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Wiener Zeitung, 29. Dezember 1898

(Der Raubmord in Ottakring.) Obwohl die Polizei-Behörde bisher ihre Nachforschungen nach dem Mörder der Handarbeiterin Francisca Hofer ununterbrochen fortgesetzt hat, ist ein Erfolg, der dieselben in eine bestimmte Richtung lenken würde, noch nicht erzielt worden. Heute Vormittags hat die Polizei-Behörde in Erfahrung gebracht, daß Francisca Hofer am 26. d. M. Abends auf einem Spaziergange mit einer Freundin in der Koppstraße von einem ungefähr 40jährigen Mann angesprochen und dann mit ihm in der Richtung gegen die Hahmerlegasse weggegangen ist. Dieser Mann ist demnach der Letzte, in dessen Begleitung die Hofer auf dem Wege nach Hause gesehen worden ist. Von diesem, des Mordes Verdächtigen, liegt folgende Personsbeschreibung vor: Mittelgroß und breitschultrig. Der Mann trug einen kurzen braunen Lodenrock mit dunkelbraunem rothcarrierten Wollstoffmuster, ein dunkles Gilet (=Weste), ein Jägerhemd mit Umlegekragen und Halsschnüren, dunkle gestreifte umgestülpte Hose und um den Leib eine blaue eingerollte Schürze. Die Polizei-Behörde hat das größte Interesse, diesen Mann auszuforschen, und ersucht jedermann, der über ihn irgend eine Angabe zu machen in der Lage ist, sich zu melden.

 

Thomas Schachner
(Dokument zuletzt bearbeitet am 17.06.06)