Hallo Stordfield,
sehr gute Fragen. Was die letzte betrifft, so gehe ich davon aus, dass er konnte. Und zwar deshalb, weil er sich ja immer noch rechtzeitig entfernte - sicher mitunter auch nur knapp rechtzeitig. Gut möglich, dass es ihm schwer fiel, aber kein Ding der Unmöglichkeit, sonst wäre er wohl erwischt worden. Ich vermute, dass er dabei nie selbstvergessen und abwesend war, sondern immer mit mindestens einem Ohr auf herannahende Geräusche achtete, also die Umwelt nicht völlig ausblendete.
Was du bezüglich der häufig auftrenden Eskalation bei Serienmördern allgemein beschreibst, da habe ich mal gelesen, dass manche (viele?) von Tat zu Tat mehr "Selbstbewusstsein" entwickeln und dementsprechend übermütiger werden. Das vermute ich auch bei diesem Täter. Es wäre aber eine Art von Leichtsinn, die auch bei sehr viel weniger abscheulichen Vorgängen vorkommen könnte.
Wurden seine Aktionen von Tat zu Tat noch von ihm selbst oder von einer Art "Instinkt" gesteuert?
Das ist schwierig. Du meinst, ob er es theoretisch sein lassen hätte können, ohne auf andere Art auffällig zu werden? Wirklich schwierig. Aber ich tendiere zu einem Täter mit einer Art Persönlichkeitsstörung (dissozial und/oder narzisstisch), die dazu führte, dass es ihm schlichtweg egal war, ob andere Schaden nehmen, solange seine Bedürfnisse befriedigt wurden. Soll heißen, kein Instinkt oder Trieb war ausschlaggebend, sondern ein extremer Mangel an Empathie.