Autor Thema: Andrew Cook - Jack the Ripper : Case Closed  (Gelesen 7656 mal)

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Offline panopticon

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Andrew Cook - Jack the Ripper : Case Closed
« am: 30.09.2009 00:49 Uhr »
Hat (schon) irgendjemand Andrew Cooks „Jack the Ripper: Case Closed“ gelesen?
Der Titel klingt ja irgendwie vertraut, daher aber auch eher nach absurden Geschichten Marke Cornwell.  :'(
Ich habe das Buch gerade im Internet gefunden und gesehen, dass es erst dieses Jahr erschienen ist....

Was ich  bisher darüber gelesen habe (für all jene, die bisher auch noch nicht von diesem Buch gehört haben):

In diesem Buch vertritt Cook angeblich die ja nun nicht wirklich neue, aber nach wie vor mehr als skurril anmutende These, der Serienmörder Jack The Ripper sei eine Erfindung der Medien zur Steigerung ihrer Auflagen (allen voran: der „Star", der als erste Zeitung öffentlich eine Verbindung zwischen den Morden an Emma Smith, Martha Tabram und Polly Nichols herstellte). In Wirklichkeit handle es sich um einzelne Verbrechen verschiedener Täter, die in keinerlei Verbindung zueinander stehen -  die Morde nach dem an Nichols seien einfach von Trittbrettfahrern begangen oder als Rippermorde inszeniert worden, um vom jeweils wahren Täter abzulenken.
Der „Dear Boss" Brief sei viel weniger der „Scherz" eines Journalisten, als vielmehr dessen bewusster Versuch, der Bevölkerung eine Verbindung zwischen den Verbrechen zu suggerieren. Hier soll sich Cook auf das Gutachten einer Handschriftexpertin stützen, die im Verfasser des Briefes den „Star"-Journalisten Frederick Best ausgemacht haben will. Der „Star" sei erst kurz vor den Morden erstmals erschienen, und die Morde kamen daher für ihn gerade zur rechten Zeit.
Des Weiteren soll sich Cook auf  späte (eigentlich ohnedies bekannte) Aussagen mehrerer Ermittler berufen - in wie fern er aber meint, dies würde seine „komplett zusammenhanglose Singularmorde"- Theorie untermauern, will mir zumindest ohne bisheriger Lektüre des Buches in keiner Weise einleuchten. (Superintendent Thomas Arnold: Er habe nie geglaubt, dass Kelly ein Opfer des Ripper´s war; Percy Clark über die Morde an den kanonischen Fünf : „I think perhaps one man was responsible for three of them. I would not like to say he did the others.“)

(Mögliche) Täter für die einzelnen Morde soll das Buch angeblich jedoch keine parat haben, dafür Beispiele für Mordserien aus der Kriminalgeschichte, hinter denen man ein und den selben Täter vermutete, die aber lediglich aus einem „Initialzündungsmord" und mehreren „Copycat"-Taten bestanden. (Es wäre jetzt interessant zu wissen, ob Cook auch die „Torso"-Morde erwähnt, bzw wie er diese einschätzt..)


Ich persönlich bin ja  (wie einige hier im Forum) bislang auch der Auffassung, dass nur die Morde in der Buck´s Row, der Hanbury Street und dem Mitre Square (sofern man hier den District außer Acht lässt), als  tatsächlich ein und dem selben Täter zurechenbar erscheinen - Dies ist aber dann auch schon wirklich meine Minimalvariante... Da ich nach dem Lesen mehrerer Artikel über Cooks Buch jetzt nicht gerade den Eindruck habe, dass diese Publikation mit wirklich überzeugenden neuen Fakten aufwarten kann, geschweige denn wirklich seriös recherchiert ist, hätte mich jetzt interessiert,  ob bzw wie sehr sich die Anschaffung lohnt...? (Immerhin habe ich irgendwas von neuen Fotografien und Zeichnungen von 1888 gelesen....)

best regards,
panopticon

Offline panopticon

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Re: Andrew Cook - Jack the Ripper : Case Closed
« Antwort #1 am: 30.09.2009 00:59 Uhr »
Jetzt habe ich auch endlich die ziemlich absolut formulierte und „reißerische" Kurzbeschreibung gefunden (Hier will wohl auch jemand seine Auflage steigern! :icon_mrgreen:)
Quelle: Amazon


(Jack the Ripper : Case Closed) Finally solves the mystery of the Victorian serial killer who murdered and mutilated up to 11 women in London in 1888. The most famous serial killer in history. A sadistic stalker of seedy Victorian backstreets. A master criminal. The man who got away with murder - over and over again. But while literally hundreds of books have been published, trying to pin Jack's crimes on an endless list of suspects, no-one has considered the much more likely explanation for Jack's getting away with it - He never existed. Andrew Cook goes in search of the real story of Jack the Ripper - and this story isn't set in the brothels of the East End but in the boardrooms of Fleet Street. this is a tale of hysteria whipped up by competing tabloid editors and publishers. The central thesis is that Jack the Ripper was the invention of tabloid journalists. The key evidence for the existence of the Ripper - a serial killer responsible for at least seven bestial murders - came in the form of two letters to the Central News Agency, from a man who identified himself as the killer and called himself 'Jack'. These letters can now be plausibly traced back to shadowy tabloid journalists - not intent on solving the crime, but on boosting their careers and their papers' sales. The effect of these poison pen letters combined with the gruesome crimes was to give the tabloid media its first hate figure and to boost the circulations of ailing newspapers. The media had discovered the power of a national witch-hunt.

Andrew Cook is a critically acclaimed historian and the author. He is the historical consultant for the Channel Five Jack The Ripper - Tabloid Myth documentary (in the hugely popular Revealed strand) being broadcast in May 2009. He has also been presenter and historical consultant on a number of sucessful Channel 4 documentaries including Prince Eddy: The King We Never Had, Three Kings at War and Who Killed Rasputin? in the BBC Timewatch strand. His other books include Ace of Spies ('A myth-shattering tour de force' SIMON SEBAG MONTEFIORE; 'Makes poor 007 look like a bit of a wuss' THE MAIL ON SUNDAY), M: MI5's First Spymaster ('A brilliantly researched biography' STELLA RIMINGTON; 'Serious spook-history' ANDREW ROBERTS) and To Kill Rasputin ('If you thought you knew how Rasputin met his end and who was responsible, think again' ANDREW ROBERTS). He lives in Bedfordshire.



Nochmals Grüße,
panopticon