Autor Thema: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)  (Gelesen 19082 mal)

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Wolfsreiter

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Sorry für Doppel-Posting, aber ich denke, hier ist der Beitrag besser aufgehoben:

Ich bin durch eine Laune auf Jack the Ripper und diese Seite gestossen.
Kompliment. Sehr informativ gestaltet. Voller Informationen, die ich gar nicht erwartet hätte.
Aber diese Verbrechen sind ja schon eine ganze Weile her.
Ich habe die Berichte begierig gelesen und auch ein paar Fussnoten der Redaktion gelesen, die mich nachdenklich gestimmt haben.
Zu Allererst unterscheiden sich die Morde an den "Kanonischen Fünf" für mich in einem ruhigen Start, und einem furiosen Ende.
Das kann man aber mit der Steigerung der Emotionen erklären, einem typischen Erscheinungsbild von Triebtaten.
Der Täter brauchte einfach einen größeren "Kick" als beim letzten Mal.

Was mich aber nach der Lektüre der Opferbeschreibungen und der Verdächtigen sofort umtrieb, war die Frage:
Wie passt das denn alles zusammen?

Mary Ann Nichols hatte eigentlich nur 2 Schnitte, soweit ich das beurteilen kann. Einer durch den Hals, der andere durch den Unterleib.
Häßlich, aber aufgeräumt. Machbar innerhalb weniger Minuten. Selbst für einen Laien, wie mich.

Von Annie Chapmans letzter lebender Sichtung bis zum Fund Ihrer Leiche vergeht eine ganze halbe Stunde.
Der Bericht von Dr. Phillips geht von einer Zeit der Verstümmelung von einer halben Stunde bis Stunde aus.
Wenn man das ernst nehmen könnte, wäre Annie gleich nach ihrer letzten Sichtung getötet worden und unmittelbar nach der Tat hat sie ein Polizist gefunden...
Nein, der Ripper war viel schneller. Er hatte Routine, er machte sowas täglich.

Was für mich eigentlich das Schlüsselelement war, ist der Doppelmord an Elizabeth Stride und Catherine Eddowes.
Wenn man bei den anderen Opfern auch Zugrunde legen kann, das Jack genug Zeit hatte sich vorzubereiten, ist es hier doch etwas anders.
Bei seinem ersten Opfer Elizabeth Stride, soll er gestört worden sein, ok das kann ich akzeptieren.
Aber das die Leiche von Catherine Eddowes nur 45 Minuten nach Ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in einem solchen Zustand gefunden wird, finde ich ein wenig seltsam.
Und nur 10 Minuten vor dem Fund der Leiche soll sie noch lebend gesehen worden sein?

Wenn man die Zeit Zugrunde legt, die der Ripper angeblich für seine Arbeit brauchte, dann muß er die Frau ja fast an der Polizeistation abgefangen haben.
Das bringt mich gleich auf die zweite Ungereimtheit.
Catherine Eddowes hat den Namen des 5ten Opfers auf der Wache angegeben: Mary Ann Kelly
Die Fußnote der Redaktion: Einer der größten Zufälle....
Meiner Meinung nach gibt es keine Zufälle, schon gar nicht solche (oder ich wäre schon mehrfacher Lotto-Millionär).

Mary Ann Kellys Tod wurde celebriert. Der Ripper hatte natürlich Zeit, weil er in der Wohnung des Opfers weilte, aber ich denke, das war nicht der Grund.
Im Rausch der Verstümmelung, hätte es nicht viel Unterschied gemacht, wo der Tatort war. Oder doch? War der Ripper vielleicht in einem schmalen
Handlungsrahmen gefangen?

Mein Gefühl im ersten Moment war, fragt doch mal den Dr. Phillips.

Das Metzger zu den Verdächtigen zählen hat mich auch verwundert, es sei denn, man kauft seine Wurst bei einem Kannibalen-Stamm auf Papua Neu Guinea.
Im Ernst: Ein Metzger weiß wie man Schwein und Rind zerlegt, aber Menschen? Das wissen vermutlich nichtmal viele Ärzte.
Ein Gerichtsmediziner jedoch...
 
Dr. Phillips war bei vielen Obduktionen anwesend, oder hat sie selbst durchgeführt.
Aber was ich auch seltsam fand, ist der Fund des blutigen Stoffetzens der Schürze. Wie kam er daran?

Die Ripper Briefe habe ich auch analysiert. Ich sehe drei verschiedene Handschriften, wobei "From Hell" wirklich was ganz anderes ist.
Die anderen beiden Briefe sind zwar unterschiedlich, wobei z.B. das "t" eine ähnliche Herangehensweise hat. Der T-Strich ist fast nur auf der
Rechten Seite des Stammes zu sehen. Oder das kleine "p" das einen extrem hochgezogenen Stamm hat
Man sieht Parallelen, die darauf schliessen lassen, das die Handschrift vielleicht "absichtlich" verfälscht wurde.
Das macht aber keinen Sinn, da der Verfasser ja den Eindruck erwecken wollte, beide Briefe stammen von ihm (denke ich zumindest mal).
Auch die Fußnote von "Dear Boss" ist in einer anderen Schrift geschrieben wie der eigentliche Brief, dem eine gewisse calligraphische Mühe voranging.
Die Schrift des Hauptbriefes legt zumindest nahe, das es sich um einen gebildeten, akribischen Menschen handelte, keinesfalls um einen Hafenarbeiter
oder Matrosen. Der Schreiber war auf einer ordentlichen Schule und hat "Schönschrift" gelernt. Ich würde auf einen Gymnasiasten/universitätsabsolventen tippen.
So gesehen würde ich sagen, der Schreiber des Briefes "Dear Boss" hat sich sehr viel Zeit genommen um den Brief zu schreiben, und hat die Fußnote eilig dazu
geschrieben. Unter ähnlichem Zeitdruck stand der Schreiber der Postkarte, der vielleicht der Selbe war.
"From Hell" war definitiv ein dummer Scherz.
Auf der anderen Seite denke ich, das der amerikanische "Slang" absichtlich eingeführt wurde, um abzulenken.

Und das 5te Opfer? Ja, es wäre ein absurder Zufall, es sei denn jemand hat die Zeugenaussage von Catherine Eddowes gelesen.
Es bleiben sehr viele Fragen offen. Ein faszinierendes Verbrechen.

domi

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #1 am: 13.07.2010 18:16 Uhr »
hey wolfsreiter
ich finde deine gedanken sehr interessant ich muss zugeben ich hatte oft die selben.Ich habe auch mal überlegt das der ripper eine bestimmte person suchte ( vlt. eine gewisse mary (jane ) kelly) , er dachte zuerst es wäre eddowes,wegen ihrer aussage,er verstümmelte sie sehr häftig doch dann erfuhr er das es Nicht kelly war. Nun ja nur ein paar gedanken.Über die theorie das der täter anatomisches kenntnisse hatte , muss ich sagen das es so sein muss da es bei den lichtverhältnissen usw nur mit vorwissen zuschaffen war was der ripper schafte.
sorry für meine katastrophale satzstellung.;)
yours truly Domi

Stordfield

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #2 am: 13.07.2010 19:02 Uhr »
Hallo Wolfsreiter!

Verstehe ich Dich jetzt richtig? Du meinst, JtR hätte es nicht vorrangig auf Prostituierte, sondern auf Alkoholikerinnen abgesehen? Woher sollte er denn wissen, welches seiner Opfer eine Trinkerin war?
Kannst Du mir auch bitte gleich noch die Frage beantworten, warum der Ripper kein Fremder war? Für wen? Ich hab`s immer noch nicht kapiert.  :icon_redface:

Gruß Stordfield

Wolfsreiter

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #3 am: 13.07.2010 19:19 Uhr »
Für wen war denn erkenntlich, das das Opfer eine Prostituierte war?
Haben die Damen damals einen gelben Stern am Kragen getragen?
Also, ob Alkoholikerin, oder Prostituierte macht da ja keinen großen Unterschied?
Das ganze denke ich, kann man entscheiden, wenn man die Personen etwas länger beobachtetl.
Ich behaupte ja auch nur, das ich denke, das der Alkoholismus eher einen Effekt auf die Wahl der Opfer gehabt hatte.

Oder mal anders herum: Wieviele Opfer haben was getrunken und sich laut in der Öffenlichkeit geäußert?
Und wieviele waren einfach nur "Prostituierte"? und haben brav die Beine breit gemacht und keine weiteren Fragen gestellt?
So einfach ist es nicht. Niemals.

Stordfield

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #4 am: 13.07.2010 19:34 Uhr »
Hallo!

Also, ob Alkoholikerin, oder Prostituierte macht da ja keinen großen Unterschied?

Für die Viktimologie ist es schon von ziemlicher Wichtigkeit!

Gruß Stordfield

Wolfsreiter

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #5 am: 13.07.2010 19:42 Uhr »
Das ist ja nur eine These.
Aber ich denke, das mich (damals) eher tangiert hätte, was mir meine Mutter damals vorgelebt hätte,
als irgendwelche Seitenhiebe.
Das kann natürlich anders sein, aber wie geht es Dir?
Was tut Deine Mutter um, Deine Welt durcheinanderzubringen?
Ist alles so leicht in schwarz und weiß zu teilen?

domi

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #6 am: 13.07.2010 19:50 Uhr »
servus
ich habe mir auch schonmal gedanken gemacht was der ripper mit den organen vorhatte (nicht nur als trophäe) vlt. war der ripper ein arzt der etwas untersuchen wollte z.b. bei kelly das herz ob es anders aussieht als das eines (anständigen9bürgers usw was denkt ihr wäre möglich

Wolfsreiter

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #7 am: 13.07.2010 20:09 Uhr »
Da ist bestimmt was anderes zu entdecken.
Es kommt auf die Betrachtungsweise an. In der Beziehung bist Du, Domi, weit aufgeschlossener als Stordfield mit seiner sehr eingeschränkten Sichtweise.
Naja, ich hoffe mal auf eine Vorurteilslose, spannende Diskussion.
 

Offline Claudia

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #8 am: 13.07.2010 20:38 Uhr »
Hi!

Wenn Du ne vorurteilsfreie Diskussion willst, solltest Du vielleicht nicht gleich zu Beginn anderen Teilnehmern eine "eingeschränkte Sichtweise" unterstellen... :icon_rolleyes:

Zumal ich mich Stordfield anschliessen muss, ich werd aus Deinen Postings auch nicht recht schlau...
Meines Wissens leben grade Prostituierte damals wie heute davon (zumindest auf dem Strassenstrich), sich potentiellen Freiern auch als solche zu zeigen und das ziemlich deutlich, dafür brauchts bestimmt keinen "gelben Stern".

Nichts für ungut, Grüße, Claudia

Stordfield

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #9 am: 13.07.2010 20:55 Uhr »
Hallo Wolfsreiter!

Ich wäre Dir sehr verbunden, wenn Du Deine Wortwahl den hier üblichen Gepflogenheiten anpassen könntest!!
Deine Umgangsformen mal außen vor gelassen, weiß ich wirklich nicht, was Du eigentlich meinst. Warum ist denn, Deiner Meinung nach, der Ripper kein Fremder? Mehr will ich ja gar nicht wissen.

Freundlichst Stordfield

P.S.: Hallo Claudia.

Offline panopticon

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #10 am: 13.07.2010 21:54 Uhr »
Hi.

@ domi:
Abgesehen davon, dass ich Deine Kategorisierung von ´anständiger Bürger´ nicht verstehe und derartige Kategorisierungen auch ablehne: Dass der Ripper ein Mediziner war, der etwas untersuchen wollte, ist mit ziemlicher Sicherheit auszuschließen. Ich weiß nicht, ob Du schon mal was vom Fall der ´Bodysnatchers´ Burke and Hare 1832, bzw der so genannten ´West Port Morde´ (http://en.wikipedia.org/wiki/West_Port_murders) , gehört hast? Diese beiden Verbrecher haben von November 1827 bis Oktober 1829 17 Personen umgebracht, um deren Leichen zu verkaufen. Bis zu diesem Zeitpunkt war es eigentlich lediglich erlaubt, die Körper von hingerichteten Mördern zu Untersuchungszwecken heranzuziehen, was auch durch den so genannten´ Murder Act´ von 1751/52 geregelt war ( http://en.wikipedia.org/wiki/Murder_Act_1752), wodurch es einen regen, illegalen Handel mit (zumeist aus ihren Gräbern geraubten) Leichen gab. Burke und Hare sowie ihre Morde trugen jedenfalls u.a. mit dazu bei, dass das Gesetz 1832 geändert wurde: Der ´Anatomy Act´ trat in Kraft (http://en.wikipedia.org/wiki/Anatomy_Act_1832). Fortan war es möglich, auch die Leichen anderer Personen zu Forschungs- und Untersuchungszwecken zu verwenden. Mag sein, dass es bezüglich bestimmter Krankheiten einen ´Engpass´ gab - an Alkoholikern bestand diesbezüglich aber jedenfalls sicher kein Mangel. Zudem hat der Mörder die Opfer garantiert nicht zuvor auf mögliche Krankheiten untersucht – wie hätte er das auch tun sollen? Ein seriöser Arzt wäre jedenfalls an Leichen / Leichenteile herangekommen.

Ein Mediziner ist daher als Täter ziemlich auszuschließen, zumindest was Forschungen betrifft. Ein gestörter Quacksalber erscheint wahrscheinlicher, aber auch da würde ich die Chancen nicht allzu hoch einstufen. Insofern: Keine Ahnung, was der Täter letztlich mit den angeblich entwendeten Organen getan hat – vielleicht auf der Flucht in den Hauseingang jüdischer Siedlungen geschmissen, um die Bewohner zu diskreditieren - wie womöglich auch Eddowes´s  Schürze, nur das diese vielleicht von vornherein weniger dazu geeignet war, das Interesse von Katzen oder ähnlichem Getier zu erwecken, bevor sie entdeckt wurde - nur mal so als eine weitere Möglichkeit.


@ Wolfsreiter:
Was Du als ´sehr eingeschränkt´ bezeichnest, ist in Wirklichkeit ´fundierter´. Was ich neben Deiner Formulierung selbst jedenfalls als absolut inakzeptabel erachte, ist, wenn eine Person, die hier noch nicht einmal jemand richtig kennt, gleich in ihren ersten Posts versucht, Mitglieder gegeneinander auszuspielen. Ich hoffe, Du änderst das in Zukunft, sonst wirst Du Deine weiteren Diskussionen hier wohl letzten Endes als Monolog führen müssen...


panopticon
« Letzte Änderung: 13.07.2010 22:20 Uhr von panopticon »

Willi95

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #11 am: 13.07.2010 23:12 Uhr »
Sehr interresante Theorien die hier besprochen werden...!
also ich schleiße mich keiner Meinung von euch an auch nich eurer Diskussion um Etikette.. doch teile ich ebenfalls die Meinung das jemand der eng mit dem Fall zu tun hatte der Täter war...

Gruß an Alle Willi

Wolfsreiter

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #12 am: 14.07.2010 02:28 Uhr »
Es lag mit fern jemanden zu beleidigen. Meine aufrichtige Entschuldigung, Stordfield.
Was ich meinte, war die globale Sicht auf die Dinge. Und in dieser Beziehung, in der Tat: Ich glaube die Opfer kannten Jack the Ripper.
Jetzt vielleicht nicht so genau, aber vor über hundert Jahren waren die Menschen noch nicht so von einander entfremdet, wie es heute typisch ist.
Selbst in einer großen Stadt wie London, kannte in so einem Viertel bestimmt jeder "Jeden".
Anhand der Zeugenaussagen zu den Fällen kann man mitunter solche Vertrautheien erkennen. (Woher wußten die Männer z.B. das Israel Schwartz, ein
Jude war?)
Ich vermute mal man lief sich des öfteren über den Weg. Beim Bäcker, beim Schlachter.
Bis auf Ausnahmen, kannte man sich. Es gab keine Supermärkte, oder Fernsehen.
Man mußte sich ja eher mit seinen Mitmenschen befassen.


KvN

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #13 am: 14.07.2010 09:13 Uhr »
Erstmal ein freundliches "Hallo" an die "Neuen"!

Also ich zweifle ganz stark an dass bei 900 000 Menschen im East End jeder jeden kannte...Die Londoner Bevölkerung in dieser Zeit explodierte in einer Form, die Historiker auch unter Einbeziehung aller gegebenen Umstände (Hungerkatastrophe in Irland etc.) auch heute noch vor Rätsel stellt. Die Menschen wechselten die Wohnorte auch sehr häufig, Namensänderungen waren ebenso nicht selten, häufig wurden Falschnamen angegeben. All diese (nachweisbaren) Tatsachen widersprechen deiner Theorie... Dass Eddowes sich "Kelly" nannte ist in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Lebensgefährte diesen Namen trug, wohl auch ein erklärbares Mysterium...

Grüße

Offline Lestrade

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Re: Jack the Ripper war kein Fremder (Kopie aus Info-Thread)
« Antwort #14 am: 14.07.2010 09:57 Uhr »
Das Jack the Ripper aus Sicht einiger Theorien, ein Bewohner des EastEnds bzw. Whitechapel war, ist ein wohlbekannter und wahrscheinlich auch sehr anerkannter Standpunkt. Ich bin selber der Meinung, das er in Whitechapel lebte. Wenn wir alle den Fall objektiv betrachten und das müssen wir nach 122 Jahren und den vorhandenen Informationen, dann bleibt aber auch die Möglichkeit, das er von außerhalb kam. Im Grunde gibt es ja nur diese beiden Möglichkeiten. Vieles spricht für ihn als Bewohner dieses Elendsviertels aber eine Tür, sollte man sich immer in die andere Richtung offen lassen. Finde ich...
Inwieweit er seine Opfer alle kannte oder nur teilweise oder garnicht, woher wollen wir das denn wissen? Wir können die einzelnen Tatsachen, Meinungen, Ereignisse und Theorien auswerten und spekulieren aber wir werden sie nicht bestätigt bekommen. Die meisten haben sich hier schon sehr lange Gedanken darum gemacht. Und ja, es wäre möglich. Möglich...
Wie lebte er nun denn, wenn er in Whitechapel zu Hause war? War er eine bekannte Person des "öffentlichen Lebens" dort, ein nicht auffallender Einzelgänger oder irgendetwas dazwischen? Lebte er mit Freunden oder Familie oder nur in einem Bereich davon? Oder nur mit Kollegen? Kannte man ihn aus der Kirche oder von hilfsbereiten Einsätzen? War er bekannt als Verrückter oder Krimineller?
Wir wissen es doch nicht!
Aber ich finde, jeder hat hier die Möglichkeit sein Bild von Jack the Ripper aufzubauen und stetig zu verfeinern. Im Grunde genommen passiert es ja auch hier im Forum. Und warum nicht von unterschiedlichen Vorstellungen gegenseitig profitieren?
Es ist natürlich schwierig hier sortiert aufzutreten aber jeder gibt halt sein bestes.
Ich denke, Jack the Ripper war ein Bewohner Whitechapels. Meiner Meinung nach, bewegte er sich gerne zwischen den Prostituierten, die Gründe dafür waren sicherlich abartiger und absolut negativer Natur. So dürfte er Prostituierten bekannt gewesen sein. Damit meine ich hauptsächlich seine regelmäßige Präzens in diesem Geschäft. Vielleicht kannte er 1-2 ermordete Prostituierte etwas besser als nur "vom sehen" her. Dieses Bild dürfte ein Bild von ihm des Nachts gewesen sein. Am Tage war er eher der unauffällige, sich "versteckende" Typ. Dennoch denke ich, das er auch dort hin- und wieder durch seltsame Handlungen auffiel. Sein engeres Umwelt dürfte vielleicht nicht verborgen geblieben sein, das etwas mit ihm "nicht stimmte". Ganz nah, dürfte es vielleicht 1-2 Personen gegeben haben, die ihn mit gewisser "Fürsorge" behandelt haben. Vielleicht auch Einrichtungen, wie die des Glaubens oder aber auch Kollegen bzw. Arbeitgeber. Möglicherweise zeichnete ihn eine gewisse Zuverlässigkeit aus. Dies könnte er auch als Deckmantel für seine perversen Fantasien genutzt haben, wäre im erweiterten Sinne mit zu betrachten. Alles in allem, dürfte ihn ein nicht nahes Umwelt, sehr skeptisch betrachtet haben. Dies sollte sich mit Hereinbrechen der Dunkelheit in ein "den möchte ich nicht im Dunkeln begegnen" verändert haben. Ein Typ, der manchmal unheimlich erschien aber dem man diese grausigen Verbrechen dennoch nicht zutraute. Weiterhin denke ich, das er in der Tat, die Verstümmelungen schnell durchführen konnte. Er sollte Erfahrungen im Schlachten (vielleicht nur als Helfer), als Leichenbestatter (hier auch vielleicht nur als Helfer) oder sogar mal im medizinischen Bereich (Arzthelfer o.ä.) gemacht haben. Im Herbst 1888, muss er nicht zwangsläufig diese Tätigkeiten ausgeführt haben.

Lestrade.
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...