Hi PF,
also nachdem ich mich hier einigermaßen durchgekämpft habe, glaube ich eher, dass jtr diese gsg von vorne hinein geplant hatte.
kreide findet man nicht auf der strasse, er hatte sie dabei um dieses grafito zu schreiben. ein stück schürze nimmt man nicht zufällig mit... man bedenke die kreide
Das Problem ist: Man kann das GSG als geplant deuten, man kann es auch als spontane Reaktion auf eine Begebenheit an diesem Abend sehen. Für beide Varianten gibt es genügend Hinweise. Allerdings erscheint mir der Zwischenfall am Dutfield`s Yard als ein sehr markantes Indiz, welches auf eine spontane Aktion hindeutet.
Du hast recht - Kreide hat niemand einfach so dabei (oder eher seltener). Doch es gibt zwischen dem Mord an Eddowes und dem Entstehen des GSG eben diese Zeitdifferenz. Diese ließe sich dadurch erklären, dass der Ripper nach dem Mord erst einmal nach Hause ging, sich reinigte, und wieder ganz unauffällig mit der Kreide auf die Strasse ging. Die Schürze hätte schön gefaltet keinen verdächtigen Eindruck gemacht.
Weiterhin glaube ich, dass der Ripper die Niere Eddowes bei sich trug - sie wurde nicht bei bzw. in der Leiche entdeckt und auch nicht auf der Strasse, in einer Ecke. Der Mörder hat sie nach Hause genommen. Als geeignetes Transportmittel sehe ich die Schürze an. Weshalb hätte er sich dieses Mittel entledigen sollen?
Noch dazu: Ich glaube, dass das GSG noch in der Mordnacht entstand, deutet auch noch auf eine Spontan-Tat hin. Eine geplante Tat hätte auch noch in der nächsten Nacht ihre Wirkung entfaltet.
Natürlich lässt sich dies alles anders deuten - ich tu es nunmal auf diese Weise
Wäre das GSG als Vehöhnung auf die Polizei gedacht, würde ich einen anderen Spruch vermuten. Meinetwegen: The Mets are the men who will not be blamed for nothing oder so etwas. Weshalb sollte der Ripper augenscheinlich auf Juden gehen, wenn er im Grunde die Polizei verhöhnen möchte? Viele bringen das Argument, die Polizei hätte ja Juden verdächtigt, und daher verhöhnte sie der Ripper auf diese Art und Weise. Aber das erscheint mir etwas sonderbar.
Graffitos waren an der Tagesordnung im East End. Das wissen wir alle. Ich weiss nicht, ob das GSG tatsächlich so durchgeschlagen hätte, wie es auch Warren befürchtete. Daher sehe ich das Graffito eher als eine Botschaft an eine Gruppe oder eine einzelne Person, und nicht als irgendeine Hetzaktion.
Grüße, Isdrasil