Inhalt:Ein hoher Polizeibeamter begeht Morde, die ihn als *Jack the Ripper* in die Geschichte eingehen lassen. Doch auch in der Position ist es gar nicht so einfach, sich die Ermittler vom Leib zu halten. Und dann ist da noch ein nicht ganz unkompliziertes Privatleben…
MeinungEndlich einmal ein realistischer Histo-Roman – wo sonst emanzipiert Frauen und weichgespülte Polizisten wie Perrys Pitt regieren, erzählt *Abstecher in Whitechapel* von Standesdünkel und dem Dreck der Straße.
Man merkt, dass der Autor sich Gedanken um die Morde des Rippers und seiner Motive gemacht hat, und sorgfältig recherchierte. So wirklich überzeugte mich gerade das Motiv für den ersten Mord aus einer Mischung aus Trunkenheit und Frust nicht gerade, allerdings ist es natürlich auch schwerer, Jack the Ripper eine Biographie und Gedanken zu verleihen als seine Taten als die Seite der Ermittler zu beschreiben. Die Beschreibung der Morde ist zwar recht genau, ist aber nicht so bluttriefend, dass sie eklig wirken.
Durchaus amüsiert war ich über das Privatleben und speziell dem Hass auf die Großmutter, der so weit geht, dass er überlegt, waum er ihr nicht zum Frühstück das Messer in den Hals rammt, sich aber dann doch noch besinnt und der alten Dame eine Orientreise auf der Sonnenseite des Schiffs spendiert – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber auch ohne sie kann man sein Leben unmöglich als langweilig bezeichnen.
Fazit:*Abstecher nach Whitechapel* überzeugt sich einen präzisen Schreibstil, der das viktorianische London wieder auferstehen lässt.
Handlungsort: London
Handlungzeit: Schwerpunkt Herbst 1888
Broschiert: 184 Seiten
Verlag: Edition Winterwork; Auflage: 1 (10. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3864680484
ISBN-13: 978-3864680489
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 13 x 1,2 cm
Original-Rezi:
http://nomasliteraturblog.wordpress.com/2012/08/05/abstecher-in-whitechapel-ein-jack-the-ripper-roman/