Nein, da gebe ich euch recht, das Stride ihren Mörder nicht gekannt haben muss! Nicht zwingend. Ich will dazu gleich noch ein paar Gedanken einbringen.
Was fällt mir auf? Ich vernachlässige jetzt einmal die Genauigkeit der Zeugenbeschreibungen, der Uhrzeiten als auch die Frage, ob eine Person innerhalb kurzer Zeit zweimal am gleichen Spot attackiert werden kann. Beim letzteren, klar, das ist ein Erfahrungswert aber es kann dennoch passieren.
Für mich eher vorstellbar ist, dass der Stride Mörder die Person war, mit der sie von PC Smith gesehen wurde. Um 00.35 ist dieser Mann noch da, um 00.45 Uhr, als Schwartz und BS Man sowie Pipeman auftauchten, ist er unsichtbar. Hatten Stride und dieser Mann ausgemacht, im Yard aktiv zu werden, könnte er um 00.45 Uhr bereits im Yard gestanden haben, unsichtbar, während diese drei genannten Personen auftauchten. Möglicherweise stand Stride nur am Eingang, um zu schauen, ob die Luft rein ist. Das war sie nicht.
Als sie von BS Man, offensichtlich grundlos, angegriffen wurde (was jedoch auch zum Ripper passen sollte), er sie zu Boden warf, sie leise mehrmals schrie, scheint es mir unmöglich, dass Sie etwas in der Hand oder den Händen hätte halten können. Gefunden wurde dort nichts, was sie hätte verlieren können. Für mich scheint es gut möglich, dass BS Man die Szene einfach verließ, so wie Schwartz als auch Pipeman. Gefunden wurde sie jedoch mit diesen Minzbonbons im Papier in einer ihrer Hände. Sollte da tatsächlich ein Weinstrung in der anderen gewesen sein (Kozebrodsky), hätte sie quasi nach der Attacke von BS Man beide Hände voll gehabt. Zwischen der Attacke von BS Man und ihrer Tötung, gab es also etwas Zeit, diese Dinge in die Hände zu nehmen. Weintraubenstengel wurden tatsächlich noch später entdeckt und sie hatte auch Fruchtflecken auf ihrem Schal. Und es scheint ganz klar, dass Packer ihrem Begleiter welche verkauft hatte. Ich spinne mir jetzt aus, dass sie nach der ersten Attacke, die Bonbons aus einer Tasche holte und ihr Mörder ihr die Weintrauben gab oder wiedergab. Alles vielleicht um sich zu beruhigen oder sich beruhigen zu lassen. Die tödliche Attacke war ganz klar ein schneller und effektiver Blitzangriff. Zeit zum reagieren blieb nicht. An einem Handrücken von ihr, fand man getrocknetes Blut. Gut möglich, dass sie dennoch während dieses schnellen Blitzangriffes, eine Hand Richtung ihres Halses bewegte, ohne jedoch irgendetwas noch abwehren zu können. Nun reagieren wir alle wohl unterschiedlich in solchen Situationen. War sie so schockiert von der vorherigen Attacke und unfähig etwas fallenzulassen? Ging das einfach viel zu schnell dafür? Wie würdet ihr oder ich denn reagieren? Ich denke, meine Reaktion nach solch einem Vorfall wäre, dass ich, gerade eben schon Richtung Hals angegriffen worden, alles fallenlassen würde. Das bedeutet nicht, dass ich das überleben würde aber ich würde wohl so handeln. Aber das würde wohl nur bei jemand sein, der mir absolut fremd wäre. Würde das ein Freund oder Bekannter tun, wäre ich mir nicht sicher, diese Dinge fallenzulassen. Mit diesem Freier, der unsichtbar im Yard stand, muss sie sich auch nach dieser Attacke sicher gefühlt haben, obwohl er ihr vorher nicht zur Hilfe kam. Dazu kommt noch, dass Packer sagte, dass er Sie als auch ihren Begleiter vom Sehen her kannte, er hatte sie schon mehrmals vorher in der Straße bemerkt.
Die Polizei suchte später immer noch nach BS Man und den Mann, den PC Smith sah. Nach Pipeman wurde wahrscheinlich gar nicht mehr gesucht. Es ist möglich, dass Pipeman gefunden wurde, dass liest man auch in Berichten. Schwartz wurde zwar ernst genommen, es könnte jedoch sein, dass seine als auch eventuelle Piepman Aussagen nicht ganz identisch waren.
Aber wie oft erwähnt, die Geschehnisse in der Berner Street bleiben sehr rätselhaft. Auch gut möglich, dass der Ripper diese Location doch nicht ganz so sicher fand, nachdem er Stride getötet hatte. Vielleicht fiel ihm einfach ein, dass die eben in der Straße aufgetauchten Männer, wieder auftauchen könnten, vielleicht sogar mit der Polizei. Also sah er von Verstümmelungen ab.
Zwingend gekannt haben muss sie ihren Mörder nicht aber ich möchte das einfach nicht gänzlich ausschließen. Und Stordfield schrieb auch noch ein wichtiges Wort: Lizzy! Hätte jemand wie Schwartz Lipski statt Lizzy verstanden haben können? So etwas könnte implizieren, dass BS Man, wenn auch nicht als Mörder, sie gekannt haben könnte. Und wenn sie ihn kannte, sich trotz seiner Attacke nicht in Gefahr sah, dann könnte das auch auf jemand anderen zugetroffen haben.
@Stordfield:
Ich sehe nichts in den polizeilichen, gerichtlichen oder gerichtsmedizinischen Untersuchungen, dass darauf hindeutet, dass Stride dermaßen behandelt worden wäre. In einem solchen Falle, hätte sie auch nun wirklich nichts in den Händen halten können.
Lestrade.