Autor Thema: Wie oft war er unterwegs?  (Gelesen 8972 mal)

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Offline Phil

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Wie oft war er unterwegs?
« am: 15.05.2013 02:28 Uhr »
Verzeihung, falls es dieses Thema schon einmal gab...

Habe soeben mit einem Freund "From Hell" gesehen. Er liest im Moment für das Studium den Comic, hat mich dadurch wieder angefixt und nachdem ich den Film letzte Woche noch einmal seit langer Zeit wieder gesehen habe, haben wir ihn uns heute noch einmal gemeinsam angeguckt und diskutiert (obwohl er nicht so in der Materie drin ist wie ich).

Dabei kam mir ein Gedanke, der mir zugegebenermaßen vorher noch nie so gekommen war: Man spricht immer von den kanonischen Fünf. Schön und gut, ich stimme dem quasi zu. Es wurden schon Diskussionen darüber angestellt, ob die fünf Damen sich kannten, wie ihr Verhältnis zueinander war, dass der Standort der Tatorte eine gewisse Verbindung miteinander aufweisen kann etc.

Außerdem haben wir darüber geredet, wie oft und viel Glück der Ripper bei seinen nächtlichen Aktionen gehabt hat, ohne gesehen oder erwischt zu werden - und das manchmal obwohl er wirklich knapp davor war.

ABER (und wie gesagt, darüber habe ich noch nie nachgedacht, weil ich es irgendwie einfach nie getan habe): Wie oft war er wohl Nachts unterwegs, OHNE Erfolg zu haben? Wie oft war es ihm zu riskant oder wie oft wusste er, dass er gesehen worden war und ließ deswegen von einem Mord ab? Wie oft war ihm der Ort, der Umstand, die Zeit zu riskant? Wie oft stand er davor jemanden zu ermorden (ähnlich wie im Stride-Fall!) und wurde unterbrochen oder abgelenkt oder fand nicht die nötige Ruhe?

Man konzentriert sich zu oft auf die Daten der Morde, jene gewissen Daten und versucht von diesem Standpunkt aus etwas herauszufinden. Wer weiß, ob er nicht eine Woche, einen Tag zuvor oder danach schon wieder auf der Pirsch war und kurz davor war, wieder loszulegen? Und was muss es bei ihm ausgelöst haben, dies nicht in Ruhe tun zu können? Macht das Double-Event in diesem Zusammenhang vielleicht mehr Sinn? Er wurde bei der ersten unterbrochen (m.M. nach generell sowieso sexuelles Interesse) und musste es bei der zweiten richtig ausleben. Was, wenn er vielleicht sogar jedes Wochenende unterwegs war und nur selten die Chance bekam zuzuschlagen? Oder hätte er dann wohl jede Vorsicht vergessen lassen und hätte trotzdem gemordet? Und erscheint unter dem Aspekt der Mord an Alice McKenzie vielleicht sogar in einem ganz anderen Licht, weil er wieder irgendwie unterbrochen wurde? (Und das nachdem er sich immer weiter steigern konnte und zuletzt sogar MJK in einem geschlossenen Raum in Ruhe auseinander nehmen konnte!)

Was denkt ihr darüber? Ist es wohl in irgendeiner Art relevant? Bin gespannt auf eure Meinungen.

LG,
Phil
"Happiness ain't at the end of the road, happiness IS the road" (Zitat aus dem gleichnamigen Lied von Marillion; Lyrics: Steve Hogarth)

Offline Lestrade

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #1 am: 15.05.2013 10:35 Uhr »
Hallo Phil,

Ich gehe davon aus, dass der Ripper schon längere Zeit die Gegend des East End gestalkt hatte. Wohlmöglich jahrelang und mit zunehmender Intensität. Ehe es zu einem ersten Angriff, geschweige denn zu einem Tötungsdelikt kam, war sicherlich eine Menge Wasser die Themse heruntergeflossen. Auf dem Höhepunkt, also um die Zeit der Kanonischen Fünf, dürfte er sicherlich die meisten Nächte unterwegs gewesen sein. Ich würde auch wetten, dass er ein Nachtmensch war, was aber nicht bedeutet, dass er auch regelmäßig am Tage unterwegs gewesen war bzw. gesehen wurde. Die nächtliche Zeit wird aber definitiv überwogen haben. Nun wird es immer mal wieder Zeiten oder Tage gegeben haben, wo er das weniger ausgeführt haben wird, sprich Krankheit oder diverse Handicaps bzw. (und das passt zum Typ JtR) auch Aufenthalte in Anstalten oder Gefängnissen.

Bis solche Phantasien in die Tat umgesetzt werden, vergehen sehr viele Jahre. Diese Täter fangen klein an und bewahren sich diese Option durchaus auch für später auf, für Zeiten, an denen sie ihre Phantasien bereits zum größten Teil umgesetzt haben.

Nun wissen wir, dass der Ripper an Wochenende oder Feiertagen zugeschlagen hat und resümieren daraus, dass er in der Woche arbeiten gewesen war und am Wochenende seine freie Zeit nutzte. Natürlich ist dies naheliegend aber auch fatal, sich keine Alternativen für dieses Szenario zu suchen. Wie wir wissen, nehmen sich diese Art von Täter auch Trophäen mit, sprich Schmuck oder Kleidungsstücke und natürlich auch Körperteile/Organe. So auch im Ripper- Fall. Ein solcher Täter braucht entweder ein gutes Versteck, um diese Trophäen zu verbergen oder er lebt alleine und ist somit sicher vor Entdeckung. Dass ändert jetzt noch immer nichts an seinem Arbeitsrhythmus und noch immer gilt die erste, oben erwähnte naheliegende Variante, aber es würde genauso gut funktionieren, wenn ein solcher Täter nur an den Wochenende oder Feiertagen alleine ist. Und das, so glaube ich, war bei Jack the Ripper der Fall. Er war nicht die ganze Woche über alleine, sondern es boten sich für ihm am Wochenende die Gelegenheiten alleine zu sein. Dafür hätte er nicht arbeiten müssen. Vielleicht war dies nicht an jedem Wochenende und jedem Feiertag so aber sicherlich regelmäßig. Und diese Konstellation gehörte auch zu seiner Entscheidung, ob er nun bei seinen nächtlichen Aktionen zuschlägt oder nicht. Natürlich gab es noch viele weitere Entscheidungskriterien aber ein sicherer Rückzugsort hatte bei ihm sicherlich Priorität. Hätte er ihn immer gehabt, zu jeder Zeit, dann wären die Mordintervalle noch viel kürzer gewesen. Davon bin ich überzeugt. Er wird auch dann unterwegs gewesen sein, wenn er wusste, dass er nicht morden kann. Dann wird er sich auch wieder seine üblichen, früheren Attacken und Bedrohungen an Prostituierten ausgeführt haben, sprich von hinten überfallen, würgen, mit dem Messer bedrohen, Angst einjagen, zu Boden werfen etc. oder auch an frühere Tatorte zurückgekehrt sein, um das erlebte immer wieder erneut nachzuspüren. Ich bin überzeugt, dass vor der Mordserie und auch während dieser, viele Ripper- Angriffe gar nicht gemeldet wurden. Er schlug zu, wenn seiner Meinung nach alles passte. Bei Stride hatte er Pech und sicherlich wird es Frauen (Prostituierte) gegeben haben, die ihm gerade so entkamen und einer Attacke ausweichen konnten oder gar noch rechtzeitig mit ihm gestört wurden. Ich kann mir gut vorstellen, dass richtig betrunkene Prostituierte überhaupt nicht mitbekamen, was da um sie herum passierte und sie letztendlich gerettet wurden, weil er sich es noch einmal überlegte oder plötzlich jemand in der Szenerie auftauchte und der Ripper vom Opfer abließ. Oder die Opfer empfanden ihn als verdächtig und ließen sich nicht auf ihn ein.
Der Ripper agierte schnell und eilig und risikoreich. Er wollte schnell töten, um eilig an sein eigentliches Ziel zu gelangen, den Verstümmelungen und den Organen des Unterleibs. Das war sein Sex, darum ging es ihm. Nur bei Kelly bot sich die Gelegenheit, dass zu machen, was nahe an seiner Endphantasie lag. Was wir bei Kelly sehen, daraus bestand seine Phantasie und seine Sexualität. So sah der Ripper im Kopf aus. So sah seine Handschrift aus. Unheilbar gestört. Wir wollen immer wissen, wer der Ripper war, dabei müssen wir nur auf Kelly schauen, um es zu sehen. Er konnte auf der Straße nur schnell, eilig und risikoreich agieren, wenn es für ihn alles passte und dies wird nicht immer der Fall gewesen sein, eher seltener aber der Versuch, diese Konstellation zu erreichen, wird immerwährend präsent gewesen sein. Da gab es Tage, da konnte er sich nur fit halten und da gab es Tage, da wusste er, dass er morden kann.

Wie oft war er unterwegs? So lautet die Frage.

Meine Antwort:

Nahezu jede Nacht!

Beste Grüße, Lestrade.
« Letzte Änderung: 15.05.2013 11:42 Uhr von Lestrade »
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Offline Shadow Ghost

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #2 am: 15.05.2013 13:59 Uhr »
Ich denke auch, dass der Ripper viele Nächte unterwegs war.

Wir können ja davon ausgehen, dass er wohl mindestens vier-fünf Nächte unterwegs war; je nachdem ob man Martha Tabram als sein Opfer zählt oder nicht. Zumindest bei den Opfern bis Kelly kann man von einer gewissen Ähnlichkeit der Opfer sprechen (z.B. Alter, Profession). Nun ist es aber unwahrscheinlich, dass er nur diese wenigen Nächte unterwegs war und immer ein passendes Opfer fand, das seinen Vorstellungen entsprach; und selbst wenn er jede Nacht eine gefunden hätte, hätte sich wohl nicht jede Nacht eine passende Gelegenheit ergeben. Also ist es nicht unvernünftig anzunehmen, dass er mehr als eben jene vier-fünf Nächte unterwegs war.

Wenn wir uns die Wetterverhältnisse der Tat-Tage ansehen, so waren es meist feucht-kalte Tage (ich meine mich zu erinnern, gelesen zu haben, dass es so war). Äußere Umstände, bei denen sich Frauen also nicht gerne nachts draußen herumtreiben, sondern nur, wenn es unbedingt sein muss, wenn sie ihr Geld für eine Unterkunft noch nicht haben, wenn sie demnach auch nicht allzu wählerisch oder zögernd sein konnten, wenn aber auch nicht viele andere Menschen unterwegs waren. Das ist die ideale Gelegenheit für den Ripper. Schlechtes Wetter! Und außer denen, die keine andere Wahl haben, sind nicht viele Menschen unterwegs!

Ich denke auch, dass er zu Zeiten "erhöhter Wachsamkeit in der Nachbarschaft" eher unauffällig war, d.h. in den Nächten nach einer Tat, wenn die Polizei und die Anwohner aufmerksamer waren. Auch kann ich mir vorstellen, dass er nach einer Tat, diese erst einmal verarbeiten musste. Wenn man den Psychologen und Profilern glauben schenken mag, sind solche Täter ja nach einer Tat erst einmal über sich selbst erschrocken (wer wäre das nicht) und müssen diese Tat erst einmal "verdauen". Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in dieser Zeit gleich wieder los zieht. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, überhaupt erst jemanden zu töten, von daher sind diese Punkte Spekulation.

Ich denke auch, dass der Ripper nicht bei jedem Versuch, den er begonnen hatte, gleich Erfolg hatte, sprich mordete. Es sollte doch etliche misslungene Versuche geben, eine Frau in eine dunkle Ecke zu locken; Versuche, bei denen sich die Frau wehren konnte oder ihr jemand zur Hilfe kam. Ich denke, es wäre wertvoll, solche Fehlversuche aufzuspüren und genauer zu untersuchen. Dabei stellt sich mir die weitere Frage: Waren alle Frauen, bei denen es der Ripper versucht hat, Prostituierte bzw Frauen, die man leicht dafür halten konnte, oder hat er auch "Fehler" gemacht, d.h. Frauen angegangen, die nicht in diese Kategorie fallen? Ich spreche jetzt von Vorfällen, wie mit Sarah Lewis in der Bethnal Green Street und ähnliche. Es wäre sicher auch lehrreich, solche Fälle mit "abweichendem Verhalten" zu untersuchen. Aber das führt jetzt wohl zu sehr off-topic...

Fazit: Ja, ich denke, der Ripper war mehr Nächte unterwegs als nur die Tat-Nächte, einfach aus Gründen der Wahrscheinlichkeit. Meine Schlecht-Wetter-Hypothese ist zugegebenermaßen ad hoc aufgestellt, verdient aber eine weitere Untersuchung, vielleicht findet sich ja ein Muster.
Ich denke allerdings nicht, dass der Ripper jede Nacht unterwegs war. Zwei mögliche Gründe habe ich angeführt, weitere lassen sich bestimmt finden.

Viele Grüße,
Shadow Ghost

Andromeda1933

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #3 am: 15.05.2013 14:04 Uhr »
Hi Phil!
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gehst Du davon aus, dass er sehr viel öfter unterwegs war um zu morden, jedoch nicht dazu kam (aus vielerlei Gründen)?
Im East End gab es so viele kleine verwinkelten Gassen, keine Übersicht, jederzeit konnte jemand um die Ecke kommen. Das könnte ihn das eine oder andere Mal zurück gehalten haben.

Nimm mal die kanonischen Fünf (die ich selbst als solche nicht anerkenne), das waren also 5 Morde in 4 Nächten, an 3 verschiedenen Wochentagen. Freitag, Sonnabend, Sonntag, ich konnte darin noch nie ein „System“ sehen. Außerdem gab es damals keine 5-Tage-Woche. Und hier sehe ich in Lestrades Anmerkung etwas wichtiges. Es war wohl nicht so, dass er an diesen Tage „frei“ hatte, sondern dass er „frei“ war. Die Ursache dafür kann vielschichtig sein.
Meiner Meinung nach war er in sehr vielen Nächten unterwegs und vielleicht bekam er „so ganz nebenbei“, ohne es gezielt studiert zu haben, ein Gefühl dafür, wo, um welche Zeit, wie viele Frauen und Polizisten unterwegs waren. Einen flüchtenden Ripper hat wohl nie jemand gesehen, er wusste gut, um welche Zeit er durch welche Straße laufen konnte – und er hatte irrsinniges Glück!

Hallo Shadow,

kann mir nicht so recht vorstellen, dass des Nachts viele Frauen (noch dazu allein) unterwegs waren, die NICHT auf Freiersuche waren. Egal bei welchem Wetter.
« Letzte Änderung: 15.05.2013 14:50 Uhr von Andromeda1933 »

Offline Shadow Ghost

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #4 am: 15.05.2013 15:50 Uhr »
Hallo Shadow,

kann mir nicht so recht vorstellen, dass des Nachts viele Frauen (noch dazu allein) unterwegs waren, die NICHT auf Freiersuche waren. Egal bei welchem Wetter.

Ja, Andromeda, da magst Du recht haben, und ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.

Ein Punkt meines Posts war,dass es auch Frauen gegeben haben dürfte, die keine Prostituierten waren, sondern welche, die von oder zur Arbeit gingen (Liz Long?), noch Besorgungen machen mussten (Elizabeth Mahoney), oder unterwegs zu Freunden waren (Sarah Lewis). Es gab sie also schon, die Nicht-Prostituierten, die nachts unterwegs waren und dem Ripper über den Weg hätten laufen können, und bei denen dieser von seinem "Muster" hätte abweichen können.

Mein anderer Punkt war der Einfluss des Wetters auf Täter und Opfer. Es ist anzunehmen, dass bei schlechtem Wetter einfach weniger Leute unterwegs (oder vor dem Haus) gewesen sein dürften, und somit die Gefahr der Entdeckung geringer war. Zum anderen dürften die Frauen, die eben bei schlechtem Wetter noch auf der Suche nach einem Freier waren, unbedingt einen Freier gesucht haben, ohne groß wählerisch sein zu können. Zum einen, weil wie gesagt weniger potentielle Kunden unterwegs waren, zum anderen, weil sie unbedingt Geld für eine Unterkunft benötigt haben. Die Alternative die Nacht im Freien zu verbringen, wie es Jack London in "Menschen am Abgrund" beschrieb, dürfte bei schlechtem Wetter noch weniger eine Alternative gewesen sein als bei gutem. Beides erhöht die Chancen des Rippers.

Wie dem auch sei, der Einfluss des Wetters war nur so ein Gedanke, den ich eben zu einer Hypothese zu formulieren versuchte, ob diese etwas nützt oder nicht, muss sich zeigen. Vielleicht war es ein Fehler in meinem letzten Post zwei Hypothesen vermischt zu haben, die "Schlecht-Wetter-Hypothese" und die "Abweichendes-Verhalten-Hypothese", die eh off-topic war.

Andromeda1933

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #5 am: 15.05.2013 16:40 Uhr »
Nee Shadow, das mit dem (schlechten) Wetter ist schon eine Idee. Es hat auch den praktische Wert, dass die ohnehin schon dürftigen Lichtverhältnisse noch schlechter wurden. Schon kleine Diebe mögen die Dunkelheit, umso mehr wohl auch „Jack“.
Sicher hast Du recht damit, dass nachts auch andere Leute unterwegs waren, allein schon die Schwestern etc. aus dem London Hospital. Bei schlechtem Wetter dürften sich zumindest auch weniger Menschen „die Füße vertreten“ haben. Und die ärmsten der Prostituierten waren bei Mistwetter sicher auch bereit, einen durchnässten Freier an sich heran zu lassen. Hauptsache, es kamen ein paar Pennies für Gin zusammen.

Offline Lestrade

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #6 am: 16.05.2013 07:22 Uhr »
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Offline Phil

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #7 am: 16.05.2013 11:10 Uhr »
Die Ideen haben etwas für sich.
Er ging los, wenn das Wetter schlecht war, weil dann weniger Leute unterwegs waren und die Prostituierten ihn eher mitgenommen hätten. Er ging an Wochenenden und Feiertagen los, vielleicht weil er dann zu Hause auch freie Bahn hatte - unabhängig davon, ob er arbeitete oder nicht.
Dass er öfter unterwegs war, denke ich auch. In Whitechapel kannte er sich aus, entweder weil er dort lebt und/oder sich so oft in den Straßen herumgetrieben hat. Sicher hat er auch viele Frauen angesprochen, die nicht mit ihm mitgegangen sind oder die mitgegangen sind, wo es ihm jedoch in der Situation zu riskant und gefährlich schien zuzuschlagen. Wie sich das auf seine perverse Mordlust ausübte? Interessant wäre hierbei der Aspekt, ob er bei der Suche nach Opfern mehr negative Erlebnisse hatte als positive - er muss eine immense Wut bzw. Last mit sich rumgeschleppt haben, die nicht spurlos an der Psyche vorbeigeht und die auch Mitmenschen aufgefallen sein könnte. Allein in einer Nacht hatte er mal wieder Erfolg, konnte jedoch zum eigentlichen Sinn des Mordes - den Verstümmelungen - nicht übergehen, weil er gestört wurde. Statt wie sonst nach einer Schlappe nach Hause zu laufen, MUSS er jetzt seine angestauten Emotionen loswerden - an Kate Eddowes. Und die trifft es dann umso schlimmer. Wobei er wahrscheinlich auch Stride schon wieder schlimmer zugerichtet hätte als Chapman, schließlich steigerte er sich ständig.
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Offline Lestrade

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #8 am: 16.05.2013 11:38 Uhr »
Würde ich so unterschreiben!
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Offline Phil

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Re: Wie oft war er unterwegs?
« Antwort #9 am: 16.05.2013 12:07 Uhr »
Danke!  ;)
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