurde die Leiche auf einem kleinen Friedhof in Iquiquibe beigesetzt, und Long war einer der Trauergäste.

Die Geschichte kam ungefragt zu einem Nachrichtenmann und als Fazit war Long sehr spezifisch, dass es klar erscheinen sollte, dass Sanderson verrückt war, was ohne Zweifel wahr ist, obwohl die Geschichte Schwachstellen aufweist. Einer der schwächsten Punkte kam am Ende, als Long nach einem Quarter fragte, ´um eine Tasse Kaffee und ein Bett zu bekommen´. Er bekam einen Dime , aber der überreichte Dime schien mit sich hinwegzunehmen, welche Essenz an Wahrheit die Geschichte ehemals aufwies.




Offline panopticon

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Re: ´Geständnisse´
« Antwort #2 am: 03.12.2010 01:55 Uhr »

Weitere ´Geständnisse´ und Ähnliches:

Nun zu den oben angekündigten Links zu Fäden und Postings über andere angebliche Geständnisse: Weitere angebliche ´Totenbettgeständnisse´ wurden u.a. von ´Dr. Stanley´: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,841.0.html, Clarence Simm (http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1259.msg19179.html#msg19179) und einem anonymen, gut situierten Mann mit epileptischen Anfällen, der die Taten einem Vikar gestanden haben soll (Illustrated Police News, Januar 1899), berichtet. Personen, die behaupteten, der Ripper zu sein, tauchten in den Medien und im Laufe der Ermittlungen ja immer wieder auf – um einige zu nennen: William Wallace Brodie (http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,273.msg1970.html#msg1970), William Bull, John Fitzgerald und Benjamin Graham (alle drei hier zu finden: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1146.msg17098.html#msg17098), August Nochild und James William (beide hier zu finden - 2.Oktober und 7. Dezember 1888: http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1250.msg18937.html#msg18937)
(Nicht zu vergessen diverse Geschichten über  Dr. Thomas Neill Cream (http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,203.0.html), Frederick Bailey Deeming (http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,783.0.html) und der Fall des wohl gefälschten ´Tagebuchs´ von James Maybrick (http://www.jacktheripper.de/tatverdaechtige/maybrick/).)

Die meisten ´Bekenner´ waren wohl von zu viel Alkohol ´inspiriert´ – viele hatten letztlich wohl sogar Alibis... Weitere Namen sind beispielsweise John Avery, Alfred Napier Blanchard, John Davidson und der merkwürdige, erst 1972 überlieferte, angebliche Fall des Vaters eines bis auf seine Initialen ´G.W.B.´ anonymen Australiers. Nicht zu vergessen diverse anonyme Drohungen. Wie man ja auch über all die anonymen Briefe sagen kann: Ein ´Fass ohne Boden´, das zeigt, wie viele Personen es absurderweise irgendwie  ´sinnvoll´ fanden, sich mit dem Mörder von Whitechapel zu ´identifizieren´ oder ihn als eine Art ´alter ego´ zu gebrauchen. Ein Grund dafür liegt sicher in der damaligen sozialen Situation....


Regards,
panopticon

Stordfield

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Re: ´Geständnisse´
« Antwort #3 am: 03.12.2010 20:08 Uhr »
Hallo panopticon!

Was für eine Arbeit!! Einfach bewundernswert, mit welcher Hingabe Du dies hier betreibst. Ich hätte wahrscheinlich Monate dafür benötigt und wäre dennoch nur halb so detailgeteu gewesen. Lob und Dank von mir, denn Du hast mir wieder eine Fülle von Material geliefert, welches ich gut verwenden kann.

Gruß Stordfield


Offline Lestrade

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  • Watson, fahr schon mal die Kutsche vor...
Re: ´Geständnisse´
« Antwort #4 am: 07.12.2010 14:07 Uhr »
Sehr gut gemacht panopticon! Interessant obendrein. Sollten sich mal Doku- Macher ein Beispiel daran nehmen...
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Offline panopticon

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Re: ´Geständnisse´
« Antwort #5 am: 08.12.2010 15:37 Uhr »
Freut mich, dass Interessantes dabei war! Auch wenn sich alles im Fall ´John Anderson / Sanderson´ recht nach ´Seemannsgarn´ anhört, ist dieser ja dennoch bezüglich Überlegungen zu möglichen Tätervorgehensweisen nicht uninteressant. Und völlig auszuschließen ist die beschriebene Vorgehensweise - wie so vieles in diesem Fall - ja wieder mal nicht....

Grüße,
panopticon

Mort

  • Gast
Re: ´Geständnisse´
« Antwort #6 am: 08.12.2010 17:02 Uhr »
 :good: Sehr interessant panopticon! Vielen Dank für diese gute Unterhaltung. Dieses "Seemannsgarn" erregte schon immer meine Aufmerksamkeit.

Offline Anirahtak

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Re: ´Geständnisse´
« Antwort #7 am: 07.02.2012 23:00 Uhr »
Freut mich, dass Interessantes dabei war! Auch wenn sich alles im Fall ´John Anderson / Sanderson´ recht nach ´Seemannsgarn´ anhört, ist dieser ja dennoch bezüglich Überlegungen zu möglichen Tätervorgehensweisen nicht uninteressant. Und völlig auszuschließen ist die beschriebene Vorgehensweise - wie so vieles in diesem Fall - ja wieder mal nicht....

Grüße,
panopticon
Das stimmt. Was den reinen Kittel betrifft, mit dem der Komplize gewartet haben soll, hatte ich schon eine ähnliche Überlegung. Also dass der Täter irgendwas Mantelartiges trug, es vorher immer schnell ablegte und hinterher wieder überzog.