Autor Thema: Buch über Jack The Ripper  (Gelesen 14039 mal)

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Tamara

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Buch über Jack The Ripper
« am: 10.01.2005 13:35 Uhr »
Hello,

mich würde Interessieren wer von euch schon das Buch ''Wer war Jack the Ripper' von Patricia Cornwell gelesen hat.
Und was ihr davon haltet.

Ich bin gerade bei der Mitte des Buches angelangt und ich muss sagen es ist recht interessant aber stimmen auch al die behauptungen die im Buche stehen?

lg tamy

Offline thomas schachner

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #1 am: 10.01.2005 14:03 Uhr »
hi tamara,

schau einfach mal hier:

http://jacktheripper.de/forum/index.php/board,72.0.html (admin: linkfix)


gruss
thomas.
« Letzte Änderung: 07.08.2007 13:55 Uhr von thomas schachner »
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Offline Claudia

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #2 am: 10.01.2005 22:25 Uhr »
Hi Tamara!

Ich muß gestehen,ich lese das Buch auch gerade(bin ungefähr auch in der Mitte angelangt).Nicht,daß ich Cornwells Thesen teilen würde,aber ich möchte es doch gerne gelesen haben,um darüber mitdiskutieren zu können...

Mein bisheriger Eindruck:Nicht unbedingt gänzlich uninteressant,aber doch recht wirr und stellenweise seeehr langatmig(ich befinde mich gerade im Kapitel über die Wasserzeichen etc,gähn :wink: )

Was mich sehr stört,ist der unangenehme Unterton,den das Buch hat,alles wird gegen Sickert ausgelegt,eine richtige Abwägung und objektive Beweisführung erfolgt meines Erachtens nicht,vielmehr entsteht beim Leser der Eindruck,Cornwell habe sich von vorneherein auf Sickert festgelegt und deute auch jede noch so harmlos anmutende Sache,zB Zeichnungen, in dieser Hinsicht.Teilweise finde ich es sogar recht beschämend,daß Sickerts teilweise tragische Lebensgeschichte für Cornwell nur den Schluß zulässt,so jemand müsse ein bösartiger Killer sein,bei mir bleibt da ein etwas bitterer Nachgeschmack zurück...

Aber seis drum,jedenfalls noch viel Spaß beim Lesen...


Viele Grüße,Claudia

Eastsidemags

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #3 am: 12.01.2005 10:59 Uhr »
Hallo!

Uns fehlt noch eine Rezension zum Cornwell-Buch. Hat nicht jemand Lust eine zu schreiben? Die ersten paar Eindrücke, die Claudia geschrieben hat, sind doch als Grundlage garnichtmal schlecht...


Wie wärs??

JtR

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #4 am: 13.01.2005 02:43 Uhr »
Ist schon was länger her, dass ich das genannte Buch gelesen habe. Sicherlich ist die Betrachtungsweise von Cornwell aus der Sicht der Forensik nicht uninteressant. Ihre Thesen klingen hier und da recht interessant und plausibel.
Jedoch hat sich die Dame bereits auf "ihren" Täter festgelegt und wird nicht müde jedes Detail auch auf Sickert zu projezieren. Ich denke ihre Sichtweise ist zu einseitig, ja schon fast fanatisch auf Sickert als Täter ausgerichtet - und Beweise (teilweise gibt sie das wenigstens zu) hat sie keine, trotz aufwendiger Untersuchungen auf ihre Initiative hin.

Die Begutachtung der Opfer aus ihrer Sicht mit den Erkenntnissen von Heute ist nicht schlecht, jedoch hätte hierfür ein kleines Taschenbuch ausgereicht. Ihre Thesen revolutionieren letztlich die Diskussion um Jack the Ripper nicht.

Offline thomas schachner

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #5 am: 13.01.2005 04:39 Uhr »
...genau in dieser art wünschen wir uns doch alle eine rezension....hast du lust jtr? .-))


gruss
thomas.
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JtR

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Auszüge
« Antwort #6 am: 13.01.2005 10:02 Uhr »
Ich selbst gehe völlig konform mit einer Buchrezension der Welt, und bin so frei hier zu zitieren:

Die dem Ripper gewidmete Internetseite www.casebook.org weist darauf hin, dass Jean Overton Fuller schon 1990 das Buch „Sickert and the Ripper Crimes“ veröffentlicht habe. Doch Fuller konnte keine sechs Millionen Dollar ausgeben, um Bilder des Künstlers, um Sickert- und angebliche Ripper-Briefe zu erwerben und mittels modernster forensischer Methoden auf genetische „Fingerabdrücke“ hin untersuchen zu lassen. Auch kommt niemand Patricia Cornwell gleich, wenn es um die Beschreibung von Tatorten, Leichenerscheinungen und pathologischen Verhaltensweisen geht.

Der sachliche Ertrag ihrer aufwendigen Untersuchungen verbirgt sich in einem Wald von Spekulationen über Sickerts Charakter, über sein vielleicht verstümmeltes Geschlechtsteil, seinen Frauenhass und die Eskalation seiner Gewaltfantasien. Cornwell teilt ihn eher indirekt mit: „Walter Sickert war der schlimmste Gegner eines forensischen Wissenschaftlers.“ Denn Sickert hat seinen Leichnam einäschern lassen. Cornwells umfassender Untersuchung fehlte deshalb jenes eindeutige DNS-Material, das den ganzen Aufwand gerechtfertigt hätte. Die Untersuchung von Briefumschlägen und Marken, die Sickert möglicherweise angeleckt hatte, konnte allenfalls die Möglichkeit seiner Verstrickung belegen – sofern man über hundert Jahre alter DNS überhaupt trauen darf.

Woran es hingegen nicht fehlt, sind Lebenszeugnisse und Werke Sickerts, sind Hunderte von Briefen, in denen der Ripper sich zu seinen Verbrechen geäußert und die Polizei verhöhnt haben soll. Denn im Gegensatz zum Kanon der Ripperforschung hält Cornwell die meisten Briefe für echt. Was ihrer Interpretation ungemein dienlich ist, weil manche von ihnen Farbspuren und Stilelemente aufweisen, die auf einen Maler und speziell auf Sickert zu deuten scheinen. Wer aber solche Briefe schreibt, und wer so morbide malt wie Sickert, auf dessen Bildern sie verschiedene Tatorte und Tatmethoden des Rippers entdeckt zu haben glaubt, der passt zu gut in Cornwells Täterprofil, um ihn entkommen zu lassen.

Gerade weil solche „Beweise“ dürftig und keineswegs eindeutig sind, sieht Patricia Cornwell sich angespornt zu rekonstruieren, wie es gewesen sein könnte. Schaudernd erfährt der Leser welch ein Sumpf von Schlamperei und Inkompetenz die Gerichtsmedizin der Prä-Cornwell-Ära gewesen sein muss. Blutlachen wurden übersehen, Beweismittel vernichtet, verstreute Organe achtlos in Leibeshöhlen zurückgeschaufelt.

Bei solcher Fachkritik wächst freilich der Eindruck, dass Patricia Cornwell daraus die Lizenz ableitet, übersehene Indizien und verlorene Beweise poetisch zu rekonstruieren. Dort, wo sie keine Belege dafür sieht, dass Sickert zum Zeitpunkt einer Tat nicht in London war, schließt sie deshalb, er müsse folglich nicht nur anwesend, sondern gewissermaßen vorsätzlich anwesend gewesen sein. Ihr Glanzstück aber ist eine ausführliche Beschreibung, wie Sickert als Kind durch eine barbarische Operation an einer angeblichen „Penisfistel“ verstümmelt, traumatisiert und damit zum impotenten Frauenmörder gemacht wurde. Das ist die hohe Schule weiblicher Kastrationsfantasie, nur gibt es keinen Beweis für deren Realitätsgehalt.

Von einer paranoiden Hypertrophie des Möglichkeitssinns befallen, übersieht Cornwell, dass ausgerechnet sie als Verfasserin von vor Blut und Verwesung triefenden Thrillern hier versucht, einem Künstler aus seinen Werken und möglichen Fantasien den Strick zu drehen. Zwar hat dieser Wahnsinn Methode, weil mangels harter Beweise nur die Erfindung weiterhilft, doch scheint sich Patricia Cornwell dessen keineswegs bewusst zu sein.
Artikel erschienen am 6. Dez 2002 (Die Welt)

Eastsidemags

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #7 am: 13.01.2005 10:39 Uhr »
Hallo,

sicherlich ist das eine prima Rezension, aber wir werden hier - und ich glaube ich spreche da in Thomas Namen - sicherlich keine Fremd-Rezensionen auf jacktheripper.de präsentieren (auch nicht mit einem Hinweis auf den Autor). Es sollte schon eine eigene Rezension eines Mitgliedes "aus unserer Mitte", d.h. von der jscktheripper.de community sein...

JtR

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #8 am: 13.01.2005 10:52 Uhr »
Verstehe ich. Allerdings würde ich inhaltlich das Gleiche schreiben, und dann liest es sich wie abgekupfert.
Mal sehen, ob ich was hinkriege was noch ein wenig originell klingt.

Tamara

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #9 am: 14.01.2005 11:56 Uhr »
hy,
wie claudia schon oben geschrieben hat bin ich ihrer meinung. Sie schreibt sehr verwirrend so das ich wirklich manchmal nicht weiß geht es hier eigendlich um jack the ripper. Schade das alles so vermischt ist. Einmal gehts um Sickert dann wieder um jemanden anderen sie fängt ein neues Teham an bricht dann ab und macht dann irgendwann wieder weiter dort wo sie aufgehört hat.

Warum sie sich so auf Sickert versteift weiß ich erhlich gesagt nicht. Nur weil er etwas eigen war?

lg

JtR

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@eastsidemags
« Antwort #10 am: 14.01.2005 17:35 Uhr »
Nun, ich habs getan. Hoffe, sie ist gelungen. - Siehe Literatur, Film, Fernsehen -  :oops:

weihnachtselfe

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #11 am: 22.02.2005 20:44 Uhr »
hi!
ich wollte mir das buch kaufen (eigentlich immer ncoh). aber findet ihr, es sei gar nicht lesenswert? soll ich mir da ein anderes kaufen? ich weis jetzt den preis nicht auswendig, aber so geld aus dem fenster rauswerfen mag ich auch nicht!
lg, jo

Offline Claudia

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Buch über Jack The Ripper
« Antwort #12 am: 23.02.2005 00:53 Uhr »
Hi Jo!

Nun,wenn Du Dein Geld nicht zum Fenster rauswerfen willst,kann ich Dir nur raten,das Buch nicht zu kaufen,ganz ehrlich.Ich bekam es zu Weihnachten und im Nachhinein wäre ich mit einem Büchergutschein weit glücklicher gewesen.Die Theorie ist nicht nachzuvollziehen,das Buch in einer sehr arroganten und absoluten Art geschrieben,zudem lässt der Stil sehr zu wünschen übrig...
Das Problem wird sein,deutschsprachige Alternativen zu finden,da gibt es nunmal nichts Dolles...
Falls Du aber der englischen Sprache mächtig bist,sieht das schon besser aus,am Besten Du bedienst Dich der Rezensionen auf dieser Site,dann findest Du auch was Ordentliches...

Grüße,Claudia

Trufania

  • Gast
Buch über Jack The Ripper
« Antwort #13 am: 23.02.2005 22:43 Uhr »
falls du dir das buch doch kaufen willst, solltest du noch bis märz warten, denn dann erscheint es im taschenbuchformat  :!:

weihnachtselfe

  • Gast
Buch über Jack The Ripper
« Antwort #14 am: 24.02.2005 13:34 Uhr »
danke!! sonst gibt es ja nicht so viele deutsche bücher, oder? mein englisch ist nicht gerade das beste. nochmals danke!! :-D
lg, jo