Hallo,
@Panopticon,
zur Frage nach den Sixpence: da das eine Münze war, nehme ich an, außer mit „Kannst du mir Geld leihen?“ formulierte man damals eben eine Frage nach Geld auch mal so, so wie du heute sagen würdest „Kannst du mir mal nen Zehner borgen?“ ohne aber tatsächlich genau einen Sixpence oder Zehner zu benötigen. Außerdem läßt sich eine Münze bzw ein Zehner ja auch leichter wieder zurück geben als etwa eine genaue Summe von zB € 7,99.
@Shadow Ghost,
Ich kann aber nichts verwerfliches daran sehen, den "Gaul von hinten aufzuzäumen";
Sorry, weniger verwerflich als defintiv ein Fehler, da auf diese Weise - prinzipiell - die Sicht auf die Dinge (nicht der Gaul) in die falsche Richtung geht.
Wenn wir den Todeszeitpunkt mit Hilfe Mary´s letzter Mahzeit ermitteln wollen, und das war meine ursprüngliche Intention, dann sollte ich tatsächlich den
Zeitpunkt der Einnahme dieser Mahlzeit wissen. Der umgekehrte Weg ist sinnlos und wäre ja auch nicht mehr nötig.
Diese Rechnung lässt sich meines Erachtens also in beide Richtungen führen,
Was meinst du mit dieser Aussage? In welche Richtungen und von welchem Bezugspunkt aus?
Solltest du meinen, Mary wurde 3-4 Stunden nach ihrer letzten Mahlzeit ermordet, so mag das -/+ 1-2 h stimmen, verrät uns aber noch nicht, WANN das war.
Solltest du auch meinen, Mary muss 3-4 Stunden vor ihrer Ermordung etwas gegessen haben, so mag das auch stimmen, verrät uns aber dennoch immer noch nicht, WANN das war,
da wir eben genau diesen TZP nicht wissen. – und das ist ja der Knackpunkt! Der Punkt, an dem die Katze sich in den Schwanz beißt oder du dich verkehrt auf den Gaul schwingst.
Wenn wir das eine nicht wissen, dann werden wir auch das andere nicht heraus finden. Und dieses Problem hatte Dr Bond genauso! Der Zusammenhang Essen-TZP-Bestimmung war klar, aber nicht der Punkt, an dem er ansetzen konnte. Egal, wie gut er es in seinem Bericht klingen ließ.
Dass mit den 3-4 Stunden stammt nicht aus dem Autopsiebericht, sondern aus Dr Bonds Übersichtsbericht
Da es keinen gesonderten Autopsiebericht gibt, ist Dr Bond´s Bericht als solcher zu werten.
Übrigens danke für den Hinweis, die Seite, Punkt 3, hatte ich zwar nicht übersehen, aber im letzten Posting noch nicht berücksichtigt. Diesmal schon und ganz offenbar hatte Mary die Speisen nur im Magen und noch dazu in einem Zustand, der Dr Bond in die Lage versetzte, die Reste genau zu erkennen. Das zeigt uns zum einen, daß Mary, wie so viele andere auch, ihre Speisen nicht wirklich 30 - 40 mal kaute, bevor sie sie schluckte.
Und es heißt natürlich auch, daß ihre Mahlzeit nicht wirklich so lange im Magen gelegen hatte, wie sie höchstens hätten liegen können. Dh, die von Dr Bond angegebene Zeitspanne ist die höchst längste, könnte aber durchaus kürzer gewesen sein.
Was uns aber unserem Ziel, die Bestimmung des TZP, keinen Schritt näher bringt. Weshalb ich mich jetzt mal lieber auf die anderen Hinweise stürzen möchte.
Dr Bond schließt daher (unter Berücksichtigung des Temperaturverlusts und der Leichstarre) auf einen Todeszeitpunkt zwischen 1 und 2 Uhr,
Dr Bond hatte ein gesundes Selbstbewusstsein, denn auf die Art und Weise, wie der die Temperatur maß („vergleichsweise kalt“) kann
niemand auf den TZP,
schließen, allerhöchstens zur allgemeinen Volksbelustigung
wild raten.Einen TZP mit hilfe der Leichenstarre alleine zu bestimmen, soll so gut wie unmöglich sein. Auch heute noch. Da es aber in diesem Fall das einzige ist, das wirklich bleibt, sehen wir sie uns einmal näher an.
Wenn ich Dr Bond richtig lese / verstehe, dann hat er einfach zur Auffindungszeit von 14 Uhr grob 12 h zurück gerechnet. Diese Rechnung enthält mE nach zwei Fehler: zum einen läßt er sich auf einen Zeit
punkt ein, statt vernünftigerweise einen ungefähren Zeit
raum an zu geben, und zum zweiten rechnet er offensichtlich von 14 Uhr an, obwohl zu diesem Zeitpunkt nach seinen eigenen Angaben,
rigor mortis noch nicht abgeschloßen war.
Er selbst spricht ja,in jenem bewußten Absatz, davon, daß das Einsetzen der
„rigidity“ zwischen 6 und 12 Stunden eintrittt. Wenn er damit den Höhepunkt von
rigor mortis, also die totale Einsteifung im Endstadium, meint, dann liegt er richtig (sollte er hingegen den Beginn der Leichenstarre meinen, dann liegt er Meilen daneben - aber davon gehe ich nicht aus).
Nur, wie er selbst zugibt, war der Prozeß des
rigor mortis noch nicht vorbei, als er mit der Untersuchung anfing. Und ebenso fand er es schwierig, festzustellen, wie weit der Prozeß schon forgeschritten war.
Und somit hat er keinen genauen Zeitpunkt, von dem an er zurück rechnen hätte können.
Damit bleibt die Frage, ab welchem Zeitpunkt er eigentlich zurück rechnete? Da er offenbar auf einen TZP von 2 Uhr nachts kommt, muß er wohl von 14 Uhr an 12 Stunden an zurück gerechnet haben, was ich nciht verstehe, warum, denn wie er selbst estgestellt hatte, wr ja der Prozeß um 14 Uhr ja noch nicht abgeschlossen. Also hätte er besser eine Zeitspanne von 2:00 bis 8:00 morgens angegeben.
Da Dr Bond aber auch nicht anmerkte, daß der Proezß am Ende der Untersuchung (16 Uhr) abgeschloßen gewesen wäre, gehe ich davon aus, daß selbst um 16 Uhr der Prozeß noch nicht vollendet war. Selbst ein Zurückrechnen ab 16 Uhr wäre also unsicher, aber doch etwas sicherer als um 14 Uhr. Rechnet man aber ab 16 Uhr zurück, so kommen wir näher an 4:00 ran als an 2:00.
Unter den Umständen hätte er höchsten einen
weit gefaßten Zeitraum, aber niemals einen vermeintlich genauen Zeitpunkt („sie ist ziemlich sicher 12 Stunden tot“) angeben dürfen.
Lassen wir obendrein für unsere (halt: meine!) Rechnung
die Zeitspanne von 6 – 12 Stunden gelten, was korrekter ist als ein singulärer Zeitpunkt, dann kommen wir auf einen, nach wie vor grob geschätzten, TZP von
4:00 morgens bis immerhin noch 10:00 morgens! – und der inkludiert sämtliche
murder Schreie genauso wie meine geliebte Mrs Maxwell.
Ich gebe allerdings zu bedenken, daß die Wirklichkeit nicht so simpel errechnet werden kann. Bin mir sicher, daß es jede Menge Faktoren gibt (Tempraturschwankungen, Blutverluste, Mary´s Konditionen, ...) die diese Rechnung beeinflußen und den Zeitrahmen einengen oder erweitern könnten. Dennoch halte ich Dr Bond´s Rechnung für reichlich wagemutig.
was aber nach unseren Kenntnissen nicht stimmen kann, da George Hutchinson sie ja noch um 2 Uhr gesehen hat.
Dem ersten Teil dieser Überlegung stimme ich dir zu – nach meiner Ausführung ist 2 Uhr ein nicht sehr wahrscheinlicher TZP. Allerdings würde ich das wiederrum nicht an der Aussage eines Zeugens festmachen, der im Ruf steht, eben diese Aussage erfunden zu haben.
Der
murder Schrei wäre, wenn es 100% feststünde, daß er von Mary stammte, eine sehr gute Möglichkeit, ihren TZP fest zu machen. Nur leider gibt es keinen Beweis dafür.
Für mich gilt daher: TZP zwischen 4:00 und 10.00 und geretteter Ruf für Mrs Maxwell!
@Aeneas,
Also die sache mit den Kartoffeln und dem Fisch zum Abendeseen, hab ich von unserer Seite, jacktheripper.de unter der Rubrik "Opfer" und dann weiter zu "MJK" steht unter dem Punkt "Tathergang" das sie gegen 0:30 Kartoffeln und Fisch aß.
Na, dann ist das ja geklärt!
Ne, Aeneas, jetzt mal im Ernst? fragst du dich kein bißchen, WOHER diese Information stammt? Denn
niemand, absolut niemand weiß nämlich, wann Mary ihre letzte Mahlzeit aß!!! Wie Shadow Ghost auch schon erwähnte, denke ich das sie entweder eine abmachung mit Mcarthy hatte
Hmmm, wie komme ich nur auf die Idee, daß
ich das gesagt haben könnte ...
Das sie so spät erst los ging, denke ich auch das es darauf hin deutet das sie nicht unbedingt Anschaffen wollte, sonder vieleicht wollte sie sich das Geld zusammen borgen.
Tatsächlich? Also, wenn du Geld borgen willst, dann gehst du einfach mal zu später Stunde so auf die Straße?
JE