Also doch eine Verschwörung
Stell euch einmal vor, wir Dreie, Stordfield, Isdrasil und Lestrade ermitteln im Ripper- Fall. Wir haben ein paar Typen im Verdacht, einige werden observiert. Einen der Observierten will ein Constable unserer Konkurrenz so leidlich wiedererkannt haben. Die Kollegen observieren ihn auch, halten uns auf dem Laufenden. Da sind etliche Umstände die ihn belasten aber alles in allem sind wir uns unsicher, gerade weil er doch sehr idiotisch wirkt. Mit den Observierungen wird aber alles auch ruhiger, der Hype ebbt mehr oder weniger ab. Kommt uns schon merkwürdig vor. Sollten tatsächlich einer der Observierten oder gar dieser bestimmte Typ, der Ripper sein?
Plötzlich, Frühjahr 1891, erhalten wir einen Hinweis in einem völlig anderen Zusammenhang der sich interessant anhört. Da gibt es jemanden, der den Cox Obervierten beschreibt, einen neuen Zeugen, der während normaler Polizeiarbeit auftaucht. Zwei Jahre nach den Ereignissen.
Wir Dreie, ganz aufgeregt, lassen uns beide Typen bringen. Aber dahin, wo uns keiner stört und wo wir absolut sicher sind und vielleicht auch von Kollegen umgeben, die nichts ahnend aber wenigstens da sind. Zeuge und Verdächtiger kommen nun zusammen und wir sehen schon anhand der Reaktionen was los ist. Partytime. Aber die Freude währt nur kurz. Der Zeuge kommt und sagt:
Hört mal, der ist auch Jude und sieht erbärmlich krank aus. Den kann man doch an keinen Baum mehr hängen. Ich weiß nicht, vielleicht irre ich mich ja auch… Könnte ein Problem werden vor Gericht…Wir Dreie stehen jetzt ziemlich doof da würde ich sagen. Der Ripper kann keinem mehr was tun, der wird nie wieder aus einer Anstalt kommen oder irgendwelche Aussagen machen, die man gebrauchen kann. Der Zeuge war unsere letzte Hoffnung nach so langer Zeit. Solch eine Chance kommt nie wieder.
Isdrasil sagt nun:
Wisst ihr was, mir reicht es. Ich habe auch noch andere Fälle und vor allem andere Interessen. Die gelingen besser. Auf jeden Fall besser als eure blöde Jagd nach dem Ripper. Er spricht nie wieder darüber.Stordfield und Lestrade, dicke wie se sind, bleiben doch irgendwie am Ball.
Lestrade, gerissen wie er ist, geht der Familie auf den Sack. Er sagt was er denkt, die plaudern nach und nach ein paar Dinge aus. In einem Familienmitglied findet er einen Vertrauten, einen Informanten. Der hat eine Menge hinter sich. Die Flucht aus Polen, eine Menge Gewalt, eine Menge Trauma, eine Menge Angst. Aber hier möchte er sich, ganz heimlich, kooperativ zeigen. Dann hätte er seine Ruhe, seinen Frieden, Aaron ist eh weg, was soll´s?
Aber so richtig mit der Sprache rücke ich gegenüber Stordfield nicht heraus. Ich agiere ja nicht gerade wie ein Gentleman, lebe nicht das vor, was ich sonst immer predige und von anderen erwarte. Stordfield weiß ja von wem ich rede, obwohl ich nie den Namen erwähne. Irgendwann wird die Sache noch einmal aktuell und es ist gar nicht mehr nötig irgendetwas zu verfolgen, ich weiß doch wie es ablief und wer es war, reicht doch. Und ich erzähle Stordfield eben
Maul zu, Affe tot.Ist alles vielleicht auch eine Art von Verschwörung aber hätte nichts mit den herkömmlichen zu tun.
Gute Nacht!