Freut mich, wenn´s Euch gefällt!
Ich habe mir gedacht, ich probiere mal eine andere Herangehensmethode aus. (Dutfield´s Yard wäre diesbezüglich auch interessant, aber da ist ja angeblich ohnedies noch dieses bisher unveröffentlichte Foto...)
@ KvN : guter Einwand, aber hier mal ein paar Gegenargumente (kurz zur Darstellung, ist aber vermutlich eh klar: ich habe hier bewusst auf stark spekulative Elemente verzichtet, die der Darstellung dann auch noch einen unnötigen ´Splattercharakter´ verliehen hätten) :
Bezüglich Crow lohnt u.a. ein Blick auf Mrs. Mahoney: Laut
East London Observer, 11. August 1888 sagte sie bei der Inquest aus:
´
Es ist durchaus möglich, dass da ein Körper war, und ich ihn nicht bemerkt habe, denn die Stufen sind sehr weit und komplett im Dunkeln, da alle Lichter (vermutlich Gaslampen im Treppenhaus, Anm.)
, wie üblich, ab 23 Uhr abgedreht waren.´
Mit ´
weit´ muss sie nicht zwangsläufig gemeint haben, dass die Treppen selbst sehr breit waren (geht sich laut Foto auch ned aus), sie kann auch Bezug auf den Treppenabsatz genommen haben. (Auf jeden Fall spricht ihre Aussage, wie einige andere Zeitungsberichte auch (da ist zum Beispiel vom Tatort in einer
Passage (!) die Rede), eher für einen Tatort im Inneren der GYB.)
Zurück zu Crow: Ich habe seinen ´Blick´ auf Bild Nr. 1 bewusst
zu tief gesetzt, damit die Stufen im Bild sind, zudem denke ich, es war zu dieser Zeit noch dunkler im Treppenhaus. Jetzt aber zum vielleicht interessantesten Kriterium: Laut dem Foto und der Illustration von ´
Famous Crimes...´ gab es einen Handlauf (zum Festhalten entlang der Wand) an der Trennwand zwischen den Treppen, den ich bei der Simulation ausgespart habe. Ein solcher scheint mir auch das adäquateste Mittel zu sein, um in einem extrem düsteren Treppenaufgang sicher in die nächste Etage zu kommen. Beim Hochgehen zum ´Landing´ hat Crow eben wahrscheinlich den Körper gesehen, und ihn mit einem schlafenden Sandler gleichgesetzt. Wenn er sich stets am Handlauf festgehalten hat, hatte er am ´Landing´ einen extrem kleinen Radius um die Trennwand, auch was sein Sichtfeld betraf. Wenn er sich also nicht nochmals umgedreht hat, und sein Desinteresse scheint genau dies zu implizieren, halte ich die Chance, dass er die tatsächliche Situation erkannt hätte, (eben auch in Anbetracht von Mrs. Mahoneys Aussagen und der Lichtsituation) für extrem gering.
Die Blutlache ist ein ähnlicher Fall: Laut John Reeves´s Aussage gab es keine Fußspuren am Tatort, folglich war die Lache entweder noch gar nicht da, oder aber niemand ist hineingetreten. Sowohl Mrs. Mahoneys Aussage, als auch der Handlauf machen zweiteres zumindest vorstellbar.
Dass Martha zwischenzeitlich ´bewegt´wurde, halte ich persönlich daher eher für unwahrscheinlich...
Zum Kleid und der Beinstellung: Wie ich dank Isdrasil jetzt noch mal nachgelesen habe, sagte John Reeves laut der
Times bei der gerichtlichen Untersuchung aus, dass Marthas Kleidung ´durcheinander´ (´disarranged´) war, ´als hätte sie einen Kampf (´struggle´, Anm.) mit irgendjemandem gehabt´. Wieso auf Casebook diesbezüglich quasi von einer eventuellen Missionarsstellung die Rede ist, ist mir noch unklar, ich gehe diversen Quellen aber mal nach...
Grüße,
panopticon