3SAT, 20.15, 25.10.2012 oder 7 Tage in der Mediathek
Ist kriminelles Verhalten angeboren oder erlernt? Ist "Das Böse" - durch welche Umstände auch immer - erlernt, müsste es therapierbar sein. Ist es angeboren, müsste es detektierbar sein. In den Genen? Im Gehirn? Sind diese "Monster," die andere Menschen gezielt und ohne Reue töten, wirklich anders als ihre Mitmenschen? Das sind die Fragen, die sich Neurowissenschaftler und Forensische Psychiater stellen. Und kann man "Das Böse" in Hirnscans sehen, wie der Neurobiologe Gerhard Roth an der Universität Bremen mittels Magnetresonanztomographie-Untersuchungen zu belegen versucht? Er zeigt, dass der für Schmerz und Empathie zuständige Bereich bei Gewalttätern kaum aktiv ist. Doch dieses Manko muss nicht angeboren sein, sagt Roth. Umwelteinflüsse könnten das Gehirn verformen. Noch weiter geht der Neuropsychologe Thomas Elbert von der Universität Konstanz, der behauptet: "Prinzipiell glaube ich, dass man jeden Mann zu einem Killer machen kann." Elbert hat im ostkongolesischen Goma, Schauplatz jahrelanger Bürgerkriege, Gespräche mit ehemaligen Kindersoldaten geführt und glaubt, Moral und Erziehung würden angeborene Killer-Instinkte nur eindämmen. "Das Böse", so Elbert, schlummert in jedem von uns.
Die Dokumentation "Täter ohne Reue" geht diesen Thesen nach.