Interessante Ausführungen. Und schon 3 Jahre alt! Wundert mich, dass dieser Topic nicht mehr Zuspruch gefunden hat.
Dies hält mich jedoch nicht davon ab, meine Meinung kundzutun. Diese beruht darauf, Stride sei ein Opfer von JtR. Folgende Punkte möchte ich dazu aufführen:
Der TatortDie Zweifler wenden oft ein, der Tatort sei nicht typisch für den Ripper und zu gefährlich, zu brisant erwischt zu werden: Die jüdische Zusammenkunft direkt am Tatort spricht dafür. Doch sind die Tatorte des Rippers wirklich so darauf bedacht, versteckt zu sein? Betrachen wir uns Buck`s Row: Eine Strasse! Nicht gerade ein Platz, ungestört einen Mord zu begehen. Hanbury Street: Ein Hinterhof! Zig Fenster zum Tatort. Wie konnte JtR sicher sein, nicht beobachtet zu werden? Mitre Square: Noch gefährlicher. Was, wenn jemand um die Ecke kommt? Und zuletzt: Miller`s Court. Meines Erachtens im Grunde der unsicherste Tatort. Zwar eine Wohnung, doch in einer Sackgasse mit einem sehr engen Durchgang zur Strasse gelegen. Dies hätte auch eine zuschnappende Falle sein können....je mehr ich über die Tatorte nachdenke, desto besser fügt sich Dutfield`s Yard in das Bild ein. Es handelt sich jedsmal mit Ausnahme Buck`s Row um eine kleine Nische im Stadtbild, jedoch nie um einen Platz, der hundertprozentig störungsfrei ist. So gesehen bietet Dutfield`s Yard sogar eine gute Ausgangslage: Schlecht beleuchtet und schmal. Dass die jüdische Zusammenkunft stattfand, wird den Ripper (vorerst) nicht gestört haben: Seine Tat begang er de facto einen Katzensprung vom Hofeingang entfernt. Wäre tatsächlich jemand aus dem Haus gekommen, so hätte er wahrscheinlich erst mal ein schemenhaftes Etwas im halbdunkel gesehen, oder gleich nur noch den Rücken des Rippers, der durch den Hofeingang huscht. Bis derjenige begriffen hätte, was hier vor sich geht, wäre die Flucht schon gelungen.
Die Tat an sichJaja, der Schnitt von links nach rechts. Und nicht so tief wie bei den anderen Opfern. Dazu möchte ich gerne Cornwell aufgreifen (
). Ja, ernsthaft, denn diese eine These aus ihrem Buch erachte ich für sehr interessant: Der Ripper hat die Opfer von hinten gemordet, soll heißen, die Kehle durchtrennt, als sie ihm ihren Rücken zuwanden. Die tiefen Schnitte sind ein Argument dafür: Es ist einfach leichter, zu sich hin zu schneiden als von sich weg. Auch ein praktischer Zweck steckt dahinter: Der Mörder wird nicht von Blut befleckt. Bei Stride jedoch geht der Schnitt in die andere Richtung.....hm.....kann es sein, dass dies nicht gerade des Rippers Glücksgriff war? Vielleicht weigerte sich Stride, sich dem Ripper "hinzugeben". Eventuell wollte sie ihm nicht den Rücken zukehren, im Gegensatz zu den anderen Opfern. Und vielleicht musste er sie daher von vorne attackieren, trennte daher die Kehle entgegengesetzt der anderen Opfer durch, und drang auch nicht so tief in das Gewebe. Die nicht hochgerafften Kleider zeugen auch davon. Dann auch noch die Störung durch Diemschütz. Und da vorne der Jude hatte auch etwas gesehen! Verdammte Juden, ich kann sie eh nicht leiden (...dachte der Ripper).
Stride passt bei dieser Betrachtung in das Muster. Nur vieles lief nicht so rund wie bei den anderen Opfern....
Die ZeugenZugegeben, den zweiten Mann kann ich mir auch nicht so recht erklären. Aber die Aussagen von Schwartz und Lawende haben prägnante Ähnlichkeiten, und es ist sehr wahrscheinlich, dass Beide denselben Mann gesehen haben.
Grüße, Isdrasil