Autor Thema: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly  (Gelesen 66172 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #60 am: 01.05.2007 18:50 Uhr »
@JD

Soweit ich weiss, ist im Autopsiebericht nichts von der Größe der Leiche vermerkt. Das Kelly eine große Frau war, habe ich auch irgendwo mal gelesen - weiss aber auch nicht mehr, wo  :icon_rolleyes:
Man könnte ihre ungefähre Größe anhand des Tatortfotos ableiten, aber da die Beschreibung "Kelly war eine große Frau" sehr ungenau und relativ ist, würde dies auch nichts bringen.
Aber vielleicht führt diese Tatsache ja zu neuen Überlegungen...

Grüße, Isdrasil

JohnEvans

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #61 am: 01.05.2007 20:19 Uhr »
Eine kleine unausgereifte Idee bezüglich der Identität der Leiche: Ich habe anderenorts gelesen, dass MJK für eine Frau der damaligen Zeit außergewöhnlich groß gewesen sein soll.
Das könnte ja zumindest ein Anhaltspunkt sein.
Das denke ich auch. Und es war bestimmt eine Tatsache, die Barnett half, MJK zu identifizieren.

Sir Boss

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #62 am: 02.05.2007 07:18 Uhr »
Wäre möglich, jedoch denke ich das die Größe im liegen weniger auffällt. Wenn Barnett sie noch in der Wohnung identifiziert hätte, wäre es noch schwieriger gewesen, meiner Meinung nach, da sie die Beine angewinkelt hat und die Größe in dieser Lage noch schwerer auszumachen ist.

Gruß

Offline Pathfinder

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 680
  • Karma: +0/-0
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #63 am: 02.05.2007 19:44 Uhr »

es müsste doch obduktionsbericht geben. ist da kein hinweis auf die grösse vermerkt ?
hatte mjk noch evtl einen ring am finger oder irgend ein erkennungsmerkmal ? vielleicht hat man sie auch anhand er haare (farbe/länge) identifizieren können.

nach langen überlegen bin ich zu der meinung gegkommen, dass es doch recht unwahrscheinlich war, dass mjk sich aus dem staub gemacht hat. wenn man begründet, dass sie in der schocksituation nicht rational gedacht hatte, ist es für mich irgendwie dann auch unlogisch, ein plan mit dem rgebniss zu fassen, dich aus dem staub zu machen. klar wäre es möglich, aber ich hab da so meine zweifel.
wenn sie einen grund gehabt hätte lodon zu verlassen, dann hätte die den entschluss wohl schon eher gefasst. sie hatte in london ihren lebensmittelpunkt, ihren bekanntenkreis und ihr gewohntes umfeld. ob man sich wirklich dann einfach so spontan davon macht ?

aber ausgeschlossen ist natürlich gar nichts, doch dieser flucht gedanke ist für mich irgendwie unrund, man müsste um diese beurteilen zu können mehr über mjk wssen.




UND ER WAR ES DOCH !!!!!!!!

JohnEvans

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #64 am: 02.05.2007 20:42 Uhr »
@Sir Boss,

eine große Frau mit angewinkelten Beinen ist immer noch größer als eine kleine Frau mit angewinkelten Beinen.

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #65 am: 02.05.2007 20:46 Uhr »
Hi Pathfinder

wenn sie einen grund gehabt hätte lodon zu verlassen, dann hätte die den entschluss wohl schon eher gefasst. sie hatte in london ihren lebensmittelpunkt, ihren bekanntenkreis und ihr gewohntes umfeld. ob man sich wirklich dann einfach so spontan davon macht ?

Ja, das ist eben der Knackpunkt an der Sache, der mir auch zu schaffen macht. Aber die Sache mit dem Lebensmittelpunkt kann eben auch langsam zerfallen sein (schlechte Aussichten auf das Behalten der Bleibe, Barnett verlässt sie...), der Bekannten- bzw. Verwandtenkreis kann auch genausogut außerhalb Londons gewesen sein (bei der Familiengeschichte kein Wunder) und das gewohnte Umfeld wurde seit Kurzem durch einen Serienmörder heimgesucht...
Kennst du die Geschichte von dem Raucher, der erst damit aufhörte, als er Lungenkrebs davon bekommen hatte? Manchmal benötigt es harte Erfahrungen, um seinen Arsch zu bewegen.

Aber die Sache ist tatsächlich unrund, da hast du vollkommen recht.

Doch ist nicht die andere Variante genauso unrund? Was ist dann mit Maxwell? Sie kennt Kelly seit vier Monaten und soll sie verwechselt haben? Sie hat einen Eid abgeleistet, obwohl ihr daraus kein ersichtlicher Vorteil entstand? Sie hat sich im Tag geirrt, obwohl dies der Lord Major`s Day war - ein Tag, den bestimmt kein Londoner verwechselt? Das klingt alles genauso komisch...

@John

Na, das sind ja wieder gewagte Thesen!  :icon_wink:

Grüße, Isdrasil

Achja, an alle Raucher: Bloss den Vergleich nicht persönlich nehmen...obwohl...nehmt ihn ruhig persönlich und hört einfach mit dem Mist auf  :icon_aetsch:

Offline Isdrasil

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 2037
  • Karma: +2/-0
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #66 am: 03.05.2007 12:26 Uhr »
Double-Event!

Noch was zur Größe:

Barnett sah den Leichnam Kellys in gewohnter Umgebung und nicht auf einer entlegenen, weniger bekannten Straße (wenn auch mit angewinkelten Beinen). Ich denke, in diesem Falle dürfte die Identifizierung anhand der Größe leicht gefallen sein. Man merkt einfach, wenn ein kleinerer oder größerer Mensch auf dem Bett, auf dem man selbst viel Zeit verbracht hat, liegt. Ich denke, das Opfer war daher zumindest nicht auffällig kleiner oder größer als Kelly (denn vielleicht war es ja auch Kelly  :icon_rolleyes:). Dies wäre Joseph gewiss aufgefallen.

Grüße, Isdrasil


monky

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #67 am: 08.05.2007 20:51 Uhr »
ganz deiner meinung, patrick. das sehe ich auch so.

monky

zwo

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #68 am: 25.01.2010 11:06 Uhr »
Auch wenn dieser Thread schon älter ist...

Weiß man eigentlich, wann ungefähr diese Zeugin Maxwell befragt wurde? "Vor Ort" während der Menschenansammlung, kurz nachdem die Polizei eintraf, oder erst später? Gibt es dazu nähere Informationen?
Danke schön!

zwo

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #69 am: 25.01.2010 22:21 Uhr »
Hat sich erledigt, hatte zu Ende gelesen und hatte zweimal was von "nach drei Tagen" mitbekommen.

zwo

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #70 am: 26.01.2010 01:11 Uhr »
Vorab:
Ich bin ganz neu in dem Thema drin, zumindest insofern, dass ich mir über die Abläufe etc. Gedanken mache. Das hätte ich früher nicht gemacht, da waren die allgemein bekannten Fakten für mich auch Fakt.
Das Thema an sich, nämlich dass es Jemanden anderen erwischt hat, bzw. erwischt haben könnte, war mir neu, aber als Gedankenspiel für mich durchaus interessant und durchspielenswert im Kopf.
 
Das Jucken im Hirn bekam ich, als ich las, dass durch die Zeugin Maxwell eigentlich alles ganz anders sein könnte. Nämlich, dass es Kelly nicht erwischt hat, sondern eine andere Dame. Daher wollte ich das Datum der Zeugenbefragung wissen.
Denn:  Wenn die Zeugin Maxwell kurz nach dem Eintreffen der Polizei ausgesagt hätte, also quasi aufgelöst vor Ort erzählt hat, dass sie Mary erst vor ein paar Stunden gesehen und mit ihr gesprochen hat, hätte ihre Aussage m.E. ein ganz anderes Gewicht bekommen.
Ich sage es jetzt mal ganz lapidar. Beim Durchlesen (nicht nur hier im Thread, auch in anderen Threads habt Ihr sovieles zusammengetragen) bekam ich den Eindruck, dass ihre Aussage deshalb so unglaubwürdig bzw. so unpassend ist, weil sie erst so spät ausgesagt hat bzw. befragt wurde. Und daher, mit Verlaub, leider auch die Arschkarte gezogen hat. Nämlich die der Unglaubwürdigkeit.
Es war schon ein Bild der Tat da, mit anderen Daten und Zeugenaussagen, sodass die Aussage, dass Mary noch gesehen wurde, überhaupt nicht mehr ins Bild passen konnte.

Ich will Euch jetzt hier nicht mit einer pseudoneuen These langweilen. Viele Diskussionen wurden vor Jahren geführt, eigentlich habt Ihr auch Alles gesagt.
Mir als Neueinsteiger stellte sich aber eben die Frage, ob durch eine zeitnahe – also kurz nach dem Mordereignis – Aussage dieser Zeugin nicht Einiges anders verlaufen wäre.

Dazu muss ich auch sagen, selbst wenn Kelly überlebt hat, weil sie einer Bekannten ihr Zimmer zur Verfügung gestellt hat, das ganze Thema keine Verschwörungstheorie ist im eigentlichen Sinne. Daran erkenne ich nichts verschwörerisches.

Letztendlich hatte ich das so gelöst. Ein Punkt ist es, weshalb ich denke, dass es Kelly ist.
Es würde alles zusammenpassen, wenn die Kleidung von Mary nicht zusammengelegt im Zimmer aufgefunden worden wäre. Ich nehme mal an, dass die Kleidung identifiziert wurde? (Ob dazu hier was gesagt wurde, weiss ich nicht mehr. Vielleicht habe ich den Fehler gemacht, zuviel hier in zu kurzer Zeit zu lesen, sodass ich ein Zuviel an Informationen bekam, daher habe ich das mit der Identifizierung der Kleidung leider nicht mehr im Kopf.)

Zimmer und die Türe: Vermitteln sie ja, dass es keinen gewaltsamen Einbruch gab (im Sinne von Türeinschlagen und Ähnlichem.)
Also entweder hat das Opfer den Täter mit nachhause genommen und sich in ein Nachtgewand, Nachthemd, Nachtbluse, Unterwäsche – wie auch immer – geworfen, also um sich auszuziehen und Geschlechtsverkehr zu haben.
Oder das Opfer war schon beim Schlafen und wurde durch den Täter aufgeweckt, durch Klopfen an der Tür.
Der Täter könnte also durchaus reingedurft haben können. (Ich liebe die deutsche Sprache.)
Also entweder war er schon drin, indem er eingeladen wurde vom Opfer durch vorheriges Kennenlernen und "Mitnachhausenehmen", und das sieht mir dadurch nicht nach einer schnellen Nummer aus, da das Opfer ein Hemdchen trug und sich wohl somit so gut wie ausgezogen hat.
Oder, wie gesagt, er war vertrauenswürdig bzw. bekannt und wurde eingelassen.
Oder, er war ein Irgendjemand, der sich, nachdem die Tür geöffnet wurde, sich gewaltsam Eintritt verschafft hat, beispielsweise durch Fuss in die Türe oder Ähnliches (was ein Beobachten bedeuten kann.)
Letzteres kann ich mir aber nicht vorstellen, da ich den Ripper nicht als Stalker und /oder Beobachter einschätze.



zwo

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #71 am: 26.01.2010 02:07 Uhr »
Nach Durchlesen des letztes Beitrages kam vielleicht die Frage auf: Was will uns der Säppel jetzt eigentlich sagen?
Folgendes, wie vorhin schon angedeutet, ist mein eigentliches und einziges Manko, dass die Kleidung von Kelly in diesem Zimmer war.
Daher wird das Opfer auch Kelly sein.
Gäbe es diese Klamottengeschichte nicht, könnte ich mir durchaus folgendes Szenario vorstellen:
Kelly hat einer Bekannten ihre Bude zur Verfügung gestellt für einige Zeit. Höchstens 1-2 h. Weil das Wetter schlecht war z.B., oder auch weil die Rippersituation einen Raum sicherer machen könnte.
Kelly ging mit ihrem letzten – von Hutchinson gesehen Kunden – in ihr Zimmer. Das Treffen war irgendwann erledigt, der Kunde ging, und Mary auch. Wohin wissen wir nicht.
Um die Sache schlüssig zu machen (da Hutchinson ja bis ca. 3 Uhr morgens – richtig? – vor Ort geschaut hat), muss wirklich kurz darauf die Bekannte von Kelly mit ihrem Kunden (der auch der Täter sein könnte) das Zimmer aufgesucht haben.
Nach ca. 45 Minuten sollen die „Oh, Murder“ – Schreie erklungen sein, zischen halb vier und 4 Uhr morgens.
Vielleicht hat ja Mary geschrieen, aber nicht als Opfer, sondern als Frau, die nachhause geht, durch das Fenster greift, um in das Zimmer zu gelangen aufgrund der Türverriegelung und den Mord sieht, also die Leiche ihrer Bekannten. Vielleicht sogar mit Täter, der sich gerade sein Mäntelchen überzieht und gehen möchte. Sie schreit, und rennt weg. Oder rennt weg, und schreit währenddessen dieses „Oh, Murder“. Rennt, rennt, und versteckt sich. Das passt doch durchaus zeitlich mit den Zeugenaussagen zusammen.
Nachdem es heller wird kommt sie zurück. Und trifft auf die Zeugin Maxwell um ca. halb neun Uhr früh.

So, das wars. Daran ist nichts verschwörerisches. Auch nicht daran, dass man von Mary danach nichts mehr hört.
Wenn es stimmt, dass sie aufgrund der Morde vorher verängstigt war, und nun so nahe dran war, hat es bei ihr vielleicht Klick gemacht und sich gedacht: so schlimm wie hier kann es woanders gar nicht sein, oder ich versuche es doch mal anders. Und ist eben weg. Wie viele, wie Hunderte und Tausende auch.
Ich habe in der Vita von Kelly nichts finden können, weshalb sie hätte in East-End bleiben sollen.

Also – keine Verschwörungstheorie, sondern normales Verhalten.

Nochmal: das ist ein Denkansatz, wenn man der Zeugin Maxwell eine wahre Beobachtung unterstellen mag.

KvN

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #72 am: 19.02.2010 09:20 Uhr »
Hi allseits!

Kellys Leichnam wurde von einem Mann, mit dem sie zusammenlebte, identifiziert. Trotz der Verstümmelungen waren noch genug Merkmale vorhanden die das ermöglichten. Für mich gibts keinen Zweifel: Es handelt sich um MJK.
Und für die (angebliche) Sichtung am nächsten Tag gibt´s ungefähr 100 plausible Erklärungen...

Grüße

Stordfield

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #73 am: 19.02.2010 10:54 Uhr »
Hallo KvN!

Und für die (angebliche) Sichtung am nächsten Tag gibt´s ungefähr 100 plausible Erklärungen...

Zehn würden mir reichen.  :icon_wink:

Gruß Stordfield

JohnEvans

  • Gast
Re: Widersprüchlichkeiten im Falle Kelly
« Antwort #74 am: 19.02.2010 14:56 Uhr »
Mir reicht eine – meine - es war Mary, die von Mrs Maxwell gesehen wurde.