Hallo,
Ich glaube, dass es schwierig gewesen sein dürfte, einem Partner zu erklären, warum man in den besagten Mordnächten erst frühmorgens und blutbesudelt wieder daheim auftaucht. Auch die entwendeten Organe vor dem Partner zu verstecken und geheim zu halten dürfte sich problematisch gestaltet haben.
Wie angedeutet, ich bin für "durchaus", da doch einige Serienkiller bewiesen haben, daß es sehr wohl möglich ist, ihre "blutdürstigen" nächtlichen Aktivitäten vor ihren Frauen zu verheimlichen - und ich spreche jetzt nicht von Vampiren.
Abgesehen davon war des Rippers Kleidung ziemlich sicher nicht blut verschmiert. Und er könnte sehr wohl einen Beruf gehabt haben, in dem Blut an der Kleidung normal war.
Peter Kürten schaffte es locker, sich aus dem Schlafzimmer zu schleichen, als seine Frau schlief, auch seine Kleidung konnte er loswerden bzw säubern. Seine Frau "bemerkte" seine Untaten erst, als er sie beichtete.
Andreas Chikatilo schaffte trotz Ehefrau von derselbigen unbemerkt 65 (!!!) Morde. Sie erfuhr davon erst bei seiner Verhaftung. Zugegeben, sein Beruf, Handelsreisender, kam ihm in dieser Situatiion sehr entgegen.
Und der noch vor gar nicht all zu langer Zeit aufgrund eigener Dummheit und dem Glauben an seine eigene Unfehlrbarkeit geschnappte
Dennis Raider hatte sogar nebst Frau eine Tochter. Kurzum: Familie. Allerdings erst, nachdem er mit dem Morden aufhörte. Letzteres ist übrigens ein sehr schöner Beweis gegen die stets wie mit einer Gebetsmühle runtergeleierte, klischeehafte Theorie, daß Serienmörder "nie aufhören" würden.
Ob ein SK eine Partnerin haben will/wollte, hängt neben seinen eigenen psychischen Bedürfnissen sicherlich auch mit seiner sozialen Stellung zusammen. Ob er seine Taten unbemerkt trotz Frau hätte begehen können oder nicht, dafür ist für mich u.a. seine berufliche Situation ein Schlüssel dazu.
Da ich weder den Ripper noch seine sozialen Bedingungen kenne, kann ich mich nicht eindeutig mit JA oder NEIN festlegen. Wie gesagt, meine Option heißt "durchaus möglich".
JE