Autor Thema: Zeitungsenten  (Gelesen 23297 mal)

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Stordfield

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Zeitungsenten
« am: 01.12.2008 09:27 Uhr »
Hallo !

Allgemein wird ja inzwischen angenommen , daß der Name JtR von der Presse kolportiert wurde . Wie kommt man eigentlich auf T. Bulling und seinen Chef ? Weil die wichtigsten Briefe an ihre Adresse geschickt wurden ? Wer äußerte zuerst den Verdacht , daß die beiden Reporter dahinter stecken könnten ? Wurde dem damals eigentlich nachgegangen ? Gab es irgendwelche Konsequenzen für sie ?

Gruß Stordfield

Alexander-JJ

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #1 am: 01.12.2008 19:37 Uhr »
Anderson und Macnaghten nennen einen Journalisten als Briefeschreiber, nennen aber keinen Namen. Den Namen lieferte dann Littlechild. Dazu kommt noch die Ähnlichkeit der Schrift und das die Briefe an die Central News Agency geschickt wurden.

Nachgegangen wurde dem wahrscheinlich nicht, da man polizeiuntern offenbar genau wusste woher die Briefe kamen. Konsequenzen gab es auch keine.

Stordfield

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #2 am: 02.12.2008 17:31 Uhr »
Hallo !

Danke , Alex .
Bedeutet dies , daß die Polizei die Briefe also von Anfang an links liegen ließ ?
Wie reagierten eigentlich die anderen Zeitungen ? Haben die nicht versucht , ein Stück von dem großen Kuchen ab zu bekommen und Ähnliches wie die Agency zu lancieren ? Durften die überhaupt nach Bullings Coup noch schreiben , was sie wollten , oder bekamen die einen " Maulkorb" von Anderson und co. verpaßt ?

Gruß Stordfield

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Zeitungsenten
« Antwort #3 am: 02.12.2008 18:49 Uhr »
Von den beiden Briefen wurden Faksimiles, also Kopien, herausgegeben und veröffentlicht. Die Bevölkerung wurde gebeten sich diese Kopien anzusehen und sich zu melden, wenn sie die Schrift erkannte. Insofern könnte man denken, das die Polizei die Briefe ernst nahm.

Aber das könnte auch sinnloser Aktivismus gewesen sein. Die Polizei stand unter enormen Erfolgsdruck und griff nach jedem Strohhalm um irgendwie "kompetent" auszusehen. Da sich aber mehrere Polizisten unabhängig voneinander dahingehend äußersten, das die beiden Briefe von einem bekannten Journalisten stammten, dürfte polizeiintern niemand diese Briefe ernstgenommen haben.

Unsinn bzw Falschmeldungen haben aber alle Zeitungen mehr oder weniger oft verbreitet. Die Medien waren damals auch nicht besser als heute. Und es gab auch genausoviele Konsequenzen wie heute, nämlich gar keine. Um die Central News Agency zur Verantwortung zu ziehen, wäre es notwendig gewesen zu beweisen das die ganze Radaktion in diese Briefeschreib-Aktion verwickelt war. Das wäre aber kaum möglich gewesen. Maximal hätte man T. Bulling verantwortlich machen können. Aber auch dazu hätte man handfeste Beweise gebraucht, die ja nicht da waren.

Man darf auch nicht die Relationen vergessen. Es war trotz allem nur eine Mordserie. Deswegen wird niemand die Presse/Medien irgendwie einschränken.

Und letztlich war das ja auch nicht die einzige Mordserie, die die Polizisten miterlebten. Jedesmal gab es mehr oder weniger Störfeuer von Seiten der Presse. Gerade T. Bulling war auch kein unbekannter Schreiberling. Ich denke bei der Polzei war niemand sonderlich überrascht das da Briefe geschrieben wurden.

Stordfield

  • Gast
Re: Zeitungsenten
« Antwort #4 am: 02.12.2008 19:33 Uhr »
Hallo !

Gab es damals eigentlich soetwas wie eine Presseabteilung bei der Polizei , oder war das noch unbekannt ? Haben die Behörden und die Medien in irgendeiner Weise zusammengearbeitet ? Durften Reporter ungehindert ihren Job verrichten , soll heißen , wahllos Leute verhören und Fotos schießen , wie sie wollten ? Es muß doch eigentlich an den Tatorten zugegangen sein , wie beim SSV bei Karstadt .

Gruß Stordfield

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Zeitungsenten
« Antwort #5 am: 03.12.2008 17:12 Uhr »
Journalisten durften und dürfen natürlich niemanden "verhören". Sie hatten und haben an nicht freigegebenen Tatorten auch nichts zu suchen. Dennoch galt auch damals die Pressefreiheit. Das heißt aber nicht, das die Presse eine polizeiliche Ermittlung aktiv stören durfte oder heute darf.

Die Polizisten der Polizei haben auch damals mit der Presse zusammengearbeitet. Aber sonderlich effektiv war das nicht (ist es heute ja auch nicht). Ob es damals schon eine offizielle Polizei-Pressestelle gab, weiß ich leider nicht.



Stordfield

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #6 am: 04.12.2008 14:23 Uhr »
Hallo !

Wie kam es eigentlich dazu , daß Mr. Sims sich so gut mit den höheren Beamten verstand ? Warum diese Bevorzugung ?
Kann mir jemand sagen , bei welcher Zeitung er war , oder arbeitete er freiberuflich ?

Gruß Stordfield

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Zeitungsenten
« Antwort #7 am: 06.12.2008 18:38 Uhr »
Meinst du George Robert Sims? Der hatte es nicht nötig für ein bestimmtes Blatt zu arbeiten. Außerdem war er sehr bekannt und berühmt.

Stordfield

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #8 am: 06.12.2008 18:52 Uhr »
Hallo Alex !

Ja , den meine ich . Aber warum war er denn so bekannt ? Was , außer der " Sims Collection", hat ihn denn zum Liebling der Polizei gemacht ? Presse und Ermittlungsbehörden sind ja nun nicht unbedingt Intimpartner . Aus welchem Grund korrespondierten sogar die höheren Chargen mit ihm ? Worin bestand der Unterschied zwischen ihm und tausend anderen Reportern ?

Gruß Stordfield

Offline academyfightsong

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #9 am: 06.12.2008 19:39 Uhr »
Hi Stordfield,

Sims war nicht einfach irgendein Reporter, sondern zur viktorianischen Zeit ein sehr bekannter Schriftsteller und auch international eine anerkannte Persönlichkeit. Er schrieb neben einigen Theaterstücken auch zahllose Balladen und Gedichte, von denen auch ein paar ins deutsche übersetzt wurden.

Stordfield

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #10 am: 06.12.2008 20:32 Uhr »
Danke afs !

Das habe ich wirklich nicht gewußt !

Gruß Stordfield

Alexander-JJ

  • Gast
Re: Zeitungsenten
« Antwort #11 am: 06.12.2008 23:27 Uhr »
Macht ja nichts. Sims war halt ein Starjournalist seiner Zeit. Vom Bekanntheitsgrad vielleicht mit David Michael Letterman vergleichbar. Sims war aber eine ganze Ecke seriöser und ernster als Letterman.

Offline academyfightsong

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #12 am: 07.12.2008 11:34 Uhr »
David Letterman?

Floh82

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #13 am: 07.12.2008 14:46 Uhr »
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Letterman

Jup. So etwas wie der Erfinder der Late-Night-Shows. Oder auch der amerikanische Harald Schmidt.

Offline academyfightsong

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Re: Zeitungsenten
« Antwort #14 am: 07.12.2008 15:35 Uhr »
Wer David Letterman ist, ist mir schon klar. Scherzkeks :icon_rolleyes: Ich habe mich nur gefragt, wie Alex von Sims ausgerechnet auf Letterman kommt. Da die beiden ja mal so gut wie gar nichts gemeinsam haben.