Autor Thema: David Cohen  (Gelesen 49636 mal)

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Offline Lestrade

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David Cohen
« am: 31.05.2010 10:58 Uhr »
Liebe JtR-Forumsfreunde!

Wie sinnvoll gewünscht und von mir nun umgesetzt, ein eigener Faden zu David Cohen.
Ich werde im Laufe der nächsten Zeit, diesen Thread mit einigen Daten, Ansichten anderer und meiner eigenen Sichtweise auf diesen Kandidaten füllen. Dazu erwarte ich mit Freude eure Reaktionen.

David Cohen (1865-1889), wurde 1987 von Martin Fido das erste Mal ins Spiel gebracht. Der Beruf Cohens war sehr wahrscheinlich der eines Schneiders.

David Cohen kam am 7. Dezember 1888 in das Whitechapel Workhouse Infirmary und wurde von dort aus, am 21. Dezember 1888 ins Colney Hatch Asylum gebracht. Er verstarb am 20. Oktober 1889.

Martin Fido vermutet hinter dem Namen David Cohen (oder auch Aaron Davis Cohen) den damals gleichaltrigen Nathan Kaminsky. Dieser wurde am 24. März 1888 ebenfalls in dieses Workhouse eingliefert. Entlassen wurde er am 12.Mai 1888. Behandelt wurde er wegen Syphilis. Kaminsky seine Adresse wurde mit 15 Black Lion Yard angegeben. Sein Beruf war angeblich Schumacher. Sein Wohnort lag im Zentrum von Whitechapel. Diese Straße soll sehr leicht vom Tatort Mitre Square, über den Fluchtweg Goulston Street, zu erreichen gewesen sein. Weiterhin spielt der Name (Aaron) Kosminski eine große Rolle. Er wurde von den MET Angehörigen Macnaughton und Swanson als JtR Verdächtiger genannt. Fido vermutet, das allerdings die City Police den Verdächtigen habhaft wurde und die MET erst etwas später vom richtigen Namen dieses Mannes erfuhr und Macnaughton und Swanson den Namen Kaminsky mit Kosminski verwechselten. Beide MET Mitglieder nannten keinen Vornamen für ihren Kosminski. Ein Nathan Kaminsky wurde vor und nach den Ereignissen nirgendswo wiederentdeckt. Der ebenfalls gleichaltrige Aaron Kosminski kam am 4. Februar 1891 ins Workhouse und am 7. Februar 1891 nach Colney Hatch. Am 13. April 1894 ging es für ihn weiter ins Leavesden Asylum. Er war Friseur und starb am 24. März 1919.

Dieser Faden soll uns eine sinnvolle Ansicht zur Namenskonfusion Cohen/ Kaminsky/ Kosminski liefern. Dabei sollte es sich nicht als entgültige und sichere Wahrheit darstellen, sondern nur eine verständliche Erklärung oder besser gesagt, eine annehmbare Theorie vermitteln.

Zusätzlich zu den 3 Namen, werden einige weitere Namen, die euch bekannt sind (Hyam Hyams, Jacob Levy), von mir zwangsläufig genannt werden. Ich bitte also um euer Verständnis. Sie könnten durchaus sehr nützlich sein, einige Dinge besser zu erklären. Einige andere Namen werden fallen, die nur ein komplexeres Bild auf Whitechapel werfen sollen und aufzeigen, wie manche Dinge miteinander verbunden gewesen sein könnten oder eben auch nicht.

panopticon! Es wäre sehr nett von dir, mir noch fehlende Informationen zukommen zu lassen. Ich wäre dir dafür sehr dankbar. Dieses Cohen Thema kann sehr verwirrend sein und es liegt mir viel daran, es mit einem gewissen System zu präsentieren, was ohnehin sehr schwer wird. Die Nennung im Original fällt dann mit deinem Namen. Alles in allem, dein Einverständnis vorrausgesetzt.

Mir geht es auch nicht darum, David Cohen als Jack the Ripper darzustellen. Er ist eben nur meine Nummer 1 unter den Verdächtigen. Es gibt Dinge, die mich stark zweifeln lassen. Als Beispiele nenne ich sein junges Alter und sein doch paranoid Shizophrenes Verhalten in Gewahrsam. Es geht mir manchmal vielmehr um die Aussagen von Swanson, Anderson und Macnaughton. Um Begriffe wie Seaside Home oder "Kosminski". Ich habe mich genau wie ihr, tief in die Materie dieses Falles hineinbegeben. Unzählige Namen durchforscht, mich mit Verdächtigen, Opfern, der Geographie und dem Leben damals auseinandergesetzt. Theorien gewälzt und sie nachgelesen. Mich mit der Polizei befasst usw. Dinge miteinander verglichen, ausgewertet. Ich habe meine Kenntnisse über die Psyche von Menschen mit einfließen lassen, ein Thema, das mir in die Wiege gelegt wurde. Ich habe nichts neues hierbei erfunden oder gefunden, sondern nur das, was vor mir lag angesehen. Ich versuche nur alles in seiner Komplexität zu sehen. Es ist nur meine eigene Meinung, ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Sinn meiner Gedanken. Um ehrlich zu sein, ist da nur die "Entdeckung" des Seemannes Adam Cullen, der zur gleichen Zeit wie Cohen auftauchte, die mich etwas Stolz macht. In einer gewissen Naivität natürlich.

Es grüßt euch herzlich,

euer Lestrade.

P.S: : Ups, keine Ahnung wie ich das Thema bei Piser eröffnen konnte. Vielleicht könnte Herr Schachner dieses Thema verschieben. Tut mir leid. Lag vielleicht daran, das ich noch kurz wegen Leather Apron schauen wollte, den Fido auch Nathan Kaminsky zuordnet.
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Stordfield

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Re: David Cohen
« Antwort #1 am: 31.05.2010 11:19 Uhr »
Ja!!!!
So lieben wir das (und Dich natürlich!). Alles schön ordentlich und eins nach dem anderen.
Ehrlich, ich freue mich sehr auf die zusammengefaßte Version Deiner Recherchen.
Schon mal ein Dankeschön vorab.

Gruß Stordfield

Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #2 am: 31.05.2010 12:27 Uhr »
Danke Stordfield!  :icon_wink:

Beginnen wir mit dem leichtesten.

Zu Nathan Kaminsky gibt es nichts weiter zu sagen als wie oben. Der 1881 Census zeigt noch folgendes:

Pizar Kaminsky, 24 Jahre, Tailor, 7 James Street
Ehefrau Jane Kaminsky, 22 Jahre
Töchter: Blumer und Rebecca 2 Jahre, bzw. 3 Monate alt.
Beide Eltern in Russland geboren. Wohl auch Kawensky genannt.

John Kaminski, 38 Jahre, Shoe Maker, 51 Boston Street
Ehefrau Julia, 31 Jahre
Söhne: John Kaminski, 16 Jahre ( born 1865 ), Shoe Sewer
Alfred 5 Jahre und die Töchter Ellen und Hannah, 7 und 3 Jahre alt.
Alle Familienmitglieder in London geboren.

Oscar Kaminski, 46 Jahre, Count Managing Direct Enfield Flue Co ???, 81 Up Gloster Pl, in Polen geboren.
Ehefrau Jenny Kaminski, 29 Jahre 8(man beachte den Altersunterschied von 17 Jahren zu Ehemann Oscar).
Söhne: Walter und Albert, 5 Jahre bzw. 3 Monate.

1891:

zeigt noch den Witwer und Schumacher Alexander Kaminski in der Jacob Street, 46 Jahre + Kinder und in der Umbarston Street, den 29jährigen Jacob Kaminski, Boot Finisher, Ehefrau Anne, 24 Jahre.

Keine Beziehung eines Nathan Kaminsky offenbart sich hierbei.

Es ist natürlich schwierig, die Bewegung von Personen zwischen dem Census 1881 und 1891 nachzuvollziehen.


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Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #3 am: 31.05.2010 13:35 Uhr »
David Cohen wurde Anfang Dezember 1888 zur Leman Polizeistation gebracht. Er irrte wirr durch die Straßen und sprach nur wenig und das auch noch auf jüdisch. Er hatte braune Haare, braune Augen und einen Bart. Da es erschien, er könne sich nicht selbst überlassen werden und er auch keine Angaben über seinen Namen oder seine Adresse machte und ihn offenbar niemand kannte, wurde beschlossen, ihn in das Parish Workhouse zu bringen. Daraufhin reagierte er plötzlich mit Gewalt und musste unter Beherrschung gebracht werden. Also wanderte er am 7. Dezember ins Infirmary Workhouse. Dort wurde er aber für die anderen Insassen und sich selber zur Gefahr. Er war wegen seiner Gewalt, den Lärm den er veranstaltete und seines schwierigen Wesens wegen, vollkommen fehl am Platze. Er griff andere Patienten an. Deshalb ging für ihn die Reise am 21. Dezember nach Colney Hatch weiter. Erneut unter Zügelung seiner Gewaltbereitschaft. Dort landete er in einer Zwangsjacke, weil er überhaupt nicht aus den Augen gelassen werden konnte. Er neigte zu extremer Gewalt, war boshaft und gehässig und hinterhältig. Spuckte Essen aus und musste Zwangsernährt werden. Er riss Gegenstände nieder und trat nur so um sich. Vollkommen assozial. Er war dreckig, ruhelos. Am 20. Oktober (ich finde auch den 15. Oktober) starb er ans Bett gefesselt vor Erschöpfung und wohl auch durch Tuberkulose gezeichnet.
Raving Mania, also das vollkommende Irrewerden und Irrereden, könnte in seinem Falle eingetreten sein. Verhalten bei einen Menschen wie ihn, der, wenn er beispielsweise Verbrechen begangen hat und sich das Netz enger um ihn zieht oder er gefasst wird, könnten wie oben beschrieben, die Anzeichen für solche Raving Mania sein. Die Vorstufen solchen Prozesses, könnten auch dem Ripper eigen gewesen sein. Das wäre jetzt aber alles zu Tiefenpsychologisch, ich wollte es nur mal andeuten. Der Serientäter Jeffrey Dahmer soll sich ähnlich Verhalten haben. Professor Luidi Cancrini und F. Kraupl Taylor äußerten sich zu diesem Phänomen. Nebenbei bemerkte FBI Profiler John Douglas in einem Buch, das Cohen´s Verhalten, dem Ripper sehr ähnlich gewesen sein muss. Den "From Hell" Brief würde er solch einem Mann durchaus zutrauen.
panopticon bemerkte neulich, das die Adresse (auch in der Leman Street) mit der Cohen im Workhouse verzeichnet wurde, für eine Art Auffanglager, gerade ins Land gekommener Imigranten, galt. Der Name David Cohen war in England oftmals die Bezeichnung für Menschen, denen man kein Name zuordnen konnte. Ähnlich eines John Doe in den Staaten. Es gab allerdings auch Leute, die wirklich so hießen.

P.S.: Menschen mit Raving Mania sollen zum Suicide neigen. An dieser Stelle muss man Druitt erwähnen (man beachte aber seine mögliche Homosexualität) und den Selbstmord eines Verdächtigen, der in der Nähe von MJ Kelly lebte (Name ist mir entfallen, vielleicht kann ihn jemand freundlicherweise ergänzen) den er kurz nach Kelly´s Tod begangen hatte.

Beispiele für Cohens lasse ich ersteinmal außen vor. Da gibt es zu viele. Wäre momentan noch nicht sinnvoll.
« Letzte Änderung: 31.05.2010 13:49 Uhr von Lestrade »
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KvN

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Re: David Cohen
« Antwort #4 am: 31.05.2010 15:06 Uhr »
Toll recherchiert und spannend geschrieben! :icon_thumb:
Aber wie kam Fido eigentlich auf Kaminski? Namentlich kann er in den Akten der Klapse ja nicht verzeichnet sein, sonst könnte er ja nicht mit "Cohen" ident sein...

Grüße

Offline Shadow Ghost

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Re: David Cohen
« Antwort #5 am: 31.05.2010 15:32 Uhr »
Zunächst einmal: Super, Lestrade, wie und dass Du diesen Thread angefangen hast.

Der Name David Cohen war in England oftmals die Bezeichnung für Menschen, denen man kein Name zuordnen konnte. Ähnlich eines John Doe in den Staaten.

Das habe ich jetzt schon oft gehört und gelesen, aber letztlich habe ich noch nirgends einen Beweis dafür gesehen (zumindest kann ich mich gerade nicht daran erinnern.). Gibt es Fallbeispiele, in denen eine unbekannte Person als David Cohen bezeichnet wurde und sich erst später sein eigentlicher Name feststellen ließ? Oder gar eine Art "Dienstvorschrift" in der ein solches Vorgehen geregelt war?

Viele Grüße,
Shadow Ghost

Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #6 am: 31.05.2010 15:35 Uhr »
Nun zum dritten Namen.

Aaron Kosminski, einem bekannten Suspect.

Er ist den meisten von euch bekannt und wir müssen immer noch von ausgehen, das er der Mann war, den Swanson, Macnaughton und irgendwie ja auch Anderson, benannt haben.
Im ersten Post ist bereits einiges über ihn erwähnt.
Auch wenn er in den Aufzeichnungen, als eher "harmloser" Irrer beschrieben wurde, griff er zumindest seine Schwester mit dem Messer an. Er hörte Stimmen, nahm Essen vom Boden auf, lebte quasi in seiner eigenene Welt. Auch hier eine wohl vorhandene Shizophrenie aber scheinbar gekoppelt mit einem tiefen Hang zu (manischer?) Depression. Ging nicht arbeiten, Hygiene ließ zu wünchen übrig. Vielleicht nicht ganz so gewaltfrei aber scheinbar nur in größeren Abständen (vermutlich), "leicht zu händeln" im dauerhaften Gewahrsam. Doch kein Vergleich zu David Cohen.
Durch Zena Shine, als Nachkommen dieser Kosminski ausgemacht, schien doch ein Schatten von Aaron auf dieser Familie zu liegen. Zu finden auf Youtube http://www.youtube.com/watch?v=mZq9A4YF3Z0. Andererseits wurde ihm wohl ein liebevoller Grabstein gesetzt.

Über Aaron findet ihr einiges. Noch ganz kurz ein paar Infos:

Die Eltern waren Joseph und Golda Kosminski.
Seine Schwestern waren Pessa, Hinde, Betsy und Matilda. Sein Bruder war Isaac Kosminski. Seine Schwager waren u.a.Woolf Abrahams und Morris Lubnowski. Mutter Golda eine geborene Lubnowski. Cohen gehörte auch zu diesen Familienverbandelungen.
Aaron seine Familie muss um 1882 nach England gekommen sein. Es gab vorher schon die Familie von Martin Kosminski und dessen Bruder Samuel Kosminski. Relevant oder wichtig wären noch die Namen Maurice, Daniel und George Kosminski. Alles weitere sprengt momentan den Rahmen.

Ein Zusatz noch zu David Cohen:

Lewis Henry Keaton, Ex Inspektor, gab 1969 ein Interview auf Band (er war fast 100 Jahre alt), wo er einen Dr. Cohn oder Koch als Verdächtigen nannte. Man soll es aber nicht wirklich gut verstehen können.
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Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #7 am: 31.05.2010 15:44 Uhr »
Hallo Kurt!

Aber wie kam Fido eigentlich auf Kaminski?

Er suchte eigentlich nach einem Kosminski und stellte fest, das der Name Kaminsky dem sehr ähnlich war. Diesen Namen fand er nämlich hier:

http://forum.casebook.org/showthread.php?p=24615
 
Du musst den 24. März suchen. In der gleichen Auflistung fand er am 07.12. David Cohen ( und ich sah da am gleichen Tag, Adam Cullen, den Seeman, der bereits am 30.11. ein kurzes dort Gastspiel hatte, dies wird für meine "Theorie" von Bedeutung sein).
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Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #8 am: 31.05.2010 15:48 Uhr »
Hi Shadow!

Das habe ich jetzt schon oft gehört und gelesen, aber letztlich habe ich noch nirgends einen Beweis dafür gesehen (zumindest kann ich mich gerade nicht daran erinnern.). Gibt es Fallbeispiele, in denen eine unbekannte Person als David Cohen bezeichnet wurde und sich erst später sein eigentlicher Name feststellen ließ? Oder gar eine Art "Dienstvorschrift" in der ein solches Vorgehen geregelt war?

Ich weiß es auch nicht. Ich finde es gerade nicht, aber er wurde ja auch als Aaron Davis Cohen bezeichnet. Wenn ich schon nicht den Namen von jemanden weiß, gebe ich ihm doch auch keinen doppelten, zweiten Vornamen. Warum? Ich lass es für mich als 50:50 offen stehen. Vielleicht war es ein fake, vielleicht auch nicht.

Grüße an dich und Kurt.
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KvN

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Re: David Cohen
« Antwort #9 am: 31.05.2010 17:00 Uhr »
Lasst uns doch noch ein wenig weiterspekulieren! Sagen wir mal dass David Cohen für John Doe steht...Kaminsky und Cohen standen doch in keiner nachweisbaren Verbindung. Was spricht eigentlich dagegen dass Cohen tatsächlich Kosminski hieß? Dank deiner Recherchen, Lestrade, bin ich erst draufgekommen dass definitiv niemand von Aaron gesprochen hat, und der von Macnaghten beschriebene Kosminski erinnert mich weit mehr an den dubiosen David Cohen als an Aaron Kosminski.

Grüße

KvN

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Re: David Cohen
« Antwort #10 am: 31.05.2010 17:18 Uhr »
Ah ja, noch was! Der zweite Vornamen ist für mich ganz logisch, ich kenn das aus meinem Job...Wenn wir bei einem SanDienst mehr als einen Hans Müller haben, die in Folge der Konsumation psychoaktiver Substanzen nicht mehr wirklich auskunftsfreudig sind, aber noch keine echten Notfälle darstellen, dann kriegen sie auch einen zweiten Vornamen, in alphabetischer Reihenfolge, damit man weiss wer schon länger auf der SanStation liegt...Könnte mir vorstellen dass das in der Klapse 1888 ähnlich gehandhabt wurde...

Grüße

Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #11 am: 31.05.2010 17:32 Uhr »
Ja, gerne Kurt!

Man kann dies in jede Richtung tun. Bei Kaminsky hätte sich ja auch das Workhouse verschrieben haben können. Für Engländer war es bestimmt nicht so einfach, polnische Namen zu buchstabieren.

Aber lassen wir Nathan Kaminsky ruhig mal beiseite...

Was wäre, wenn die City Police den Verdächtigen der MET "vorstellte" oder besser gesagt "überließ" weil die wiederum im "Besitz" des Zeugen gewesen war? Die City Police arbeitete am Falle Eddowes und hätten doch auf ein gewisses "Erstrecht", was den Verdächtigen betraf, pochen können. Immerhin hätten sie ihn ergriffen. Das heißt ja nicht, das die City Police einen kompletten Lebenslauf mit Namen des Verdächtigen vorliegen haben mussten oder ihn der MET mitgaben. Vielleicht wußte aber auch niemand im Augenblick der Gegenüberstellung etwas außer den Namen "Kosminski". Wie man auch immer darauf gekommen war...

Schauen wir nochmal auf Swanson´s handschriftliche Vermerke:

"...because the suspect was also a Jew and also because his evidence would convict the suspect, and witness would be the means of murderer being hanged which he did not wish to be left on his mind...And after this identification which suspect knew, no other murder of this kind took place in London...after the suspect had been identified at the Seaside Home where he had been sent by us with great difficulty in order to subject him to identification, and he knew he was identified. On suspect's return to his brother's house in Whitechapel he was watched by police (City CID) by day & night. In a very short time the suspect with his hands tied behind his back, he was sent to Stepney Workhouse  and then to Colney Hatch and died shortly afterwards - Kosminski was the suspect - DSS"

Irgendwie gab ja die MET den Mann wieder aus den Händen. Nämlich in die der City Police. Schaust du dir dann Stepney- Colney Hatch- died shortly afterwards an, passt das gut zu jemanden wie Cohen. Es gab Schwierigkeiten mit dem Mann, wie die auch immer aussahen aber wir wissen, das Cohen schwer zu bändigen war. Da Cohen ja ausflippte, als man ihn eigentlich ins Parish Workhouse bringen wollte, wäre die Erklärung, für seine auf den Rücken gefesselten Hände in Richtung Stepney Workhouse auch gegeben.

Bleibt trotz aller Schönheit dennoch Kosminski fest im Raum stehend.

P.S.: Macnaughton könnte in den Aufzeichnungen der MET, diesen Vorgang nachgelesen haben und hätte dort am Ende auch nur einen "Kosminski" stehen haben können. Cohen hin- oder her. Die Zusammenarbeit zwischen MET und City Police hätte, was diese Gegenüberstellung betraf, möglicherweise sehr konfus ausgesehen haben können. Die Jungs waren im Stress und unter großem Druck.
« Letzte Änderung: 31.05.2010 17:44 Uhr von Lestrade »
Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...

Offline Lestrade

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Re: David Cohen
« Antwort #12 am: 31.05.2010 17:35 Uhr »
Ah ja, noch was! Der zweite Vornamen ist für mich ganz logisch, ich kenn das aus meinem Job...Wenn wir bei einem SanDienst mehr als einen Hans Müller haben, die in Folge der Konsumation psychoaktiver Substanzen nicht mehr wirklich auskunftsfreudig sind, aber noch keine echten Notfälle darstellen, dann kriegen sie auch einen zweiten Vornamen, in alphabetischer Reihenfolge, damit man weiss wer schon länger auf der SanStation liegt...Könnte mir vorstellen dass das in der Klapse 1888 ähnlich gehandhabt wurde...


Mmh, verstehe. Logisch.

Allerdings wurde nur ein Hans Müller (David Cohen) gefunden.
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Aeneas

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Re: David Cohen
« Antwort #13 am: 31.05.2010 18:12 Uhr »
Lestrade.......


unglaublich deine arbeit, meinen tiefen Respekt, ich werd es mit bewunderung lesen ;)

Offline Isdrasil

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Re: David Cohen
« Antwort #14 am: 31.05.2010 19:18 Uhr »
Juhu, klasse - so muss es sein. Und das sage ich, obwohl ich noch gar nicht die Zeit hatte, was davon zu lesen!  :icon_mrgreen: :icon_thumb: