Hi.
Ich will ja hier nicht als Riesenspinner darstehen...
Als Spinner steht hier ja wohl hoffentlich niemand da, weil er sich Gedanken macht und Möglichkeiten verfolgt! So wie ich, wenn ich hier z. Bsp. zugebe, dass ich mich nach wie vor frage,
ob ein traumatisches Erlebnis wie dieses, das mit Verlust durch Kehlschnitte zu tun hat, eine Person oder jemanden aus deren Umfeld, einige Zeit später nicht selbst zum "Schlitzer" machen könnte...
Du kannst mir aber natürlich auf jeden Fall jederzeit eine PN schicken!
Der Cookshop gehörte also der Schwester von Louis Cohen aber er arbeitete dort für seinen Bruder ? Habe ich das richtig verstanden ? Louis Cohen´s Geschwister und er selber, war quasi ein Familienbetrieb ja ?
Ich habe das im Grunde genau so verstanden, allerdings habe ich mich gefragt, was zwei (bis drei) Schuster in einer Küche zu tun haben. Als "
lebende Stiefelknechte" werden sie wohl kaum tätig gewesen sein!
Außerdem fragt sich, wer denn nun eigentlich den Betrieb geführt hat – der Bruder, die Schwester, alle? Merkwürdig, irgendwie!
Wortwörtlich steht da:
"
Louis Cohen said he had been living at 147 Backchurch Lane, Whitechapel. The deceased woman has been living with him for the last three months. When both of the deceased came to this country they came to live with witness´s sister, who kept a cookshop in Brick-Lane. Witness was there at work for his brother, and he asked the latter to employ the deceased man, and he did so."
Wir wissen ja mittlerweile, wie oft da damals Wörter publiziert wurden, die so gar nicht gesagt worden sind. (Wie die Reporter ja auch Namen einfach so schrieben, wie sie sie verstanden haben.) Außerdem nahmen sie es mit der Grammatik ja nicht sehr genau. Das heißt, es gäbe, soweit ich das sehe, noch mindestens folgende Möglichkeiten:
- "
Witness was there at work for his brother" bezieht sich vielleicht gar nicht auf die Brick Lane, wo die Küche war, sondern auf 147 Backchurch Lane? Dagegen spricht allerdings wiederum, dass im anderen Bericht (von der Times) zu lesen ist: "
Among the occupants of the house (gemeint ist hier eindeutig 147 Backchurch Lane)
was a boot finisher named Louis Cohen..." Also hat Louis dort wohl gewohnt, oder selber einen Laden betrieben. Da in diesem Bericht aber so einiges ungenau ist, könnte der eigentliche "occupant" auch Louis´s Bruder gewesen sein.... Hm....
- Louis´s Schwester betrieb vielleicht auch gar keinen "cookshop", sondern vielleicht einen "bootshop", und der Reporter hatte was mit den Ohren? Warum Louis dann aber seinen Bruder nach einer Anstellung für Potzdamer fragen musste, und nicht seine Schwester, erscheint mir dann auch nicht klar....
Sehr merkwürdig bis verworren das Ganze! Ich fürchte, dass uns da nicht viel anderes übrig bleibt, als nach weiteren Berichten zu suchen, oder zu versuchen, auf eigene Faust herauszufinden, was die Schwester in der Brick Lane da genau betrieben hat, bzw ob es einen Schuhladen auf 147 Backchurch Lane gab und wer dann dessen Eigentümer war.
Ich habe leider keine Ahnung, wo man das macht, außerdem könnte es sich, selbst wenn wir ein Verzeichnis finden, durchaus als Schwierigkeit herausstellen, wenn die Schwester den Betrieb führte, verheiratet war und eben dadurch den Namen ihres Mannes trug. Dann müssten die Angestellten / Zulieferer etc. auch verzeichnet sein, damit wir den Betrieb zweifelsfrei identifizieren könnten.
Dann hätten die Brüder dies oder jenes zu tun und kämen vielleicht auch mit Schlachtungen in Berührung oder würden sie auch selber ausführen können.
Ich denke, jemand, der beruflich Leder verarbeitet, benötigt zwangsläufig wahrscheinlich gar keine Küche, um an Leute heranzukommen, die etwas vom Töten verstehen! (Ein "verrückter Hutmacher" vielleicht, aber ein "verrückter Schuhmacher" wohl weniger!
) Dass ein Schuster prinzipiell das Zeug zum schnellen Morden haben kann, hat Potzdamer ja zumindest schon mal bewiesen!
Grüße,
panopticon