Autor Thema: "Dear Boss" Brief  (Gelesen 51225 mal)

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Offline thomas schachner

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"Dear Boss" Brief
« am: 13.01.2003 01:26 Uhr »
Der Brief, der dem Phantom einen Namen gab, wurde am 25. September 1888 verfasst und an "The Boss Central News Office City London" geschickt.
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SpikeTheVamp

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #1 am: 09.05.2003 18:45 Uhr »
Hi rips,

 Zu den Briefen weiss man generell nicht ob sie tatsächlich vom Ripper kommen oder von irgend einem Spassvogel oder sonst geistig Verwirrtem. Bei dem hier angesprochenem Brief hat sich meines wissens ein Journalist dazu bekannt, diesen Brief geschrieben zu haben. Nun weiss man aber immernoch nicht ob das wahr ist. Schließlich kann es sein, dass dieser Journalist die Auflage seiner Zeitung damit steigern wollte.

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                                             Spike

Offline thomas schachner

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #2 am: 10.05.2003 04:03 Uhr »
hi spike,

wenn sich tatsächlich damals jemand dazu bekannt hätte, den brief geschrieben zu haben, wäre er diesbezüglich zumindest verhört worden. hierüber ist aber absolut nichts bekannt.
man vermutet aber, dass den brief entweder ein mr. best oder thomas bulling geschrieben haben soll.

damals wurden einige leute sogar verhaftet und bestraft, weil sie überführt wurden "hoaxes" geschrieben zu haben.
die schreiberei nahm dermassen überhand, dass der polizei nichts anderes übrigblieb, als hart durchzugreifen.
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SpikeTheVamp

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #3 am: 10.05.2003 12:18 Uhr »
Hi Rippernation,

Da kannst du mal sehen ...schon wieder ein Gerücht aus der Welt geräumt. Aber ohnehin kann man bei der hohen Anzahl der Brife sagen welcher echt ist und welcher nicht. Das ist irgendwie wie alles in diesem Fall, kaum glaubt man man hat ne heiße Spur gefunden stellt sich raus dass es eine Fälschung oder dergleichen ist.

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                                        Spike

Offline thomas schachner

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #4 am: 10.05.2003 14:04 Uhr »
tja. aber das ist wahrscheinlich auch einer der gründe, warum es so interessant ist .-)
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ThunderStruck

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #5 am: 10.05.2003 14:44 Uhr »
Nach meinem Wissen, war ja Mr. Best der Journalist und er gab es ja erst 75 Jahre später zu....das nur am Rande.


Mal ein paar doofe Fragen, die ihr mir hoffentlich beantworten könnt...
Wie war es eigentlich zu damlaiger Zeit generell mit Schulbesuchen bestellt? Ich meine gab es soetwas wie Schulpflicht ? Wer war eigentlich des Lesen und Schreibens mächtig? Jedermann oder nur Bürger usw?
und! Kam man leicht an rote Tinte ?

Mfg Thunder

Mycroft

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #6 am: 13.05.2003 20:15 Uhr »
Hi Thunder,

wegen der allgemeinen Schulpflicht in England wäre ich mir grade nicht sicher, ich werde mal ein wenig nachgraben. Meines aktuellen Wissens nach gab es die Schulpflicht zwar, wurde allerdings nicht wirklich überprüft. Ich halte Dich auf dem laufenden.
Was die Tinte angeht: absolutes ja. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, welche verschiedenen Tintenfarben es gab. Die farbige Tinte lässt sich bis auf das späte Mittelalter zurückführen, war also nichts ungewöhnliches.
 :)

Offline thomas schachner

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #7 am: 13.05.2003 21:13 Uhr »
hi ho,

ich kann hier auch noch etwas dazu beitragen. das schulsystem war recht gut organisiert. es gab sogar förderschulen für blinde.

Charles Booth schreibt in seinem Buch über die Armen in London, dass "die Prüfer in engem Kontakt mit den Eltern der Kinder standen und Schulbücher an diese verteilt wurden".

Ob eine allgemeine Schulpflicht bestand, die auch überprüft wurde, muss ich selbst noch einmal nachlesen. sobald ich die stelle gefunden habe, werde ich sie hier posten.

die tinte gab es, war aber verhältnismässig teuer.  einige ripper-briefe die eingingen waren tatsächlich mit blut geschrieben. damals konnte man aber noch nicht feststellen, ob es sich um menschen- oder tierblut handelt.

ich bin zwar kein spezialist, aber die briefe die ich mir im public record office angeschaut habe, sahen nicht gerade so aus, als könnte man da noch große tests daran vornehmen, da die größtenteils in folie eingeschweißt wurden (Wieder ein Argument gegen unsere liebe Frau Cornwell, die ja angeblich DNA extrahieren konnte).

man bedenke, dass sich viele arme im east-end nicht einmal stift und papier leisten konnten. für die anderen bezirke londons gilt dies natürlich nicht unbedingt.

hier noch ein bild der typischen schuluniform der "reicheren" kinder.


gruss
thomas.
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Mycroft

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #8 am: 14.05.2003 10:51 Uhr »
Hallo.

Was Thomas sagt, hat wie immer Hand und Fuß, ich habe noch ein kleines Detail hinzu zufügen.
Eine generelle "Schulpflicht" wie beispielsweise seit 1717 in Preußen gab es in England nicht. Es gab schon lange eine "Erziehungs" respektive "Ausbildungspflicht" im vereinigten Königreich (bis 1880 in privater Hand), die allerdings erst 1873 neu überarbeitet und gesetzlich manifestiert wurde.  Das waren die 1870 eingereichten "Forster Acts" - worin verlangt wurde, genug Primarschulen zu errichten, um alle Kinder zwischen 5-13 Jahren mit einer ausreichenden Grundbildung zu versehen. In dieser Form besteht sie noch heute beinahe unverändert.
Darin wird vorgegeben, das Eltern oder Erziehungsberechtigte Kinder zu unterrichten haben, ihnen Lesen, Schreiben, Mathematik und Allgemeinbildung beizubringen haben. Der Lehrplan des englischen Schulsystems muß dabei beachtet werden, allerdings ist es nicht zwingend vorgeschrieben, das Kind auch zur Schule zu schicken. Solange das Lernziel in einer vorgeschriebenen Zeit erreicht wird und durch staatliche Gremien geprüft und für gut befunden wird, ist alles in Ordnung.
Diese Freizügigkeit wird/wurde allerdings nur sehr selten ausgenützt, stattdessen werden/wurden viele (reiche) Kinder nicht in die staatlichen Schulen geschickt, sondern auf private Lehranstalten. Arme Kinder wurden auf "Dame" oder "Church schools" geschickt, wobei sie täglich einen Penny Lehrgeld mitzubringen hatten. Hatten sie keinen Penny, bekamen sie an diesem Tag keinen Unterricht.

(Als Quelle kann ich meinen Londoner Kumpel Adrian angeben, mit dem ich gestern nacht noch telefoniert habe. Er ist Lehrer und unterrichtet als privater Heimlehrer als auch an einer staatlichen Schule. Seiner Aussage zufolge war das oben erwähnte Schulsystem bereits gegen Ende des 18. Jhd etabliert und als allgemein gültig anerkannt. Diverse Artikel in Lexika [The American Desk Encyclopidia und Meyers Taschenlexikon, oder www.gesamtschule-hamburg.de] bestätigen diese Aussage - bis auf den Punkt, das das englische Schulsystem 1984 neu gegliedert und überarbeitet wurde.)

Ein seltsames Volk... :wink:

SpikeTheVamp

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #9 am: 16.05.2003 12:55 Uhr »
Hi teachers,

 Um das nochmal auf den Punkt zu bringen... wenige Menschen im East End konnten zu diesem Zeitpunkt lesen und schreiben, die meisten aber nicht, oder?
Aber eigentlich was den Hauptpunkt betrifft bin ich mir so gut wie sicher, dass der Ripper nicht aus dem East End stammt sondern der upper Class angehörte. Er schien gebildet zu sein(wusste wo die Organe sitzen) und er schien nach Zeugenaussagen ein gepflegtes Äusseres gehabt zu haben.

                        Rock'n'Roll all nite
                                     Spike

Jack

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #10 am: 28.09.2004 18:28 Uhr »
Also wenna mich fragt war der Dear Boss und Saucy Kacky defenitief von Jack the Ripper... :twisted:

Offline academyfightsong

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #11 am: 28.09.2004 18:50 Uhr »
aha... hast du dafür auch eine erklärung?  :roll:

Jack

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #12 am: 28.09.2004 19:24 Uhr »
Erklärung heißt also so viel wie Beweise und is klar das ich das net habe aba vom Inhalt her!

Offline academyfightsong

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #13 am: 28.09.2004 19:40 Uhr »
erklärung bedeutet nicht so viel wie beweise. mich hat nur interessiert wie du darauf kommst.

achso... der inhalt! ja richtig, da steht jack the ripper. hab ich auch schon bemerkt.  :wink:

Rolf

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"Dear Boss" Brief
« Antwort #14 am: 29.09.2004 11:05 Uhr »
Wir können es also als erwiesen ansehen, dass der Brief von seinem Verfasser stammt. Das bringt uns einen großen Schritt weiter.

Rolf