Autor Thema: Pferderipper - Jack the Ripper  (Gelesen 37989 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Anirahtak

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 243
  • Karma: +0/-0
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #30 am: 18.06.2013 01:12 Uhr »
...
Tiere werden als Sache vor Gericht gesehen und das sind sie für mich eindeutig nicht.  Das macht mich ziemlich wütend.  :mad:
Der Grund dafür ist aber nicht Geringschätzung des Gesetzgebers Tieren gegenüber, sondern ein anderer:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sache_%28Recht%29#Tiere
Zitat
Durch das TierVerbG wurde 1990 der § 90a BGB eingefügt, nach dem Tiere keine Sachen sind, man sie jedoch rechtlich wie Sachen zu behandeln hat. Das bedeutet, dass man beispielsweise einen Hund ohne weiteres nach den Vorschriften über den Kaufvertrag kaufen und nach den sachenrechtlichen Vorschriften übereignen kann.

Sinn der Regelung ist es, die Tiere als Mitgeschöpfe wenigstens gedanklich von den Sachen zu unterscheiden[4]. Nach einer in der Literatur befindlichen Auffassung handelt es sich um eine „gefühlige Deklamation ohne wirklichen rechtlichen Inhalt“[5]. Auswirkungen hat er immerhin im Falle eines zu leistenden Schadensersatzes: Der Schuldner kann nicht ohne Weiteres eine Wertminderung eines durch ihn verletzten Tieres durch vorherigen längeren Gebrauch geltend machen, wie bei einer durch ihn beschädigten Sache; auch Heilkosten, die über den Verkaufswert des Tieres hinaus gehen, können ihm in Rechnung gestellt werden.
Es könnten sonst keine Verträge abgeschlossen werden, die Tiere betreffen, Kaufverträge zum Beispiel.


http://dejure.org/gesetze/BGB/90a.html
Zitat
§ 90a
Tiere

Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.

Zitat
Die Frage wäre nur was ist eine gerechte Strafe für jemand, der so was tut?
EIne psychische Behandlung natürlich, aber meiner Meinung nach sollte da noch was oben drauf kommen, töten ist töten ob ich jetzt ein Menschen oder ein Tier umbringe, es bleibt Mord! So sollte das auch vor Gericht gelten! Da wird ein Leben ausgelöscht, dass keiner mehr zurückbringen kann. So sollte es auch dem Mörder gehen - wegsperren und das Leben auf diese Weise nehmen!
Wegsperren gibt die aktuelle Rechtslage durchaus her:

http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__17.html
§ 17
Zitat
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1.
    ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
2.
    einem Wirbeltier

    a)
        aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
    b)
        länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden

    zufügt.


Offline Anirahtak

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 243
  • Karma: +0/-0
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #31 am: 18.06.2013 01:15 Uhr »
... JtR würde heute wahrscheinlich einen Ausflug nach Hawaii spendiert bekommen, (um aus seiner negativen Umgebung rauszukommen), anstatt gehenkt zu werden. Und wir müssten Verständnis dafür haben, dass der arme Kerl so ein ganz kleines Problem mit Frauen hatte. Ich kann nicht so viel essen wie ich...naja, du weißt schon...
Die Todesstrafe gibt es hier nicht, richtig. Aber wie du auf diese Hawaii-Idee kommst, ist mir ein Rätsel. Die heutigen Serienmörder werden lebenslänglich eingeknastet und anschließend sicherheitsverwahrt, von Ausflügen ins Ausland ist mir da nichts bekannt.


Nachtrag:

Wie sieht es eigentlich mit dem Gerechtigkeitsgefühl der Racheengel aus, wenn Unschuldige hingerichtet werden? So wie hier zB Carlos DeLuna:

http://www.ftd.de/politik/international/:todesstrafe-in-den-usa-toedlicher-justizirrtum/70037820.html

Wer muss nun für seine ungerechtfertigte Hinrichtung hingerichtet werden? Der Richter? Der Staatsanwalt? Sein Henker? Diejenigen, die nach seiner Hinrichtung gekräht haben? Alle miteinander?
« Letzte Änderung: 18.06.2013 02:12 Uhr von Anirahtak »

Andromeda1933

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #32 am: 18.06.2013 09:10 Uhr »
an Schwarzblau:

Zum Thema Gewalt gegen Tiere hatte ich,  im Rahmen anderer Diskussionen hier, schon mehr als einmal geposted. Für mich sind beispielsweise Jäger keine Naturschützer (als die sie sich sehen), sondern grundsätzlich Mörder, die ihren Spaß am Töten staatlich legitimiert nachgehen dürfen.
Schade, dass ich Dich ankotze!

aus www.vegetarismus.ch[/b]
Tierquälerei: Ein Indiz für Gewalttaten gegenüber Menschen
Gewaltverbrecher werden meistens erst dann entdeckt, wenn es schon zu spät ist und andere Menschen zu Schaden gekommen sind. Dabei wäre es durchaus möglich, Massnahmen zur Therapie von Gewalttätern frühzeitig zu treffen, wenn Delikten gegenüber Tieren sorgfältiger nachgegangen würde.
Im Jahr 2006 nahmen Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz an einer Bevölkerungsstudie teil, die unter anderem dem Zusammenhang zwischen Gewalt gegenüber Tieren und Menschen nachgegangen ist. Im Rahmen dieser Studie beantworteten 3648 Teilnehmer der 7.–9. Klasse Fragen zu mehr oder weniger schlimmen Straftaten, wobei ein Aspekt sich auch mit Gewalttaten gegenüber Tieren beschäftigte.
Interessant sind die Ergebnisse dieser Befragung deshalb, weil es die ersten dieser Art in Europa sind, die einen Schluss zwischen Gewaltbereitschaft gegenüber Tieren und anderen Verbrechen zulassen. Prof. Dr. Martin Killias1 und Dr. Sonia Lucia2 haben die Zahlen genauer analysiert und folgende markante Punkte hervorgehoben:
Gewaltbereitschaft
17% der Jungen und 8% der Mädchen, also insgesamt 12% der Jugendlichen, haben zugegeben, jemals ein Tier absichtlich verletzt zu haben.
5% der Jungen und 1,5% der Mädchen gaben an, bereits mindestens dreimal gegenüber Tieren gewalttätig gewesen zu sein.
Ob diese Zahlen viel oder wenig bedeuten, lässt sich nicht klar sagen, da vergleichbare Zahlen vom In- und Ausland fehlen. Im Vergleich dazu haben jedoch 5% der Jungen und Mädchen zugegeben, jemals Gewalt gegen Menschen – Körperverletzung, Drohungen oder Raub – verübt zu haben. Man kann also sagen, dass Gewalt gegen Tiere relativ häufig begangen und zugegeben wird.
Tierquälerei macht Spass
4% der Jungen und 1% der Mädchen finden, dass Tierquälerei Spass mache oder die Tiere es nicht besser verdienten.
Eine grosse Mehrheit von rund 80% findet das hingegen schrecklich.
Eine grössere Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (24% der Jungen und 12% der Mädchen) äussert sich hier unentschieden.
Tierquälerei gilt in der Gesellschaft als unakzeptabel, dies spiegelt sich natürlich auch in den Antworten der Befragten wieder. Vergleicht man die Antworten miteinander, so haben erstaunlicherweise einige Jugendliche, die es traurig macht, wenn ein Tier gequält wird, trotzdem schon einmal absichtlich ein Tier verletzt. Einstellung und Verhalten decken sich somit nicht völlig, was an sich aus der Sozialpsychologie seit Langem bekannt ist.
Gewalttätigkeit
Die Gruppe der Jugendlichen, welche Tierquälerei lustig findet (also 5% der Befragten), haben sich die beiden Wissenschaftler genauer angeschaut und dabei folgende Schlüsse gezogen:
47% dieser Jugendlichen haben bereits einmal ein Tier absichtlich verletzt oder misshandelt.
Jugendliche, die finden, dass es Spass macht, Tiere zu quälen, neigen häufiger dazu, auch andere Delikte zu begehen (Gewalttaten, Eigentumsdelikte, Sachbeschädigung, Diebstahl, Konsum harter Drogen …).
Je ausgeprägter die Bereitschaft war, ein Tier zu misshandeln (öfters als dreimal), desto wahrscheinlicher sind Straftaten begangen worden.
Der Zusammenhang zwischen Tierquälerei wird deutlicher bei schweren Delikten (wie Körperverletzung, Sachbeschädigung) als bei schwächeren Verhaltensweisen (wie Alkoholtrinken oder Ladendiebstahl). Dies deutet darauf hin, dass Tierquälerei schweren Gewaltformen näher steht als sonstige Verhaltensprobleme.
Tierquälerei geht vor allem einher mit der Verübung von Delikten, die ein erhebliches Aggressionspotenzial voraussetzen. Hier verdreifacht sich das Risiko, wenn im bisherigen Lebensverlauf einer Person Tierquälerei vorgekommen ist.
Eine solche Vorgeschichte spielt eine ebenso grosse Rolle bei der Gewaltausübung wie das Geschlecht oder hohe Impulsivität (geringe Selbstkontrolle) – und ist einflussreicher als das Elternhaus, die Schule oder die Kollegen.
Schlussfolgerung
Die Auswertungen zeigen, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen Tierquälerei und Gewaltbereitschaft gegenüber den Mitmenschen gibt. Dabei ist unklar, ob dieser Zusammenhang deshalb besteht, weil Tierquälerei zu Gewalt gegenüber Menschen führt, oder ob es sich dabei um zwei Auswirkungen ein und derselben Persönlichkeitsstörung handelt.
Auch nicht jeder, der ein Tier quält, wird später gegenüber Menschen Gewalt ausüben – die Gründe, weshalb einem Tier Verletzungen zugeführt werden, können vielfältig sein. Trotzdem zeigen diese Resultate, dass es sich bei Tierquälerei um einen wichtigen Baustein in der Früherkennung von Straftätern handelt. Diesem Aspekt sollte von den Verantwortlichen unbedingt nachgegangen werden, um die zugrunde liegenden Ursachen frühzeitig therapieren zu können.
Bernadette Raschle


aus www.dailynotes.at

06.12.06
Gewalt: erst gegen Tiere, dann gegen Menschen
Zwei Fälle von unendlich vielen:

Katze acht Wochen sich selbst überlassen - zum Glück gab es noch eine Packung Trockenfutter, die sie aufreissen und fressen konnte, allerdings wäre sie beinahe an Dehydrierung gestorben, nachdem sie gerettet wurde

59 Meerschweinchen in den Wald gekippt nur26 konnten gerettet werden

Ein schreckliches, aber wichtiges Thema ist der Zusammenhang zwischen animal cruelty und domestic violence. Ich verwende lieber die ausdruckstarken englischen Begriffe, auch weil es vor allem in den USA dazu Forschung und Initiativen gibt. In Europa ist es eher ein "Hobby" von Tierschutzorganisationen aufgrund ihrer schlimmen Erfahrungen, den Kontext aufzuzeigen.

Ich hing bis zum Morgengrauen (also heute früh) im Internet, um mir amerikanische Studien und Programme durchzulesen. Dann kam, nach ein paar Stunden Schlaf, die Aufgabe, daraus einen Artikel zu basteln, der vielleicht sogar Pionierarbeit ist. Bei nochmaliger Suche probierte ich es nicht mehr mit deutschen Begriffen, sondern stieg wieder auf englisch um, unter Hinzufügung von "EU". Fehlanzeige, da bei EU-Programmen gegen häusliche Gewalt Tierquälerei anscheinend keine Rolle spielt.

Der Zusammenhang war mir schon auch vorher klar - u.a. weil in ausführlicheren Berichten von Gewaltopfern oder in Fällen, die in True Crime-Büchern geschildert werden, Grausamkeiten der Täter bis zum zu Tode quälen von Tieren Warnzeichen sind, welche die Opfer hätten beachten müssen. So aber endete es für sie tödlich, dass sie sich von ihrem Entsetzen nicht haben leiten lassen. Studien zeigen, dass die meisten Frauen, die in Frauenhäuser fliehen, Haustiere haben, die sie zurücklassen müssen, sofern es keine Arrangements zwischen Frauenhaus und Tierschutzorganisationen gibt. 80% dieser Frauen, in manchen Untersuchungen sogar noch mehr, haben erlebt, wie der Mann die Tiere quälte oder tötete.

Auch wenn Kinder Tiere quälen, ist es ein Alarmzeichen, das zumindest besagt, dass sie psychologischer Betreuung und Therapie bedürfen - sofern es nicht, was häufig der Fall ist, ein Hinweis auf sexuellen Missbrauch oder/und Gewalt in der Familie ist. Wenn Teenager Tiere quälen oder töten, sind es zu 95% Burschen, was aber anscheinend niemanden auf den Plan ruft - ebenso, wie es nach wie vor normal ist, dass männliche Teens am Computer in Spielen kämpfen, welche die US-Armee zum Abbau von Tötungshemmungen einsetzt. Und dass sich ihre Kinderzimmer in Waffenlager verwandeln, zuerst sogenannte Anscheinswaffen Marke Softair (deren Geschosse Menschen verletzen und Tiere töten künnen), dann illegal oder auch legal besorgte richtige Waffen.

Es ist nur einige Tage her, dass "ganz Deutschland" geschockt war über einen 18jährigen Amokläufer, der durch kriegerische Computerspiele, Softair-Kampfinszenierungen in Wäldern, selbstproduzierte Gewalt- und Horrorvideos und den Kauf und Verkauf von unterschiedlichen Waffen auffiel. Heute fürchteten eine Menge Schulen, Ziel des nächsten Amokläufers zu sein. Angeblich hat sich der Schüler, der sich mit anderen Computerspiel-Partnern verabredete, selbst erschossen. Der ganze Focus der Aufmerksamkeit richtete sich auf "Killerspiele", während die Frage, warum Gewalt so eine grosse Rolle im Leben vieler männlicher Jugendlicher spielt, kaum gestellt wurde. Immerhin befindet sich bestimmt noch eine Menge tickender Zeitbomben unter diesen jungen Männern, die ihr Gewaltpotenzial im Lauf ihres Lebens bewältigen lernen oder erst recht ausleben.

Es war drastisch, was bei den Rercherchen zu finden war, wobei ich nur wenige Fallbeispiele von extremer Gewalt gegen Tiere beschreibe. Vor allem geht es darum, welche Implikationen Gewalt gegen Tiere für Gewalt gegen Menschen hat und welchen Stellenwert der Schutz von Tieren vor Gewalt bei der Gewaltprävention hat. In den USA wird teilweise schon interdisziplinär gearbeitet in einer Vernetzung von Behörden, Tierschutzorganisationen, Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen. In Europa tut sich noch wenig, wobei das Thema immerhin zunehmend im Tierschutzbereich aufgezeigt wird.

Österreich war Vorbild für andere Staaten mit dem 1997 in Kraft getretenen Wegweiserecht bei häuslicher Gewalt - wir könen auch PionierInnen sein, was einen neuen, viel früheren und viel wirksameren Ansatz in der Gewaltprävention betrifft. Denn alles bisherige wartet im Grunde ab, bis Menschen bedroht, verletzt oder getötet werden und setzt erst dann mit Hilfsmassnahmen und Einschreiten gegen den Täter ein (es bleibt abzuwarten, wie weit sich das Anti-Stalking-Gesetz auch unter dem Aspekt der Prävention bewährt).

Dies bedeutet auch, dass Kinder lange sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind, da Täter meist viele Kinder missbrauchen können und trotz Schilderungen der Opfer unbehelligt bleiben, bis doch etwas passiert. Wenn Kinder die Gewalt an Tiere weitergeben, ist es ein Alarmsignal; auch, wenn Männer, die für Tierquälereien bekannt sind, sich den Kindern nähern, da Missbrauch von Tieren (es gibt auch sexuellen Missbrauch von Tieren neben anderen Quälereien) oft mit Kindesmissbrauch gekoppelt ist.

Mit anderen Worten - es wurde ein umfassender Artikel in zwei Teilen mit dem neuesten Forschungsstand und vielen Vorschlägen, in der Praxis aktiv zu werden und Gewalt gegen Tiere in allgemeine Gewaltprävention einzubeziehen.... (und damit etwas passiert, wende ich mich an die KoalitionsverhandlerInnen)

Schwarzblau

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #33 am: 18.06.2013 09:48 Uhr »
... JtR würde heute wahrscheinlich einen Ausflug nach Hawaii spendiert bekommen, (um aus seiner negativen Umgebung rauszukommen), anstatt gehenkt zu werden. Und wir müssten Verständnis dafür haben, dass der arme Kerl so ein ganz kleines Problem mit Frauen hatte. Ich kann nicht so viel essen wie ich...naja, du weißt schon...
Die Todesstrafe gibt es hier nicht, richtig. Aber wie du auf diese Hawaii-Idee kommst, ist mir ein Rätsel. Die heutigen Serienmörder werden lebenslänglich eingeknastet und anschließend sicherheitsverwahrt, von Ausflügen ins Ausland ist mir da nichts bekannt.


Nachtrag:

Wie sieht es eigentlich mit dem Gerechtigkeitsgefühl der Racheengel aus, wenn Unschuldige hingerichtet werden? So wie hier zB Carlos DeLuna:

http://www.ftd.de/politik/international/:todesstrafe-in-den-usa-toedlicher-justizirrtum/70037820.html

Wer muss nun für seine ungerechtfertigte Hinrichtung hingerichtet werden? Der Richter? Der Staatsanwalt? Sein Henker? Diejenigen, die nach seiner Hinrichtung gekräht haben? Alle miteinander?

Sicherlich ist die Todesstrafe grundsätzlich nicht in Ordnung. Gerade auch wegen Justizopfern. Aber dieses ständige Verständnis für die Täter, die eine schwere Jugend oder sonst etwas haben, ist auch nicht in Ordung. Gestern fiel in Inspector Barnaby ein entsprechender Satz: Wir fangen die Straftäter und die Pyschiater lassen sie wieder frei.

Und Sicherheitsverwahrung: Vor 1,2 Wochen ist ein sehr gefährlicher Sicherheitsverwahrter auf einer Fahradtour geflohen. Ich weiß nicht, ob ich den Link noch finde oder in welcher Zeitung es stand.

Edit: Finde ich nicht mehr.  Es bleibt die Frage, warum solche Leute Fahrradausflüge machen dürfen und keiner damit gerechnet hat, dass ein Mann fähig ist, schneller als seine Betreuerin zu radeln.  Das ist die deutsche Kuscheljustiz.

Hier ist doch noch  Links:
http://www.derwesten.de/region/gefaehrlicher-sexualstraftaeter-nach-ausgang-auf-der-flucht-id8064903.html
http://www.ksta.de/panorama/festnahme-flucht-endet-bei-flensburg,15189504,23328764.html

Und ich wehre mich auch gegen die moralische Überhöhung die damit betrieben wird, dass man ein Verständnis für Straftäter aufbringen muss. Wer sein(e) Opfer ausspäht und Gelegenheiten recherchiert wie der Pferderipper, der handelt rein um seine sadistischen Triebe zu befriedigen und nicht aus Krankheit. Das ist ein großer Unterschied, Psychopathen - und als solches sehe ich solche Typen, die Ponys die Haut abziehen - sind voll schuldfähig. Sie wissen, dass sie Unrecht begehen. Oder was ist das denn für ein Mordgrund zu sagen, jemand wäre unglücklich, weil die Eltern es ihm verbieten in Albanien zu leben. Und Prozeßbeobachter - und die sind für mich wirklich geistig krank -, nicken mit dem Kopf und reden dem Täter nach, was er doch für ein armer Kerl wäre. Selbst so erlebt.

Letztendlich hat jeder seine Gruppe, bei der er nur noch wütend wird. Kinder sind mir z.B. total egal, Ponys nicht. Daraus folgt, dass ich diesen *moralischen Überlegenheitsstatus* einnehme, wenn einem Kind etwas passiert. Bei Tieren werde ich dagegen richtig wütend und würde den Täter am liebsten höchstpersönlich in Streifen schneiden. Und wenn in dem persönlichen Umfeld jemand gefoltert würde, möchte ich die ganzen Moralischen hören, ob sie dann noch so cool und überlegen sind. Aus der Distanz kann man wunderbar theoretisieren.

Ich weiß, dass klingt alles wirr, aber diese kranke Gesellschaft, die für alles Verständnis haben möchte, regt mich auf. Heutzutage würde man JtRs Opfern eine Teilschuld geben, weil sie es selbst schuld wären, noch nachts auf die Straße zu gehen.
« Letzte Änderung: 18.06.2013 10:34 Uhr von Schwarzblau »

Schwarzblau

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #34 am: 18.06.2013 10:50 Uhr »
Bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe drohen dem, der ein "Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet“ oder ihm „aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt“.
http://www.cavallo.de/news/pony-ripper-aus-krefeld-mutmasslicher-tierquaeler-dank-zahlreicher-hinweise-gefasst.807312.233219.htm

Einfach ein schlechter Witz.

Andromeda1933

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #35 am: 18.06.2013 14:12 Uhr »
""17% der Jungen und 8% der Mädchen, also insgesamt 12% der Jugendlichen, haben zugegeben, jemals ein Tier absichtlich verletzt zu haben.
4% der Jungen und 1% der Mädchen finden, dass Tierquälerei Spaß mache oder die Tiere es nicht besser verdienten.
Eine größere Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (24% der Jungen und 12% der Mädchen) äußert sich hier unentschieden. ""

Ich hätte eher mit Promillezahlen gerechnet.... Angesichts dieser Zahlen muss man sich schon fragen, was in unserer Gesellschaft falsch läuft.

Offline Angel2ooo

  • Superintendent
  • *****
  • Beiträge: 177
  • Karma: +1/-0
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #36 am: 18.06.2013 15:00 Uhr »
Ich bin auch nicht, der Meinung, dass wir eine Todesstrafe brauchen.
Ich bin aber dafür, dass ein Mörder NIE WIEDER in Freiheit kommt.
WIr kennen es doch alle dieses schöne: "Er wird wegen guter Führung entlassen"
aha. Dann geht er halt mal eben los und bringt den nächsten um?
Und was soll überhaupt diese Fußfessel?
Wenn jemand wo eingebrochen hat, kann er wieder raus. Wenn jemand einen Mord begeht egal ob an Mensch oder Tier, ist es Mord und man nimmt einem anderen Lebewesen, das Recht zu leben! Ich finde nicht, dass so einer dann das Recht hat, wegen guter Führung raus zu kommen, wer lässt den Menschen der verstorben ist wieder aus seinem Tode raus? Niemand. Aber der Mörder soll sich  wieder ein Leben aufbauen dürfen? Das ist einfach ungerecht!
Genau, wie 3 Jahre für ein Tiermörder. Man braucht nur Steuer hinterziehen und schon hockt man im Knast, aber jemand der so brutal ist soll nur 3 Jahre ins Gefängnis? Dann soll man die Gesetzte so ändern, dass Tiere zwar gekauft und verkauft werden aber sie trotzdem nicht als eine Sache für die man lediglich 3 Jahre kassiert angesehen werden.
Wenn ich die Statistik von Andromeda lese dann wird das sicher nicht weniger sondern mehr werden. Ich bin erschüttert über diese Zahlen, wie kann man seine Kinder so nur erziehen? Wie kann man es zulassen, dass sie töten und quälen? Heute sind es Tiere und morgen? Die Oma die am Bankautomat steht und sich nicht wehren kann?
Da läuft vieles nicht richtig, aber das schlimmste ist, wir können hier diskutieren ohne Ende, es wird zu nichts kommen wenn nicht die schlauis aus der Politik auch mal drüber nachdenken.
Gewalt beginnt bereits in jungen Jahren, im Kindergarten sogar schon. Man kann nicht alle vor Gewalt beschützen aber ich muss doch meinem KInd beibringen was richtung und was falsch ist.
Deutschland hat anscheinend genügen Geld um es z.B. Griechenland in den Arsch zu schieben, was ist aber mit dem eigenen Volk?
Warum wird nicht in etwas sinnvolles investiert z.B. Einrichtungen für Kinder denen es finanziell nicht gut geht oder Jugendclubs warum nicht in Bildung? In Arbeitsplätze? Nein lieber verpulvert man es an andere Länder die erst gar nicht aufgrund ihrer schlechten Lage in die EU hätten kommen dürfen und sich reinschumelten.  :mad:

Ich könnte jetzt noch weiter schreiben aber das geht dann irgendwie in die falsche Richtung....

Andromeda1933

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #37 am: 20.06.2013 15:53 Uhr »
Sodomie und überzogene Tierliebe

Wie ist es psychologisch erklärbar, wenn ein Mensch Tiere mehr lieben kann als andere Menschen?

Besonders Menschen die in Isolation leben, ob nun selber gewählt durch eine psychische Störung , siehe Autismus, oder eben erzwungen, neigen dazu, gute Erfahrungen mit Tieren zu machen. Tiere betrachten Menschen auf einer ganz anderen eben als nun mal andere Menschen. Das kann beruhigend wirken und die Angst vor Kontakten nehmen..
Oder jemand ist von Menschen enttäuscht worden und sucht nun aufgrund von Ablehnung oder Ignoranz Nähe .. denn besonders Tiere können einem Seelenballast abnehmen. urteilen darüber nicht und verletzen nicht ..

Der deutsche Philosoph Artur Schopenhauer formulierte deine Frage in der Erkenntnis "Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere."
Gerade als Philosoph, der ja auch nach dem Sinn des Lebens sucht, ist er offensichtlich so viel von den Menschen enttäuscht worden, dass er sich den Tieren hingezogen fühlt. Er weiß, dass Tiere im Gegensatz zu manchen Menschen nicht vordergründig berechnend und auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Oft sind bestimmte Tiere auch in der Therapie vor allem bei Authisten geeignet - sie eignen sich auf Grund ihrer Ausdauer und ihrer charakterlichen Ausgeglichenheit - auch ihres Spieltriebs. Ebenso ist ein Tier im Alter und auch bei Demenz geeignet, das Alleinsein zu beenden und einen "Ansprechpartner" darzustellen. Er wird nie eine Reaktion zeigen, die den entsprechenden Menschen "von der Rolle" bringt. Bei stark introvertierten Menschen eignen sich Tiere auch,das Herstellen einer Beziehung zu erleichtern.


Der Schwarze Kanal: Sodomiten aller Länder, vereinigt euch!
Von Jan Fleischhauer
Radikale Tierschützer gegen die Anhänger der freien Tierliebe: Wenn zwei Minderheiten in Konkurrenz treten, bleibt die Toleranz schnell auf der Strecke. Deshalb soll nun, nach mehr als 40 Jahren, die Freigabe für den Sex mit Tieren wieder aufgehoben werden.
Schicksalswochen für alle Freunde der Sodomie: Die Bundesregierung will den Geschlechtsverkehr mit Tieren verbieten. Seit dem Bewegungsjahr 1969 ist der Beischlaf mit anderen Arten straffrei gestellt - sofern das Tier dabei keine Schmerzen leidet. Es war ein erster Schritt zur sexuellen Befreiung der Deutschen. Nun drohen 25.000 Euro Bußgeld, wenn es bei den entsprechenden Plänen bleibt. Das ist ziemlich viel Geld für Sex mit seinem Hund oder Schaf, entsprechend groß ist die Aufregung in den interessierten Kreisen.
 
Dabei waren die Tierfreunde gerade auf dem Weg, als Randgruppe respektabel zu werden. Als aufgeklärter Mensch spricht man nicht mehr von Sodomie, sondern von Zoophilie. Es gibt eine rege Unterstützerszene und natürlich jede Menge Foren, auf denen sich die Anhänger zusammenfinden und mit Gleichgesinnten austauschen können.
Eigentlich sollte es Pferdezüchtern an den Kragen gehen
Die Bewegung hat sogar eine eigene Dachorganisation, die sich für "Toleranz und Aufklärung" und "eine offen gelebte Zoophilie ohne gesellschaftliche Benachteiligung" einsetzt. Wer die Webseite besucht, lernt dort, dass die Tierfetischisten ganz viel vom Kuscheln halten und jede Form der Gewalt in Beziehungen grundsätzlich ablehnen. Vermutlich dauert es nicht mehr lange, dass von einer kalifornischen Hochschule die Theorie um die Welt geht, dass neben dem Geschlecht auch die Artengrenze ein soziales Konstrukt sei, womit die Tür endgültig aufgestoßen wäre zu einer dann in jeder Hinsicht wirklich genderneutralen Zukunft.
Wie konnte es also so weit kommen, dass in Deutschland wieder von einem Verbot die Rede ist? Was auf den ersten Blick nach einem Versuch der schwarz-gelben Regierung aussieht, ihr konservatives Profil zu schärfen, ist offenbar eine Art Ablasshandel, wie man der "taz" entnehmen konnte, die ihr Ohr ganz dicht an allen sozialen Bewegungen hat.
Treibende Kraft sind in diesem Fall die Tierschützer, die hartnäckig an der Vorstellung festhalten, dass es sich beim Sexualverkehr zwischen Mensch und Tier um einen widernatürlichen Akt handelt. Eigentlich sollte es bei der anstehenden Novelle des Tierschutzgesetzes unter anderem den Pferdezüchtern an den Kragen gehen, die ihre Fohlen immer noch mit Brandeisen traktieren. Aber weil diese als eine bedeutende Wählergruppe der Konservativen gelten, hat die zuständige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner nun wohl die Sodomiten vorgeschoben, die politisch bislang eher unauffällig geblieben sind.
Mit radikalen Tierschützern ist nicht zu spaßen
Wer sich die "Toleranz" auf die Fahnen geschrieben hat, kann normalerweise auf Nachsicht hoffen. Die Zugehörigkeit zu einer Randgruppe ist gemeinhin der sicherste Weg, die Anteilnahme und Zuwendung der Öffentlichkeit zu gewinnen. Das Problem beginnt dort, wo zwei Minderheiten in Konkurrenz zueinander treten. Man hat das schon bei dem Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gesehen, bei dem nun auf Intervention der Lesbenverbände auch der Frauen gedacht wird, obwohl sich die Verfolgung ausschließlich auf schwule Männer richtete.
Mit den radikalen Tierschützern ist ebenfalls nicht zu spaßen, das haben schon andere festgestellt. Wenn es um die Durchsetzung ihrer Anliegen geht, schrecken die Vertreter dieser Minderheit auch vor eher fragwürdigen Aktionen nicht zurück. Gerade erst musste der Europäische Menschenrechtsgerichtshof darüber urteilen, ob es zulässig ist, das Schicksal von Hühnern mit dem von KZ-Häftlingen gleichzusetzen. Nun wird es erst einmal nichts mit der Wanderausstellung "Der Holocaust auf Ihrem Teller", weil man auch in Straßburg die Kampagne als unzulässige Banalisierung des Judenmords empfand.
Selbst das Angeln erscheint in diesen Kreisen als krimineller Zeitvertreib. Als der Royal Fishing Club in Heiligenhafen vor einigen Jahren zum "Jugendangeln" aufrief, mobilisierten die Aktivisten von PETA gegen das "Blutbad", weil Angeln "die Empfindungslosigkeit und die Ignoranz gegenüber allem Leben" verstärke. "Wenn Kinder und Jugendliche angeln, kann damit ein Grundstein dafür gelegt werden, dass sie sich später zu Gewalttätern entwickeln", erklärte ein Sprecher, schließlich wisse man aus Untersuchungen, "dass Massenmörder im Vorfeld bereits Tiere gequält oder getötet haben". Da können die Tierfetischisten noch von Glück sagen, wenn es für sie künftig bei einem Ordnungsgeld bleibt.
Wie kommt man praktizierenden Sodomiten auf die Schliche?
Die große Frage ist jetzt, wie man den praktizierenden Sodomiten auf die Schliche kommen will. Das Tier leidet stumm, wie man weiß. Vermutlich wird es demnächst die ersten Selbsthilfeorganisationen geben, die sich auf das Aufspüren von Missbrauchsopfern spezialisieren, eine Art "Wildwasser" gegen Tierschänder. Natürlich müssen nun entsprechende Aufklärungskampagnen folgen, und auch die Einrichtung eines Bundesbeauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs von Tieren wird, wie man den Lauf der Dinge kennt, nicht lange auf sich warten lassen.
So bleibt eigentlich nur offen, welches Ministerium künftig zuständig sein soll: das Familienministerium, das in Fragen des Missbrauchs ansonsten federführend ist, oder doch eher die Landwirtschaftsministerin, in deren Haus der Tierschutz ressortiert. Aber das werden die Damen schon untereinander klären, notfalls spricht die Kanzlerin ein Machtwort.



Wir nennen es Sodomie, er nennt es Liebe
31. Oktober 2012 13:37 Uhr, Julia Dombrowsky | Aktualisiert 13:37 Berliner David Z. (26) hat Sex mit Hunden, bisher legal. Doch die Bundesregierung will Sodomie jetzt verbieten.
Wenn David Z. mit seiner Hündin Gassi geht, nimmt er sie an die Leine, wirft einen Ball – alles ganz normal. Doch die Beziehung des 26-Jährigen zu ihr geht weit über die der meisten hinaus. Er ist zoophil, liebt seinen Hund – und zwar genau so, wie es sich die meisten nicht vorstellen möchten.
David Z. redet offen über seine Neigung. Ein Tabu-Thema, das oft nicht nur Ekel, sondern auch Hass hervorruft. „Die Menschen nennen mich Vergewaltiger, Tierquäler, Abschaum“, sagt er.
Tatsächlich meint auch Tierarzt Dr. Wolfgang von Hove: „Sodomie hinterlässt bei Tieren körperliche und seelische Wunden und ist aus ethischer Sicht immer abzulehnen.“
Trotzdem ist der Geschlechtsverkehr zwischen Mensch und Tier in Deutschland legal, solange das Tier nicht „zu Schaden kommt“. Die Bundesregierung plant jetzt, das Tierschutzgesetz zu verschärfen, ein generelles Sodomie-Verbot einzuführen (siehe unten).
„Sodomie als Strafbestand wurde 1969 aus dem Tierschutzgesetz gestrichen, ein Riesen-Fehler. Die Tiere sind oft nicht sichtbar verletzt, aber psychisch misshandelt“, sagt Dr. Edmund Haferbeck (55), der für die Tierschutzorganisation Peta arbeitet.
David Z. versteht das nicht, er hält sich für einen Tierliebhaber. Schon mit dreizehn Jahren fantasiert er über Vierbeiner. Mit zwanzig hat er zum ersten Mal Sex mit einem Rüden. „Er hat von sich aus angefangen“, sagt er, „ich war selber geschockt.“
Was für den Reinickendorfer eindeutiges, sexuelles Verhalten ist, ist Tierarzt Hove normales tierisches Verhalten: „Es ist egal, ob sie an ein Menschenbein gehen oder ein Tischbein. Das Verhalten auf sich zu beziehen, ist eine falsche Interpretation“, so Hove.
Doch David Z. bekräftigt: „Mein letzter Hunde-Partner zeigte mir, wann er es will.“ Kontakt hatten sie so oft wie normale Paare auch. „Manchmal hatte er wochenlang keine Lust, dann taten wir es nicht.“
Spricht David Z. von seiner ersten festen Partnerin, meint er eine Hündin, die er aus dem Tierheim holte: „In Menschen war ich auch verknallt, aber meine Hündin Nelly war die erste große Liebe.“
Fünf sexuelle tierische Kontakte hatte es bisher, schätzt er. Zurzeit lebt er auch mit einem Mann zusammen. Der teilt seine Neigung. Sie lernten sich 2009 bei einem „Zoo-Treffen“ kennen. Hunderte Deutsche bezeichnen sich als „Zoos“, sprechen im Internet über ihr geheimes Leben. Dort ist von Romantik die Rede.
„Ich würde meinen Partner nie verletzen, bleibe immer passiv“, sagt David Z. „Tiere sind nicht für Sex mit Menschen gemacht“, hält Hove dagegen.
Tiere haben einen Willen, meint David Z. „Haustiere sind abhängig vom Besitzer“, so Haferbeck. „Sie lassen alles über sich ergehen, um zu gefallen.“
Das Wort Sodomie ist vom gottlosen Treiben in Sodom und Gomorrha abgeleitet, David Z. benutzt es nicht. In seinem Umfeld weiß jeder Bescheid. „Meine Eltern waren geschockt. Sie wollen nichts davon hören“, sagt er.
Jetzt will er als Tierpfleger arbeiten, seinen Kunden offen von seiner Neigung erzählen. „Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstecken“, sagt er.
Bundesregierung prüft Verschärfung des Tierschutzes, auch ein Sodomie-Verbot
Geschlechtsverkehr mit Tieren ist seit 1969 in Deutschland wieder legal, solange die Tiere nicht verletzt werden. Doch das könnte sich schon bald ändern. Vergangenen Mai beschloss das Bundeskabinett eine Novelle des Tierschutzgesetzes, nach der Sodomie generell verboten werden soll. „Für die Bundesregierung hat das Wohl der Tiere hohe Priorität“, sagte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (47, CSU).
Sie strebt ein Verbot und Bußgeldstrafen an. Als Begründung steht im Gesetzentwurf vom 29. August: „Die Bundesregierung anerkennt die Tatsache, dass sexuelle Handlungen an Tieren durch den Menschen geeignet sind, den Tieren regelmäßig zumindest Leiden im Sinne des Tierschutzrechts zuzufügen, da hierdurch die Tiere zu einem artwidrigen Verhalten gezwungen werden.“ Die Umsetzung der Novelle wird momentan geprüft.


Gibt es Tierbordelle in Deutschland?
Ein Gerücht macht Karriere im Politikbetrieb: In Deutschland soll es Tierbordelle geben. Aber ist das tatsächlich so? Unsere Autorin ist der Frage nachgegangen.
Vor dem Tor des entlegenen Bauernhofes leuchten rote Laternen. Im Stall wird gerade Stroh frisch aufgeschüttet, damit es die Besucher der abgeschotteten Boxen nachher recht gemütlich haben, wenn sie sich an Pferd oder Schaf zu schaffen machen. So oder ähnlich muss man sich wohl ein Szenario vorstellen, mit dem sich deutsche Politiker derzeit befassen.

In Deutschland soll es nämlich Tierbordelle geben. In denen Menschen Tiere gegen Geld mieten, um mit ihnen Sex zu haben. Das klingt schmutzig und pervers, nach skrupellosen Geschäftemachern, die mit leidenden Tieren Geld verdienen. Und es klingt so abstoßend, dass schon das bloße Gerücht den Politikbetrieb in Schwung bringen kann. Und das tut es – bis hinauf in den Bundesrat.

Die Länderkammer will, dass Sodomie in Deutschland verboten wird. Und begründet das unter anderem mit Tierbordellen. So heißt es in einer Drucksache vom Juni: "Auch die Tatsache der inzwischen wohl auch in Deutschland aufkommenden Tierbordelle unterstreicht den Regelungsbedarf." Ein vielsagender Satz. Einer, der das ganze Dilemma mit den Tierbordellen in sich trägt: Sind sie nun eine Tatsache oder doch nicht?

Ein Landesministerium schreibt vom anderen ab
Geregelt wird jedenfalls, so oder so. Die Regierung hat bereits Zustimmung signalisiert, das Verbot der Sodomie wird wohl kommen. An diesem Freitag wird der Bundestag erstmals über die Gesetzesänderung beraten. Doch die Frage nach den Tierbordellen bleibt. Gibt es sie? Ist schon mal eines aufgeflogen? Mussten die Behörden bisher dem Treiben zusehen, ohnmächtig, weil ihnen wegen der Gesetzeslage die Hände gebunden waren? Oder treiben Tierschützer hier mit einem Gerücht Lobbyarbeit?

Nach Recht und Gesetz sind sexuelle Handlungen an Tieren in Deutschland jedenfalls nicht explizit verboten. 1969 wurde der entsprechende Passus gestrichen. Es war der berühmte "Schwulenparagraph" 175, der Unzucht zwischen Männern verbot – und in seinem weniger bekannten Absatz b auch Unzucht mit Tieren. Erlaubt ist deshalb trotzdem nicht alles. Seit 40 Jahren wacht das deutsche Tierschutzgesetz über das Tierwohl im Land. Und dort heißt es: Wer einem Wirbeltier aus Rohheit oder ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, kann belangt werden.

Das lässt Spielraum. Fügt jede sexuelle Handlung mit einem Menschen einem Tier Schmerzen zu? Und wie weist man das im Nachhinein nach? Fälle von Sodomie seien bislang schwer zu ahnden, heißt es in dem Bundesratspapier. Von Bordellen, gegen die man bislang nichts tun konnte, steht allerdings nichts da.
Die Quellen sind schwamming

Kann auch gar nicht, denn der Bundesrat weiß nichts weiter über Tierbordelle. Sie solle sich an das Land wenden, das den Antrag gestellt hat, wird die Reporterin auf Anfrage beschieden. Also Rheinland-Pfalz. Der Hinweis auf die Tierbordelle stamme aus der Feder des Mainzer Umweltministeriums, bestätigt man mir dort. Auf die Frage nach Ermittlungen, Gerichtsverfahren, Ansprechpartnern kommt eine ernüchternde Antwort: Die Aussage stütze sich auf Presseberichte, so die Sprecherin. Ich bitte um die Quellen.

Gleichzeitig mache ich mich selbst auf die Suche. Wer weiß etwas über Tierbordelle? Ich stoße im Archiv auf einen Text der Deutschen Presseagentur (dpa) vom Februar 2012. In diesem fordert die hessische Tierschutzbeauftragte, Madeleine Martin, ein komplettes Verbot von Zoophilie, wie Sex mit Tieren heute meist genannt wird. "Der Missbrauch scheint rapide zu steigen", sagt Martin – das Internet biete dafür eine Verbreitungsplattform. Und: "Es gibt mittlerweile Tierbordelle in Deutschland." Das hessische Umweltministerium, für das Martin arbeitet, hat sich der Sodomie ebenfalls schon gewidmet: Auch in der Antwort auf eine Landtagsanfrage von 2010 ist von Tierbordellen die Rede, deren Angebote im Internet zu finden seien.
Sechs Millionen Sodomiten in Deutschland – kann das sein?

Das Ministerium macht sich auch über die Verbreitung von Sodomie in Deutschland Gedanken: Zahlen für Hessen gebe es zwar nicht, heißt es da. Doch andere hätten ja geforscht: Im Kinsey-Report (1948/53) hätten acht Prozent der US-Bevölkerung zoophile Kontakte bestätigt, heißt es in dem Papier. Acht Prozent? Das wären in Deutschland gut sechs Millionen. Kann das sein? Leben so viele Sodomiten unter uns? Während viele heute an den Zahlen Alfred Charles Kinseys, eines Zoologen und Sexualforschers, zweifeln – und auch er selbst bei Frauen eine niedrigere Rate annahm – findet das hessische Ministerium die Zahlen durchaus realistisch: "Bekanntgewordene Fälle und die Darstellungen und Angebote im Internet von Life-Sex-Shows mit Tieren bis hin zu Tierbordellen" ließen für Europa auf vergleichbare oder sogar höhere Fallzahlen schließen.

Doch Hessen hat den Antrag ja nicht eingebracht, das war Rheinland-Pfalz. Obgleich das nicht wirklich einen Unterschied macht, wie sich bald zeigt. Bei Zeitungen mag Abschreiben verpönt sein, bei Ministerien ist es das offensichtlich nicht: Grundlage für den Antrag seien die Informationen aus dem hessischen Landwirtschaftsministerium sowie Presseberichte, heißt es auf meine erneute Nachfrage hin aus dem Mainzer Ministerium. "Die Hinweise waren stark genug", betont die Pressesprecherin. Auch die Presseberichte schickt sie mit. Die stellen ihre Informationen nicht gerade auf eine breitere Basis: Beide Artikel beziehen sich exklusiv auf Madeleine Martin – und auf die Informationen aus dem hessischen Ministerium, in die ebenfalls von ihr erarbeitetes Material eingeflossen ist.
Die Verbreitung von Tierpornos ist in Deutschland verboten, anders als der Akt selbst

Also Hessen. Madeleine Martin ist telefonisch erst mal nicht zu erreichen. Ich erreiche jedoch den Bundesverband praktizierender Tierärzte, der seinen Sitz ebenfalls in Hessen hat. Er hat eine Petition zum Verbot von Sodomie unterstützt. Auf der Homepage der Kampagne zeigt man sich von der Existenz von Bauernhöfen in Deutschland überzeugt, auf denen Tiere für sodomitische Praktiken "bereitgehalten, abgerichtet und benutzt werden". Pressesprecherin Astrid Behr hält das nicht für ein Gerücht: "Wenn Sie sich die Foren in dem Bereich anschauen, dann ist das keine Ente." Die Abscheu ist Behr anzuhören. Sie könnte mir Fotos schicken, sagt sie – da würde mir alles vergehen. "Es ist unglaublich, was sich da abspielt." Schicken darf sie die Bilder aber nicht. Denn die Verbreitung von tierpornografischem Material ist in Deutschland verboten, anders als der Akt selbst.

Sex mit Tieren sei schon immer ein Thema gewesen, sagt die Frankfurter Tierärztin. Sie erzählt von Tieren, kleineren, die anschließend tot sind, aber auch von Hunden, die in die Pathologie eingeliefert werden. "Es ist ein Tabuthema", klagt sie. Lediglich bei Pferden werde häufiger öffentlich, wenn ein Tier auf der Koppel sadistisch misshandelt werde – wie es jüngst auch bei Freiburg mehrfach der Fall war. Ob das alles zugenommen hat, kann sie nicht sagen. Augenfälliger sei es geworden – eben durchs Internet.
So viele Zoophile? Das Internet kennt feine Unterschiede
Wer sind diese Zoophilen, die sich in so großer Zahl unter uns befinden sollen? Ein Blick in das Forum http://www.zoophiler-tierschutz.info das Behr mir genannt hat, gibt Aufschluss. Es ist ein Blog für Zoophile, die sich für den Tierschutz einsetzen. Ist das nicht ein innerer Widerspruch? Der Schmutz bleibt erst mal aus, der Blog bemüht sich um Seriosität. Das macht den Besuch erst recht irritierend. "Zoosexualität", heißt es da in der Rubrik "Begriffsdefinition", sei der Überbegriff für die auf Tiere bezogene sexuelle Orientierung. Dann wird sauber getrennt: Zoophile sind demnach die, die ein Tier als Lebensgefährten oder Sexualpartner bevorzugen, weil sie sich zu ihm hingezogen fühlen. Zwang gegenüber dem Tier lehnen sie ab. Dann gibt es die Beastys. Denen gehe es primär um den sexuellen Kick. Schließlich gibt es die Zoosadisten. Aus der Sicht der Zoophilen sind das die Bösen.

Es gibt sogar einen Verein der Zoophilen, Zeta – Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung. Auch die Zoophilen werben für ihre Anliegen. Von den Tierärzten und ihrer Kampagne hält man bei Zeta herzlich wenig. Der Verein wehrt sich öffentlich gegen die Tierarztkampagne. Sie betreibe "pauschale Verurteilung und Kriminalisierung zoophiler Kontakte", außerdem würden Mutmaßungen und Klischees verbreitet – zu denen zählt Zeta dezidiert auch die Bordellgerüchte. "Diese sind dem Bereich der Mythen und Legenden zuzuordnen."

Endlich meldet sich Madeleine Martin, Hessens Tierschutzbeauftragte. Die Initiatorin der Tierärztepetition hat ihr meine Mailanfrage weitergeleitet. Martin erzählt vom langen Kampf gegen die Sodomie, von gefesselten Hunden, Verhaltensstörungen. Was die Bordelle angeht, rudert sie erst mal zurück: Dass es die in Deutschland gibt, will sie nicht gesagt haben. Da sei sie von der dpa falsch zitiert worden. Eine Bitte um Berichtigung ging laut dpa aber nicht ein. Es ist ohnehin nur ein halber Rückzieher: Dass es die Bordelle gibt, daran hat die Tierschützerin keinen Zweifel: "Es gibt sie definitiv in Skandinavien, dazu haben wir Unterlagen. Es liegt deshalb im Bereich des Hochwahrscheinlichen und Logischen, dass wir sie auch in Deutschland haben."
Nicht alle Tierschützer befeuern das Gerücht

Auf die Frage nach ihren Belegen für Bordelle in Skandinavien schickt mir Madeleine Martin zwei Onlinelinks. Der erste Text ist 2006 auf dem Portal der Zeitung Aftenposten in Norwegen erschienen. Darin heißt es, dass dänische Tierbordelle viele Interessenten aus Norwegen anlockten. Doch die Quelle ist dubios: Es ist ein Artikel in der Zeitung 24timer, den Aftenposten lediglich zitiert. Auch Martins zweite Quelle, die Icenews, zitiert denselben Bericht.

24timer ist eine billig gemachte Gratiszeitung, die in Dänemark verteilt wird. Ein Jahr nach dem Bericht von 24timer meldete sich in Dänemark – so die Recherchen des BZ-Korrespondenten vor Ort – auch die Polizei noch mal zu Wort: Man habe nach den Bordellen gesucht und nichts gefunden. Im Jahr 2011 gab es sogar eine parlamentarische Anfrage der Rechtspopulisten an den Justizminister von Dänemark, wie viele Tierbordelle es gebe. Die Antwort: keine, die den Behörden bekannt seien.

Nicht alle Tierschützer befeuern das Gerücht. Der deutsche Tierschutzbund hat jüngst mehrfach betont, dass in Deutschland keine Tierbordelle bekannt seien. "Es ist schon auffällig, dass die Sodomiedebatte so an den Tierbordellen aufgehängt wurde", sagt Pressesprecher Marius Tünte.

Sein Pressematerial stammt offenbar noch aus der Zeit vor dieser Erkenntnis: In der Stichwortliste des Tierschutzbundes zum Thema Zoophilie heißt es, dass man in Internetforen zu "Anleitungen zu sexuellen Praktiken mit Tieren" gelange – "oder gar zu Tierbordellen".

Und vor dem Tor des Bauernhofes leuchten die roten Laternen...

Andromeda1933

  • Gast
Re: Pferderipper - Jack the Ripper
« Antwort #38 am: 27.06.2013 10:26 Uhr »
Hierbei soll es sich um Kunst handeln, Maurizio Cattelan  heisst der Meister.