Hi folks,
die Verletzungen unterhalb des Kiefers würden eigentlich eher der Theorie meines Führers entsprechen, daß JtR sie von hinten mit der linken Hand, den Kopf umgreifend, unterhalb des Kiefers packte, diesen gewaltsam an sich heranzog, dabei den Hals (zum Durchschneiden gut geeignet) nach hinten durchbeugte, und dann den (die) tödlichen Schnitt(e) setzte.
Wie gesagt: Würgen bzw. erwürgen ist ja zweierlei, und das eine folgt manchmal auf das andere, aber eben nicht zwingend. Es führt weniger durch das Abschnüren des Blutflusses zu Beeinträchtigungen, als durch einen Reflex, der von einem kleinen Nervenkörperchen an der Gabelung der Halsschlagadern (Karotis) ausgelöst wird.
Wenn man dieses Körperchen stark reizt dann löst das einen Reflex aus, der den Kreislauf kurzfristig oder länger stillegt. Es setzt das Herz aus, Blut wird nicht mehr gepumpt, Ohnmacht tritt ein. Beim Erwürgen (wie beim Erhängen) zerbricht der Ringknorpel des Kehlkopfes, an dem die Luftröhre ansetzt, aber ob das die Atemwege komplett blockiert, scheint mir fraglich.
Gewürgte, aber vor allem Erwürgte (wie Erhängte) haben ein gedunsenes, blau verfärbtes Gesicht, weil es durch die Umschlingung des Halses zu einer Kompression der Halsvenen, und damit zu einem Stau des Blutrückflusses aus den gestauten Venen kommt. An den Leichen finden wir dann flohstichartige Blutungen im Gesicht, weil das gestaute Blut durch das Gewebe austritt, und ganz besonders als Beweis für Erwürgen, sind ebendiese Blutungen in den Bindehäuten der Augen. Als sicherer Beweis gilt auch der Bruch des Zungenbeines.
Wenn bei Eddowes kein Blut an der Vorderseite ihres Körpers war, dann wurde der Halsschnitt mit einiger Sicherheit erst nach Eintritt ihres Todes gesetzt, denn selbst liegend (oder wie auch immer) tritt bei noch lebenden Menschen so viel Blut aus, daß immer Blut auch an der Vorderseite sein müßte.
Aber ich denke, daß JtR, wie andere Serientäter auch, seine Taten gerne ein wenig variiert hatte, was seine Phantasie anregte, oder einfach nur der Situation entsprach.
Zum GV ist es ganz sicher nicht gekommen, da Serienmörder nicht durch diesen, sondern durch die Tötungshandlung Befriedigung erlangen, aber im Stehen ist ein Verkehr eben ausschließlich von hinten möglich, und war das auch der Modus, den billigen Dirnen damals (und auch heute noch fallweise) ausführen.
Wenn JtR als Freier auftrat, dann drehten ihm die, meist stark alkoholisierten Damen, eben an einem dunklen Ort das Hinterteil zu, damit er sich bedienen könne. Die drei besten und „todsicheren“ Möglichkeiten Schreie zu verhindern sind eben der Kehlenschnitt, und der Ohren- oder Nierenstich. Würgen stellte sich als sehr unsichere Methode heraus, da das Opfer bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit noch immer eine Möglichkeit finden kann, zu schreien.
Durch besonders heftige Gegenwehr in Todesangst erlangen auch schwache Damen Kräfte, die den Würger veranlassen könnte, durch Abgleiten, Finger verbiegen, Hüftverdrehungen, seitliche, wie auf- und ab Bewegungen, strampeln usw. den Griff lösen- um besser und sicherer nachgreifen zu können. In jedem Fall aber ist Würgen, so man das Opfer ohnedies nicht leben lassen will, wohl die allerschlechteste Methode, Schreie zu verhindern. Das schließt natürlich nicht aus, daß es der Ripper dennoch machte....
see u