hier die rezension:
Alexander Nyffenegger “Der lange Leidensweg der Mary Ann Fairborn”
242 Seiten
Edition Nove, 2006 (
www.editionnove.de)
ISBN: 3-902546-25-5
Selten gelingt es einem Autor einen Roman zu schreiben, der sich so genau an die geschichtliche Vorlage hält, in diesem Fall die Figur der Florence Maybrick, wie das Werk von Alexander Nyffenegger. Lediglich die Namen der Akteure wurden geändert, was in Anbetracht der immer noch anhaltenden Streitigkeiten um das angebliche „Tagebuch von Jack the Ripper“ vielleicht auch ganz angebracht war, um sich klar davon abzugrenzen.
Erzählt wird die Geschichte von Mary Ann, die an Bord eines Schiffes den Baumwollhändler George Fairborn kennen und lieben lernt. Was wie eine Bilderbuchromanze beginnt, endet allerdings im Desaster, denn schon bald verwandelt sich der verständnisvolle und zärtliche Ehemann in ein jähzorniges und von Gewaltattacken geplagtes Monster. Der immense Drogenkonsum und die Liebesaffäre seiner Frau mit einem anderen Mann sorgen dafür, dass er seinen Hass an Prostituierten im Londoner East End auslebt.
Sämtliche Charaktere wurden von Nyffenegger vortrefflich skizziert und die Parallelen zur realen Person der Florence Maybrick sind frappierend – Man merkt, dass der Autor seine Hausaufgaben gemacht hat.
Fazit:
„Das Tagebuch von Jack the Ripper“ neu aufgelegt als packender Roman, der mehr als nur eine fiktive Geschichte erzählt. Ein deutschsprachiges Buch, das sich neben Bloch, Perry, Gordon etc. nicht verstecken muss.