Autor Thema: ada wilson  (Gelesen 24234 mal)

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Offline academyfightsong

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ada wilson
« am: 20.04.2004 11:25 Uhr »
an einer anderen stelle hier im forum, ist ja schonmal darüber diskutiert worden, das jack seine „karriere“ als mörder, nicht unbedingt mit einem mord, wie z.b. an mary nichols, begonnen haben muss. es ist vielmehr anzunehmen, das er im vorfeld schon gewaltätig augefallen ist, bzw. irgendwann mit kleineren attacken versucht hat sich bemerkbar zu machen, die sich dann von opfer zu opfer steigerten. ada wilson, könnte so ein frühes opfer des rippers gewesen sein.

am 28. märz 1888, öffnete ada wilson, nach dem jemand geklopft hat, ihre haustür und sah sich mit einem ihr unbekannten mann, konfrontiert, der sich gewaltsam eintritt in ihre wohnung verschaffte.
er bedrohte sie mit einem messer und verlangte geld. als sie ihn abwies, stach er ihr zwei mal in den hals und rannte davon.
wilson überlebte den angriff und konnte später der polizei eine täterbeschreibung geben. sie beschrieb den mann als, ca. 30 jahre alt, 1,75m gross, mit sonnenbrand im gesicht und einem hellen schnurrbart. er trug einen dunklen mantel, helle hosen und einen „schlapphut.“

gründe dafür, das es sich hier um eine tat des rippers gehandelt haben könnte, sind: täterbeschreibung, die tatwaffe und das er den hals, als angriffziel wählte. ausserdem gab ada wilson als beruf näherin an. das taten prostituierte damals häufig, wenn sie auskunft über ihren berufsstand geben mussten.

der umstand, das der angreifer geld von ihr verlangte, würde natürlich, wenn man sich die anderen taten des rippers vor augen hält, dagegen sprechen.

-

East London Advertiser
Saturday, 31 March 1888.

"MONEY OR YOUR LIFE."
On Wednesday morning a desperate attempt to murder a young dressmaker was made at Bow. Screams for help were heard proceeding from a small thoroughfare lying midway between the East India Dock and Bow roads, and a couple of young women rushed up to two police-constables, and said that a woman was being murdered. The two constables immediately ran to the house indicated, and there found a young woman, named Ada Wilson, lying in the passage, bleeding profusely from a fearful wound in the throat. A doctor was instantly sent for, who, after binding up the woman's wounds, sent her to the hospital, where it was ascertained that she was in a most dangerous condition. She, however, so far recovered that she was able to state what had occurred, and gave a description of the would-be murderer. She heard a knock at the door, and upon going there found a total stranger waiting, who demanded money from her, adding that if she did not at once produce the cash she had but a few moments to live. She refused to give the money, and the man drew from his pocket a clasp knife, with which he stabbed her twice in the throat, and immediately made off.


Than

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ada wilson
« Antwort #1 am: 20.04.2004 11:54 Uhr »
Also, wenn man ein bisschen drüber nachdenkt... ja,er könnte das getan haben. Ich meine, die Tatsache, dass er Geld von ihr wollte, sieht für mich nach einem vorgeschobenen Grund aus, bei ihr zu Klingeln.
Wieso hat er sich das Geld nicht genommen, nachdem er ihr in den Hals gestochen hat? Hätte ihm doch wirklich etwas daran gelegen, dann hätte er es sich geholt. Zumal die gute Ada nach den Stichen wohl auch nicht mehr schreien konnte.
Es könnte wirklich so eine Art "Probelauf" gewesen sein.

Scharfnase

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Weit hergeholt?
« Antwort #2 am: 20.04.2004 13:02 Uhr »
Hi Leute,

natürlich hört sich das auf den ersten Blick etwas weit hergeholt an, wenn man es näher betrachtet, werden aber doch einige Parallelen deutlich. Ada war mit einiger Wahrscheinlichkeit auch eine Prostituierte, der Täter verwendete ein Messer und verletzte sie an der Kehle. Außerdem stimmt die Beschreibung des Täters grob mit der des Rippers überein.

Besonders interessant wird es, wenn man die Beschreibung mit der von Mary Ann Cox im Fall von Mary Kelly vergleicht, die auch einen Mann mit "fleckigem Gesicht" beschreibt, der einen Bart trug. Freilich ist er dort noch "stämmig" und trägt eine Kanne Bier mit sich. Auch Elisabeth Long im Fall Annie Chapman beschreibt einen Mann, der irgendwie dunkel aussieht. Könnte das nicht derselbe Mann mit dem Sonnenbrand sein wie im Fall Ada Wilson?

Ebenfalls seltsam ist, dass der Täter es entgegen seiner ersten Ankündigung wohl nicht auf Adas Geld abgesehen hat, da nirgends steht, dass er es auch wirklich entwendete. Außerdem muss Ada wohl eine sehr wohlhabende Näherin gewesen sein, ansonsten gibt es zum Überfallen sicher lukrativere Opfer. Than fragt zu recht, warum der Mann wegrannte, obwohl Ada wehrlos am Boden lag. Wieso hat er ihr Geld nicht einfach genommen?;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase

Than

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ada wilson
« Antwort #3 am: 20.04.2004 13:52 Uhr »
Als Mary Kelly ermordet wurde, war der Sommer aber längst vorbei, und der vermeintliche Sonnenbrand wäre schon lääängst abgeheilt (es sei denn, es war Gefrierbrand ;) ) Vielleicht hatte der Kerl eine Allergie oder eine Krankheit (Syphilis?), dann wäre das durchaus möglich und es könnte der selbe Täter gewesen sein.

Offline academyfightsong

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ada wilson
« Antwort #4 am: 20.04.2004 15:25 Uhr »
allein die tatsache das jemand im märz, dazu noch in england, einen sonnenbrand hat, finde ich schon sehr erstaunlich. könnte ein matrose gewesen sein.

die sache mit dem geld, ist in der tat auffällig. vielleicht war er aber auch einfach über sich selbst erschrocken und schnell das weite gesucht.
in einem anderen zeitungsartikel gibt es noch eine zeugenaussage dazu:

Rose Bierman, a young Jewess, lodging at 9, Maidmans Street, made the following statement on Wednesday afternoon:- "Ada Wilson, the injured woman, is the occupier of the house, but at the time of the outrage she was under notice to quit. I knew Mrs. Wilson as a married woman, although I had never seen her husband. Last evening she came into the house accompanied by a male companion, but whether he was her husband or not I could not say. She has often had visitors to see her, but I have rarely seen them myself, as Mrs. Wilson lives in the front room, her bedroom being just at the back, adjoining the parlour. My mother and I occupy two rooms upstairs. Well, I don't know who the young man was, but about midnight I heard the most terrible screams one can imagine. Running downstairs I saw Mrs. Wilson, partially dressed, wringing her hands and crying, 'Stop that man for cutting my throat! He has stabbed me!' She then fell fainting in the passage. I saw all that as I was coming downstairs, but as soon as I commenced to descend I noticed a young fair man rush to the front door and let himself out. He did not seem somehow to unfasten the catch as if he had been accustomed to do so before. He had a light coat on, I believe. I don't know what kind of wound Mrs. Wilson has received, but it must have been deep, I should say, from the quantity of blood in the passage. I do not know what I shall do myself. I am now 'keeping the feast,' and how can I do so with what has occurred here? I am now going to remove to other lodgings."

DL'O

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ada wilson
« Antwort #5 am: 15.07.2004 13:30 Uhr »
Also hat er erst es so gemacht (wenn er es war)
das er in den Hals stach? Irre ich mich nun oder
hat er bei den aufgeführten Opfern, sie zunächst
gewürgt und war dann mit dem Messer zugange?

Warum das "aufwendigere" zuerst wählen?
Dauert auch eine weile jemanden zu erwürgen
es sei denn man hat genug Kraft, oder man ist
zunächst bewusstlos (was keinen Unterschied
macht da sie dann ja eh getötet wurden)

Obwohl naja ich glaube er war auch dann schlauer
durch das misslungene und wählte eher die
"geräuschlose" variante.

dann mal anders gefragt, wenn er schon ein Opfer
hatte was wehrlos am Boden lag warum hat er sie
nicht genauso "auseinander genommen" wie die
anderen Opfer, er brauchte nur die Türe hinter
sich zu schließen.

Scharfnase

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Ada umstritten!
« Antwort #6 am: 15.07.2004 13:52 Uhr »
Hi DL'O,

ob Ada überhaupt ein Opfer des Rippers wurde, ist nach wie vor völlig unklar. Das ist eine reine Spekulation, der wir uns hier hingeben. Keiner der renommierten Ripperologen rechnet Ada dem Whitechapel-Mörder zu. Dennoch macht jeder Serienmörder eine "Karriere" durch und Ada könnte eines seiner frühen Opfer sein.

Dass der Ripper bei den kanonischen Fünf erst gewürgt und dann geschnibbelt hat, schließt doch überhaupt nicht aus, dass er bei möglichen früheren Taten anders zu Werke gegangen ist. Ein Täter lernt doch auch dazu und modifiziert seine Vorgehensweise ein wenig. Was den Täter bei Ada mit dem Ripper verbindet, ist die Brutalität, die Einbeziehung der Kehle und das Messer, das er einsetzt.

Ich habe mich auch immer gefragt, warum der Ripper ausgerechnet gewürgt hat, um die Opfer zu betäuben bzw. zu töten. Er hätte auch einen Prügel oder ein Betäubungsmittel auf einem Taschentuch nehmen können. Doch das ist eben seine Methode und wenn er starke Hände hatte durchaus nachzuvollziehen.

Gott zum Gruße,
Scharfnase

dasilva

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ada wilson
« Antwort #7 am: 17.07.2004 03:48 Uhr »
Irgendwo hab ich mal gehört das gerade das "Erwürgen". also das Opfer dabei ansehen, den "Kick" geben soll den "Triebtäter" bzw Menschen die aus purer Lust töten suchen.

Gruß Silvi

DL'O

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ada wilson
« Antwort #8 am: 17.07.2004 10:14 Uhr »
@Scharfnase
Wenn das mit dem möglichen Opfer nur Spekulation
war was machts dann so (naja auch eher halb) sicher
mit Martha?

@dassilva
aber ein Stich an der richtigen stelle wo das Opfer
genauso wenig schreien/sich weiterbewegen würde,
dennoch am Leben sein würde und man ginge dann
daran sie auszuweiden, gäbe ein einen krasseren
Kick und es würde auch schneller gehen.

Naja gut, gegeben das man die stelle mehrmals
trifft ist auch nicht gegeben..

(es is nich so das ich aus Erfahrung sprechen würde <_<)

Aber die Sache mit dem vorher ansehen hab ich
auch schon gehört, meist trifft das aber auch auf
Täter zu die eine bestimmte Person in den Opfern
sehen wollen um diese zu töten.

An was hätte er dann gedacht?

Duke

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ada wilson
« Antwort #9 am: 29.08.2004 14:34 Uhr »
Was mich nur ein wenig stuzig macht, ist das Typ nach Geld fragt.Er bekommt es nicht, sticht 2 mal zu und rennt weg.Warum er nicht das Geld genommen hat!? Weil das vermeintliche Opfer nach Hilfe gerufen hat.Und das er nach diesen Übergriff (2 Stiche) innerhalb einiger Monate bis zu seinem nächsten Opfer sich so steigert, das er seine Opfer fast zerstückelt hat,kann man auch nicht nachvollziehen(aber welche normale Mensch kann das überhaupt nachvollziehen???).
Ich denke nur ,wenn in Whitechapel Morde an der Tagesordnung waren,warum soll ausgerechnet Ada Wilson ein vermeintliches Opfer des Rippers sein,weil der Typ ein Schneuzer trug und seinem Opfer 2 mal in den Hals stach?.Ich denke mal das 1888 die meisten Überfälle oder Morde mit einem Messer durchgeführt wurden.Gibt es irgendwelche Statistiken wieviele Morde es in Whitechapel gab und womit diese durchgeführt wurden?.Gruß
Duke

Offline academyfightsong

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ada wilson
« Antwort #10 am: 29.08.2004 15:03 Uhr »

Duke

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ada wilson
« Antwort #11 am: 29.08.2004 18:57 Uhr »
ohh da sieht die Welt schon anders aus,ich habe gedacht das die Mordquote in Whitechapel anders ausgesehen hätte!!!!Da kommt man der vermutung schon wesentlich näher das es eventuell JtR diesen Angriff auf Ada Wilson vollzog.
Gruß
Duke

Sandy22374

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"Sonnenbrand" / Fleckiges Gesicht bei JtR => Fe
« Antwort #12 am: 14.03.2005 14:15 Uhr »
Hallo, bin hier neu im Forum, wurde gerade erst vom JtR-Fieber angesteckt.

Laut damaligen aussagen, soll der Ripper eine Art Sonnenbrand, bzw. ein fleckiges Gesicht gehabt haben.

Mir ist gerade der Einfall gekommen, dass er evtl. ein Feuermal gehabt haben könnte...? Gibt es hierzu vielleicht bekannte oder auch noch nicht so bekannte Tatverdächtige, auf die so etwas zutreffen könnte?

Bin an Eurer Meinung sehr interessiert.

Gruß Sandy  :idea:

Scharfnase

  • Gast
Kein Verdächtiger mit Feuermal
« Antwort #13 am: 14.03.2005 15:23 Uhr »
Hi Sandy,

mir ist kein Verdächtiger bekannt, der ein Feuermal hatte. Wie gesagt, fällt mir da nur Mary Ann Cox ein, die beim Mord an Mary Kelly einen stämmigen Mann um die 35 mit Bierkanne beschreibt, der ein "fleckiges" Gesicht hatte. Was immer das auch heißen soll. Das soll am Vorabend des Mordes um 23:45 Uhr gewesen sein (http://www.jacktheripper.de/opfer/kelly/). Allerdings wissen wir nicht seinen Namen.

Gott zum Gruße,
Scharfnase

Draupnir

  • Gast
erste überlegungen
« Antwort #14 am: 31.07.2005 08:26 Uhr »
hallo,
ich bin auch neu hier und habe mir die nacht mit den opfern (und möglichen opfern) "um die ohren geschlagen"... wobei ich eher zufällig hier bei "Jack the Ripper" gelandet bin... wie auch immer... ich habe mir gedanken über die möglichen opfer von "Jack" gemacht und muß sagen...nein, ich denke nicht das Ada Wilson dazugehört.
warum?
der überfall auf Ada Wilson geschah ende märz, der mord an polly nichols ende august. die zeitspanne für einen eher diletantischen mordversuch (?) und dem (angeblichen) ersten mord ist meiner meinung nach zu nah, als dass der "erschrockene" flüchtige plötzlich zum opfer sezierenden "monster" wird.
fraglos gab es vor dem ersten bekannten mord übergriffe- ich denke nicht, dass ein mörder der auf diese art und weise vorgeht, einfach von heute auf morgen mit dem morden beginnt-
oder zumindest auffälligkeiten (ob polizeilich erfasst oder auch nicht)
der täter im fall ada wilson erscheint mir zu unentschlossen, emotional nicht kühl genug und (wie soll ich es nennen?) zu hitzig (?), als dass es sich um die gleiche person wie "Jack" handeln könnte.
darüber hinaus wäre es unlogisch an einer haustür zu klopfen, wenn einem doch das ganze "paradies" east end vor den füssen liegt und die opfer einfach auf der strasse zu finden sind.
irgendwie passt der fall ada wilson nicht in (mein) bild der entwicklung des "Jack the Ripper"  :?
liebe grüsse
Draupnir