Hi Mort et al.,
das Buch von Trevor Marriott zählt sicher nicht zur absoluten Top-Riege der JtR Bücher, ist mit Sicherheit aber auch kein "Ramsch".
Gutes Mittelfeld würd ich sagen. Sicherlich lesenswert. Nur Englisch bisher.
Marriott hat die Idee, dass JtR ein Seemann sein könnte und recherchiert die Schiffe, die zu den relevanten Zeiten in einem der Londoner Docks lagen.
Nun, die Idee ist nicht, wie er meint, neu, sondern ganz im Gegenteil bereits zur Zeit der Morde aufgekommen, aber egal.
In der Erstauflage des Buchs (2005 glaub ich) engt er den "Verdacht" auf ein oder zwei Schiffe ein, in der zweiten (Taschenbuch-) Auflage von 2007 nennt er einen Verdächtigen, Carl Feigenbaum (alias Zahn) und betrachtet den Fall als gelöst.
Klingt nach Cornwell, ist aber besser recherchiert und geschrieben.
Auch die Darstellung der Geschehnisse ist lesenswert, aber eben gutes Mittelfeld.
Ein paar ganz neue Aspekte bringt er auch ein. So glaubt er z.B., dass die Organe nicht vom Täter sondern erst später im Leichenhaus von einem Assistenten entnommen worden sind und so verschwanden. Motiv: evtl. Verkauf an Anatomien.
Absurder wirds beim Goulston Str. Apron: Nicht JtR sondern Eddowes selber hats dort weggeworfen. Seiner These nach benutzte Sie das abgerissene Teil als eine Art "Slipeinlage" weil sie ihre Tage hatte.
Naja, hier dürfte der Tiefpunkt des Buchs sein.
Christian