Autor Thema: Einige Fragen zu MJK  (Gelesen 11782 mal)

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Dronte

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Einige Fragen zu MJK
« am: 18.03.2005 23:11 Uhr »
Wo war MJK eigentlich zur Zeit der vorangegangenen Morde? Die Tatsache, daß sie das einzige gesicherte Opfer war, welches der Täter "entpersonalisierte", d.h. als Mensch unkenntlich machte, wirft nach heutigem Kenntnisstand einige Fragen auf. War das Opfer wirklich MJK? Die Identität ist nie zweifelsfrei ermittelt worden, da sämtliche damals nutzbaren Identifikationsmerkmale vernichtet waren (Gesicht). Sollte ihr Schädel noch vorhanden sein, ließe sich ein Gesicht rekonstruieren und mit authentischen Photos vergleichen. Dies läuft natürlich in die Richtung, daß sie überlebt hat, selbst Täterin oder zumindest in die Taten verwickelt war.
Wer einmal ein Skalpell/Amputationsmesser oder ein Ausbeinmesser in der Hand hatte, weiß, daß zur Durchführung der Taten keine große Körperkraft nötig war. Nur Geschick im Umgang mit einem solchen Schneidewerkzeug. Das wiederkehrende "Kehlschnittmuster" deutet auf einen Täter hin, dessen Geschick zunahm. Von hinten an das stehende Opfer herantreten, mit einer Hand die Stirn umfassen und den Kopf nach hinten biegen, gleichzeitig mit der anderen Hand das (im besten Falle ca.20 cm lange) Messer um den Hals führen, fest ansetzen und mit einem Schnitt alles Wichtige durchtrennen. Das Opfer verkrampft, richtet sich reflektorisch auf und kann, nunmehr bereits ohnmächtig, nach hinten zu Fall gebracht werden. Es hat dann die perfekte Lage für's waidmännisch korrekte "Aufbrechen". Pervers, gell?
Für die Prozedur "a tergo", d.h. von hinten, spricht auch die Tatsache, daß die Opfer wenig prominente Abwehrverletzungen an den Händen und Unterarmen hatten, die bei einer Attacke von vorne eigentlich unausweichlich wären.
Die schnelle Durchtrennung der großen Halsarterien und der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes hätten Schreie unmöglich gemacht und fast sofort (innerhalb von 2 bis 3 Sekunden) zur Bewußtlosigkeit geführt. Was, wenn die Opfer von hinten attackiert wurden? Gut, Prostituierte waren wohl mißtrauisch und wandten einem Freier wohl nur ungern den Rücken zu, aber eine "Berufskollegin" hätte solches Mißtrauen nicht erregt.
Der Anblick des Tatortes erregt ebenso Aufmerksamkeit. Fast alles scheint so, als wäre ein Serienmörder vom sog. "unorganisierten" Typus am Werk gewesen. Das "Ausweiden" und die Ablage von Körperteilen im Zimmer dauerte zwar, aber wäre wohl innerhalb von 2 bis 3 Minuten zu schaffen gewesen. Laut Autopsiebericht fehlten die für "unorganisierte" Täter typischen Probe- oder Sägeschnitte. Alles ging relativ schnell und systematisch vor sich. Nun zum Gesicht der fraglichen MJK. Diesem Gesicht muß der Täter sich mindestens genau so lange "gewidmet" haben, denn ein Kopf ist nicht so schnell zu zerfleischen wie ein Abdomen. Und genau DAS deutet auf einen wohl organisierten Täter hin, der nur unorganisiert und chaotisch scheinen wollte. Die Motive des/der Täter/in bleiben im Dunklen, ebenso die Antwort auf die Frage, ob die früheren Opfer nur gewollter "collateral damage" waren, um vom eigentlichen Ziel der Mordkampagne und/oder vom Verschwinden der MJK abzulenken.
Ach ja, Täter geben in ihren Schreiben an die Öffentlichkeit oft spezifisches Täterwissen preis, um Trittbrettfahrern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Spezifisches Täterwissen aber ist in den berühmten Schreiben nicht zu finden. Auch neigen die "Unorganisierten", und ALLE Taten sollen den Eindruck der Unorganisiertheit erwecken, nicht dazu, Nachrichten zu verfassen.
Für Literaturanfragen bitte E-Mail an mich.

Ein Gruß und die Bitte um Diskussion an alle interessierten!

Offline Claudia

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Einige Fragen zu MJK
« Antwort #1 am: 21.03.2005 01:05 Uhr »
Hi Matthias!

Das Thema hatten wir schon unter"Mary Kelly nicht Opfer sondern Täterin".
Schau einfach mal weiter unten...
Ich muß sagen,dieser Theorie kann ich persönlich überhauptnichts abgewinnen,sorry.


Grüße,Claudia

Dronte

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MJk als Täterin
« Antwort #2 am: 21.03.2005 17:31 Uhr »
Hi Claudia
War mein erstes Posting, einige Aspekte ließen mich stutzen und das war das Ergebnis. Kenne mich nun besser aus im Forum uns lese erst und schreibe dann.
Gruß Matthias

Florence Maybrick

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Einige Fragen zu MJK
« Antwort #3 am: 04.05.2005 15:58 Uhr »
HI,

ich  denke Mahthias hat recht wenn er meint man könne nicht genau sagen das es sich bei dem Opfer wirklich um Mary handelte! Beweise haben wir ja nicht weil das Gesicht bis zur undenlichkeit verstümmlelt worden ist. Und da kann man nicht exakt sagen um wenn es sich handelt! Mary hätte möglicher weisse ein Täter sein können! :twisted:

allerteuerste

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Einige Fragen zu MJK
« Antwort #4 am: 26.08.2005 17:47 Uhr »
Zitat von: "Florence Maybrick"
... Mary hätte möglicher weisse ein Täter sein können! :twisted:

klar! und eben so gut der weihnachtsmann - ist euch schon mal aufgefallen, wie ROT dessen mäntelchen ist???  :twisted:

HOHOHO !!!  oder soll ich sagen: HAHA????

Jackie Ripper

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Einige Fragen zu MJK
« Antwort #5 am: 18.10.2005 10:46 Uhr »
Und ich dachte mir, dass das mit MJK schon aufgeklärt worden ist? Ich bin mir nicht ganz sicher, aber war es nicht so, das damals schon kleinere merkmale (am körper z.b.) wahrgenommen wurden um eine Person zu identifizieren!??  :roll:

Greez

Mary Jane Kelly

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Einige Fragen zu MJK
« Antwort #6 am: 23.11.2005 13:29 Uhr »
Zum Thema: MJK ein Ripper-Opfer?
Die Disskusion führe ich derzeit mit einer Bekannten ;)
Es lässt sich ziemlich anzweifeln, das MJK tatsächlich ein Ripper-Opfer war. Aber sie und die Täterin? Dann könnte man genauso sagen, Jack the Ripper gab es nicht, es waren nur die Anwohner, die diese weiterführten, nachdem jemand zwei Prostituierte auf diese Weise umlegten und um dem Phantom einen Namen zu geben wählten die Polizisten: Jack the Ripper! Und alles, was mit diesem Morden in Verbindung gebracht wurde spukte in den Anwohnern's Kopf als "Jack the Ripper - Das Phantom" herum. Weshalb wird er sonst Phantom genannt?
Es kann natürlich durchaus sein, wie Dronte es schon erwähnte, das MJK eine andere Frau auf diese Weise umbrachte, um sie ihrem Verschwinden einen Grund auszuhändigen. Wo ist Kelly dann aber hin? Selbstmord? Dann hätte man irgendwo die Leiche gefunden, oder nicht?
Natürlich wird heute gesagt: MJK war kein Ripper-Opfer. Aber der Täter wurde nie gefasst. Es ist alles ziemlich rätselhaft, geht es um Kellys Mord um dann eine Verbindung mit JtR und seinen Opfern reinzubringen brauch man viel Phantasie, oder etwa nicht?
Warum sagt so viel aus, das JtR nicht der Mörder war? Wer war es dann, wenn nicht er? Wer würde sich diese "Mühe" machen und sie so zerstückeln (wenn sie es war), das gesagt wird: JtR war es!?
Gab es denn jemanden, der hätte einen Grund gehabt sie umzubringen? Vielleicht ihr Partner? Oo Ob MJK Ripper-Opfer war, weswegen sie verschwunden ist und ob das überhaupt MJK war, die dort in ihrem Zimmer zermetzelt aufgefunden wurde lässt sich ziemlich dahindisskutieren...
(Ich bin gerne bereit wieder Wortgefechte zu führen, nach der langen Zeit wo ich nicht mehr anwesend war xD)

Das war's von mir.
Mary Jane Kelly

Frank

  • Gast
Re MJK
« Antwort #7 am: 23.11.2005 15:17 Uhr »
Hallo Mary!

Ich persönlich denke, daß wir schon davon ausgehen sollten, daß der übel zugerichtete Leichnam in Miller´s Court der von Mary Jeanette Kelly gewesen ist. Ihr ehemaliger Lebensgefährte Joseph Barnett hat sie noch am Tatort identifiziert, auch wenn dies sicherlich nicht ganz einfach war. Joseph Barnett liebte Mary J. Kelly wohl auch nach der Trennung noch sehr, er hat ihr auch weiterhin finanzielle Zuwendungen zukommen lassen. Wenn man jemanden liebt, so kann man diesen Menschen sicherlich auch dann noch wiedererkennen, wenn der Leichnam so zugerichtet ist.
Ich selbst gehörte zu den Zweiflern, was diese Sache angeht, aber über nunmehr viele Jahrzehnte gingen und gehen Kriminalisten wie auch grosse Ripperologen davon aus, daß es sehr wohl Mary Jeanette Kelly war, die am Morgen des 09.November 1888 so bestialisch zugerichtet gefunden wurde.
Ob der Täter hier dergleiche war, wie bei den unmittelbar vorhergegangenen Morden, ist sicherlich heute nicht einwandfrei zu klären.
Leider existiert zu wenig Material über das Leben von Mary Jeanette Kelly. Somit wäre sicherlich selbst die von Dir als möglich genannte Gesichtsrekonstruktion doch eher mangels Original-Vergleichsmöglichkeit sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich.
Ich persönlich glaube, daß wir uns an die gegebenen und schon lange als wahr angenommenen "Fakten" halten sollten. Warum sollen Dinge nicht der Wahrheit entsprechen, die schon über viele Jahrzehnte als gegeben und von den damaligen Ermittlern und der Presse festgestellt wurden. Von Zeugen und Anwohnern??? Vielleicht, nur vielleicht, ist es ein Fehler, sogar an allseits akzeptierten Gegebenheiten zu rütteln und das immer wieder in Frage zu stellen. Driften wir dann nicht immer weiter von der Wahrheit und einer eventuellen Lösung des Falles ab???
Viele Filmemacher, Drehbuchautoren und Schriftsteller zum Beispiel machen ja das, was viele Ripper-Interessierte auch tun: Sie weiten alles unendlich aus und "suchen" den Täter in einer herausragenden und/oder bekannten Persönlichkeit (Sir William Gull und andere). Und mit dieser, ich nenne es mal Sensationshascherei, kommen wir meiner Meinung nach immer weiter ab vom tatsächlichen und richtigen weg. Wir Menschen (auch ich) sind aber nunmal so. Wir wollen an Verschwörungstheorien glauben, an Verwicklungen, an Komplotte und Heimlichkeiten. Die tatsächliche Realität ist uns zu morbide, zu langweilig. Wir neigen dazu, vieles komplizierter zu machen, als es tatsächlich ist. Und doch liegt die Lösung, die Wahrheit nicht selten in der Einfachheit.

Das stelle ich jetzt nicht als Fakt hin, aber es ist meine Meinung!

Es grüsst ganz herzlich....

Frank

Mary Jane Kelly

  • Gast
Einige Fragen zu MJK
« Antwort #8 am: 24.11.2005 11:19 Uhr »
Und wenn wir uns an den Fakten festhalten sollten, ihnen Glauben schenken müssen, da es keine andere Möglichkeit mehr gibt, warum kommen in uns dann immer mehr Zweifel auf?
In der heutigen Zeit wird alles so hingenommen, ohne Hintergründe zu kennen, ich denke an das Werk von Cornwell: Wer war Jack the Ripper? Portrait eines Serienkillers!
Wer dieses Buch liest, ohne weitere Erkenntnisse über JtR, die Morde, die Verdächtigen und Tathergänge etc. zu haben denkt sofort: Walter Richard Sickert war es!
Tatsächlich ist Cornwells Buch zum Lesen wert, allerdings, wie wir alle wissen ist sie ins tiefe Fettnäpfchen getreten und tischt der Welt nur Lügen auf. Wir wissen, das etliche Dinge im Buch von ihr frei erfunden sind und auch, das Sickert nie JtR gewesen sein kann.
Wenn man allerdings auf dem Gerücht beruht, es gab nie JtR, einer fing an und mehrere Anwohner machten es Jenem nach, aus Entsetzen und Schikane gegenüber der Polizei, könnte man vielleicht durchaus sagen, Sickert hätte der Mörder eines Opfers sein können, einen Grund hätte er gehabt (obwohl es für einen Mord nie Gründe gibt).. Die Verstümmelung seines Geschlechtsorganes. Immerhin, er hatte zwar drei Ehen geführt, allerdings nie Kinder gehabt. Ich denke schon, das ein wenig Hass auf die Frauen, besonders auf die Prostituierten in ihm herrschte, warum kann man sich ja zusammenreimen..
Nochmal zu MJK: Ich geb dir schon recht, das es heute keine Wege mehr gibt, um rauszufinden, ob es MJK wirklich war und ob JtR der Täter war, aber wir können uns mit den Tatsachen nicht zufrieden geben, oder? Warum wird alles immer wieder ausdisskutiert? Weil wir uns mit den gegebenen Fakten nicht zufrieden stellen können, weil wir die Wahrheit wissen wollen, an die wir lange nicht mehr herankommen können. Wer weiß, was in 100 Jahren oder mehr ist. Ob JtR dann ganz aus den Köpfen aller Menschen verschwunden ist? Vielleicht wird es irgendwann zur Seite gelegt und niemand interessiert sich mehr dafür. Der Mensch wird von Zeit zu Zeit eh nur noch selbstsüchtig und denkt nur noch an sich. Es war im viktorianischen Zeitalter schon so (sogar im Mittelalter) und heute ist es noch schlimmer, finde ich zumindest...

Wollen wir weitergehen, oder bleiben wir hier stehen und legen alles zur Seite?

Das war's von mir,
Mary Jane Kelly

Frank

  • Gast
Re Mary J. Kelly
« Antwort #9 am: 24.11.2005 14:08 Uhr »
Hallo Mary!

Mein Eintrag war nicht so zu verstehen, daß die Welt nun alles als gegeben hinnehmen und sich keine Gedanken mehr über diese Fälle machen soll. Keineswegs.
Nur ist es halt so, daß Mary Jeanette Kelly damals als selbige identifiziert wurde und die Behörden auch von Ihr als Opfer ausgingen.
Klar wollen wir weitergehen, aber was bringt es uns, wenn wir als gegeben angesehene Tatsachen immer wieder in Zweifel ziehen? Verblenden wir dann nicht unsere Sicht und schaffen uns so ein immer grösser werdendes Feld von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten? Und entfernen uns immer weiter von einer Lösung, statt dieser näherzukommen?
Was Patricia Cornwell`s Buch angeht, so teile ich persönlich die Meinung vieler hier: Ein mehr oder weniger interessanter Roman, der die Welt um eine neue Theorie reicher macht, jedoch um eine, die weder Hand noch Fuss hat.
Inwieweit sein Geschlechtsteil verstümmelt war, daß er tatsächlich keine Kinder hat (mit seinen Ehefrauen hatte er wohl keine, aber was will das schon aussagen über seine Fähigkeiten ein oder mehrere Kinder zu zeugen oder gar gezeuggt zu haben) und ob er ttatsächlich einen gewissen Hass auf Frauen im Allgemeinen hatte........all das ist nicht belegt und beweissbar. Somit kann man nach Patricia Cornwell`s Art jeden Menschen zum Ripper machen, der gerade in der Zeit der Morde gelebt hat.
So lange nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann, wer der wirkliche Ripper war, und selbst dann wird es noch Zweifler und Theoretiker geben, wir das Interesse an diesen morden nicht aufhören. Schliesslich sind die Fälle bereits vor 117 Jahren geschehen und noch heute (heute sogar noch intensiver) befasst sich die Welt mit diesen Geschehenissen. Das wird auch in vielen jahren noch so sein. Je mehr kriminalistische Methoden zur Verbrechens-Aufklärung entwickelt werden, umso mehr neue Ansätze wird es geben, umso häufiger werden die damaligen Ereignisse wieder neu beleuchtet werden. Und das ist gut so!!

Es grüsst ganz herzlich....

Frank