Autor Thema: Wieso hört er plötzlich auf?  (Gelesen 28802 mal)

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Columbo

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Warum ?
« Antwort #15 am: 11.07.2004 01:04 Uhr »
Ist es denn wirklich erwiesen, dass der Ripper nach den Morden in Whitechapel wirklich aufgehört hat ? Er könnte sein "Jagdgebiet" verlagert haben. Es sind noch Jahre nach dem "blutigen Herbst" diverse Briefe bei der Polizei und einigen Zeitungsverlagen eingegangen, die graphologische und inhaltliche Übereinstimmungen mit den als "echt" anerkannten Briefen des Rippers aufweisen. Wenn der Ripper tatsächlich finanziell in der Lage war zu reisen, hätte er seine Taten z.B. nur nach Frankreich verlagern müssen. Im 19.Jahrhundert gab es keinen "Datenabgleich" zwischen den einzelnen Ländern. Ähnliche Morde im Ausland waren somit nicht mit dem Ripper in Verbindung zu bringen. Der Boden in Whitechapel muss spätestens nach dem Mord an Kelly für den Ripper sehr heis geworden sein und er war sicherlich intelligent genug um dies zu bemerken.

Basti

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Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #16 am: 25.07.2004 18:48 Uhr »
hi erstmal,

ich kann mir nicht vorstellen dass der Ripper plötzlich in einem anderen Land weiter mordet! Ich denke nämlich dass er einfach die Aufmerksamkeit,die er durch seine Morde errungen hat, genossen hat. Das bringt mich zu der Auffassung, dass ihn irgendetwas gehindert haben muss weiter zu morden, sonst hätte er garantiert weitergemacht, schließlich ist das ja bei den meisten Serienmördern so, dass sie so lange weitermorden bis sie dann doch irgendwann gefasst werden!

dasilva

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Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #17 am: 25.07.2004 23:13 Uhr »
Hi,

oder er ist ernstlich krank geworden... oder Ihm ist selbst was zugestoßen.

Oder, und das ist meine Theorie.... Er hat mit den Morden die er begangen hat sein Ziel erreicht. Ich meine damit ob es jetzt die 5 Morde waren die 100% auf sein Konto gingen oder evt noch andere die ihm nicht eindeutig zugeschrieben werden.

Den Mord an MJK sehe ich persönlich als seinen "Höhepunkt" an. Bzw. sein Finale.

Gruß Silvi

cthulhu

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Ziel + Zusammenhang + Höhepunkt
« Antwort #18 am: 06.08.2004 00:35 Uhr »
Hi allerseits,

mit Interesse habe ich alle Beiträge zu dem Thema gelesen und musste (wiedereinmal) feststellen, dass ich der Mindermeinung anhänge!!

Meiner Ansicht nach endeten die Morde, weil Jack the Ripper sein Ziel erreicht hatte. Zudem bin ich davon überzeugt, dass zwischen den Opfern ein Zusammenhang bestanden hat.

Abgesehen von einígen "Zufälligkeiten" wie der Namensnennung von Eddowes, spricht dafür eindeutig die Tatsache, dass die Morde einfach aufhörten. Wenn Jack the Ripper ein "echter" Psychopath gewesen wäre, dann hätte er das morden nicht sein lassen können, sondern hätte weitergemacht und dies nicht in einer anderen Stadt, sondern in London.

Für die Behauptung, dass die Opfer ein Geheimnis verbunden hat, spricht ferner die zeitliche Reihenfolge der Morde sowie der Doppelmord. Jack the Ripper wollte bestimmte Prostituierte aus dem Weg räumen, deshalb schlug er immer nur dann zu, wenn er eine von ihnen entdeckt hat. Dies erklärt auch, warum zwischen den einzelnen Morden so unterschiedlich lange Zeit verstrichen ist (von 8 Tagen bis über 1 Monat) und warum an einem Tag 2 Morde stattgefunden haben (er hat halt 2 Ziele gleichzeizig aufspüren können). Hätte Jack the Ripper seine Opfer wahllos ausgewählt, dann wäre in der zeitlichen Reihenfolge bestimmt eine ungefähre Struktur erkennbar gewesen. Außerdem würde dann ein Doppelmord nicht wirklich in sein Schema passen. (ich vermute dabei, dass selbst bei einem Irren eine gewisse Struktur zu erkennen ist, nach der er handelt. Das muss vor allem dann gelten, wenn der Täter so planmäßig die Opfer zerstümmelt, wie es Jack the Ripper getan hat).

Der Zusammenhang zwischen den Opfern könnte das gemeinsame Wissen über ein uneheliches Kind + Affäre + Heirat des Prinzen Eddis mit einer Bürgerlichen sein. (königliche Verschwörung)

Warum die Opfer nicht gemerkt haben, wer ihnen auf der Spur ist, dafür liefert Alan Moore in seinem Comic "From Hell" eine gute Erklärung. Die Prostituierten wurden damals von den Nicholsbande (eine Art Zuhälter- und Erpresserbande) terrorisiert. Wer nicht regelmäßig seine "Abgaben" zahlte, der musste mit dem Schlimmsten (auch dem Tod) rechnen. Die Prostituierten brauchten Geld. Zufällig haben sie aber mitbekommen, von wem das unehelichen Kind ist. Folglich beschließen sie Sickert zu erpressen (denn er war der Gefährte von Prinz Eddi, der letzteren der Vergnügen wegen durch Whitechaeppel führte und den die Opfer daher auch kannten-siehe From Hell). Als Sickert aber nicht zahlt und die ersten Morde geschehen, denken sie zuerst, dass es die Nichols Bande ist.

Und weil Jakc the Ripper alle Prostituierten gefunden hat, die er beseitigen wollte, hörten die Moder einfach auf...Dafür spricht auch, dass der letzte Mord an Kelly von der Begehung her eine Art Höhepunkt (Ritual?)darstellt, mit dem der Täter "sein Werk" beenden wollte.

Natürlich sind das keine zwingenden Beweise, sondern bloß Vermutungen, so dass alles auch nur Zufall gewesn sein könnte, aber ich denke, wenn ich einen Zusammenhang zu einem logisch begründen kann und zum anderen durch Zufall, dann ist die logische Erklörung die bessere, denn viele Dinge haben einen Sinn, auch wenn sie uns (den Unwissenden) nur wie Zufall erscheinen...

mfg

Cthulhu

dasilva

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #19 am: 06.08.2004 17:15 Uhr »
Hi,
wieso Mindermeinung?

Ich vertrete ja auch den Standpunkt das es einen zusammenhang geben muß zwischen den Morden.

Das Argument das es hunderte Prostituierte zu diesem Zeitpunkt in London gegeben hat ist ja richtig... aber warum sollten die 5 nicht eine Gemeinsamkeit haben?

Irgendwo hier im Forum wurde das auch schon mal angesprochen.

Hier sind viele Member die gegen eine Verschwörungtheorie sind... aber soweit finde ich ist das nicht hergeholt.

Man nehme... Einen, sagen wir mal "Prinzen" der einen Fehler gemacht hat..der durch seinen Lebenswandel in Ungnade bei seiner Familie und in der Bevölkerung fällt.
Was kann er tun um seine "Sünden" ungeschehen zu machen?
Einen Partner/Freund suchen der Ihm bei der Beseitigung seiner Fehler hilft. Wenn dieser Freund dann auch noch Gefallen am töten findet, sei es um Seine Triebe auszuleben... oder um Sich Inspiration zu verschaffen... das sei mal dahingestellt.

Fakt ist: Die Morde wurden einem Serienkiller zugeschrieben und es wurden, meines Wissens keine Zusammenhänge zwischen den Opfern gesucht... einzig Ihr "Beruf" wurde als Gemeinsamkeit anerkannt.

Der Mord an MJK finde ich auch als das "Finale". Den Schlußpunkt!!

Gruß Silvi

cthulhu

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mindermeinung
« Antwort #20 am: 09.08.2004 10:52 Uhr »
Zitat von: "dasilva"
wieso Mindermeinung?Ich vertrete ja auch den Standpunkt das es einen zusammenhang geben muß zwischen den Morden.


Ich sprach von Mindermeinung, weil die meisten Schreiber nicht wie wir von einem tieferen Zusammenhang ausgehen.

Aber was wissen die schon...  :wink:

Lang lebe die Queen

Cthulhu

Rolf

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Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #21 am: 09.08.2004 11:49 Uhr »
Hallo Leute,

ich oute mich hier gleich als Anhänger der herrschenden Meinung. Ich glaube, eure Ansicht, dass die Morde auf eine Verschwörung zurückzuführen sind, ist vor allem romantisch, nicht aber realistisch. Es müsste dafür ein paar Anhaltspunkte geben, die ich aber nirgendwo zu finden vermag.

1. Wenn alle Opfer ein gemeinsames Geheimnis gehabt hätten, hätten sie sich kennen müssen. Dafür gibt es aber keine Beweise. Und die fünf Frauen werden sich ja auch nicht nur untereinander gekannt haben. Da gab es doch sicher weitere Bekannte. Keiner von denen hat aber eine Beziehung zwischen den Frauen hergestellt. Warum? Weil sie Zufallsopfer waren.

2. Warum sollte Jack so lange benötigen, um alle Opfer aufzuspüren? Und wenn er sich bei seinen Nachforschungen nach ihnen erkundigt hätte, dann hätte es doch Leute gegeben, die das bezeugen könnten. Nur mal angenommen, es wäre so gewesen, wie unwahrscheinlich wäre es dann doch, dass er bei einem Mord gestört wird, flüchtet und dann zufällig auf die Frau trifft, die er ebenfalls schon so lange sucht? Und das in der Dunkelheit und in so kurzer Zeit.

3. Wenn eine Verschwörung dahintersteckte, hätte man die Frauen doch dezent verschwinden lassen. Vielleicht hätte man sie entführt, getötet und im Wald vergraben. Auf keinen Fall würde man doch aber die spektakulärste Mordserie des 19. Jahrhunderts inszenieren.

Vielleicht habt ihr ja eine Theorie, wie man diese Widersprüche auflösen könnte. Wenn nicht, bleibt die königliche Verschwörung eben nur eine romantische Idee.

Gruß
Rolf

cthulhu

  • Gast
erklärungen und rechtfertigungen
« Antwort #22 am: 09.08.2004 12:38 Uhr »
Hallo an die Anhänger der herrschenden Meinung, insbesondere an Rolf,

ich werd einmal versuchen die These zu untermauern und auf Eure Einwände eingehen:

Zitat von: "Rolf"
1. Wenn alle Opfer ein gemeinsames Geheimnis gehabt hätten, hätten sie sich kennen müssen. Dafür gibt es aber keine Beweise. Und die fünf Frauen werden sich ja auch nicht nur untereinander gekannt haben. Da gab es doch sicher weitere Bekannte. Keiner von denen hat aber eine Beziehung zwischen den Frauen hergestellt. Warum? Weil sie Zufallsopfer waren.


Es hat keiner eine Beziehung zwischen den Frauen hergestellt, weil keiner das untersucht hat. Man kann daher heute weder das eine noch das andere beweisen. Die Schlussfolgerung, dass sie sich gekannt haben, ist eine blose Vermutung (genau wie die andere Ansicht, dass sie sich nicht gekannt haben auch, auch wenn hier für zunächst der erste Anschein spricht). Allerdings würde die Unterstellung, dass sich die Opfer kannten vieles im Zusammenhang logisch erscheinen lassen:

1. er erklär, warum es genau diese 5 Frauen waren
2. es erklört, warum die Morde plötzlich aufgehört haben; (weil nämlich  JtR sein Ziel erreicht hat)
3. es erklärt, warum, es einen Doppelmord gab (weil er an einem Abend zwei Frauen ausfindig machen konnte)
4. es erklärt, warum es so unterschiedliche Zeitspannen zwischen den Morden gab (er konnte erst zuschlagen, als er wußte, wo sich seine Opfer aufhalten)
5. es erklärt das Motiv von JtR

Kurz: man kann sehr viele Faktoren unter einen Hut bringen!!

Folgt man hingegen der Zufallstheorie, dann bleiben mehr Fragen offen als Antworten gegeben werden.

1.Warum endeten die Morde plötzlich?
2.Warum gab es einen Doppelmord?
3.Warum gab es unterschiedliche Zeitspannen zwischen den Morden?
4.Was war das wirkliche Motiv? Bloßer Frauenhass?
5. Wie konnte ein Verrückter SY so lange in Atem halten?

Soll das alles bloß Zufall gewesen sein?? Ein Verrückter, der wahllos herum mordet?? Das erscheint mir persönlich eher als eine unbefriedigende Lösung, da zu viele Zufälle mitwiren.

Zitat von: "Rolf"
2. Warum sollte Jack so lange benötigen, um alle Opfer aufzuspüren? Und wenn er sich bei seinen Nachforschungen nach ihnen erkundigt hätte, dann hätte es doch Leute gegeben, die das bezeugen könnten. Nur mal angenommen, es wäre so gewesen, wie unwahrscheinlich wäre es dann doch, dass er bei einem Mord gestört wird, flüchtet und dann zufällig auf die Frau trifft, die er ebenfalls schon so lange sucht? Und das in der Dunkelheit und in so kurzer Zeit.


Es hat so lange gedauert, weil es sehr viel Prostituierte gab und die meisten keinen festen Wohnsitz hatten.

JtR fiehl nicht auf, weil er höchstwahrscheilich die Nachforschungen vor Ort nicht selbst machte, sondern jemanden beauftragt hat. Im Comic "From Hell" ünernimmt dies sein Kutscher Netley, der zudem nicht der schlauste war. Aber dadurch fiehl er in Whitchaeppel auch nicht auf. Außerdem gab es bestimmt genügend "Dienstboten" von reichen Herren, die sich nach einer bestimmten Prostituierten für ihren Herren erkundigten...

Der Doppelmord war höchstwahrscheilich kein Zufall, da JtR vorher den Aufenthalt von beiden Frauen herausgefunden hat. Er musste nur den "Besuch" bei einer von beiden wegen trifftigen Gründen verkürzen...

Zitat von: "Rolf"
3. Wenn eine Verschwörung dahintersteckte, hätte man die Frauen doch dezent verschwinden lassen. Vielleicht hätte man sie entführt, getötet und im Wald vergraben. Auf keinen Fall würde man doch aber die spektakulärste Mordserie des 19. Jahrhunderts inszenieren.


Ein guter Einwand. Allerdings kann man dies auch dadurch erklären, dass Sir Gull seinen Auftrag falsch verstanden hat und weit über das hinausging, was er eigentlich tun sollte. Vermutlich hätte er die Zeuginnen auf die gleiche Art ruhigstellen sollen, wie das mit der Geliebten der Prinzen Eddi geschehen ist. Er selbst hat sich allerdings zu höherem berufen gesehen und fühlte sich auserwählt, um ein großes Werk zu vollbringen. Daher beging er diese Morde auf dies auffällige Art.


Zitat von: "Rolf"
Vielleicht habt ihr ja eine Theorie, wie man diese Widersprüche auflösen könnte. Wenn nicht, bleibt die königliche Verschwörung eben nur eine romantische Idee.


Ich gebe zu, dass die königliche Verschwörung auch ihre Schwachpunkte hat, aber sie schafft es zumindest viele Zusammenhänge plausibel zu erklären. Und mir persönlich erscheint eine Lösung, die viele Zusammenhänge in eine logische Verbindung zueinander setzt besser, als eine, die das alles nur mit Zufällen erklären möchte...

Trotzdem

Lang lebe die Queen!

chtulhu

Rolf

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #23 am: 09.08.2004 14:23 Uhr »
Hmm,

auch wenn man annimmt, dass die Opfer zufällig ausgewählt waren, hätte man doch eine gute Erklärung, warum es gerade diese Frauen waren. Sie waren eben zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ich denke schon, dass Nachforschungen aufgefallen wären. wenn mich jemand, der mir unbekannt ist, nach einer bestimmten Frau fragte und diese dann ermordet würde, könnte ich mich daran erinnern. Das gilt unabhängig davon, ob Sir Gull sich erkundigte oder eine andere Person. Ich würde also auf jeden Fall zur Polizei gehen und meine Beobachtung mitteilen. Und selbst, wenn man niemanden identifizieren könnte, so wüsste die Polizei doch wenigstens, dass die Morde im Zusammenhang stehen. Das wäre, wie gesagt, auch der Fall, wenn die Bekannten der Opfer, z.B. der Freund von Mary Kelly, angegeben hätten, dass sich die Opfer untereinander kannten.

Mir erscheint der Gedanke, dass der Mörder seine Opfer nur zufällig ausgewählt hat, keineswegs unplausibel. Guckt euch doch mal die Opfer anderer Serienmörder an. Die stehen doch auch in keiner bekanntschaftlichen Beziehung zueinander. Sie hatte einfach nur Pech. Auch der Doppelmord erklärt sich doch ganz einfach, wenn man davon ausgeht, dass Jack von seinem ersten Opfer ablassen musste und, da seine Phantasien noch nicht befriedigt waren, sich die nächstbeste Prostituierte, die ihm oder der er über den Weg lief, als Opfer suchte.

Natürlich ist es denkbar, dass Gull weitergehende Ziele verfolgte, als bloß Frauen zu beseitigen. Aber schon da ist die Geschichte ja unstimmig. Wieso sollte man denn ausgerechnet den alten Gull losschicken, um die Aufgabe zu erfüllen. Ich würde Jüngere einsetzen, um die Frauen zu beseitigen. Und nach wie vor: wäre eine von einer Kutsche überfahren worden, eine in die Themse gefallen und ertrunken, eine ausgewandert usw. würde sich heute niemand mehr an diese Frauen erinner und auch 1888 hätte es keinen Menschen interessiert.

Ich glaube, dass die Herangehensweise der Comic-Autoren falsch ist. Die haben die Fakten genommen und eine in sich weitestgehend stimmige Geschichte darum herum gebaut. Das kann man aber nicht machen, wenn man den Fall lösen will. Okay, das geht ohnehin nicht mehr, aber darau kommt es hier nicht an. Man kann nur das verwerten, was sich beweisen lässt. Ich habe ja auch schon einmal gefragt, warum Jack denn nach fünf Frauen aufgehört hat. Ganz sicher gibt es dafür eine plausible Erklärung, die man aber erst versteht, wenn man den Täter kennt.

Ich wünsche der Königin auch ein langes Leben.

Rolf

Trufania

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #24 am: 09.08.2004 23:01 Uhr »
@ cthulhu

Zitat
4. es erklärt, warum es so unterschiedliche Zeitspannen zwischen den Morden gab (er konnte erst zuschlagen, als er wußte, wo sich seine Opfer aufhalten)


das wär bei mjk aber nicht schwer gewesen, denn sie hat über mehrere monate in der gleichen pension gewohnt und sie war das letzte opfer!

Scharfnase

  • Gast
Konstruiert
« Antwort #25 am: 12.08.2004 07:39 Uhr »
Hi Leute,

es ist sicher verlockend, hinter den Morden irgendein Muster oder gar eine Verschwörung zu vermuten. Dazu muss man sich aber schon ziemlich anstrengen, da eine einfache Erklärung irgendwie nicht passen will. Es sind aber nur die Taten eines recht typischen Serienmörders, der aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht verrückt war.

Es ist halt das bekannte Problem, je beliebiger die Tat eines Verbrechers ist, um so schwerer ist sie zu durchleuchten. Um eine vergleichbare Mordserie aufzuklären braucht die Polizei auch heutzutage noch Jahre. Hätte der Whitechapel-Mörder seine Opfer versteckt oder versucht, die Taten zu verschleiern, dann hätte er vielleicht mehr Spuren hinterlassen, die die Polizei irgendwann zu ihm geführt hätte.

Und der Mörder hatte doch ein klares Motiv: Es ging ihm um die Lust am Töten und die Kontrolle über seine Opfer.

Gott zum Gruße,
Scharfnase

dasilva

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #26 am: 12.08.2004 10:29 Uhr »
Hi,

da muß ich mal einhaken...

Meiner Meinung nach war JtR sehr wohl verrückt... bzw vollkommen gestört im Kopf.

Verschwörung hin oder her...

Kein "normal denkender Mensch" würde aus Lust am töten solche Taten vollbringen.

Aber das ist nur meine Meinung :wink:

Vielleicht als kleiner Vergleich: Jemand der "Nur" tötet... muß mit lebenslänglich rechnen.
Würde zur heutiger Zeit eine identische Mordserie passieren.. und der Täter würde gefaßt..der würde doch mit Sicherheit in eine geschlossene Anstallt eingewiesen. Und das nicht weil er "normal" ist.

Gruß Silvi

P.S. Ich spreche nicht von Inteligenz.. die will ich Ihm nicht absprechen...nur war er halt verrückt.

Scharfnase

  • Gast
Nicht schuldunfähig
« Antwort #27 am: 12.08.2004 10:55 Uhr »
Hi Dasilva,

ich meinte eigentlich eher, dass der Ripper nicht "verrückt" im rechtlichen Sinne war. Das soll vielmehr heißen, dass er sich zum Zeitpunkt der Taten vermutlich nicht in einem Zustand der Schuldunfähigkeit befunden hat (vgl. § 20 StGB). Er war also wohl durchaus in der Lage einzusehen, dass er mit den Morden ein Unrecht beging.

Woher ich das weiß? Nun es ist eine Vermutung, die darauf basiert, dass nur wenige Serienmörder tatsächlich geisteskrank waren. Viele behaupteten zwar vor Gericht, dass ihnen Stimmen die Morde befohlen hätten. Allerdings kamen nur wenige damit durch. Natürlich können wir dem Ripper aufgrund seiner Taten durchaus eine seelische Abartigkeit zuschreiben, die aber nicht soweit gehen dürfte, dass er dadurch schuldunfähig war. Das wäre auch gar nicht gut, da er in diesem Fall freigesprochen werden müsste.;-)

Gott zum Gruße,
Scharfnase

dasilva

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #28 am: 12.08.2004 12:03 Uhr »
Hi,

ich glaube auch das ich mich falsch ausgedrückt habe :roll:

Dank unserer Gesetzeslücken kann sich ja fast jeder mit der Begründung rausreden das er zum Tatzeitpunkt "Stimmen" gehört hat...
Oder das er eine schlimme Kindheit hatte...
oder das er als kind zuviel Süßigkeiten gegessen hat...
Es gibt da genügend Möglichkeiten :twisted:
Leider werden viel zu oft solche "Ausreden" anerkannt.

Dein erster Absatz... dem stimme ich 100% zu!!!
Dein zweiter Absatz:
Das nur die wenigsten Serienmörder geisteskrank sind... das glaube ich nicht..oder will es einfach nicht glauben.

Dabei besteht für mich, so dumm sich das anhört, noch ein unterschied ob jemand wahllos Menschen abschießt oder die Menschen die er tötet abschlachtet.

Auch wenns hein hinkendes Beispiel ist... Der Fall in Belgien(wo die jungen Frauen vergewaltigt und getötet worden sind). Der Mann ist so was von krank... da gibt es keine Steigerung! Er war sich auch bewußt was er tat.

Es ist ganz egal wie sich solche Menschen nach außen hin darstellen... Ihre Taten sprechen für sich. Verrückt - Geisteskrank - Abnormal - oder auch total krank. Alles das gleiche für mich.

Gruß Silvi

Rolf

  • Gast
Wieso hört er plötzlich auf?
« Antwort #29 am: 12.08.2004 12:58 Uhr »
Hi Dasilva,

es ehrt dich, dass du nicht nachvollziehen kannst, wie ein Mensch andere Menschen umbringt, ohne krank zu sein. Ich kann derlei Beweggründe auch nicht nachvollziehen. Andererseits ist es aber nicht dasselbe, ob jemand einem inneren Drang nachgeht und seine abartigen Phantasien auslebt, oder ob er tatsächlich krank ist, unter Wahnvorstellungen leidet. Nur dann greifen auch §§ 20 und 21 StGB.

Gruß
Rolf