Autor Thema: Die Dramaturgie des Mörders...  (Gelesen 3215 mal)

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nikurt

  • Gast
Die Dramaturgie des Mörders...
« am: 05.05.2005 18:59 Uhr »
Nachdem ich hier im Forum relativ neu bin möcht ich mal alle ganz herzlich grüssen!
...und gleich meine Ansicht über die WCH Morde skizzieren....
Die Taten des Rippers (bezogen auf die kan.5 zumindest) waren geplant, und zwar von Anfang an. Er wollte möglichst grosses Interesse auf sich ziehen-und das hat er ja auch geschafft. Die Grausamkeit der Morde steigert sich kontinuierlich, die Opfer sind so plaziert das sie schnell gefunden werden, Position, Verstümmelungen und Zeitablauf zielen auf maximalen Effekt ab. Stride ist eine Ausnahme, der JtR gestört wurde, daher auch der Doppelmord: Die Dramaturgie wäre sonst dahin gewesen!
Die Morde sind die Taten eines sehr,sehr kranken Menschens,ohne Frage, aber niemals die eines ziellos umherstreifenden Lustmörders!

Grüsse an alle!

P.S. War er vielleicht doch Linkshänder?

allerteuerste

  • Gast
Re: Die Dramaturgie des Mörders...
« Antwort #1 am: 02.07.2005 16:48 Uhr »
Zitat von: "nikurt"
Die Taten des Rippers (bezogen auf die kan.5 zumindest) waren geplant, und zwar von Anfang an.

ganz meine meinung!

Zitat von: "nikurt"
Er wollte möglichst grosses Interesse auf sich ziehen-und das hat er ja auch geschafft.

nicht unbdingt. das erregen von interesse muss nicht sein motiv gewesen sein, auch wenn es zwangsläufig auf seinen taten folgte.

Zitat von: "nikurt"
Die Grausamkeit der Morde steigert sich kontinuierlich,

das ist bei serienkillern oft zu beobachten. einmal hängt es davon ab, wie viel zeit sie haben.
zweitens sind selbst fest umrissene vorgehenspläne ausbaufähig und der täter entdeckt erst während der tat, was ihm noch lieber wäre.

Zitat von: "nikurt"
die Opfer sind so plaziert das sie schnell gefunden werden, Position, Verstümmelungen und Zeitablauf zielen auf maximalen Effekt ab.

hmmm. die platzierung hängt für mich eher mit der tatsache zusammen, dass sie ben an diesen orten ermordert worden sind. und liegen gelassen wurden. nicht unbedingt, damit die nachwelt sie findet und geschockt ist (obwohl es für ihn sicherlich ein aufregender nebeneffekt war), sondern weil sie ihn nach der tat nicht mehr interessierten.

ein bekannter, der bei der kripo arbeitet, hat mir mal gesagt, dass man daran, wie ein täter mit dem opfer nach der tat umgeht, erkennen kann, welche beziehung zwischen täter und opfer herrschte.
als beispiel nannte er einen fall, in dem der täter sein opfer - seine ehemalige geliebte - ganz liebevoll in leinentücher und wasserfestem segeltuch einpackte, bevor er sie - notwendigerweise, da er sie los werden musste - in den fluss schmiss. die liebevolle verpackung hatte er gewählt, weil er nicht wollte, dass diese frau, die er ja trotz allem liebte, beschmutzt oder von fischen gebissen wurde.
direkt rührend.

demnach läßt jack´s umgangsweise mit den sterblichen hüllen seiner zahlreichen opfer zumindestens darauf schließen, dass sie ihm in keiner weise persönlich nahe standen. also eher nur deshalb ausgewählt wurden, weil sie mittel zum zweck waren.
einweg-freudendamen, sozusagen. nach gebrauch weggeschmissen.

Zitat von: "nikurt"

Die Morde sind die Taten eines sehr,sehr kranken Menschens,...

zweifelsohne.

Zitat von: "nikurt"
... aber niemals die eines ziellos umherstreifenden Lustmörders!

einspruch!!!! ziellos dürfte er auf keinen fall umhergestreift sein. und ein "lustmörder"war er mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit, auch wenn er selbst seine taten ja nicht unbedingt als lust empfunden haben muss, und der begriff "lustmörder" selbst ist ziemlich veraltet und wird eigentlich nicht mehr verwendet.

heute sagen wir  "serienkiller" und dieser begriff ist m.m. nach auch viel passender gewählt.