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Jack the Ripper– Auf den Spuren eines Phantoms

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Lestrade:
Hallo Freunde!

TV Tipp für Samstag den 28.12.2019 auf ZDF Info:

Jack the Ripper – Auf den Spuren eines Phantoms.

Diese Dokumentation aus diesem Jahr beginnt um 18 Uhr.

Moderiert wird das ganze von der Schauspielerin Emilia Fox ("Silent Witness") und Professor David Wilson.

Gruß, Lestrade.

Stordfield:
Danke schön!
Mr. Wilson ist mir schon des Öfteren durch sehr sachliche und fundierte Interviews und Statements positiv aufgefallen. Durch seine Arbeit als Emeritierter Professor für Kriminologie weiß er, wovon er schreibt bzw. spricht. Da können wir also sehr gespannt sein.

Gruß Stordfield

Arthur Dent 2:
Hallo allesamt!

Was haltet Ihr von der neuen Doku? Ich fand, dass sie zwar kaum wirklich Neues an Erkenntnis brachte, aber dafür sehr verständlich und nachvollziehbar einige wesentliche Aspekte des Falles herausgearbeitet und zusammengefasst hat. Außer einzelnen Ungenauigkeiten und Übersetzungsschwächen der Synchro ist mir beim ersten Gucken eigentlich nichts Negatives aufgefallen.

Bedeutend war für mich vor allem die Verwendung des "Holmes"-Programmes, dass den Fall Martha Tabram als höchstwahrscheinlich auch von JTR begangenen Mord einstufte.

Darüber hinaus bestätigte die Doku wieder zentrale Punkte, wie z.B. dass JTR mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Einwohner Whitechapels war, und dass er irgendwo zwischen den Tatorten des Double Events sein Heim oder zumindest einen Rückzugsort hatte.

Zusammenfassend fand ich es eine recht gute - wenn auch aufgrund des dreiviertelstündigen Formats sehr knappe - Einführung in den Fall. Was meint ihr?

Hier für alle Interessierten der Link zur Doku in der ZDF-Mediathek (der Beitrag ist dort bis 27.01.2020 verfügbar):
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/jack-the-ripper-auf-den-spuren-eines-phantoms-102.html


MfG, Arthur Dent

Lestrade:
Hallo ihr Beiden!

Du, Arthur, sagst eigentlich schon alles. Ich hatte diese Doku, möglicherweise auch nur ein Teil davon, bereits vor einiger Zeit gesehen.

Was mir weniger gefällt, wenn man auf diesem Niveau auftritt, ist, dass "Kosminski" immer automatisch Aaron Kozminski darstellen soll. Natürlich ist das sehr wahrscheinlich aber es bleibt immer noch die kleine Möglichkeit, dass es sich um einen anderen Mann handeln könnte. Gerade Swanson Aussage, dass jener Kosminski alsbald starb, lässt diese Möglichkeit etwas offen. Möglich ist doch vieles und "Zufälle", sollte man in diesem Falle wahrhaftig nicht ausschließen.

Adam Wood´s Buch Anfang kommenden Jahres könnte vielleicht neue Überlegungen hervorbringen.

Ich weiß nicht, ob ihr das schon mitbekommen habt:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-7831203/Is-final-proof-Jack-Ripper-Polish-barber.html?fbclid=IwAR0TnTemVnD86ed1HFoH0MngtXR4Jrmp7cYIfSvXRvP1KGH3QXTMdfyuNPE

Dazu möchte ich euch aber lieber persönlich meine Meinung mitteilen.

Gruß, Lestrade.

Arthur Dent 2:
Hallo Lestrade!


--- Zitat ---Was mir weniger gefällt, wenn man auf diesem Niveau auftritt, ist, dass "Kosminski" immer automatisch Aaron Kozminski darstellen soll. Natürlich ist das sehr wahrscheinlich aber es bleibt immer noch die kleine Möglichkeit, dass es sich um einen anderen Mann handeln könnte.
--- Ende Zitat ---

Ja, dass sie das Thema der eigentlich großen Anzahl an diskutierten Verdächtigen so knapp abgehandelt haben, dürfte wohl die größte Schwäche der Doku sein - da gebe ich dir recht.
Man hätte ja zumindest in zwei, drei Sätzen sagen können, dass eigentlich Dutzende von Verdächtigen diskutiert werden, und dass es so absurde wie z.B. den vorgestellten Prinz Albert Victor, aber auch durchaus ernst zu nehmende wie den von der Polizei selbst genannten "Kosminski" gibt.
Aber darüber auch noch die Diskussion zu eröffnen, ob "Kosminski" nun tatsächlich Aaron war, hätte dann wohl m.E. doch den knappen Rahmen gesprengt. Und damit kann sogar ich als Verfechter der Jacob-Levy-These leben, wenn man so eine 45-Min-Doku als knappe Einführung in das Thema sieht - da gab es wesentlich schlechter gemachte.
Alles, was sie an Schlussfolgerungen angeführt haben, passt ja auch auf andere ernstzunehmende Kandidaten wie Levy.

Was mir besonders wichtig war, hatten sie im Gegensatz zu den meisten anderen Dokus drin:
Nämlich dass erstens das Double Event aus der Perspektive des Geoprofilings einen deutlichen Hinweis darauf gibt, dass JTR wohl einen Ankerpunkt oder sogar sein Heim irgendwo zwischen den beiden Tatorten hatte, weil er m.E. nach der unterbrochenen Tat erst mal in Richtung Zuflucht unterwegs war, bevor er sich wegen des inneren Drucks entschied, es woanders noch mal zu versuchen.
Und dass zweitens so ein marodierender Täter versucht, einen gewissen Mindestabstand zu seinem Heim/Ankerpunkt zu halten, um das Risiko zu verkleinern, zufällig von jemanden gesehen zu werden, der ihn kennt. Ich hatte doch mal diese Karten mit den Pufferzonen um Jacob Levys Lebensmittelpunkt gepostet, wie du dich vielleicht erinnerst (s.u.).


MfG, Arthur Dent

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