Hallo Stordfield! Hallo Larkin!
Als ich erstmal von Constable Spicers Arzt gelesen habe, fand ich die Geschichte deshalb so spannend, weil sich
Heneage Court, der Ort in der Heneage Street, an dem Spicer den Mann mit der Prostituierten, den blutigen Ärmeln und dem Täschchen aufgegabelt haben will, vom Mitre Square sehr gut über die Goulston Street erreichen lässt – wenn man den blutigen Abfluss in der Dorset Street aus den Schilderungen von Sir Henry Smith miteinbezieht, könnte der Arzt sogar diesen Weg genommen haben...
Ob Dr. Frederick Richard Chapman, der am 12. Dezember 1888 starb, jedoch tatsächlich dieser Arzt ist, den Constable Spicer beschreibt, ist mehr als nur fraglich. Erstens behauptete Spicer, den Mann noch lange Zeit später in Whitechapel angetroffen zu haben, was nicht zu Chapmans Todesdatum paßt, zweitens hatte Dr. Chapman zur Zeit der Morde bereits eine dermaßen schwere infektiöse Knochenerkrankung (an der er auch starb), dass es wohl schwer fällt, sich diesen Mann als fluchtfähigen Serienmörder vorzustellen. (Wer Näheres über die Erkrankung wissen will und Stan Russo´s „
The Jack the Ripper Suspects "besitzt, kann dort mal nachlesen.)
Wie Larkin bereits erwähnte: Spicer hat seine Geschichte „
I caught the Ripper“ ja auch erst 1931 erzählt, ein wenig spät, wie auch mir scheint. Deswegen muss ich Larkin recht geben: Der gute X-Constable ist woh alles andere als glaubwürdig.
Wenn seine Story aber stimmen sollte, wäre es aber natürlich interessant zu wissen, wer denn der Arzt, den er da festnahm („Dr. Merchant“), nun wirklich gewesen sein könnte... Vielleicht jener angesehene Arzt aus dem Westend, zu dessen Wohnung die Polizei einige Jährchen später von Robert James Lees Visionen geführt wurde?
Gruß,
panopticon