hallo, lestrat.
das buch heißt: "The Autobiography of Jack the Ripper" von James Carnac (angeblich!!!!!). es ist interessant zu lesen, aber letztlich auch ziemlich (wie soll ich sagen?) windig. ich glaube seit Matters "Dr. Stanley" gab's das nicht mehr, dass sich zu beginn die grundlegende frage stellt, ob es den verdächtigen überhaupt wirklich gegeben hat. es sind drei teile in einer art selbstbiographie, die 2007 aufgetaucht ist. der erste teil ist nicht schlecht, er handelt von Carnacs jugend, dem gewaltsamen tod seiner eltern und sein daraus resultierendes trauma. beim 2. teil beginnen dann schon die zweifel. man könnte hier das bekriddeln, was schon über das maybrick-tagebuch gesagt wurde: von einem derartigen insidertext erwartet man doch irgendwie 2-3 bis dato völlig unbekannte details, aber pustekuchen. der autor hangelt sich nur stocksteif-stur an den ohnehin bekannten fakten entlang. im teil 3 wird's dann richtig abenteuerlich. Carnac hatte nach dem kelly-mord einen unfall und verlor ein bein. nun ist er ein alter mann und sieht seine vermieterin das manuskript lesen. aus angst sie könnte ihn ans messer liefern, beschließt er sie umzubringen. das geht allerdings in die hose. gas ist ausgedrungen und er tapst mit einer kerze herbei. am ende erfährt man noch, dass er sich ausversehen selbst gegrillt hat. spätestens hier wird es ziemlich unglaubwürdig. z.b. warum sollte er das manuskript beenden und einem vertrauensmann aushändigen, nur minuten bevor er den mord begehen will etc...? Paul Begg hält am ende ein mehrseitiges fazit, in dem er u.a. sagt, er glaube nicht an die echtheit, sondern dass Sydney Hulme Beaman (der ursprüngliche "finder") es irgendwann zu beginn des 20. jahrhunderts selbst erfunden und geschrieben hat.
gruss m.