Autor Thema: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...  (Gelesen 9289 mal)

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JaneDoe

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Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« am: 22.10.2007 21:19 Uhr »
Grüezi beisammen...ja, da bin ich mal wieder nach langer, langer, laaaanger Zeit ;-)

Ich hab heute in einem Buch bisschen was über JTR gefunden.
Buch: " Lexikon der ungesühnten Morde"
Herbig Verlag
ISBN: 978-3-7766-2533-2

Das Phantom

(6. August - 9. November 1888)

London hat im Jahre 1888 zwar rund vier Millionen Einwohner und ist die größte Stadt der Welt, aber dieser Ruhm hat auch Schattenseiten. In der viktorianischen Metropole, vornehmlich in den düsteren Elendsvierteln von East End, strotzen enge, schmutzige Gassen mit verfallenen Häusern vor Dreck und Schmutz. Hier leben 450 000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen auf engstem Raum zusammen. Die Armenhäuser und Obdachlosenasyle von Whitechapel sind ständig überfüllt. Es wimmelt nur so von Prostituierten und alkoholabhängigen Frauen, die Jack London in seinen mitfühlenden Büchern über das traurige Los der Armen "Schestern des Abgrunds" genannt hat. Sie halten ständig nach Freiern Ausschau, um sich die vier Pennys für einen nächtlichen Schlafplatz in einem der "Doss Houses", den Logierhäusern von Spitalsfield, zu beschaffen. In den Elendsvierteln ist Prostitution oft die einzige Möglichkeit, das Überleben zu sichern. Die berüchtigte Gegend um die Dorset Street ist das gefährlichste Pflaster der ganzen Stadt. Es vergeht kaum ein Tag oder eine Nacht ohne Prügeleien, Messerstechereien, Vergewaltigungen oder Raubüberfälle. Auch verstärkte Polizeistreifen können die hohe Kriminaliätsrate nicht verhindern, zumal die Polizisten lediglich mit einer Lampe, einem Knüppel und einer Trillerpfeife ausgerüstet sind, mit der sie Verstärkung herbeiholen können. Allerdings verzeichnet die Statistik für das Jahr 1887 keinen einzigen Mord oder Totschlag in Whitechapel.

Montag, der 6. August 1888, ist Bank Holiday in London, ein Feiertag für viele Arbeiter und Angestellte. Ein grauer, regenverhangener Himmel liegt über der Stadt. An diesem Tag geschieht in East End der erste Mord einer ganzen Serie von entsetzlichen Prostituiertenmorden, die bald ganz England in Atem halten und zu einer ernsthaften Krise der Polizei und der Entlassung ihres Chefs Sir Charles Warren führen werden. "The Star", Englands auflagenstärkste Abendzeitung, bringt am 7. August 1888 auf Seite drei unter der Überschrift "Horror in Whitechapel" die kurze Meldung als erste. In der Zeit zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr früh sei ein entsetzlicher Mord geschehen. Ein Streifenpolizist habe auf derm steinernen Treppenabsatz im ersten Stock eines Hauses in der Plumber Street die Leiche einer Dirne gefunden. Die 35-jährige, schwarzhaarige Frau heiße Martha Turner (oder Tabrams) und sei mit 39 Stichwunden vollkommen verstümmelt worden.
Die sogenannten Coroners, die amtlichen Leichenbeschauer, sind 1888 in England meistens medizinische Laien. Umso bemerkenswerter ist, was Coroner Wynne in sein Gutachten schreibt: "Die Organe des Unterleibes wurden mit zielsicheren und geübten Schnitten herausgetrennt. Kein Organ ist verletzt. Der Täter verfügt zweifelsohne über medizinische Kenntnisse und chirurgische Fähigkeiten. Die Richtung der Schnitte deutet auf einen Linkshänder hin. Als Tatwerkzeuge kommen das Seziermesser des Arztes, das Bajonett des Soldaten oder das scharfe Fleischermesser eines Schlächters in Frage. Jede der drei Möglichkeiten ist wahrscheinlich, keine kann mit Sicherheit bestimmt werden. Die sorgfältig durchgeführte Untersuchung ergab, dass ein Organ des Unterleibes fehlte."

Wer begeht eine derart schreckliche Tat? Ein Irrer, ein krankhafter Sexualstraftäter? Ein jähzorniger Zuhälter, der sich rächen wollte? Oder jemand, der das Organ - eine Niere oder die Gebärmutter, die genaue Beschreibung wird im Gutachten bewusst vermieden - gezielt für anatomische Versuche herausgeschnitten hat, um es zu konservieren und auf dem Markt, den es in London dafür tatsächlich gibt, zu verkaufen? Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Inspektor Frederick G. Abberline, wie alle Detektive des erst 1878 gegründeten "Central Investigation Department" (CID) in einem brauen Anzug mit Melonenhut gekleidet, übernimmt neben vielen weiteren Beamten die Ermittlungen. Er gelangt hauptsächlich deshalb zu einiger Berühmtheit, weil er als einer der wenigen bereitwillig Auskünfte an die Presse erteilt.

Am Freitag, dem 31. August 1888, ist der Fuhrmann George Cross gegen 3.30Uhr morgens in Whitechapel auf dem Weg zur Arbeit. In der Buck's Row in der Nähe einer Pferdeschlachterei sieht er auf dem Straßenpflaster ein Bündel liegen. Im Dunkeln erkennt er die Gestalt einer Frau und hält sie zunächst für eine der vielen Betrunkenen, die hier häufig auf offener Straße ihren Rausch ausschlafen. Die Gaslaternen spenden nur wenig Licht, sodass Cross das blutige Rinnsal auf dem Boden nicht sieht. Aber er bemerkt, dass der Rock der Frau hochgeschoben ist. Er zieht ihn herunter und entfernt sich dann, um Hilfe zu holen.
Asl er mit dem Police Constable Mizen an den Tatort zurückkehrt, treffen sie dort den Police Constable Neill, der während seiner nächtlichen Runde ebenfalls auf das Opfer gestoßen ist. Der herbeigerufene Arzt Dr. Ralph Llewellyn stellt den Tod der Frau fest und ordnet an, die Leiche in das nahe gelegene Armenhaus zu bringen und in der provisorischen Leichenhalle aufzubaren, damit er sie dort obduzieren könne. Da es in London noch keine Krankenwägen gibt, bringen zwei Polizisten die Leiche auf einem zweirädrigen Handkarren dorthin. Ein hinzugekommener neugieriger Junge wird angewiesen, das Blut von der Straße zu wischen. Auf Fingerabdrücke wird nicht geachtet, denn die Daktyloskopie ist noch gänzlich unbekannt. Die Tätigkeit eines Polizisten beschränkt sich auf die Sicherung des Tatorts und die Fertigung von Skizzen sowie Zeugenvernehmungen und das Schreiben eines Berichts. Man kann zwar schon fotografieren, aber die Schwarz-Weiß-Bilder sind von schlechter Qualität. Da sich die Fotoapparate in Holzboxen befinden, kann man zudem nur waagerecht fotografieren. Das führt bei Leichenaufnahmen dazu, dass die toten Körper entweder an eine Wand gelehnt oder an Nägeln aufgehängt werden.

So geschieht es auch mit der Leiche der aufgefundenen Frau, die schnell als die 42-jährige Mary Ann Nichols identifiziert wird. Als ihre zerrissene Kleidung aufgeschnitten wird, zeigt sich, dass der Unterleib aufgeschlitzt und ausgeweidet ist, die Gedärme hängen heraus. Dr. Llewellyn, der die Obduktion durchführt, kommt zu dem Ergebnis, dass der Täter sein Opfer zunächst von hinten gepackt, ihm den Mund zugehalten und dann die Kehle mit einem scharfen Messer mit langer Klinge durchgeschnitten hat.
Bereits am 31. August 1888 ist im "Star" genauestens zu lesen, der molligen Frau mit den braunen Augen und brauenen Haaren würden beide Vorderzähne fehlen. Sie sei mit einem abgetragenen braunen Ulster und einer dreckigen, schwarzen Kappe bekleidet gewesen sowie einer Jacke, einem grauen Unterrock, einem weiteren Flanellunterrock und dunkelblauen, gerippten Strümpfen mit Strumpfbändenrn. Und dann heißt es weiter: "Die Brutalität des Mordes geht über das Fassungsvermögen und die Beschreibungskraft hinaus. Der Hals ist gezeichnet durch zwei tiefe Einschnitte, das Instrument muss ein sehr scharfes gewesen sein und wurde in einer äußerst grausamen Art benutzt. Es gibt einen Einschnitt unter dem linken Ohr, der fast bis zum Zentrum des Halses reicht. Etwa in der Mitte des Schnittes gibt es noch einen anderen, der in einem Bogen bis zum Ohr reicht und... beinahe den Kopf vom Rumpf abgetrennt hätte... Dann wurde das Messer in den unteren Teil der Verstorbenen gerammt und dann nach oben gezogen, nicht nur einmal, sondern zweimal. Der erste Schnitt wurde nach rechts gedreht, schlitzte die Leiste auf und reichte zurück bis zur hinteren Hüfte. Doch der zweite Schnitt ging geradewegs nach oben durch die Kärpermitte und reichte bis zum Brustbein. Soch schreckliche Arbeit kann nur die Tat eines Wahnsinnigen sein."
Schaurige Lesekost für die sensationslüsterne Öffentlichkeit und eine schonungslose Darstellung der Einzelheiten, wie man sie in dieser Form selbst in unseren heuten Boulevardblättern kaum noch findet.

so, das war der erste Streich...doch der zweite folgt sogleich...

JaneDoe

  • Gast
Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...II
« Antwort #1 am: 22.10.2007 21:46 Uhr »
zweiter Teil...

Durch die Erwähnung des Tatwerkzeugs "langes Messer" und des in der Nähe gelegenen Schlachthofs gibt die Presse dem Täter zunächst den Beinamen "leather apron", "Lederschürze". Die legendäre Bezeichnung "Jack the Ripper" erhält er erst später, nachdem unter Hunderten von Briefen, die bei der Polizei und Presse eingehen, einige Schreiber sind, die sich unter diesem Namen der Tat rühmen. Das englische Wort "ripper" bedeutet nicht nur "Aufschlitzer", sondern umgangssprachlich auch soviel wie "Prachtkerl" oder "Teufelskerl".

Die Freundin von Ann Nichols sagt aus, sie habe sie um 2.30Uhr nachts an der Ecke Osborne Street/Whitechapel Road zueletzt gesehen. Sie habe sich durch Liebesdienste schnell ein paar Pennys verdienen wollen um für den Rest der Nacht noch ein Bett im Logierhaus zu bekommen. Mit dieser Bemerkung sei sie in die Dunkelheit verschwunden. Aber weitere Erkenntnisse können die Ermittler nicht gewinnen.

Die Öffentlichkeit ist aufgebracht und fordert schnellste Aufklärung der grässlichen Verbrechen, die das ganze Land erschüttern. Nun handelt es sich nicht mehr nur um einen Mord an einem "leichten Mädchen", jetzt wird offenbar, dass ein Serienkiller am Werke ist. Das räumt auch das "Central Investigation Department" ein. Die Morde an den beiden Prostituierten Martha Turner und Mary Ann Nichols seien wahrscheinlich von demselben Täter verübt worden, heißt es offiziell. Hunderte von Polizisten schwärmen aus, durchsuchen verdächtige Häuser und überprüfen nicht nur jeden bekannten Gewalttäter, sondern auch Lederschürzenträger wie Schlächter, Schuhmacher und Korkmacher. Keine Frau wagt es mehr, nach Einbruch der Dunkelheit allein auf die Straße zu gehen. Viele Bürgern tun Nacht für Nacht freiwillig Dienst, bilden "Wachsamkeitsausschüsse" und gehen Streife im Labyrinth der engen Gassen und Passagen von Whitechapel. Die Polizei lässt sich von der allgemeinen Hysterie anstecken und verhaftet fast 1000 verdächtig aussehende Personen, darunter viele Ausländer und Bettler. Aber trotz der intensiven Bemühungen bleiben die Erfolge aus. Der Täter wird nicht gefasst.

Am 8. September 1888 macht sich der Lastenträger John Davis auf dem Weg zum Markt. In der Hanbury Street entdeckt er auf dem Hinterhof des Hauses Nr. 29 die Leiche der 47-jährigen Annie Chapman, im Prostituiertenmilieu "Dark Annie" genannt. Sie liegt in der Nische zwischen der Hoftreppe und dem Zaun des Nebenhauses auf dem Rücken, mit hochgezogenen Beinen und dem Arm auf der linken Brust. Der Unterleib ist aufgeschlitzt, die Eingeweide sind samt einem Hautlappen des Bauchs neben die linke Schulter gelegt. Vor den Füßen der Frau sind einige Pennys und zwei billige Messingringe aufgereiht. Innerhalb kürzester Zeit versammeln sich Hunderte von Schaulustigen vor dem Haus Nr. 29. Die Bewohner der angrenzenden Häuser verlangen einige Pennys Eintritt, wenn Neugierige einen Blick auf den Tatort werfen wollen. Die polizeilichen Ermittlungen ergeben schnell, das "Dark Annie" in der Nacht zum 8. September vom Verwalter des Logierhauses in der Dorset Street auf die Straße gesetzt worden war. Sie konnte die acht Pennys für ein Doppelbett, das sie immer verlangte, nicht aufbringen. Nach dem Obduktionsbericht hat der Täter versucht, sein Opfer zu enthaupten, denn die Nackenwirbel sind fast durchgetrennt.

Ende September geht bei der Metropolitan Police ein mit "Lieber Boss" überschriebener und mit dem Namen "Jack the Ripper" unterzeichneter Brief ein, von dem die Ermittler annehmen, dass er tatsächlich vom Täter stammt. Er macht sich darüber lustig, dass die Polizei ihn bisher noch nicht geschnappt habe, obwohl er doch direkt vor ihrer Nase sei. Er werde mit dem Morden nicht aufhören, denn er liebe seine Arbeit. "Kriegt mich, wenn ihr könnt!", heißt es am Schluss. Auch die nächste Nachricht, die wenige Tage später bei der Central News Agency eingeht und schon am nächsten Tag im "Star" in vollem Wortlaut zu lesen ist, wird für echt gehalten. Der letzte Job sei eine großartige Arbeit gewesen, meint der Schreiber. Er habe der Dame keine Zeit zum Kreischen gelassen. Er liebe das Aufschlitzen und werde damit nicht aufhören. Seine Messer seien so schön und so scharf. Beim nächten Mord werde er dem Opfer die Ohren abschneiden und an die Polizeibeamten schicken. Darüber, dass man jetzt glaube, der Täter sei ein Arzt, könne er nur lachen.

Am 30. September 1888 schlägt der "Ripper" gleich zweimal zu, wieder an einem Wochenende. Das gibt der Polizei Anlass zu der Vermutung, dass der Täter selbst berufstätig ist und nur an arbeitsfreien Tagen Zeit für sein grausiges Handwerk hat. An der Ecke Berner Street/Commercial Road wird die 39-jährige Elisabeth Stride ermordet aufgefunden. Sie war einmal mit einem wohlhabenden Weinkaufmann aus Bath verheiratet, der sie aber wegen ihrer Trunksucht und Untreue vor acht Jahren verstieß. Seitdem arbeitet sie als Prostituierte in Whitechapel unter dem Spitznamen "Long Liz". Da die Leiche nicht ganz genauso verstümmelt ist wie bei den vorigen Morden, geht die Polizei davon aus, dass der Ripper bei seiner Tat gestört worden ist. Der Constabel Smith gibt an, kurz zuvor in der Nähe des Tatortes einen etwa 30-jährigen, etwa 1,70 Meter großen mann in einem langen dunklen Mantel, dunklen Hosen und einem Jägerhut gesehen zu haben.

Einige heutige Kriminologen rechnen diese Tat einem anderen Mörder zu. Nach ihrer Auffassung hat es keine "Nacht des Doppelmordes" gegeben. Aber es kann auch durchaus sein, dass der "Ripper" tatsächlich nicht dazu gekommen ist, Elisabeth Stride in gewohnter Weise auszuweisen, sodass er "unbefriedigt" gleich darauf und nicht weit entfernt noch einmal mordete. Sein nächstes Opfer ist Catherine Eddowes, ebenfalls eine Prostituierte in mittleren Jahren. Und diesmal vollzieht der "Ripper" seine bestialische Tat ungestört. Er schlitzt die Frau von unten nach oben auf und verstümmelt sie in schrecklichster Weise. Einige Tage später erhält der Vorsitzende der Bürgerwehr von Whitechapel eine kleine Schachtel übersandt, die außer einer menschlichen Niere einen weiteren Brief des "Rippers" enthält, der sehr wahrscheinlich ebenfalls vom wahren Täter stammt.

Bisher hat die Londoner Polizei davon Abstand genommen, eine hohe Belohnung für die Ergreifung des "Rippers" auszusetzen, weil sie fürchtet, sie könnte zu falschen Aussagen führen. Nach den letzten beiden Morden entschließt sich der Innenminister jedoch, eine Belohnung von 1000 Pfund Sterling auszuloben. Nun gehen noch mehr Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei ein. Aber keiner führt zum Täter.

In der Nacht vom Freitag, dem 9. November, begeht "Jack the Ripper" seinen sechsten Mord. Er übertrifft an bestialischer Grausamkeit alles bisher Dagewesene und weicht insoweit von den biserhigen Taten ab, als die ermordete Prostituierte Mary Jane Kelly das einzige Ripper-Opfer ist, dass nicht auf offener Straße, sondern in einem geschlossenen Raum getötet wurde. Außerdem war die aus Irland stammende und mit einem Kohlenträger verheiratete Frau mit 24 Jahren wesentlich jünger als die anderen Opfer und recht hübsch. Sie bewohnte ein möbliertes Zimmer im Miller's Court in der Dorset Street und war aufgrund ihrer Trunksucht mit der Miete in Rückstand geraten. Der Vermieter wollte sie deshalb am nächsten Morgen aufsuchen und fand die grässlich zugerichtete Frau nackt in ihrem Bett. Auch in Amerika und Europa, insbesondere Deutschland, erregt die in kaum vorstellbarer Weise an der jungen Frau verübte Tat größtes Aufsehen. Das "Berliner Tageblatt" schreibt am 13. November 1888: "Ihr Kopf war fast vom Rumpfe abgetrennt, das Fleisch vom Gesicht gerissen, die Brüste, Nase und Ohren waren abgeschnitten und der Unterleib ähnlich wie bei früheren Fällen verstümmelt"...

ende des zweiten Streichs, der dritte folgt sogleich

JaneDoe

  • Gast
Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...III
« Antwort #2 am: 22.10.2007 22:08 Uhr »
letzter Teil

Ein Zimmernachbar will den letzten Kunden von Mary Jane Kelly gesehen haben. Er beschreibt ihn als 35-jährigen, mittelgroßen Mann mit schwarzem Haar, großer Nase und hochgezwirbelten Schnurrbart. War das "Jack the Ripper"? Er wird nie gefunden, der Mann bleibt ein Phantom. Schemenhaft taucht er in den Slums von Whitechapel auf und verschwindet wieder im Nebel. Man weiß nur, dass er Linkshänder war und außer einer hohen Allgemeinbildung detaillierte anatomische Kenntnisse über den menschlichen Körper besaß. Nach dem sechsten Mord reißt die Serie plötzlich ab, völlig untypisch für einen Triebtäter und Massenmörder (jaja...Massenmörder...*sorry*).
Entweder starb "Jack the Ripper" plötzlich eines natürlichen Todes, nahm ssich das Lebe oder er wurde wegen eines anderen Verbrechens inhaftiert.

Die Frage, wer "Jack the Ripper" wirklich war, beschäftigt bis heute die Gemüter. Es gibt unzählige Theorien und eine ganze Reihe möglicher Täter, etwa 70 verdächtige Männer. Neben einem geistesgestörten Schuhmacher mit dem Spitznamen "Lederschürze", einem Barbier namens George Chapman, der seiner Frau den Kopf mit dem Rasiermesser abtrennte, werden auch einige zeitgenössische prominente Personen genannt. Aber der Dichter Lewis Carroll wird ebenso wenig der Täter sein, wie der aufgrund seiner körperlichen Deformationen als "Elefantenmensch" bekannt gewordene Joseph Merrick. Selbst ein Mitglied der königlichen Familie wird mit "Jack the Ripper" in Verbindung gebracht. Prinz Albert Victor, der schwachsinnige und sexuell degenerierte Sohn des späteren Königs Edward VII., habe sich bei einer Prostituierten Syphillis geholt und sich dafür bei allen Dirnen von East End rächen wollen. Angeblich soll Mary Jane Kelly, das letzte Opfer, sogar ein Kind von ihm erwartet haben. Der Schriftsteller Stephen Knight glaubt deshalb, der damalige Premierminister Salisbury habe mit Zustimmung von Königin Victoria ihre Beseitung und die ihrer Freundinnen angeordnet. Die Morde seien vom Leibarzt der Königin, Sir William Gull, zusammen mit dem Londoner Polizeichef verübt worden, während sie mit einer Kutsche durch Whitechapel fuhren und die Opfer anlockten.

Auch von der führeren Polizeireporterin und jetzigen Krimiautorin Patricia Cromwell (jaja, die Frau CROMwell)  in ihrem Buch "Wer war Jack the Ripper?" aufgestellte Behauptung, der Maler Walter Sickert sei der Killer gewesen, ist wenig glaubhaft. Wahrscheinlicher ist, dass der Jurist John Druitt der Täter war. Er stammte als Sohn eines Arztes aus angesehener Familie und verfügte über medizinische Kenntnisse. Es war sexuell gestört und wurde zur Zeit des Mordes an Mary Jane Kelly am Tatort gesehen. Seine eigene Familie glaubte, dass er der Mörder war. In dem 1894 erstellten offiziellen Polizei-Memorandum wird Druitt als einer der drei Hauptverdächtigen genannt. Zwei Monate nach der Ermordung Mary Jane Kellys ertränkte er sich in der Themse. In seinem Abschiedsbrief bezeichnete er sich selbst als "Jack the Ripper". Aber das haben viele andere "Trittbrettfahrer" auch getan. Zweifelsfrei nachgewiesen ist das nicht.

Im Sommer 2006 geht die Meldung durch die Welt, "Jack the Ripper" sei nun endlich identifiziert. Der Friseuer Aaron Kosminski sei es gewesen, der ganz hervorragend mit dem Rasiermesser habe umgehen können. Das geht aus den Memoiren des stellvertretenden Londoner Polizeichefs Sir Robert Anderson hervor. Die Aufzeichnungen wurden schon 1901 dem damals im Ripper-Fall ermittelnden Chefinspektor Donald Swanson geschenkt, aber von dessen Enkel erst jetzt dem Kriminalmuseum von Scotland Yard übergeben. Doch auch Aaron Kosminski wurde nie überführt, er starb in einer Irrenanstalt.

Noch heute erzeugt die bloße Erwähnung des Namens "Jack the Ripper" eine Gänsehaut. Das Interesse an diesem Monster ist ungebrochen und beschäftigt nach wie vor Hunderte von Autoren und Fillmemachern. Noch heute nehmen zahlreiche Touristen, vor allem Frauen aus den USA, an der regelmäßig stattfindenden "Tragical History Tour" durch Whitechapel teil, die an den jeweiligen Tatorten keine Einzelheit des grausamen Geschehen auslässt. Auch Nachamungstäter hat es gegeben. Der bekannsteste ist Peter William Sutcliff, der zwischen 1975 und 1980 in der britischen Grafschaft Yorkshire 13 Frauen ermordete und verstümmelte. Der "Yorkshire Ripper" wurde erst nach sechs Jahren gefasst, legte ein Geständnis ab und wurde am 22. Mai 1981 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Zur Zeit sitzt er noch immer im Gefängnis. Ende 2006 jagte die britische Polizei einen neuen Serienkiller, den "Suffolk Ripper". Auch seine bisher identifizierten fünf Opfer verdienten im Rotlichtviertel von Ipswich ihr Geld mit Sex.

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So, das wars...I woaß ned...allein "Massenmörder" und "Patricia CROMwell" sprechen, meiner Meinung nach, nicht gerade für den Autor...zudem er "Massenmörder" im gesamten Buch als Synonym für Serienmörder verwendet.
Naja...wollt euch nur mal an meiner Lektüre teilhaben lassen :)

Liebe Grüße aus München
Jane

Stordfield

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Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« Antwort #3 am: 22.10.2007 22:27 Uhr »
Hallo Jane !

Wer ist denn der Autor dieses Buches ?

Gruß Stordfield

Offline Pathfinder

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Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« Antwort #4 am: 23.10.2007 10:14 Uhr »

der autor dieses buches ist hans-dieter otto.

ich hoffe die antwort nicht vorweg genommen zu haben  :icon_mrgreen:
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

Floh82

  • Gast
Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« Antwort #5 am: 23.10.2007 10:40 Uhr »
Nicht gut recherchiert wie mir scheint.

Druitt hat sich nicht selbst als Ripper beschrieben und schon gar nicht in seinem Abschiedsbrief, jedenfalls ist mir davon nichts bekannt. Seine Familie hat ihn als möglichen Ripper in Erwägung gezogen....nicht mehr und nicht weniger.

Offline Pathfinder

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Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« Antwort #6 am: 23.10.2007 11:08 Uhr »
ihnen scheint meines wissen nach richtig wehrter kollege floh.

soviel mir bekannt ist, haben wohl eher angehörige (nach cullen) den verdacht gegenüber der polizei geäussert. 

im druitt-thread ist von mehreren briefe, die druitt geschreiben haben soll die rede, sind die alle bekannt, gab es sie oder gehören diese ebenfalls in die welt der spekulation ?

vllt. hat er in seinem brief an der tante dies, wie oben erwähnt geäussert.

auch wenn nicht alles in diesem bericht so richtig sein mag, so ergibt er aber trotzdem eine gute und kurze übersicht.
UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

JaneDoe

  • Gast
Re: Ein kleiner Fund..."Das Phantom"...
« Antwort #7 am: 23.10.2007 12:12 Uhr »
Jap, da hat mir der liebe Pathfinder vorgegriffen...Hans Dieter Otto hat das geschreibselt :-)

Sorry, das hab ich wohl im Eifer des Schreib-Gefechts vergessen gehabt.
Naja, so kurz zum drüberlesen ist das wohl ganz geeignet, aber daraus großartig Wissen oder Infos zu ziehen...:) Ich seh schon die Leute, die das gelesen haben, das Buch von Frau CROMwell bei *werbung* amazon *werbungende* suchen...*lol*
Aber, dass da selbst der Verlag nicht aufpasst, welche "Fehler" sich da einschleichen...spricht ja auch nicht grad für den Verlag, bzw die Lektoren.

Nun gut...man muss alles ausprobieren um überall mitreden zu können...

Liebe Grüße
Jane