Wo war MJK eigentlich zur Zeit der vorangegangenen Morde? Die Tatsache, daß sie das einzige gesicherte Opfer war, welches der Täter "entpersonalisierte", d.h. als Mensch unkenntlich machte, wirft nach heutigem Kenntnisstand einige Fragen auf. War das Opfer wirklich MJK? Die Identität ist nie zweifelsfrei ermittelt worden, da sämtliche damals nutzbaren Identifikationsmerkmale vernichtet waren (Gesicht). Sollte ihr Schädel noch vorhanden sein, ließe sich ein Gesicht rekonstruieren und mit authentischen Photos vergleichen. Dies läuft natürlich in die Richtung, daß sie überlebt hat, selbst Täterin oder zumindest in die Taten verwickelt war.
Wer einmal ein Skalpell/Amputationsmesser oder ein Ausbeinmesser in der Hand hatte, weiß, daß zur Durchführung der Taten keine große Körperkraft nötig war. Nur Geschick im Umgang mit einem solchen Schneidewerkzeug. Das wiederkehrende "Kehlschnittmuster" deutet auf einen Täter hin, dessen Geschick zunahm. Von hinten an das stehende Opfer herantreten, mit einer Hand die Stirn umfassen und den Kopf nach hinten biegen, gleichzeitig mit der anderen Hand das (im besten Falle ca.20 cm lange) Messer um den Hals führen, fest ansetzen und mit einem Schnitt alles Wichtige durchtrennen. Das Opfer verkrampft, richtet sich reflektorisch auf und kann, nunmehr bereits ohnmächtig, nach hinten zu Fall gebracht werden. Es hat dann die perfekte Lage für's waidmännisch korrekte "Aufbrechen". Pervers, gell?
Für die Prozedur "a tergo", d.h. von hinten, spricht auch die Tatsache, daß die Opfer wenig prominente Abwehrverletzungen an den Händen und Unterarmen hatten, die bei einer Attacke von vorne eigentlich unausweichlich wären.
Die schnelle Durchtrennung der großen Halsarterien und der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes hätten Schreie unmöglich gemacht und fast sofort (innerhalb von 2 bis 3 Sekunden) zur Bewußtlosigkeit geführt. Was, wenn die Opfer von hinten attackiert wurden? Gut, Prostituierte waren wohl mißtrauisch und wandten einem Freier wohl nur ungern den Rücken zu, aber eine "Berufskollegin" hätte solches Mißtrauen nicht erregt.
Der Anblick des Tatortes erregt ebenso Aufmerksamkeit. Fast alles scheint so, als wäre ein Serienmörder vom sog. "unorganisierten" Typus am Werk gewesen. Das "Ausweiden" und die Ablage von Körperteilen im Zimmer dauerte zwar, aber wäre wohl innerhalb von 2 bis 3 Minuten zu schaffen gewesen. Laut Autopsiebericht fehlten die für "unorganisierte" Täter typischen Probe- oder Sägeschnitte. Alles ging relativ schnell und systematisch vor sich. Nun zum Gesicht der fraglichen MJK. Diesem Gesicht muß der Täter sich mindestens genau so lange "gewidmet" haben, denn ein Kopf ist nicht so schnell zu zerfleischen wie ein Abdomen. Und genau DAS deutet auf einen wohl organisierten Täter hin, der nur unorganisiert und chaotisch scheinen wollte. Die Motive des/der Täter/in bleiben im Dunklen, ebenso die Antwort auf die Frage, ob die früheren Opfer nur gewollter "collateral damage" waren, um vom eigentlichen Ziel der Mordkampagne und/oder vom Verschwinden der MJK abzulenken.
Ach ja, Täter geben in ihren Schreiben an die Öffentlichkeit oft spezifisches Täterwissen preis, um Trittbrettfahrern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Spezifisches Täterwissen aber ist in den berühmten Schreiben nicht zu finden. Auch neigen die "Unorganisierten", und ALLE Taten sollen den Eindruck der Unorganisiertheit erwecken, nicht dazu, Nachrichten zu verfassen.
Für Literaturanfragen bitte E-Mail an mich.
Ein Gruß und die Bitte um Diskussion an alle interessierten!