Autor Thema: Noch am Leben ??  (Gelesen 10822 mal)

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Red_Baron

  • Gast
Noch am Leben ??
« am: 17.01.2005 11:04 Uhr »
Hallo alle zusammen,

versteht mich jetzt bitte nicht falsch. Es geht mir nicht um eigene morbide Gedanken, sondern um die Psyche des Täters.

Alle Ärzte sagen, dass die Verstümmelungen nach dem Tod zugefügt wurden.

Ich persönlich glaube, dass die armen Seelen noch am Leben waren als er begann. Der Kick war das langsame dahinsiechen und die völlige Kontrolle über Leben und Tod.

Und darum denke ich auch, dass er bei Stride nicht getört wurde, sondern das Sie zu "plötzlich" verstarb.

Was meint Ihr ??

Viele Grüsse
RB

Scharfnase

  • Gast
Nicht mehr am Leben!
« Antwort #1 am: 17.01.2005 11:41 Uhr »
Hi Red_Baron,

ich halte es für abwegig, dass die Opfer während der grausamen Verstümmelungen noch am Leben gewesen sein sollen. Das haben die obduzierenden Ärzte so festgestellt und wir können wenigstens hier auf ihren Sachverstand vertrauen. Außerdem ging bislang niemand von dieser Möglichkeit aus.

Darüber hinaus hat der Mörder gerade darauf geachtet, dass die Opfer nicht mehr am Leben waren. Er hat die Kehle bis aufs Rückrad hinunter durchtrennt, was zum sofortigen Tode führt. Es ging auch nicht darum, seine Opfer zu quälen, sonst hätte er eine langsamere Tötungsweise gewählt. Es ging ihm um vollständige Kontrolle über die Opfer, die er nur erreichte, wenn diese schon tot waren. Danach konnte er mit ihnen dann anstellen, was er wollte. Sie verstümmeln, entwürdigen und ihrer Geschlechtsorgane berauben. Ein Akt, um die Frauen über den Tod hinaus zu demütigen. Darum ging es ihm wohl.

Gott zum Gruße,
Scharfnase

Red_Baron

  • Gast
Re: Nicht mehr am Leben!
« Antwort #2 am: 17.01.2005 12:03 Uhr »
Zitat von: "Scharfnase"
Hi Red_Baron,

ich halte es für abwegig, dass die Opfer während der grausamen Verstümmelungen noch am Leben gewesen sein sollen. Das haben die obduzierenden Ärzte so festgestellt und wir können wenigstens hier auf ihren Sachverstand vertrauen. Außerdem ging bislang niemand von dieser Möglichkeit aus.



Hallo Scharfnase,

...das bisher niemand von der Möglichkeit ausging heisst ja nicht, daß es nicht sein kann. Was mich noch interessiert ist: Wie konnte ein Arzt das sicher feststellen. Heute kann ich mir das vorstellen, aber damals ??

Hmm, also doch jemand für den nicht die Tötung an sich wichtig war sondern das danach ?? Hmm, Hmm, Hmm also für mich ergeben sich zwei völlig verschiedene Persönlichkeiten je nach Handlungsweise.

Ist es so wie du sagst habe ich vielleicht einen kühlen, zurückhaltenden, unauffälligen Menschen...

Anders herum betrachtet vielleicht eher einen impulsiven, leidenschaftlichen, extrovertierten Menschen...

... ich könnte mich Dir anschliessen, aber dann war es keiner der bisher Verdächtigten, oder ist das zu gewagt  :?:

Nachdenklich
RB

Dronte

  • Gast
Nachweis postmortaler Verletzungen
« Antwort #3 am: 19.03.2005 11:56 Uhr »
Hi
Ist eigentlich ganz einfach. Wird ein Mensch vor dem Tode verletzt, pumpt das noch schlagende Herz Blut aus den verletzten Gefäßen ins umliegende Gewebe, welches dadurch anschwillt und sich als deutliche Hautrötung abhebt. Pumpt das Herz nicht mehr, ist die Verletzung also postmortal, kommt es nicht zu dieser Rötung. Dies war schon zu JtR's Zeiten bekannt. Heutzutage wird die Histamin (Gewebshormon)- und Serotonin (Neurotransmitter) -Konzentration in der Umgebung einer Verletzung gemessen. Ein noch lebender Körper reagiert auf Verletzung innerhalb von Sekunden mit einem Anstieg der besagten Konzentrationen.
Ergebnis nach Lektüre der Autopsieberichte: Nur die spärlichen Abwehrverletzungen einiger Opfer waren prämortal, alle anderen wurden ihnen nach dem Tode zugefügt.
Gruß

Red_Baron

  • Gast
Noch am Leben ??
« Antwort #4 am: 21.03.2005 08:48 Uhr »
Vielen Dank für die Erklärung. Das verstehe ich.

Viele Grüsse
RB

allerteuerste

  • Gast
Noch am Leben ??
« Antwort #5 am: 13.07.2005 20:00 Uhr »
auf dronte ist eben verlass!!! :D


PS: wie kann man die Histamin (Gewebshormon)- und Serotonin (Neurotransmitter) -Konzentration messen? mit blutuntersuchungen?

Dronte

  • Gast
Nachweise
« Antwort #6 am: 13.07.2005 21:59 Uhr »
Hi allerteuerste
Die Nachweise von Histamin und Serotonin erfolgen mittels eines sog. ELISA-Testes (enzyme-linked immunosorbent assay). Dieser ist eine sehr genaue quantitative immunbiologische Nachweismethode.
Zu dem zu Testserum werden mit Farbstoffmolekülen markierte Antikörper gegen die zu testende Substanz gegeben. Ist die Substanz vorhanden, so binden diese Antikörper an sie. Gleichzeitig aber müssen Referenzproben mit unterschiedlichen, bekannten Konzentrationen der Testsubstanz aufgebracht werden. Auch hier erfolgt Bindung der farbmarkierten Antikörper.
Die Farbigkeit der Farbstoffmoleküle wird aber erst sichtbar, wenn diese mittels eines spezifischen Enzyms von den Antikörpern gelöst werden.
Dies ist der zweite Schritt des Tests.
Je mehr Antikörper an die Testsubstanz gebunden haben, d.h. je höher ihre Konzentration ist, desto bunter wird die Lösung nach der Zugabe des Enzyms. Die nun farbige Testlösung wird mit den Referenzlösungen bekannter Konzentration verglichen, entweder durch Augenschein (Farbvergleich wie beim Urinstäbchen) oder genauer mit einem Photometer.
Klar?
Nicht klar!
Du wirst mir jetzt die Frage stellen, ob ALLE Farbstoffmoleküle von den Antikörpern durch das Enzym gelöst werden.
NEIN, und genau DAS ist der Trick bei dem Test.
Das Enzym löst den Farbstoff nur bei DENJENIGEN Antikörpern, die an das Substrat, sprich die Testsubstanz, gebunden haben. NICHT bei den noch frei in der Lösung umherschwimmenden ungebundenen AK.
Bingo!
Wo die Testsubstanz herkommt, Urin, Blutserum, Abstrich, ist eigentlich egal, es dürfen nur keine korpuskulären Anteile mehr vorhanden sein.
Gruß

allerteuerste

  • Gast
Noch am Leben ??
« Antwort #7 am: 14.07.2005 10:40 Uhr »
danke schön für die ausführliche antwort.  :D