Ich denke, wir sind hier alle Detektive. Du, Stordfield, Andromeda, meine Wenigkeit usw. Das sollte seine Gründe haben. Meine Vorstellung ist die, dass wir uns mit einem “fremden Geheimnis“ befassen, mit der nicht bekannten Identität von Jack the Ripper. Was geht uns das eigentlich an? Worin liegt unsere Motivation? Ich denke, wir haben alle in unserem Leben, tief in unserer Seele, ein eigenes und großes Geheimnis. Ist uns vielleicht nicht in jedem Falle bewusst. Egal was es auch ist, es ist da. Und das möchte eigentlich ergründet werden. Aber wie der Mensch sich lieber mit anderen Menschen beschäftigt, um sich nicht mit sich beschäftigen zu müssen, wie man lieber über die Probleme der anderen herzieht, anstatt sich um die eigenen zu kümmern, verbringen wir unsere Zeit mit einer Sache, die uns einen feuchten Kehricht angeht, anstelle mal zu schauen, was es denn bei uns selber zu lösen gibt. Man sagt auch Leute nach, die sich exzessiv mit Themen oder Tätigkeiten befassen, dass sie damit ablenken wollen, kompensieren wollen, eine Sache, die auf die Seele drückt. Und vielleicht ist es ja dieses “eigene Geheimnis“. Nun, dass alles ist menschlich, vollkommen normal, so spielt sich unsere Welt, unser Dasein eben ab. Mit allem was dazu gehört. So jedenfalls sollte es bei mir sein. Doch das “fremden Geheimnis“ und das “eigene Geheimnis“ gehen bei mir Hand in Hand. Ich denke sogar, dass ich mein Geheimnis oder meine Geheimnisse recht gut nachspüren und lösen konnte. Das eine, wie das andere, stand und steht sogar im Austausch. Ich habe mich damit einfach “verbreitert“. Nun möchte ich natürlich solche “Fälle“ mit Menschen angehen und teilen, die ich selber als stark und zuverlässig ansehe. Unbewusst möchte ich dies natürlich austesten und prüfen. Dabei beeindrucken mich Menschen mit Rückgrat und Durchhaltevermögen. Das hast Du mir bewiesen, genauso wie Stordfield und Andromeda. In dieser Mannschaft fühle ich mich (überwiegend) wohl. Das ist meine natürliche Auslese. Unstimmigkeiten oder Auseinandersetzungen nerven und ärgern mich auch. Aber ich empfinde es nie als persönlich. Mein Selbstwertgefühl leidet auch nie darunter. Ich bin überzeugt, dass wir eine ganz gute Truppe abgeben würden, plus Thomas und noch 1-2 andere. Mehr kann ich jetzt einfach nicht erkennen und das sollte niemand als schlechtes Urteil ansehen. Aber Menschen, die ihr eigenes (un- oder bewusstes) Geheimnis verfolgen, sind mitunter nicht ganz so offen, wenn es an´s Eingemachte geht. Da werden wir zu Egoisten. Auch das ist normal. Diese ganzen Situationen muss man erst einmal verstehen, dass ganze Ripper- Thema muss man erst einmal verstehen können. Gelingt das nicht, kann man verzweifelt, kann man “verrückt“ werden. Da überschätzt sich doch ein jeder selber, mich eingeschlossen. Da legt man die eigene Messlatte zu hoch an. Warum? Keinen von uns ist die Aufgabe zugetragen worden, den Ripper- Fall zu lösen. Auch wenn einige immer wieder behaupten, dass sie das überhaupt nicht möchten, der größte Teil möchte das schon. Nicht immer im Sinne einer großen Schlagzeile, sondern dass man alles verstanden hätte, eine große Aktie daran hätte. Am Ende sind wir doch alle hinter dem Ripper her.
Mein Eindruck ist der, dass Du hier für das Forum 100% gegeben hast. Wahrscheinlich noch viel mehr als nötig war. Du wolltest hier auch angenommen werden. Da unterscheidet uns vielleicht etwas. Ich habe damit gar nicht gerechnet. Die Erfahrung aus meinem Leben habe ich da schon sehr verinnerlicht. Im positiven Sinne. Ich konnte andere Wege und Menschen für mich entdecken. Aber dennoch denke ich, dass Du hier von einigen angenommen wurdest und wirst, so wie Du bist. Stordfield wird das getan haben, Thomas mit Sicherheit, Anirahtak wohl auch und ich tat und tue das auch. Auch ohne dem, es hätte nicht an Dir gelegen, dann wärst Du nur am vollends falschen Ort gelandet. Gerne hätte ich Dich hier mehr unterstützt aber wir blieben ja oft auf einem unteren Level stehen. Mehr konnten wir nicht erreichen. Ich sah, dass Du das anders wolltest und Du versuchtest auch alles. Ich tat das gleiche. Gut geklappt hätte anders ausgesehen aber umsonst war das nicht. Immerhin stacheln solche Dinge auch den Ehrgeiz an. Vorwürfe muss man sich oder anderen nicht machen. Wir wissen und wussten es einfach nicht besser. Keine Schande. Beeindruckt haben mich u.a. deine Bemühungen mit Stephan Harbort. War eine tolle Idee. Tat mir wirklich leid, als das am Ende doch nicht so gut geklappt hat. Du zeigtest und zeigst dich auch hin- und wieder sehr offenherzig. Ich finde das unheimlich mutig, ehrlich und aufrichtig. Schon allein deshalb hast du meinen vollen Respekt. Vielleicht fühlst du dich diesem Forum auch zu sehr verpflichtet. Ich kann zumindest ähnliche Tendenzen bei mir erkennen. Dein (neuer) Selbstschutz ist mit Sicherheit auch angebracht, Du bist keiner, meiner Meinung nach, der das “grundlos“ macht. Das muss man respektieren. Natürlich können private Ereignisse oder Konstellationen einen vom Pfad abbringen. Vielleicht bist Du nie wieder so ganz auf den rechten Ripper- Pfad zurückgekommen. Die Dinge ändern sich eben und auch in der Ripperologie ging es die letzten Jahre ziemlich ab, was neue Erkenntnisse betrifft. Ich habe hin- und wieder von Dir oder anderen gehört: “Früher war hier alles besser!“. Es ist bitter, aber früher kommt, wir wissen es alle, niemals wieder. Dabei wird oft vergessen, dass wir heute, das später wieder gewünschte “Früher“ erleben. Eines Tages wird irgendjemand schreiben: “Früher war alles besser, als Andromeda und Lestrade hier geschrieben haben“. Eine gewisse Tragikomik liegt auch darin… Zeitmangel wird wohl bei dir einer der wichtigsten Gründe sein. Glaube ich gerne.
Natürlich muss dir meine Nachfragerei zu deinen Gedanken oftmals nerven. Ich muss halt zu diesem Thema knallhart nachfragen. Dafür bin ich einfach zu sehr von meiner Theorie überzeugt. Ich meine wirklich überzeugt. Nichtsdestotrotz interessiere ich mich für viele Ideen zu diesem Thema. Aber Du hast doch auch nie einen Zentimeter Boden dabei gegen mich verloren, deinen Grund verteidigt. Und ich bin ein zäher Hund, das weiß ich. Aber irgendwann ist auch damit Schluss. Ich fühle mich da wohl, wo ich stehe. Am Ende des Tages ist mir aber auch wichtig, dass es Dir gut geht. Vielleicht schaffen wir es ja in Zukunft, in hitzigen Diskussionen, uns an diese Konversation zu erinnern und uns gegenseitig, fürsorglich aus diesen Situationen zu entlassen.
Danke für den Link! Wir lassen es mit dem Treffen einfach auf uns zukommen. Es ist in jedem Falle für mich okay, logo.