Autor Thema: Die schauplätze  (Gelesen 42963 mal)

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Slist

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Die schauplätze
« am: 01.04.2005 18:27 Uhr »
Hallo,

ich habe so eben die Karte betrachtet und in mir ist eine Frage aufgetaucht. Sicher kann mir jemand helfen...oder darüber diskutieren: kann man aus der lage der Schuplätze irgend etwas schliessen? Nicht dass alle in Whitechapel waren und vielleicht irgendwie nach einem Pentagramm aussahen... irgend etwas anderes...gemeinsamkeiten oder so

Es scheint mir als lägen alle Strassen in denen morde geschehen sind, an grossen hauptstrassen... oder fast. Das kann natürlich ein Zufall sein, vielleicht aber kutschierte jack auch die strassen entlang bis er ein betrunkenes, potenzielles opfer sah. Die restlichen meter folgte er ihr zu fuss. Andererseits weiss ich aber auch nicht wie viel im east end kutchiert wurde, ich denke eher wenig.

Und der grosse Bahnhof in der nähe? Hat er eine Bedeutung oder fuhren zu später stunde keine Züge? Zu fuss scheint er ja auch nicht so arg von den Schauplätzen entfernt.

Viele Grüsse

Slist

Dronte

  • Gast
geographische Tatortanalyse
« Antwort #1 am: 02.04.2005 10:13 Uhr »
Hi
Du sprichst die sog. geographische Tatortanalyse an, aus der im besten Fall Rückschlüsse auf den wahrscheinlichen Wohnort des Täters gezogen werden können. Dabei werden die Tatorte und ihre Umgebung einer Gewichtung des Gefährdungsgrades unterzogen, bei der auch demographische Daten einbezogen werden. Die Tatorte selber müssen dabei nicht unbedingt die höchste Gefährdungsstufe erhalten.
Beispiele und weiterführende links hier:
http://www.oecos-umweltplanung.de/crimemaps_nommel.pdf
Whitechapel wäre demnach ein sog "Zugvogelgebiet mit Stammbesatzung", wobei die dort wohnende und arbeitende Bevölkerung, auch die Prostituierten, die Stammbesatzung und die meist abend- und nächtlichen Freier die Zugvögel darstellen.
Leider fällt das gesamte Gebiet somit in die Hochgefährdungs-Kategorie. Hierbei spielt auch das Pickup-Prinzip eine Rolle, für die Prostituierten gab es einigermaßen zentrale Orte, an denen sie ihre Kunden ansprachen oder von diesen angesprochen wurden. "Der Job" als solcher wurde dann in mehr oder weniger großer Entfernung vom Ort der Ansprache ausgeübt.
1. Ansprache
2. gemeinsamer Weg zu einem geeigneten Ort, meist etwas abgelegen, aber nicht vollkommen isoliert
3. Vollzug der sexuellen Handlung
4. Trennung
Bei der Wahl des Vollzugsortes unterscheiden sich die Parameter, die die Prostituierten anlegen, fundamental von denen des Kunden. Der Kunde sucht einen abgeschiedenen Ort, um ungestört zu sein. Die Prostituierte aber möchte gerne in der Nähe von Menschen bleiben, um im Notfall schnell Hilfe zu erhalten.
Es muß also ein Kompromiß zwischen Prostituierter und Kunden geschlossen werden, bei dem nur DIE Prostituierte sich auf sehr abgeschiedene Orte einläßt, die unter hohem Druck steht (Alkohol-, Drogensucht).
Gerade dieses "cruisen" nach Kompromiß-Orten verteilt das Risiko, so daß eine detaillierte Analyse der Gefährdung geschweige denn ein Rückschluß auf den Wohnort des Täters unmöglich wird.
Gruß Matthias

Butcher

  • Gast
Die schauplätze
« Antwort #2 am: 02.04.2005 12:20 Uhr »
@dronte:
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber du schreibst da "Vollzug der sexuellen Handlung". Meisnt Du jetzt Geschlechtsverkehr oder
das für den Ripper evtl. befriedigende Morden?

Mir wäre nämlich nicht bekannt das man bei den ermordeten Damen
noch frisches Ejakulat gefunden hätte.

Gruß, Butcher!

Dronte

  • Gast
sexuelle Handlung
« Antwort #3 am: 02.04.2005 14:11 Uhr »
Genau das wollte ich mit der sehr relativen Formulierung ausdrücken. Noch besser: "Befriedigung des Bedürfnisses.". Ejakulat wird bei Morden dieses Typus (Triebumlenkung der Sexualität hin zur Aggression) eher  selten gefunden. Oft kehren solche Täter entweder in Gedanken oder real an den Tatort zurück und masturbieren beim Gedanken an die Tat oder beim Anblick der Leiche. Manchmal reicht auch der Anblick des Tatortes, die Leiche muß nicht zwangsweise anwesend sein, um dem Täter Befriedigung zu verschaffen. Resultat: Vielleicht wäre nach den Taten an den Tatorten oder sogar an den Gräbern der Opfer eine Person aufgefallen, die dort auffälliges Interesse oder Verhalten zeigt. Sachverhalt am Tatort MJK: Es wäre schon ein Lumalight mit dem passenden Wellenlängenbereich nötig gewesen, um dort Sperma zu entdecken.
Gruß Matthias

JohnEvans

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #4 am: 01.08.2006 23:33 Uhr »
Ist zwar schon eine Weile her, daß hier gepostet wurde, aber ich probier eine Antwort.
Ich habe gelesen, daß die Tatorte alle in der Nähe von Ubahnstationen waren.
Könnte der Täter die Ubahn benutzt haben? Und somit nicht im Whitechapel gewohnt haben?

Sir Boss

  • Gast
Re: Die schauplätze/schmunzel
« Antwort #5 am: 01.05.2007 10:10 Uhr »
Ich habe gelesen, daß die Tatorte alle in der Nähe von Ubahnstationen waren.
Könnte der Täter die Ubahn benutzt haben? Und somit nicht im Whitechapel gewohnt haben?

Also das ist ja mal ein Post :icon_thumb:

Mein Antwort: Da zu dieser Zeit die Schwebebahn nur in Wuppertal fuhr und nicht bis zum Flughafen Düsseldorf kam, war es JTR unmöglich ein U-boot zu nehmen, also geh ich nach eindringlicher recherche davon aus das es so gewesen sein muss!!!!   *totlach

Floh82

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #6 am: 01.05.2007 17:59 Uhr »
Hey lass die arme Schwebebahn aus der Sache raus ;)

JohnEvans

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #7 am: 01.05.2007 20:09 Uhr »
@Sir Boss,

darf man erfahren, was genau der Grund deines Amusement ist?

1) Die Vorstellung, daß der Ripper nicht in Whitechapel wohnte? Wenn ja, was ist daran lustig?
2) Die Vorstellung, daß er, statt hoch zu Roß, oder mit Pferdekutrsche, ein Stahlroß (= UBahn) genommen haben könnte? Wenn ja, was ist daran lustig?
3) Die Vorstellung, daß es bereits die Ubahn gab? Wenn ja, was ist daran lustig?


JD

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #8 am: 02.05.2007 07:14 Uhr »
@Sir Boss

Laut forums-interner Information gab es 1888 in London bereits 4 der heutigen 12 U-Bahnlinien.

http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,865.0.html

...falls das der Grund war.

Sir Boss

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #9 am: 02.05.2007 07:34 Uhr »
Ups, da muss ich mich entschuldigen.
Hatte ehrlich nicht gewusst, das es da schon U-bahnen gab.
Hatte Irgendwo einmal gelesen, das die erst Anfang des 20.Jahrhunderts einzug gehalten hätten.
Also nocheinmal in aller Form: Sorry JohnEvans.

Sollte mich demnächst erst mal schlau machen :icon_thumb:
Na ja man lernt nie aus.

Danke JD, für die Aufklärung!

Gruß

JohnEvans

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #10 am: 02.05.2007 20:45 Uhr »
Gut. Entschuldigung akzeptiert. Hoffe, du hörst auf dich - und machst dich in zukunft vorher schlau. :icon_wink:

Lou Cifer

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #11 am: 24.06.2007 15:09 Uhr »
Hallo zusammen.
Wann ist das eigentlich aufgekommen, dass sich die Tatorte in Pentagramm-Form über die Karte von Whitechapel ausbreiten(Was offensichtlich ja nicht wirklich stimmt) ? Hängt das mit den Geschichten des New Yorker Whitechapel-Clubs zusammen, oder ist diese (Verschwörungs)theorie neueren Ursprungs?
Evil greetings straight from hell, Lou Cifer

Amnael

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #12 am: 02.05.2009 21:30 Uhr »
Wenn man die Tatorte miteinander verbindet, kommt man tatsächlich auf eine Art Pentagramm, doch das ist vermutlich Zufall, man tötet 5 Frauen an 5 verschiedenen Orten, so kommt man sehr leicht auf ein Pentagramm.

Könnte jemand aber eine gute Karte posten, auf denen die Tatorte NICHT markiert sind?
Wäre echt nett...

Offline Isdrasil

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Re: Die schauplätze
« Antwort #13 am: 03.05.2009 09:23 Uhr »
Hi Amnael

Ich hätte die Reynolds Map von 1882 im Angebot. Ist nicht gerade sehr detailreich, aber ich bin damit immer recht gut zurecht gekommen.  :icon_wink:

Bei Alan Godfrey kann man auch ganz nette Karten online bestellen...also solche auf Papier.  :icon_wink:
Nur wie meist üblich bei UK Bestellungen: Kreditkarte erforderlich. Aber es lohnt sich. Schau mal in diesem Thread, da ist der Link:

http://jacktheripper.de/forum/index.php/topic,1093.0.html

Grüße, Isdrasil

JohnEvans

  • Gast
Re: Die schauplätze
« Antwort #14 am: 03.05.2009 14:59 Uhr »
Schöne Mappe, Isdrasil :icon_thumb:

Dennoch hätte ich persönlich es lieber mit Tatorten und ... JAAAAAAAAAAAAAA! dem Pentagramm!! :icon_wink:

JE