Hallo !
Gerade zur Zeit der Ripper - Morde und schon etwas vorher, wurden überall umfangreiche Versuche mit dem Erfassen von Fingerabdrücken unternommen. 1858 war der englische Offizier Herschel der Erste, der in Indien Fingerabdrücke für polizeiliche Zwecke zu nutzen versuchte, bevor 1880 der Schotte Dr. Faulds sich erbot, im Londoner Hauptquartier von Scotland Yard ein Amt für Fingerabdrücke einzurichten. Dies wurde aber zu Gunsten der Bertillonage abgelehnt. Weitere Pioniere der Daktyloskopie waren Sir Galton, E. Henry und Juan Vucetich in Argentinien. Letzterer konnte 1892 den ersten Mord auf Grund von Papillarlinien aufklären. Auch in Deutschland ( 1888 W. Eber), in Britisch - Indien (1897 sogar offiziell eingeführt), in Österreich und Ungarn wurde erfolgreich auf dem Gebiet geforscht und um die Jahrhundertwende auch angewandt. Vielleicht kamen die fertigen Ergebnisse dieser Forschungen zehn, fünfzehn Jahre zu spät, um den Ripper damit zu fangen, aber versuchen hätte man es auf jeden Fall tun sollen (finde ich). Sicher war die Methode noch nicht ganz ausgereift, dennoch gab es genügend Experten, die sich damit beschäftigt hatten und die man hätte zur Rate ziehen können.
Die Zusammenarbeit der Polizei verschiedener Länder kann natürlich ein Problem gewesen sein. Sicherlich war sie auch nicht üblich. Wer gibt schon gerne zu, daß er mit seinem Latein am Ende ist? Trotzdem wäre Kooperation in diesem Fall so wichtig gewesen, meine ich.
Gruß Stordfield