Würgemale frontal und dorsal, eigentlich DAS Zeichen einer Würgeattacke.
Bild Erwürgen dors2
Das alkoholisierte Opfer wurde vom Täter in Bauchlage erwürgt, wobei der Täter rittlings auf dem Rücken des Opfers saß. Nach der Tat drehte der Mörder das Opfer um und “richtete es her” für die Auffindung, ein sog “staged murder”.
Die weißen Punkte bezeichnen von unten nach oben:
Breite Würgemarke rings um den Hals, hervorgerufen durch die fest umschließenden Hände des Täters.
Blutaustritt aus dem Mund.
Blutaustritt aus der Nase
Zum Blutaustritt aus Mund und Nase kommt es, wenn die Luftröhre des Opfers durch den Druck der Hände so stark komprimiert wird, daß sie einreißt. Das einströmende Blut löst in den Bronchien einen Hustenreflex aus. Mit einem letzten, krampfhaften Husten, dessen Druck den der würgenden Hände übersteigt, wird Blut aus Mund und Nase befördert.
Bild Würgemale
Das echte frontale Erwürgen. Nur die Daumen des Täters üben festen Druck auf Halsgefäße und Luftröhre des Opfers aus, seine restlichen Finger umschließen den Hals und dienen als Gegenlager. Das Opfer wehrte sich, so mußte der Täter seine Daumen mehrfach ansetzen, wodurch mehrere Umpositionierungsabdrücke entstanden.
Zu obduzierende Leichen werden nach den Crime-Scene-shots und der in situ erfolgenden Spurensicherung (Haare, Fasern, Fremdkörper etc.) in das Schauhaus oder ein anderes forensisches Institut gebracht. Nach der dort nochmals stattfindenden äußeren Inspektion werden sie gewaschen, um bislang verdeckte Spuren zu finden. Was seht Ihr nun an dieser Leiche?
Richtig! Nasse Haare, das Relikt des Waschens, die Tücher sind nichts anderes als Trockentücher. Ihr habt Euch bestimmt schon mal gestoßen und Euch dabei ein saftiges Hämatom geholt. Zuerst ist der Fleck rot, dann tiefrot und wird innerhalb der nächsten 2 Tage schön blau-violett. Dann verblaßt er langsam und wird grünlich, zum Schluß aber gelb. Dies beruht auf dem Abbau des Porphyrin-Ringes in unserem roten Blutfarbstoff Hämoglobin im Gewebe zu Bilirubin (blau-rot), Biliverdin (grünlich) und Urobilin (gelblich). Unter Sauerstoffzufuhr, denn Ihr atmet ja weiter, dauert dieser Prozeß bis zu 3 Wochen, abhängig von der Größe der Gewebeschädigung. Leichen aber atmen nicht mehr, der Vorgang geschieht viel schneller und stoppt auf der Bilirubin-Stufe. In der Tat sind solche typischen Hämatome schon nach einem Tag fast schwarz-violett, da ohne Sauerstoff das Bilirubin nicht weiter katabolisiert werden kann.
Die kleinen Blutspuren auf den Tüchern mögen von kleinen Hautverletzungen herrühren. Ihr könnt Euch vorstellen, daß nicht jeder Täter sich vor der Tat die Fingernägel schneidet. Man findet dann am Rand der Würgemale kleine, sichelförmige Einrisse, die genau daher kommen.