John Plimmer "The Whitechapel Murders - Solved?"
260 Seiten
House of Stratus, 2002
ISBN: 0755113659
Leider gibt es viele Bücher, auf deren Veröffentlichung man hinfiebert,
aber nachdem man sie endlich in den Händen hält und gelesen hat,
bleibt nichts als Enttäuschung übrig. Ähnlich erging es mir mit Plimmers
"The Whitechapel Murders - Solved?". Dem Titel kann man aber wenigstens
zugute halten, dass mit einem Fragezeichen, und nicht, wie sonst
bei "Jack the Ripper"-Literatur üblich, mit einem nicht ansatzweise
gerechtfertigtem Ausrufezeichen auf Kundenfang gegangen wird.
Plimmer, der 31 Jahre für die West Midlands Police
tätig war, und dort im Laufe seiner Karriere an vielen Serienkiller-Investigationen
beteiligt gewesen ist, versucht hier einen neuen Ansatz. Er beleuchtet
den Fall aus der Sicht eines Kriminalbeamten von heute und den
forensischen Möglichkeiten, die den Ermittlern zur Verfügung stehen.
Dies alleine hört sich ja recht viel versprechend an, aber Plimmer
hätte etwas mehr Zeit in seine Hausaufgaben investieren sollen,
bevor er sich an den Jack the Ripper-Fall wagt, ohne vorher ordentlich
recherchiert zu haben. Das Buch strotzt nur so vor Fehlern. Auf
den ersten Seiten habe ich teilweise noch nachrecherchiert, ob
mir vielleicht etwas entgangen wäre, aber dann stellte sich heraus,
dass der Autor einfach nur Behauptungen aufstellt und Dinge als
Fakten darstellt, die so nirgends, weder in den Akten, noch in
Zeitungsberichten vorzufinden bzw. nachvollziehbar sind. In diesem
Falle wünscht man sich echt ein Komitee von Ripperologen, die
vor jeder Veröffentlichung eines neuen Buches, dieses erstmal genau
unter die Lupe nehmen und abwägen, ob man so etwas überhaupt auf
dem Markt bringen darf.
Fazit:
Netter Versuch, der aber gründlich in die Hose ging.
Thomas
Schachner
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