Hi Red Baron und alle,
das Buch ist gut zu lesen und interessant. Der Autor hat sich Mühe gegeben, seinen Verwandten ausführlich zu recherchieren und der Leser kann den einzelnen Resercher-Arbeiten ganz gut folgen. Allerdings hätte das ohne die Verbindung zu Jack wohl kein verkaufbares Buch gegeben
Die Art der Recherchearbeiten ist wirklich gut dargestellt - darauf baut das Buch auch ein wenig: Immer wenn nach einer Verbindung gesucht wird, wird auch irgendwas gefunden - und das macht dann die Verdächtigkeit aus.
Allerdings ergibt das für Jack-Resercher natürlich auch den "bisschen too much"-Effekt - too good to be true.
Über die Mordopfer, den Tathergang, Polizeiarbeit und vieles mehr wird gar nicht oder spärlich berichtet. Viele andere Fragen ( z. B. was war mit den Opfern nach Kelly, gehören sie dazu oder nicht...?) werden gar nicht besprochen.
Wie immer: Beweise? - Zu dünn!
Bei mir hat das Buch einen unfertigen Eindruck hinterlassen. (Man besser raus mit dem Buch bevor wir Widersprüche finden?) Die Autoren bauen vielleicht darauf, dass andere Resercher da jetzt hinterhaken? (was ganz sicher passiert und ja wohl auch schon läuft)
Aber ein besserer Verdächtiger als Sickert allemal - und auch ein besser geschriebenes Buch. Ich hab´s jedenfalls ganz gern gelesen. Ein gesundes Misstrauen ist aber wohl nicht fehl am Platz.
Für mich das Highlight: Die Vorverurteilungen des Buches durch manche Kommentare auf dem Casebook. Manche hatten das Buch schon auseinandergenommen, bevor sie es gelesen hatten... Vielleicht weil einfach nicht sein kann, was nicht sein darf: Dass irgendwann aus einer völlig unbekannten und unvermuteten Quelle die Lösung auftauchen könnte, ohne dass vorher irgendein "Experte" befragt wurde...?